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Unter dem Schlagwort der Lesesucht wurde im ausgehenden 18 Jahrhundert im deutschsprachigen Raum eine Debatte um falsche Lekture und gefahrliche Literatur gefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Lesen im 18 Jahrhundert 2 1 Gesellschaftlicher Wandel 2 2 Exemplarisches Lesen 2 3 Vom intensiven zum extensiven Lesen 2 4 Der Buchermarkt 3 Die Lesesucht Debatte 3 1 Betroffene 3 2 Therapieansatze 4 Parallelen zur modernen Medienkritik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDie Debatte um das richtige oder falsche Lesen ist so alt wie das Lesen selbst doch sie kulminierte im letzten Drittel des 18 Jahrhunderts Der Begriff Lesesucht auch Lesewut genannt war jedoch neu Einen sehr fruhen Beleg dieses Wortes fand man in Rudolf Wilhelm Zobels Briefen uber die Erziehung der Frauenzimmer im Jahre 1773 Spater wurde der Begriff fester Bestandteil aufklarerischer sowie gegenaufklarerischer Schriften Joachim Heinrich Campe ein wichtiger Vertreter der Aufklarungsbewegung fuhrte ihn schliesslich im Jahre 1809 in sein Worterbuch ein Lesesucht die Sucht d h die unmassige ungeregelte auf Kosten anderer nothiger Beschaftigungen befriedigte Begierde zu lesen sich durch Bucherlesen zu vergnugen 1 Lesen im 18 Jahrhundert BearbeitenBis weit ins 18 Jahrhundert las man vom niederen Adel bis hin zur Mittelschicht vorwiegend Zeitungen den Kalender und religiose Literatur Die Lekture der religiosen Schriften zeichnete sich aus durch wiederholtes Lesen der gleichen Schriften oft gebunden an bestimmte Feiertage als Schriftlesung im Rahmen der Liturgie oder zur Meditation Sie wurden von einer Generation zur nachsten weitergegeben man hegte fur gewohnlich eine gewisse Ehrfurcht vor den Buchern mit ihren als zeitlos geltenden Aussagen Lesen war demnach mehr ein religioses als ein literarisches Ereignis 2 Gesellschaftlicher Wandel Bearbeiten Wahrend die soziale Stellung des Adels und der Bauern tendenziell unverandert blieb gab es im Burgertum einen gravierenden Wandel Es entstand eine Schicht die sich vor allem durch Bildung auszeichnete Bildung war zunachst Voraussetzung zur Erlangung wichtiger Amter spater bekam sie vor allem als Abgrenzung gegenuber dem Adel und als Moglichkeit des sozialen Aufstiegs eine neue Funktion Jedoch gab es fur die wachsende Gruppe der Intellektuellen des Bildungsburgertums nicht genugend Beschaftigung So gab es viel Zeit und Grund das System in Frage zu stellen Das gedruckte Wort diente wahrend der Entstehung der neuen Aufklarungsbewegung mehr denn je als Mittel der Kommunikation der Erweiterung des moralischen und geistigen Horizonts und wurde zum Kulturtrager schlechthin 2 3 Neben der finanziellen Voraussetzung fur den Erwerb von Buchern oder einer Mitgliedschaft in Lesegesellschaften war auch die fur das neue Burgertum typische Arbeitsteilung von Mann und Frau eine wichtige Bedingung fur die Herausbildung eines neuen Lesepublikums Die Frau deren Tatigkeitsbereich sich hauptsachlich auf hausliche Pflichten beschrankte entwickelte sich verstarkt zur Konsumentin dazu zahlte auch das Lesen Madchen und Frauen die in ihrer Entfaltung sehr eingeschrankt waren konnten literarisch in den Romanen Phantasien erleben die ihnen im realen Leben verwehrt blieben So kam es dass die Belletristik einen enormen Aufschwung erlebte Fur die Manner entstand durch die berufliche Situation der ausserhauslichen Tatigkeit allmahlich eine Trennung von Arbeit und Freizeit in welcher sie sich vermehrt der Lekture von Sachliteratur wie politischen Schriften oder der Zeitung widmeten 2 3 Exemplarisches Lesen Bearbeiten Das exemplarische Lesen bei welchem Moral und Lehre einen hohen Stellenwert einnahmen war ein typisches Merkmal fur die Lekture bis ins 18 Jahrhundert hinein Im Zuge der Aufklarung und der Entdeckung der Kindheit als eigenstandig definierten Lebensbereichs bekam die Padagogik einen neuen Stellenwert und fuhrte zu neuer Kinder und Jugendliteratur die moralische Erziehung betreiben sollte 4 Dies nannte man Exempel Literatur da es sich oft um Geschichten handelte die in Spannung verpackt ein Verhalten erzahlten aus welchem die Kinder lernen beziehungsweise sich ein Beispiel nehmen sollten Aus diesem Grund galt der Roman zu Beginn des 18 Jahrhunderts nach aufklarerischen Idealen als vollig legitim Man sprach dem Buch ein hohes Mass an Wirkung auf den Leser zu und empfand es als wichtigen Bestandteil der Erziehung 5 2 Allmahlich anderte sich jedoch nicht nur das Lesepublikum es anderten sich auch die Inhalte der Literatur Ein Meilenstein in diesem Zusammenhang war der im Jahre 1774 erschienene Briefroman Die Leiden des jungen Werthers von Johann Wolfgang von Goethe Diese Lekture verfolgte keinerlei didaktische Absichten Doch in der Gesellschaft herrschte wie Goethe selbst formulierte noch das alte Vorurteil entspringend aus der Wurde eines gedruckten Buchs dass es namlich einen didaktischen Zweck haben musse 6 Tatsachlich identifizierten sich aber viele junge Leser mit dem Romanhelden man sprach zeitgenossisch von einem Werther Fieber und dem Roman wurde vorgeworfen eine Selbstmordwelle ausgelost zu haben 2 Vom intensiven zum extensiven Lesen Bearbeiten Aber nicht nur inhaltlich gab es enorme Veranderungen es entwickelte sich auch die Art und Weise des Lesens Eine klassische These von Rolf Engelsing war dass sich ein Wandel vom bis weit ins 18 Jahrhundert vorherrschenden intensiven zum extensiven Lesen vollzog eine Leserevolution wie die moderne Forschung es nennt 7 Diese These wird zwar vielfach zitiert jedoch auch stark kritisiert Das intensive Lesen beschreibt das intensive und wiederholte Lesen einer kleinen Auswahl an grosstenteils religiosen Buchern wie es bisher ublich war An diese Stelle trat nun gegen Ende des 18 Jahrhunderts das extensive Leseverhalten das sich durch Begierde nach neuer abwechslungsreicher Lekture zur Information und vor allem zur privaten Unterhaltung stark vom alten Leseverhalten absetzte Der Buchermarkt Bearbeiten Das Lesepublikum wurde also vor allem um Frauen erweitert Das burgerliche Bewusstsein daruber dass es sich wirtschaftlich gesehen lohnen wurde auf die aufkommende Nachfrage mit einem entsprechenden Angebot zu reagieren fuhrte zu einer bemerkenswerten Ausweitung des Buchmarktes Die signifikanteste Veranderung des Buchermarktes im 18 Jahrhundert waren Jentzschs Aufzeichnungen nach zu urteilen der enorme Ruckgang des Anteils religioser Literatur und das grosse Wachstum der schonen Kunste im Allgemeinen und der Belletristik im Besonderen gemessen an der Gesamtproduktion aller veroffentlichten Titel im deutschsprachigen Raum 2 Anzahl neu erschienener Titel pro Jahr und prozentualer Anteil an der Gesamtproduktion nach Jentzsch 8 1740 Anzahl absolut 1740 Anteil an Gesamtproduktion in 1770 Anzahl absolut 1770 Anteil an Gesamtproduktion in 1800 Anzahl absolut 1800 Anteil an Gesamtproduktion in Gesamt Titelproduktion 755 100 0 1144 100 0 2569 100 0 Religiose Literatur 291 38 5 280 24 5 348 13 5 Schone Kunste und Wissenschaft 44 5 8 188 16 4 551 21 4 Uneinigkeit herrschte jedoch uber die Anzahl der potentiellen Leser im deutschsprachigen Raum Rudolf Schenda schatzte die Lesefahigkeit der Bevolkerung im Jahre 1770 auf 15 im Jahre 1800 schon auf 25 bis sie im Jahre 1900 90 erreichte Davon waren es nach Greven jedoch weniger als 100 000 in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts die sich tatsachlich regelmassig der Lekture von Belletristik widmeten Auch wenn man aus heutiger Sicht sagen kann dass die Entwicklung nicht so gravierend war wie sie beschrieben wurde muss man beachten dass die Zeitgenossen wohl vor allem ihren eigenen Erfahrungsumkreis im Blick hatten die stadtische Bevolkerung die aber nur 10 der Gesamtbevolkerung ausmachte 9 Die Lesesucht Debatte Bearbeiten So lange die Welt stehet sind keine Erscheinungen so merkwurdig gewesen als in Deutschland die Romanleserey und in Frankreich die Revolution Diese zwey Extreme sind ziemlich zugleich mit einander grossgewachsen und es ist nicht ganz unwahrscheinlich dass die Romane wohl eben so viel im Geheimen Menschen und Familien unglucklich gemacht haben als es die so schreckbare franzosische Revolution offentlich thut Johann Georg Heinzmann 1795 10 Die Lesesucht oder auch Lesewut welche sich glaubt man den Berichten von Zeitgenossen ab 1780 bei einem grossen Teil des Lesepublikums ausgebreitet hatte stand im Mittelpunkt der Diskussionen der literarischen Offentlichkeit 11 Zahlreich waren die Auslassungen daruber in Zeitungen Pamphleten und Predigten Die Lesesucht war nicht nur den staatlichen und kirchlichen Autoritaten suspekt sondern besonders den fortschrittlichen Aufklarern Wahrend in den 40er und 50er Jahren des 18 Jahrhunderts der Roman an Legitimation gewann da er im Rahmen der Aufklarung als Mittel angewandt wurde Moral und nutzliche Kenntnisse zu vermitteln wird im letzten Drittel des Jahrhunderts von gleicher Seite gegen das viele Lesen polemisiert 12 Argumentiert wurde aus allen moglichen Richtungen politisch padagogisch diatetisch physiologisch psychopathologisch und erfahrungsseelenkundlich Ganz im Sinne der Kant schen Philosophie bemangelten die Vertreter der Aufklarung nun dass die Lekture bloss dazu missbraucht werden wurde Langeweile zu verhindern Zudem trage sie zur Erhaltung des Zustands der Unmundigkeit bei 11 Ein Buch lesen um bloss die Zeit zu todten ist Hochverrath an der Menschheit weil man ein Mittel erniedrigt das zur Erreichung hoherer Zwecke bestimmt ist Bergk Die Kunst Bucher zu lesen 13 Die zentrale Kritik liegt laut Campe in der Motivation des Lesens namlich aus Begierde sich durch das Buchlein zu vergnugen 14 Campe der leidenschaftlich gerne Schriften gegen die Vielleserei verfasste schrieb in einem Aufsatz dass ubermassiges Lesen Gleichgultigkeit gegenuber allem hervorrufe was nicht mit dem Lesen zu tun habe Man vernachlassige Tatigkeiten im Haushalt die Aufmerksamkeit fur die Kinder gehe abhanden und auch korperlich wurde man geschwacht sein Dies stelle dann als Konsequenz eine Gefahr fur den hauslichen Frieden dar 15 Bei Beneken der sich der Fachbegriffe der Diatetik und medizinischer Begriffe bediente heisst es das Gedachtnis gleiche dem Magen Das ubermassige Lesen konne nicht mehr gut verdaut werden ein uberfulltes Gedachtnis fuhre zu ebenso vielen Krankheiten wie ein uberfullter Magen 16 Es gibt jedoch auch Stimmen die den neuen Begriff etwas relativieren so schreibt zum Beispiel ein Rezensent der Allgemeinen Bibliothek fur das Schul und Erziehungswesen Es ist nicht alles Sucht was zuweilen dafur angesehen werden will 17 Betroffene Bearbeiten Als Risikogruppen galten vor allem Jugendliche und Frauen Erwachsene Manner waren seltener betroffen da sie sich vorwiegend der Sachliteratur widmeten und nicht der die Phantasie anregenden Belletristik 3 Nicht nur zur Erziehung der Kinder auch zur Erziehung der Frauen wurden im 18 Jahrhundert viele Erziehungsschriften verfasst Poeckels Aussage dass Frauen sich zwar bis zu einem gewissen Grad Wissen aneignen sollten jedoch nicht allzu viel denn dann konnten sie zu einer Last der menschlichen Gesellschaft werden 18 ist reprasentativ fur viele weitere Schriften in denen Lekturereglement eine zentrale Rolle spielte Mogliche Folgen seien Verwahrlosung des Haushalts Zerruttung der Familie oder Vernachlassigung der Kinder 19 ihr seid vielmehr erschaffen o vernimm diesen ehrwurdigen Beruf mit dankbarer Freude uber die grosse Wurde desselben um begluckende Gattinnen bildende Mutter und weise Vorsteherinnen des inneren Hauswesens zu werden Campe Vaterlicher Rath 19 Auch und vor allem die Jugend betreffend wurde das viele Lesen stark kritisiert Beneken argumentiert auf psychopathologischer Ebene Seinen Beobachtungen nach sei die Jugend verlohren ohne Rettung verlohren 16 Weiterhin diagnostiziert er unuberwindliche Tragheit Eckel und Widerwillen gegen jede reelle Arbeit ewige Zerstreuung und unaufhorliche Ratlosigkeit der Seele die nie eine Wahrheit ganz fassen nie einen Gedanken ganz fest halten kann Dies seien die unvermeidlichen Folgen der Lesesucht 16 Viele Aussagen in der Lesesuchtdebatte weisen eine Parallelitat zu der Debatte um die Selbstbefleckung beziehungsweise die Sexualpathologie des 18 Jahrhunderts auf in welcher die Onanie haufig als Krankheit definiert wurde die sogar zum Tod fuhren konnte 16 Onanie und Lesesucht gehorten bei dem Padagogen Christian Gotthilf Salzmann beide zu den heimlichen Sunden der Jugend 13 Karl G Bauer stellte in seiner Schrift Uber die Mittel dem Geschlechtstrieb eine unschadliche Richtung zu geben 1787 fest dass die erzwungene Lage und der Mangel aller korperlichen Bewegung beym Lesen in Verbindung mit der so gewaltsamen Abwechslung von Vorstellungen und Empfindungen Schlaffheit Verschleimung Blahungen und Verstopfung in den Eingeweiden mit einem Worte Hypochondrie die bekanntermaassen bey beyden namentlich bey dem weiblichen Geschlecht recht eigentlich auf die Geschlechtstheile wirkt Stockungen und Verderbnis im Bluthe reitzende Scharfen und Abspannung im Nervensysteme Siechheit und Weichlichkeit im ganzen Korper erzeuge 20 Das Lesen das einmal als Seltenheit galt betreibt nun jeder auch die Schichten die nicht dazu bestimmt seien so Bauer Dadurch verliere man die Kontrolle uber seine Geschlechtstriebe 16 Roetger fugt hinzu dass es genug Bucher gebe die man literarische Bordelle nennen konne Die Konstellation von Natur und Lekture wie sie gerade unter den jungen Intellektuellen des Ofteren zustande kam fuhre zur Selbstbefleckung So schreibt auch Karl Phillip Moritz 1756 1793 dass er gerne unter freiem Himmel diverse Dichter lese Hier regten sich Gefuhle die ich zu beschreiben nicht im Stande bin 21 Therapieansatze Bearbeiten Trotz der vielen Kritik gab es kaum ernstzunehmende Therapieansatze bzw Losungsvorschlage Karl Phillip Moritz reflektierte lediglich daruber wie es wohl ware wieder weniger aber dafur wiederholt dieselben Bucher zu lesen 16 Der Padagoge Johann Bernhard Basedow formuliert einen etwas konkreteren Ansatz Er ist der Meinung man musse eine Enzyklopadie fur Leser einfuhren Dadurch wurde das zugellose Bucherlesen bei der Jugend vermindert werden die moralisch schadlichen Bucher wurden weniger gelesen werden und Eltern oder Erzieher hatten eine Richtlinie nach der sie die Wahl der Bucher fur die Kinder treffen konnten Diese Idee kam jedoch nie zur Ausfuhrung 21 Schliesslich kam ein Losungsansatz von erzieherischer Seite durch ein ideales Reglement die Kanonisierung deutscher Klassiker Der deutsche Professor Karl Morgenstern 1770 1852 riet seinen Studenten in einer Rede vom Jahr 1805 sie sollten ausser der fur ihren Beruf wichtigen Literatur nur die Klassiker lesen denn damit wurden sie auf das Ziel hinarbeiten das Menschengeschlechte zur Wurde Energie und Schonheit zu bilden 22 Parallelen zur modernen Medienkritik BearbeitenIm Rahmen der Debatte um die Neuen Suchte wie Fernseh Spiel und Arbeitssucht sehen Autoren in Publikationen zum Thema Medien oftmals Parallelen zu dem Phanomen der Lesesuchtdebatte in welcher die Kluft zwischen Diskursaufkommen und tatsachlicher Medienwirkung bemerkenswert war 23 Wirft man einen Blick auf die aufkommende Kritik bei Medieninnovationen wie dem Kino oder dem Fernsehen kann man eine deutliche Ahnlichkeit der Argumente feststellen So wurde zum Beispiel dem Kino zunachst vorgeworfen es rege die Phantasie zu sehr an spater hiess es dass es diese zerstore 24 Unter dem Stichwort Kinosucht wurde im fruhen 20 Jahrhundert die Stimulation der Sinne und die Aufreizung der Nerven durch das fruhe Kino kritisiert Die Kritiker wandten sich insbesondere gegen die Prasenz der Frauen auf der Leinwand und im Kino und sie fordern selbstverstandlich den Schutz der Kinder 25 Ahnlich ablehnend war das Bildungsburgertum in den 1950er Jahren gegen das neue Medium Fernsehen Der Fernsehkonsum so die Kritik fuhre zu Passivitat und Realitatsverlust das Lesen dagegen sei aktiv und rege den Geist an 23 26 Die Angst vor Abstumpfung der Kinder und Jugendlichen Verrohung Aggressionssteigerung Tragheit und Realitatsverlust standen dabei besonders im Vordergrund 27 Augenscheinlich ahneln diese Argumente sehr denen der Kritiker der Lesesucht im 18 Jahrhundert Nach Hasso Spode erzeuge jede grundlegende technische Veranderung in der Produktion von Fiktionalitat sobald ihre soziale Verbreitung beobachtet wird Abwehrreaktionen bei den Besitzern des nun von Entwertung bedrohten kulturellen Kapitals 28 Umgekehrt werden schon lange bestehende Medien von der Offentlichkeit sehr stark aufgewertet Der Groschenroman wurde zum guten Jugendbuch und der Kintopp zum Filmkunstkino mit hohem kulturellen Wert auch unter Akademikern angesehen 28 Literatur BearbeitenErich Schon Der Verlust der Sinnlichkeit oder Die Verwandlungen des Lesens Mentalitatswandel um 1800 In Reinhart Koselleck Karlheinz Stierle Hrsg Sprache und Geschichte Band 12 Klett Cotta Stuttgart 1987 ISBN 3 608 91439 0 Dominik von Konig Lesesucht und Lesewut In Herbert G Gopfert Hrsg Buch und Leser Vortrage des ersten Jahrestreffens des Wolfenbutteler Arbeitskreises fur Geschichte des Buchwesens 13 und 14 Mai 1976 Hauswedell Hamburg 1977 ISBN 3 7762 0149 5 Vortrage des Jahrestreffens des Wolfenbutteler Arbeitskreises fur Geschichte des Buchwesens 1 1976 Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel Hrsg Schriften des Wolfenbutteler Arbeitskreises fur Geschichte des Buchwesens 1 Hasso Spode Fernseh Sucht Ein Beitrag zur Geschichte der Medienkritik In Eva Barlosius u a Hrsg Distanzierte Verstrickungen Die ambivalente Bindungsoziologisch Forschender an ihren Gegenstand Festschrift fur Peter Gleichmann zum 65 Geburtstag Edition Sigma Berlin 1997 ISBN 3 89404 433 0 Reinhard Wittmann Gibt es eine Leserevolution am Ende des 18 Jahrhunderts In Roger Chartier Guglielmo Cavallo Hrsg Die Welt des Lesens Von der Schriftrolle zum Bildschirm Campus Verlag Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 593 36079 9 S 419 454 Originalausgabe Storia dellalettura nel mondo occidentale Laterza Rom u a 1995 ISBN 88 420 4754 6 Storia e societa Henning Wrage Jene Fabrik der Bucher Uber Lesesucht ein Phantasma des medialen Ursprungs und die Kinder und Jugendliteratur der Aufklarung In Monatshefte fur deutschsprachige Literatur und Kultur 102 2010 Heft 1 Weblinks BearbeitenLesen in Deutschland Lesewut Lesesucht und gefahrliche Romane Debatten um das Lesen im 18 Jahrhundert von Laura Paul Uni Giessen Eine Warnung vor den Gefahren der Lesesucht 1821 Dokument Artikel Lesesucht Leseseuche In Universallexikon der Erziehungs und Unterrichtslehre fur Schulaufseher Geistliche Lehrer Erzieher und gebildete Eltern von Matthaeus Cornelius Munch I B Heindl 1859 Band 2 S 144 vorgelesen von Joran Muuss MerholzEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Dominik von Konig Lesesucht und Lesewut In Herbert G Gopfert Hrsg Buch und Leser Vortrage des ersten Jahrestreffens des Wolfenbutteler Arbeitskreises fur Geschichte des Buchwesens 13 und 14 Mai 1976 Hauswedell Hamburg 1977 ISBN 3 7762 0149 5 S 90 92 Vortrage des Jahrestreffens des Wolfenbutteler Arbeitskreises fur Geschichte des Buchwesens 1 1976 Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel Hrsg Schriften des Wolfenbutteler Arbeitskreises fur Geschichte des Buchwesens 1 a b c d e f Vgl Erich Schon Der Verlust der Sinnlichkeit oder Die Verwandlungen des Lesens Mentalitatswandel um 1800 In Reinhart Koselleck Karlheinz Stierle Hrsg Sprache und Geschichte Band 12 Klett Cotta Stuttgart 1987 ISBN 3 608 91439 0 S 40 43 a b c Vgl Reinhard Wittmann Gibt es eine Leserevolution am Ende des 18 Jahrhunderts In Roger Chartier Guglielmo Cavallo Hrsg Die Welt des Lesens Von der Schriftrolle zum Bildschirm Campus Verlag Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 593 36079 9 S 419 454 Originalausgabe Storia della lettura nel mondo occidentale Laterza Rom u a 1995 ISBN 88 420 4754 6 S 423 425 Dominik von Konig Lesesucht und Lesewut 1977 S 99 100 Reinhard Wittmann Gibt es eine Leserevolution am Ende des 18 Jahrhunderts 1999 S 431 Goethe Dichtung und Wahrheit HA Bd 9 S 590 Vgl auch Erich Schon Der Verlust der Sinnlichkeit oder Die Verwandlungen des Lesens Mentalitatswandel um 1800 1987 S 41 Reinhard Wittmann Gibt es eine Leserevolution am Ende des 18 Jahrhunderts 1999 S 422 f Erich Schon Der Verlust der Sinnlichkeit oder Die Verwandlungen des Lesens Mentalitatswandel um 1800 1987 S 44 Erich Schon Der Verlust der Sinnlichkeit oder Die Verwandlungen des Lesens Mentalitatswandel um 1800 1987 S 45 46 J G Heinzmann Apell an meine Nation uber die Pest der deutschen Literatur Bern 1795 S 139 zitiert nach Reinhard Wittmann Gibt es eine Leserevolution am Ende des 18 Jahrhunderts 1999 S 421 a b Reinhard Wittmann Gibt es eine Leserevolution am Ende des 18 Jahrhunderts 1999 S 440 f Erich Schon Der Verlust der Sinnlichkeit oder Die Verwandlungen des Lesens Mentalitatswandel um 1800 1987 S 47 f a b Bergk Die Kunst Bucher zu lesen S 59 In Reinhard Wittmann Gibt es eine Leserevolution am Ende des 18 Jahrhunderts In Roger Chartier Guglielmo Cavallo Hrsg Die Welt des Lesens Von der Schriftrolle zum Bildschirm Campus Verlag Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 593 36079 9 S 419 454 Originalausgabe Storia della lettura nel mondo occidentale Laterza Rom u a 1995 ISBN 88 420 4754 6 S 440 441 Vgl Erning S 69 f Jager Empfindsamkeit bes S 59 ff In Erich Schon Der Verlust der Sinnlichkeit oder Die Verwandlungen des Lesens Mentalitatswandel um 1800 In Reinhart Koselleck Karlheinz Stierle Hrsg Sprache und Geschichte Band 12 Klett Cotta Stuttgart 1987 ISBN 3 608 91439 0 S 49 Vgl Herbert G Gopfert Hrsg Buch und Leser Vortrage des ersten Jahrestreffens des Wolfenbutteler Arbeitskreises fur Geschichte des Buchwesens 13 und 14 Mai 1976 Hauswedell Hamburg 1977 ISBN 3 7762 0149 5 Vortrage des Jahrestreffens des Wolfenbutteler Arbeitskreises fur Geschichte des Buchwesens 1 1976 Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel Hrsg Schriften des Wolfenbutteler Arbeitskreises fur Geschichte des Buchwesens 1 S 93 96f a b c d e f Dominik von Konig Lesesucht und Lesewut 1977 S 101 103 Rezent Allgemeine Bibliothek fur das Schul und Erziehungswesen Nordlingen 1774 1 Bd 2 Stuck S 377 In Dominik von Konig Lesesucht und Lesewut In Herbert G Gopfert Hrsg Buch und Leser 1977 S 91 K F Poeckels Fragmente zur Kenntniss und Belehrung des menschlichen Herzens Hannover 1788 S 45 In Dominik von Konig Lesesucht und Lesewut In Herbert G Gopfert Hrsg Buch und Leser 1977 S 97 a b Campe Vaterlicher Rath In Campe Sammtliche Kinder und Jugendschriften Ausgabe der letzten Hand 29 Bandchen Braunschweig 1809 S 19 In Dominik von Konig Lesesucht und Lesewut 1977 S 97 98 Karl G Bauer Uber die Mittel dem Geschlechtstrieb eine unschadliche Richtung zu geben Leipzig 1791 S 190 In Reinhard Wittmann Gibt es eine Leserevolution am Ende des 18 Jahrhunderts 1999 S 440 441 a b Dominik von Konig Lesesucht und Lesewut 1977 S 103 106 Karl Morgenstern Plan im Lesen Rede bey Bekanntmachung der Preisaufgabe fur die Studierenden der Kaiserlichen Universitat zu Dorpat gehalten den 12 Dec 1805 In K M Johannes Muller oder Plan im Leben nebst Plan im Lesen und von den Grenzen weiblicher Bildung Leipzig 1808 In Dominik von Konig Lesesucht und Lesewut 1977 S 103 106 a b Henning Wrage Jene Fabrik der Bucher Uber Lesesucht ein Phantasma des medialen Ursprungs und die Kinder und Jugendliteratur der Aufklarung In Monatshefte fur deutschsprachige Literatur und Kultur 102 2010 Heft 1 S 4 Hasso Spode Fernseh Sucht Ein Beitrag zur Geschichte der Medienkritik In Distanzierte Verstrickungen Die ambivalente Bindung soziologisch Forschender an ihren Gegenstand Festschrift fur Peter Gleichmann zum 65 Geburtstag Edition Sigma Berlin 1997 ISBN 3 89404 433 0 S 310 Heidi Schlupmann Unheimlichkeit des Blicks Das Drama des fruhen deutschen Kinos Frankfurt am Main 1990 ISBN 978 3 87877 373 3 S 10 Hasso Spode Fernseh Sucht 1997 S 297 Henning Wrage Jene Fabrik der Bucher 2010 S 12 13 a b Hasso Spode Fernseh Sucht 1997 S 310 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lesesucht amp oldid 232420751