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Der Ledenhof fruher auch Alte Munze ist ein historisches Gebaude in der Stadt Osnabruck in Niedersachsen Er war im Mittelalter der Stadtsitz des Patrizier und Adelsgeschlechts von Leden Von der einst umfangreichen Hoflage sind das siebengeschossige Steinwerk und ein Palas mit Treppenturm erhalten Der Ledenhof ist seit 2002 Sitz der Deutschen Stiftung Friedensforschung Der Ledenhof mit Steinwerk rechts Palas Mitte und Treppenturm links 2007Der Ledenhof mit Steinwerk links Palas Mitte und Treppenturm rechts Wappen der Familien von Leden und von Bar am Palas Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaudeteile 2 1 Steinwerk 2 2 Palas 3 Verschiedenes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Name des Ledenhofs in der Nahe des barocken Osnabrucker Schlosses und der spatgotischen Katharinenkirche wurde 1499 erstmals urkundlich erwahnt Der Weinhandler Johann Leden hatte sich Mitte des 14 Jahrhunderts am Rande der Osnabrucker Altstadt niedergelassen und baute dort ein Wohnhaus in Fachwerkbauweise und einen Weinspeicher Auf den Resten dieses Wohnhauses baute der dritte Heinrich von Leden dem der deutsche Konig und spatere Kaiser Maximilian I 1499 weit reichende Privilegien verlieh einen Palas 1 Der Ledenhof war noch im spaten 18 Jahrhundert eine geschlossene Anlage um einen rechteckigen Innenhof mit Torhaus wie die Du Plat sche Karte der Stadt von 1787 zeigt Wahrscheinlich befand sich im Ledenhof auch eine Munzwerkstatt Die Bezeichnung Alte Munze wurde bis in die ersten Jahrzehnte des 20 Jahrhunderts fur die Hoflage benutzt erst Rudolf vom Bruch brachte den Namen Ledenhof mit seinem 1930 veroffentlichten Werk Die Rittersitze im Furstentum Osnabruck wieder in Erinnerung Im 19 Jahrhundert hatte der Ledenhof wechselnde Besitzer So gehorten Teile des Anwesens dem Fabrikanten Heinrich Wilhelm Storck andere hatten sich bis 1781 im Besitz der Grafen von Munster befunden Im spaten 19 Jahrhundert nutzten Friedrich August Koch und Ernst Conrad Kromschroder den Ledenhof unternehmerisch Seit 1930 ist der Ledenhof im Besitz der Stadt Osnabruck Im Zweiten Weltkrieg und in den Nachkriegsjahren drohten die noch bestehenden Gebaude des Ledenhofs zu verfallen Zwischen 1964 und 1976 wurden das Steinwerk und der Palas umfassend saniert Fur die vorbildliche denkmalgerechte Restaurierung des Ledenhofs wurde die Stadt Osnabruck im Jahr 1980 mit der Europa Nostra Medaille geehrt Der Ledenhof beherbergte anschliessend die Musikbibliothek ehe im Jahr 2002 die Deutsche Stiftung Friedensforschung ihren Sitz darin nahm Gebaudeteile BearbeitenSteinwerk Bearbeiten Bedeutendster Bauteil des Ledenhofs ist das Steinwerk aus Bruchsteinmauerwerk mit Satteldach Es ist eine Besonderheit mittelalterlicher Bauwerke Osnabrucks Das Steinwerk des Ledenhofs das in das 14 Jahrhundert datiert wird hat Aussenmasse von 9 15 mal 9 13 Meter Es war anders als andere Steinwerke kein Wehrspeicher wie aus der Bauform zu schliessen ist sondern diente als Lagerhaus Der Eingang zum Keller der nicht wie Wehrspeicher ein Gewolbe hat liegt ebenerdig und war damit bequemer zuganglich als die Wehrspeicher mit hoch liegendem Zugang die leichter zu verteidigen waren Ursprunglich hatte das Steinwerk keinen Kamin Im 15 Jahrhundert wurde das Steinwerk zu einem Bergfried mit sieben Geschossen und Ladeluken auf der Sudseite aufgestockt Der Bauherr des Palas der dritte Heinrich von Leden liess einen Zugang vom Palas schaffen und eine heimlichkeit eine Toilette einbauen Palas Bearbeiten Der Palas mit zwei Ziergiebeln wurde von Heinrich von Leden dem dritten Trager dieses Namens in Folge im 15 Jahrhundert als reprasentativer Wohnsitz erbaut Das Erdgeschoss besteht aus einer vier Meter hohen Deele Diele von 9 64 mal 8 18 Meter die als Wohnkuche diente mit einem dahinter liegenden Kammerfach von 3 84 mal 8 18 Meter das durch zwei Turen neben dem Kamin zuganglich ist Das Kammerfach die kameren boven dem kelder war vermutlich der Schlafraum von Heinrich von Leden und seiner Frau Margarete von Bar Zum Obergeschoss mit Festsaal und Saalkammer fuhrte eine Treppe die erst im spaten 16 Jahrhundert durch den Anbau eines polygonalen Treppenturms mit Spindeltreppe aus Eichenholz ersetzt wurde Der Festsaal mit reicher Ornamentik auf der Balkendecke hatte einen Zugang zu einer Aussengalerie auf der Ostseite Die Galerie wurde aufgegeben als der Treppenturm angebaut wurde Aus diesem Stockwerk gab es einen Zugang zum Steinwerk Der Palas war mit einer Dekorationsmalerei auf Putz aus rautenformigen Bandern in Weiss und Gelb versehen die bei der Sanierung erneuert wurde Verschiedenes BearbeitenDer Name Ledenhof wurde in der Zeit als die Hoflage als Alte Munze bezeichnet wurde auf die Flache ubertragen auf der das Kloster Marienstatte gestanden hatte Den Namen Ledenhof tragt heute auch eine Tiefgarage direkt neben dem Ledenhof Die Bezeichnung Alte Munze blieb in einem Strassennamen am Ledenhof erhalten Literatur BearbeitenHeinrich Koch Der Ledenhof Das Schicksal eines alten Osnabrucker Adelshofes im Wandel der Zeiten Osnabruck Heft 25 Osnabruck 1975 Roswitha Poppe Der Ledenhof in Osnabruck In Heimatkunde des Osnabrucker Landes in Einzelbeispielen Heft 3 H Th Wenner Osnabruck 1978 ISBN 3 87898 127 9 Rudolf vom Bruch Die Rittersitze des Furstentums Osnabruck F Schoningh Osnabruck 1930 Nachdrucke Wenner Osnabruck 1965 S 440 441 online UB Bielefeld Wenner Osnabruck 1982 Wenner Osnabruck 2004 ISBN 3 87898 384 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ledenhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto des Ledenhofs auf osnabrueck deEinzelnachweise Bearbeiten Der Bau im Stile der Weserrenaissance wurde 1588 abgeschlossen52 272361111111 8 0451388888889 Koordinaten 52 16 20 5 N 8 2 42 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ledenhof amp oldid 238588382