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Leo Eitinger geboren 12 Dezember 1912 in Lomnitz Mahren Osterreich Ungarn gestorben 15 Oktober 1996 in Oslo war ein tschechoslowakisch norwegischer Psychiater Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEitinger wuchs in einem orthodoxen judischen Elternhaus auf und schloss sich als Jugendlicher den sozialistischen Zionisten an Er studierte an der Universitat Brunn Bohemistik und Germanistik spater Medizin und Philosophie und wurde nach dem Examen 1937 zu den Tschechoslowakischen Luftstreitkraften eingezogen Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei fluchtete er mit der Hilfe von Odd Nansen und dessen Nansenhilfe im November 1939 nach Norwegen Dort erhielt einen Arbeitsplatz im psychiatrischen Krankenhaus von Bodo in Nordnorwegen Im April 1940 wurde Norwegen von der deutschen Wehrmacht erobert woraufhin ihm von der Besatzungsverwaltung die arztliche Tatigkeit verboten wurde Eitinger hielt sich als Hilfsarbeiter in einem Muhlenbetrieb in Nesjestranda an der norwegischen Westkuste versteckt aber er wurde im Marz 1942 inhaftiert und im Februar 1943 nach Auschwitz deportiert Bei Kriegsende wurde er aus dem KZ Buchenwald befreit wo ihn andere norwegische KZ Haftlinge unterstutzt hatten Sein Vater und seine Schwester waren Opfer des Holocaust 1 Von den insgesamt 762 norwegischen Juden die in die Konzentrationslager deportiert wurden uberlebten nur 23 Personen Eitinger war einer von ihnen 2 Eitinger kehrte nach Norwegen zuruck bildete sich zum Facharzt fur Psychiatrie aus spezialisierte sich auf die Psychiatrie nach Extrembelastungen wie sie die KZ Haftlinge durchlitten hatten und promovierte 1958 Zwischen 1952 und 1957 war er ausserdem leitender Arzt in der Psychiatrie der Norwegischen Streitkrafte Von 1966 bis 1983 war er Lehrstuhlinhaber fur Psychiatrie an der Universitat Oslo und Direktor der psychiatrischen Universitatsklinik Eitinger hatte wesentlichen Anteil an der Erforschung der Posttraumatischen Belastungsstorung Spater verallgemeinerte er seinen Forschungsansatz und verfasste Beitrage fur die Migrationsforschung It can be stated without fear of exaggeration that dislocation the moving from one place to another is the basis of human civilization 3 1978 wurde er zum Kommandeur des koniglichen Sankt Olav Ordens ernannt und erhielt 1988 den Fritt Ord Preis Eitinger war verheiratet mit seiner Jugendfreundin Lisl Kohn die nach Schweden geflohen war Fur beider Engagement gegen Rassismus fur religiose Toleranz und fur die Menschenrechte stiftete die Universitat Oslo 1986 den Lisl and Leo Eitinger Prize fur Menschenrechte Universitetet i Oslos menneskerettighetspris 4 den zuerst Elie Wiesel erhielt Schriften BearbeitenLeo Eitinger Axel Strom Mortality and morbidity after excessive stress A follow up investigation of Norwegian concentration camp survivors Oslo Universitetsforlaget New York Humanities Press 1973 Concentration camp survivors in Norway and Israel Oslo Universitetsforlaget 1964 Studies in neuroses Copenhagen Munksgaard 1955 Leo Eitinger Robert Krell Miriam Rieck The psychological and medical effects of concentration camps and related persecutions on survivors of the Holocaust a research bibliography Vancouver University of British Columbia Press 1985 zuerst Ray D Wolfe Center for Study of Psychological Stress University of Haifa 1981 Leo Eitinger David Schwarz Hrsg Strangers in the world Bern u a Huber 1981 Uberleben und Spatfolgen Dachau Verlag Dachauer Hefte 1992 mit Hallvard Rieber Mohn Retten til a overleve En bok om Israel Norge og antisemittismen 1976 Das Recht zu uberleben Ein Buch uber Israel Norwegen und den Antisemitismus Antisemitism in our time A Threat against us all Proceedings of the first international hearing on anti Semitism Oslo 7 8 Juni 1983 Oslo The Nansen Committee 1984 Leo Eitinger Axel Strom Mennesker blant mennesker En bok om antisemittisme og fremmedhat Oslo Cappelen 1985 Menschen unter Menschen Ein Buch uber Antisemitismus und Fremdenhass Literatur BearbeitenUwe Henrik Peters Psychiatrie im Exil die Emigration der dynamischen Psychiatrie aus Deutschland 1933 1939 Kupka Dusseldorf 1992 ISBN 3 926567 04 X Magne Skjaeraasen Lege for livet en bok om Leo Eitinger Oslo Cappelen 1988 ISBN 82 02 11952 9 1 Arzt fur das Leben Gertraud Rothlauf Vom Schtetl zum Polarkreis Juden und Judentum in der norwegischen Literatur Diss Wien 2009Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leo Eitinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Obituary Leo Eitinger Sjoa 1912 1996 Ingo Genefke Journal of Traumatic Stress Volume 10 Number 1 157 159 Nekrolog bei Dagbladet Om Leo Eitinger bei Universitetet i OsloEinzelnachweise Bearbeiten Uwe Henrik Peters Psychiatrie im Exil die Emigration der dynamischen Psychiatrie aus Deutschland 1933 1939 S 34 Obet holokaustu i prukopnik vedy Portal des Verschonerungsvereins der Stadt Lomnice OSLO online auf oslomnice cz tschechisch Leo Eitinger David Schwarz Hrsg Strangers in the world S 11 UiOs menneskerettighetspris Lisl og Leo Eitingers fond bei uioNormdaten Person GND 1065824777 lobid OGND AKS LCCN n50031737 VIAF 114835982 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eitinger LeoKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakisch norwegischer PsychiaterGEBURTSDATUM 12 Dezember 1912GEBURTSORT Lomnice u Tisnova Okres Brno venkovSTERBEDATUM 15 Oktober 1996STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leo Eitinger amp oldid 222317061