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Die Lex Cornelia de maiestate auch lex Cornelia Sullae maiestatis Kornelisches Majestatsgesetz war ein Repetundengesetz des romischen Diktators Sulla aus dem Jahr 81 v Chr das durch einen namensgebenden Volkstribun eingebracht worden war Die Bedeutung dieses Reformgesetzes liegt in seinem reaktionaren Geist mit dem Sulla versucht hatte die alte Adelsrepublik zu reorganieren und gleichzeitig zu erneuern 1 Das Gesetz regelte Fragen der Provinzverwaltung und kleidete die Kompetenzen eines Statthalters aus Verschiedene Zuwiderhandlungen wurden als Hochverrat festgehalten 2 Das Gesetz das zu Sullas Strafgesetzgebungskatalog gehorte untersagte es dem Statthalter einer Provinz dieser war stets zugleich militarischer Oberbefehlshaber die Grenzen seines Hoheitsgebietes zu uberschreiten und Kriegshandlungen in Eigenmacht anzuzetteln soweit kein Senats oder Volksbeschluss vorlag 3 Strafbewehrt war es auch wenn der Provinzgouverneur es versaumte innerhalb von 30 Tagen die Provinz in der er stationiert war zu verlassen wenn sein Nachfolger eingetroffen war 4 5 Ausweislich der erhalten gebliebenen zeitgenossischen Kommentare in Pro Cornelio de maiestate des haufig auf Cicero reflektierenden Asconius Pedianus sah das Gesetz noch weitere Einzeltatbestande vor etwa zur Bestrafung weil die Hoheit die Ehre oder das Ansehen des romischen Staates beeintrachtigt wurde maiestatem minuere 6 Sulla hatte das Gerichtswesen reformiert und Gerichtshofe eingerichtet deren Auftrag es war Gesetze effizienter umzusetzen Fur Gerichtsverfahren betreffend die Verletzung der Integritat des romischen Gemeinwesens wurde als dauerhaftes Institut die quaestio perpetua de maiestate eingerichtet Die lex Cornelia de maiestate hatte durchaus Vorlaufer gehabt etwa die lex Appuleia gleichwohl kann nicht trennscharf abgegrenzt werden wer der jeweilige Taterkreis war oder welche Straftatbestande erfasst waren Die Gesetze dienten eher als ein politisch wirksames und flexibel einsetzbares Gewaltinstrumentarium denn dem Schutz der res publica Die Spuren des crimen maiestatis lassen sich nicht bis zuruck zu den XII Tafeln verfolgen Der Begriff des Verbrechens der beleidigten Volksmajestat bildete sich daher wohl erst in der spateren Republik heraus Sulla definierte das althergebrachte crimen perduellionis das fruher schon in eigenstandigen Gerichtsverfahren fur den Hochverrat verhandelt wurde in einen Straftatbestand um der den Taterkreis Senatoren und Beamte und die tatbestandlich relevanten Handlungen auch benannte 7 Im Jahr 59 v Chr wurde das Gesetz durch die julische lex de repetundis aufgegriffen und um den Tatbestand der Erpressung im Amt erweitert Angewendet wurde dieses dann im Hochverratsprozess gegen Aulus Gabinius der wahrend seiner Amtszeit und dem senatorischen Beschlussvorbehalt sowie Orakelspruchen zuwider das ihm zugewiesene Hoheitsgebiet Syria verlassen und sich ausserdem dem Erpressungsvorwurf ausgesetzt hatte 8 Literatur BearbeitenWolfgang Haase Hildegard Temporini Grafin Vitzthum Joseph Vogt Aufstieg und Niedergang der romischen Welt ANRW Geschichte und Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung Literatur der Augusteischen Zeit einzelne Autoren Teil 2 Band 31 Teil 3 Band 31 De Gruyter 1981 ISBN 978 31 1008 467 2 Anmerkungen Bearbeiten Vgl dazu Ammianus Marcellinus XIX 12 17 cuius retinendae causa validius ubi majestas pulsata defenditur a quaestionibus vel cruentis nullam Corneliae leges exemere fortunam Nachzulesen bei Erich Pollack Lex Cornelia majestatis Der Majestatsgedanke im romischen Recht Eine Studie auf dem Gebiet des romischen Staatsrechts Berlin Boston De Gruyter 1908 S 191 198 Claudia Klodt Ciceros Rede Pro Rabirio Postumo Einleitung und Kommentar In Beitrage zur Altertumskunde Band 24 B G Teubner Stuttgart 1992 S 53 f Cicero In Pisonem 50 Wolfram Letzner Lucius Cornelius Sulla Versuch einer Biographie In Schriften zur Geschichte des Altertums Band 1 Munster 2000 ISBN 3 8258 5041 2 S 284 f zuruckgefuhrt auf Cicero Epistulae ad familiares 3 6 3 Arthur Keaveney Sulla The Last Republican London 1982 S 171 Pedianus Pro Cornelio de maiestate Karl Eduard Zachariae von Lingenthal Lucius Cornelius Sulla genannt der Gluckliche als Ordner des romischen Freystaates Zweyte Abtheilung Sulla s Ordnungen Heidelberg 1834 S 128 ff Plutarch Pompeius 25 48 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lex Cornelia de maiestate amp oldid 231456238