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Die Liebfrauenkirche niederlandisch Onze Lieve Vrouwekerk ist eine gotische Kirche in der belgischen Stadt Kortrijk Die Liebfrauenkirche von Suden rechts die GrafenkapelleAnsicht von Osten mit Grafenkapelle links InneresAnthonis van Dyck Kreuzaufrichtung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde gegrundet als Stiftskirche und ist Pfarrkirche seit 1797 Das Bauwerk ist eine geostete Basilika mit Querhaus Sie geht zuruck auf ein erstes Gotteshaus das zwischen dem Ende des 12 und dem Beginn des 13 Jahrhunderts im Bereich der graflichen Burg von Baudouin IX errichtet wurde nachdem er versprochen hatte eine Stiftskirche eine Capella mit Chor zu errichten Im dritten Viertel des 13 Jahrhunderts wurde das Querschiff angebaut 1 1300 1301 Die zinnenbewehrte Kapelle des beschlagnahmten Grafenbesitzes wird in eine franzosische Konigsfestung integriert und bildet deren Vorburg von der sie durch einen alteren Graben getrennt ist Sie ist von einer grossen Steinstutzmauer umgeben Im gleichen Zeitraum wurde der Altarraum abgerissen und ein grosserer Altarraum mit Ambo und Apsis errichtet Um 1370 1372 Bau der Grafenkapelle der sogenannten Katharinenkapelle im Auftrag von Lodewijk van Male mit Abriss einer sudlichen Chorkapelle 1382 Nach der Schlacht bei Roosebeke setzen bretonische Rebellen die Kirche in Brand Ab 1410 Reparaturarbeiten 1418 1421 Bau der Kapelle Unserer Lieben Frau nordlich des Umgangs die sowohl die Dekanatskapelle als auch die Bibliothek umfasst 1578 Plunderung der Kirche durch die Genter Calvinisten 1731 Neuer Marmorfussboden im Chor Beginn der Verschonerungsarbeiten unter der Schirmherrschaft von Kanonikus K F de Meulenaere 1770 1771 Bau des Lettners 1773 Der Chor und die Ostwand des Querschiffs werden mit Marmor verkleidet 1786 1787 Bau des Portals 1791 Bau der neuen Sakristei nach dem Entwurf des Architekten J B Casaer Kortrijk 1797 Aufhebung des Kapitels das Gotteshaus wird nun eine Pfarrkirche 1858 Entdeckung der Portrats der flamischen Grafen in der Grafenkapelle 1868 Restaurierung der graflichen Kapelle nach einem Entwurf von P Croquison Kortrijk 1900 Entfernung der Marmorverkleidung der Ostwand des Querschiffs und der beiden Westjoche des Chors 1905 oder 1907 Abriss des Portals der nordlichen und sudlichen Lagerraume und Wiederherstellung der Westfassade 1944 Ein Teil des Umgangs der Seitenkapelle Unserer Lieben Frau und des nordlichen Querschiffs sturzen infolge von Luftangriffen ein 1949 Beginn des ersten Teils der Restaurierung unter der Leitung der Architekten J Vierin Brugge J Boucquillon und M Allaert Kortrijk spater ubernommen von L Allaert Kortrijk 1961 1966 letzte Phase der Restaurierung 1962 1963 Ausgrabungen unter der Leitung von L Devliegher 1998 Restaurierung des Chors nbsp Hauptaltar nbsp Maria Magdalena Altar im Chorumgang nbsp Relief des Maria Magdalena AltarsArchitektur BearbeitenDer Grundriss zeigt ein dreischiffiges zweijochiges basilikales Langhaus mit zwei Westturmen im ersten Joch und einer Taufkapelle sudlich des Sudwestturms Ein einjochiger Querhausarm und ein dreijochiger Chor mit dreiseitigem Abschluss Chorumgang drei quadratischen Radialkapellen und eine dreiseitig geschlossene Kapelle befindet sich im Osten eine funfte Radialkapelle wurde fur den Bau der sudlichen der Heiligen Katharina geweihten Grafenkapelle abgerissen die aus vier Jochen mit dreiseitigem Chor besteht Im Norden befindet sich die Kapelle Unserer Lieben Frau mit drei Jochen und einem geraden Abschluss Westlich der Grafenkapelle werden die Vorhalle und die Sakristei von einem Sanitargebaude im Suden und einem Lagerraum im Westen flankiert Als Baumaterial wurde Kalkstein aus Tournai fur Kirchenschiff und Querschiff sowie Atrecht Sandstein an einigen Stellen der Fassadenturme verwendet die Giebelseite des sudlichen Querschiffs wurde aus Brabant und Atrecht Sandstein erbaut Backstein wurde ebenfalls verwendet Die Kapelle Unserer Lieben Frau von Tournai besteht aus Kalkstein und Brabantsandstein Kirchenschiff Querschiff und grosse Kapellen sind mit Schiefersatteldachern die Seitenschiffe mit Pultdachern gedeckt die Westturme mit Schieferzeltdachern Der monumentale Westteil wurde auf der Hohe eines ehemaligen Burggrabens errichtet der ab 1414 zugeschuttet wurde mit Durchgang in den Strebepfeilern er steht auf einer Brucke mit Gewolben auf der Grabenseite Der mittlere Teil hat ein Spitzbogenportal mit einer neuromanischen Statue im Tympanon uber dem sich ein Spitzbogenfenster und ein renovierter Giebel befindet er wird von zwei quadratischen Westturmen mit gestuften Strebepfeilern in einer Reihe flankiert Hinter den beiden mittleren Strebepfeilern befindet sich ein runder Treppenturm mit Lichtschlitzen Der hohere vierstockige sudwestliche Turm hat Spitzbogenfenster und gekuppelte spitzbogige Schalloffnungen Die Giebeldacher sind mit Kreuzbekronung Norden und Wetterfahne Suden versehen am Sudturm ist eine Dachgaube eingebaut Das basilikale Schiff ist mit Strebepfeilern und Spitzbogenfenstern gegliedert Je ein Portal fuhrt zum nordlichen und sudlichen Seitenschiff Das Querschiff ist ebenfalls mit Strebepfeilern versehen unter anderem mit verjungten uberhangenden Strebepfeiler Der Nordgiebel ist mit Giebeldach gedeckt und wird von einer Kreuzblume bekront Der Sudgiebel wurde wahrscheinlich im fruhen 15 Jahrhundert umgebaut Die Querschiffe und Marienkapelle sind mit Dachern in Chorhohe gedeckt und werden von Strebepfeilern gegliedert Ein Laufgang lauft aussen an den Chorfenstern entlang die Strebebogen ruhen auf Saulen mit Knospenkapitellen Der Chor ist durch Strebebogen die auf uberschnittenen Eckstrebepfeilern ruhen mit den Radialkapellen verbunden Das Kirchenschiff das Querschiff und die Kapellen sind im gotischen Stil gestaltet der Chor und die Sakristei im klassizistischen Stil Das dreischiffige Schiff ist getrennt durch Arkaden auf Balkenpfeilern mit Knospenfries insbesondere einem Spitzbogen im ersten Joch einem gedruckten Rundbogen im zweiten Joch mit Triforium und Rundbogenfenstern daruber Der Boden ist aus schwarz weissem Marmor Der Chor ist mit rotem und weissem Marmor ausgekleidet Das Langhaus ist mit Kreuzrippengewolben im Chor und in der ostlichen Querhauskapelle mit sechsteiligen Kreuzrippengewolben gedeckt Der Chor ist mit Saulen versehen die um 1764 mit Marmorplatten verkleidet wurden die Rundbogen sind den im Innern erhaltenen gotischen Spitzbogen vorgeblendet und werden getragen von Saulen mit ionischen Kapitellen In der ostlichen Kapelle sind die Gewolbe mit Lowenmotiven und aufgehangten goldenen Sporen aus der Sporenschlacht verziert Die Marienkapelle ist mit Kreuzrippengewolbe auf kunstvollen Konsolen mit menschlichen Figuren verziert die Spuren von Polychromie zeigen Die vordere Sakristei ist uberdacht von Kreuzrippengewolben In der Ostwand ist eine breite Nische unter Segmentbogen eingelassen in dem derzeit geschlossenen rechteckigen Fenster Eine Wendeltreppe in der Sudostecke fuhrt uber den Dachboden zur Schatzkammer Das Obergeschoss ist mit zwei Offnungen zur graflichen Kapelle versehen die als Gebetsraum des Grafen gilt Die Sakristei wurde ab 1791 erbaut die Nord und Ostwand ist mit Einbauschranken versehen An der Ostwand sind zwei Holzsaulen Ausstattung BearbeitenUnter den Gemalden sind die Verkundigung des Erzengels Gabriel an Maria und die Heimsuchung Maria bei ihrer Cousine Elisabeth beide von Gaspar de Crayer vor 1617 und die Kreuzerhohung die Anthonis van Dyck zugeschrieben wird zu erwahnen Das Chorgestuhl von 1773 wurde nach einem Entwurf von F Mangain Tournai ausgefuhrt von P J Van Reable Kortrijk 1775 1776 Vier Glasmalereien wurden nach dem Entwurf von J Nicola Roermond und zwolf nach dem Entwurf von M Martens Brugge ausgefuhrt Ein bemaltes Grabmal aus der Mitte des XV Jahrhunderts wurde im Chor ausgegraben Die Orgel ist ein Werk der Firma Schyven amp Cie das im Jahr 1892 in das Gehause einer Orgel von Pieter Peteghem aus dem Jahr 1771 eingebaut wurde Es hat heute nach einem Umbau im Jahr 1930 durch Jules Anneessens 23 Register auf zwei Manualen und Pedal 2 Literatur BearbeitenP Despriet 2000 jaar Kortrijk Kortrijk 1990 S 134 137 L Devliegher De Onze Lieve Vrouwekerk te Kortrijk Kunstpatrimonium van West Vlaanderen Teil 6 1973 Tielt Utrecht B Meier Roose H Verschraegen Fotorepertorium van het meubilair van de Belgische bedehuizen Provincie West Vlaanderen Kanton I Brussel 1981 S 21 37 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liebfrauenkirche Kortrijk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Baugeschichte englisch Einzelnachweise Bearbeiten Dieser Artikel beruht wesentlich auf der Beschreibung im belgischen Denkmalregister Information zur Orgel auf orgbase nlNormdaten Geografikum GND 7739335 1 lobid OGND AKS VIAF 235292844 50 829167 3 267225 Koordinaten 50 49 45 N 3 16 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebfrauenkirche Kortrijk amp oldid 223811311