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Steinwerke latein domus lapidae Steinhaus auch Kemnate sind eine besondere Bauform mittelalterlicher Profanarchitektur Sie sind haufig der Baukunst der Romanik auch der Gotik zuzuordnen Sie sind Teil einer stadtischen Architektur ihre baulichen Reste sind haufig durch jungere An und Umbauten im heutigen Stadtbild teilweise nur noch schwer zu erkennen Neben dieser stadtischen Bauform lassen sich Steinwerke aber auch vereinzelt in landlichen Regionen nachweisen Landliches SteinwerkDer Ledenhof in Osnabruck mit Steinwerk rechts Palas Mitte und TreppenturmKorbach Steinwerk Romanisches Steinwerk in Osnabruck Dielinger Strasse um 1230 errichtet Grundriss Erdgeschoss jetziger ZustandDer Begriff Steinwerk ist bereits im 9 Jahrhundert nachweisbar im Heliand verwendet worden Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Funktion 3 Bauweise 4 Beispiele erhaltener Steinwerke 5 Siehe auch 6 Literatur alphabetisch sortiert 7 WeblinksVerbreitung BearbeitenSteinwerke sind verbreitet in West und Norddeutschland im ehemaligen Herzogtum Sachsen und entlang der Ostseekuste Heute noch nachweisbar sind Steinwerke unter anderem in Dortmund Munster Warendorf Bielefeld Stadthagen Koln Osnabruck Ankum Braunschweig Goslar Holtershausen Brunsen Bremen Hoxter Brakel Korbach Volkmarsen und Minden In Osnabruck wurde das erste urkundlich belegte Steinwerk Niederdeutschlands 1177 gebaut In Osnabruck sind noch einige gut erhaltene Beispiele romanischer Steinwerke vorhanden In Hann Munden besteht das Steinwerk Munden aus dem 13 Jahrhundert In Suddeutschland fehlen entsprechende massive Baukorper hier tritt jedoch der stadtische Wohnturm deutlicher in Erscheinung Funktion BearbeitenWahrscheinlich wurden Steinwerke ursprunglich als Speicherbauten und Zufluchtstatten fur Adelige und Patrizier errichtet Als Vorbild dienten vermutlich die auf dem Land gelegenen Turmhugelburgen Motten des Adels Haufig wurden Steinwerke nachtraglich mit Anbauten aus Fachwerk versehen die als Wohngebaude dienten Bauweise Bearbeiten nbsp Romanisches Steinwerk in Osnabruck Dielinger Strasse um 1230 errichtet Querschnitt jetziger ZustandDer Grundriss der Steinwerke ist typischerweise gedrungen rechteckig oft nahezu quadratisch Steinwerke sind meist mehrgeschossig haufig unterkellert oft mit einem uberwolbten Obergeschoss oder mehreren uberwolbten Geschossen konstruiert worden Steinwerke wurden so gebaut und befestigt dass sie gut gegen Angriffe verteidigt werden konnten Die Aussenwande sind massiv aus Naturstein oder Werkstein gemauert oft mehrschalig Wandkonstruktionen von 1 00 m bis 1 50 m Starke bis hin zu 2 80 m dicken Wanden sind vorhanden Steinwerke verfugen regelmassig uber einen hochgelegenen verteidigbaren Eingang In Osnabruck hat sich seit den Anfangen der stadtischen Steinwerke ein eigenstandiger Bautypus entwickelt In der Regel wurde das Steinwerk zusammen mit einem Vorderhaus errichtet Die sieben altesten noch vorhandenen Steinwerke besitzen ausserdem ein gemauertes Gewolbe unter dem Dach Zwischen dem 12 und 14 Jahrhundert wurde diese Auspragung des Osnabrucker Steinwerks errichtet Gegenwartige Vergleichsbeispiele in Deutschland sind bisher nicht gefunden worden Das steinerne Dachgewolbe wird als guter Brandschutz interpretiert Ein das Stadtbild Osnabrucks bis heute pragendes Steinwerk mit Palas ist der Ledenhof Hier diente das Steinwerk als Lagerhaus Steinwerke in ihrer ursprunglichen massiven Bauweise wurden bis ins 16 Jahrhundert gebaut danach erfolgte schrittweise eine Reduzierung der massiven Konstruktionen Beispiele erhaltener Steinwerke BearbeitenSteinwerk Munden LedenhofSiehe auch BearbeitenKemenateLiteratur alphabetisch sortiert BearbeitenElmar Arnhold Die Braunschweiger Kemenate Steinwerke des 12 bis 14 Jahrhunderts in Braunschweig Braunschweiger Werkstucke Band 111 Braunschweig 2009 Werner Dobelmann Wehrturme im Kirchspiel Ankum 1 in Am heimatlichen Herd Heimatblatt 19 1968 Nr 2 S 8 Werner Dobelmann Wehrturme im Kirchspiel Ankum 2 in Heimat Jahrbuch Osnabrucker Land 7 1980 S 35 39 Nicole Ellermann und Michael James Hurst Steinwerke Ein Bauprinzip und viele Funktionen Heimatjahrbuch fur das Osnabrucker Land S 46 53 Belm 2005 Michael James Hurst Hrsg Stadt Osnabruck Fachbereich Kultur Steinwerke in Osnabruck Auf den Spuren der Hansekaufleute Osnabruck 2006 Steinwerke ein Bautyp des Mittelalters Vortrage des Kolloquiums Steinwerke vom 2 bis 4 Marz 2006 in Osnabruck Schriften zur Archaologie des Osnabrucker Landes Band VI Rasch Verlag Bramsche 2008 ISBN 978 3 89946 110 7 Heinrich Siemer Die Steinwerke im Dorf und Kirchspiel Ankum Ankum 2000 Bruno Switala Die Osnabrucker Steinwerke in Friederichs A Igel K Zehm B Hrsg Vom Grosssteingrab zur Domburg Forschungsorientierte Denkmalpflege im Osnabrucker Land Internationale Archaologie Studia honoraria 19 S 133 137 Rhaden Westf 2002 Dietmar Walberg Ursula Rotrige Joachim Bunse Steinwerk Dielinger Strasse in Osnabruck Bauhistorische Untersuchungen Rastede Osnabruck 1990Weblinks BearbeitenDer Huckinger Steinturm im Licht aktueller Forschung Duisburger Denkmalthemen 3 PDF Datei 1 43 MB Foto Innenaufnahme des Steinwerks in der Hasestrasse 25 26 in Osnabruck Restaurant Manolo Landliche Steinwerke in Osnabruck von C S Prinzhorn Steinwerke und Kemenate Olaf Goldstein Munster Hochmittelalterliche Holz Stein Bauten in Sudwestdeutschland und der Nordschweiz Frank Lobbecke PDF Datei 337 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinwerk amp oldid 234640207