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Leopold Carl Ferdinand Friedrich Schoettler 7 April 1881 in Bruchhausen 29 Juli 1948 in Berlin war ein deutscher Flugzeugpionier Mit der nach ihm benannten Schoettler I wurde unter seiner Leitung eines der ersten Flugzeuge in China konzipiert und produziert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Anmerkungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchoettler absolvierte eine Ausbildung zum Mechaniker und war ab 1906 bei den Siemens Schuckertwerken in Japan tatig wobei er die Vertriebsaktivitaten der Firma als technischer Berater unterstutzte Dort lernte er seine spatere Frau die Lehrerin Sen Takeshi 1887 1980 kennen 1912 zog die Familie aus beruflichen Grunden nach Shanghai um Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs ging Schoettler nach Tsingtau im deutschen Pachtgebiet Kiautschou und wurde als Obermatrose zum Militardienst bei der Seewehr zur Fliegerstation des Gouvernements kommandiert Dort half er offensichtlich Gunther Pluschow eine Etrich Taube das einzige auf deutscher Seite vorhandene Flugzeug fur die Einsatze wahrend der Belagerung von Tsingtau durch japanische Streitkrafte in Betrieb zu halten Ab dem 13 Oktober diente er dann in der Marine Kompanie Nach der Kapitulation der hoffnungslos unterlegenen deutschen Verteidiger kam er im November 1914 in japanische Kriegsgefangenschaft und wurde in das Lager Kumamoto nach Japan gebracht Am 9 Juni 1915 verlegte man ihn in das Lager Kurume Im Dezember 1919 wurde Schoettler entlassen und kehrte nach Shanghai zuruck wo seine Frau und seine drei Kinder die Kriegsjahre verbracht hatten In China war nach dem Zusammenbruch der zentralen Beiyang Regierung und dem Ende des Ersten Weltkrieges ein Machtvakuum entstanden das sowohl Japan als auch verschiedene chinesische Parteien fur sich nutzten Durch die Herrschaft der Warlords und durch auslandische Eroberungen war die chinesische Republik stark belastet und ein Burgerkrieg in dem verschiedene Warlords um die Vorherrschaft kampften brach aus Dies hatte einen enormen Bedarf an Waffen und militarischer Ausrustung zur Folge Diese Situation wollte Schoettler wohl fur sich nutzen und so betatigte er sich im Juli 1920 zunachst als Zwischenhandler der dem chinesischen Warlord General Hu Yung Hsiang zu diesem Zeitpunkt Herrscher uber Shanghai ein erstes importiertes Flugzeug ein Schulflugzeug des Typs Avro 504 beschaffte Da weitere Importe anscheinend fehlschlugen beauftragte General Lu die deutsche Firma Buchheister amp Co auf dem Gelande des spateren Flughafens von Shanghai in Longhua auch Lunghua mit dem Bau einer Fabrikationsstatte um vor Ort in China Flugzeuge konstruieren und herzustellen zu konnen Schoettler ubernahm die Produktionsleitung und produzierte 1923 den Prototyp eines einmotorigen zweisitzigen Doppeldeckers der als Schoettler I bezeichnet wurde 1 Ab 1924 entstand in Longhua weiterhin eine kleine Anzahl von Schoettler I Flugzeugen die Schoettler unter Zuhilfenahme aus Europa importierter Instrumente und Motoren herstellte Die Schoettler I gilt als eines der ersten in China in Serie hergestellten Flugzeuge Weiterhin wurde die Schoettler I anscheinend gleichzeitig auch in kleiner Stuckzahl fur den mandschurischen Warlord Zhang Zuolin zur militarischen Verwendung in Mukden produziert 2 A 1 nbsp Schoettler IIn den folgenden Jahren entwickelte und produzierte Schoettler noch einige weitere Flugzeugmodelle in kleinen Serien So ab September 1925 die Schoettler III eine Weiterentwicklung der Schoettler I angetrieben mit einem Beardmore Motor und 1926 die Schoettler B4 auch als S4 bezeichnet Die projektierte Schoettler C5 die von einem Renault Motor angetrieben werden sollte wurde nicht mehr realisiert 3 nbsp Schoettler I 1923Von 1924 bis 1927 lebte Schoettler mit seiner Familie in Taiyuan Provinz Shanxi Von 1932 bis 1936 arbeitete er dann fur die Firma Hugo Reis amp Co in Shanghai und ab 1937 fur die China Steel Industries Shanghai Sein weiterer Lebenslauf insbesondere der Zeitpunkt seiner Ruckkehr nach Deutschland ist nicht geklart Schoettler verstarb 1948 in Berlin Anmerkungen Bearbeiten In einigen Veroffentlichungen wird die Schoettler I auch als Schoettler BI oder Fuetterer Schoettler I bezeichnet Letztere Bezeichnung verweist auf Schoettlers Konstruktionshelfer Ernst O Fuetterer Literatur BearbeitenWerner von Langsdorf Hg Fortschritte der Luftfahrt Number 14 Jahrbuch 1927 28 Frankfurt am Main 1927 Bechhold Verlag Seite 209 Weblinks BearbeitenKurzbiographie Leopold Schoettler In Tsingtau und Japan 1914 1920 Historisch Biographisches Projekt Abgerufen am 3 November 2017 Kurzbiographie Leopold Schoettler In Meiji Portraits Historisch Biographische Projektseite zur Meiji Zeit in Japan Abgerufen am 3 November 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Lennart Andersson Die ersten deutschen Flugzeuge in China Veroffentlicht in Das Propellerblatt Mitteilungsblatt der Interessengemeinschaft Luftfahrt 1900 1920 Nummer 25 Sommer 2009 Seiten III 921 bis III 923 Stefan Berleb Doctoral Dissertation for China s Benefit The Evolution and Devolution of German Influence on Chinese Military Affairs 1919 1938 Queensland University of Technology Brisbane 2005 Seite 90 online Schoettler I B3 In Corner of the Sky Nicht kommerzielle Webpage zur Luftfahrtgeschichte Abgerufen am 3 November 2017 PersonendatenNAME Schoettler LeopoldALTERNATIVNAMEN Leopold Carl Ferdinand Friedrich Schoettler vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher FlugzeugpionierGEBURTSDATUM 7 April 1881GEBURTSORT BruchhausenSTERBEDATUM 29 Juli 1948STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Schoettler amp oldid 218003531