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Le roi de Lahore deutscher Titel Der Konig von Lahore ist eine Oper in funf Akten des franzosischen Komponisten Jules Massenet Das Libretto stammt von Louis Gallet Die Urauffuhrung fand am 27 April 1877 in der Opera Garnier der Pariser Oper statt OperndatenTitel Der Konig von LahoreOriginaltitel Le roi de LahoreTitelblatt des Librettos Paris 1878Form Oper in funf AktenOriginalsprache FranzosischMusik Jules MassenetLibretto Louis GalletUrauffuhrung 27 April 1877Ort der Urauffuhrung Opera Garnier der Pariser OperSpieldauer ca 3 StundenOrt und Zeit der Handlung Indien zur Zeit der mohammedanischen Invasion um 1020PersonenAlim Konig von Lahore Tenor 1 Sita Priesterin in Indras Tempel und Scindias Nichte Sopran Scindia koniglicher Minister Bariton Timour Hohepriester Indras Bass Indra indische Gottheit Bass Kaled Vertrauter des Konigs Mezzosopran ein Anfuhrer Bariton ein Soldat Bariton Priester Priesterinnen Anfuhrer Soldaten himmlische Seelen Volk Chor Statisten Ballett 3 Akt Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Erster Akt 1 2 Zweiter Akt 1 3 Dritter Akt 1 4 Vierter Akt 1 5 Funfter Akt 2 Orchester 3 Werkgeschichte 4 Aufnahmen 5 Literatur 6 Digitalisate und historische Dokumentation 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenErster Akt Bearbeiten Vor dem Tempel des Indra in Lahore nbsp Erster Akt erstes Bild Augusto Ferri 1878 Lahore wird von einem muslimischen Sultan angegriffen Daraufhin versammelt sich das Volk vor dem Tempel des Gottes Indra um diesen um Hilfe zu bitten Diese wird auch vom Hohepriester Timour im Namen der Gottheit zugesagt Der konigliche Minister Scindia der sich in seine eigene Nichte Sita verliebt hat bittet Timour Sita die als Priesterin im Tempel tatig ist aus diesem Amt zu entlassen Als Timour dieses Ansinnen mit dem Hinweis dass dies nur der Konig entscheiden konne abweist erklart ihm Scindia dass seine Nichte den Tempel entheilige und jede Nacht Besuch von einem unbekannten Mann erhalte Timour verspricht der Sache nachzugehen was Scindia aber nun in eine Zwickmuhle bringt Er will ja nicht die Bestrafung Sitas sondern nur ihre Freistellung vom Priesteramt Tempel im Hintergrund das Bild Indras rechts in einem Altarpfeiler eine geheime PforteBald darauf trifft Scindia auf seine Nichte Bei dieser Gelegenheit gesteht er ihr seine Liebe Sita erzahlt ihm von dem nachtlichen Besucher der ohne sie zu beruhren Liebeserklarungen mache Gleichzeitig weist Sita aber Scindias Liebeserklarung zuruck Dieser wird wutend ruft Timour und andere Priester herbei und verlangt die Bestrafung Sitas Die hohe Geistlichkeit verurteilt Sita daraufhin zum Tode In diesem Augenblick erscheint Konig Alim mit seinem Diener und erklart er selbst sei der nachtliche Besucher Sitas in die er sich verliebt habe Diese Erklarung emport Timour erstens weil er durch die heimlichen koniglichen Besuche im Tempel diesen entheiligt sieht und zweitens weil er vom Konig erwartet dass er bei seinen Soldaten im Krieg sei Der Konig entschuldigt sich und unterwirft sich Timour indem er um dessen bzw um Indras Segen fur den Feldzug bittet Nachdem ihm das gewahrt wurde macht er sich auf den Weg zu seinen Soldaten im Kriegseinsatz Sita ist entlastet und Scindia schwort enttauscht Rache Zweiter Akt Bearbeiten Lager des Konigs in der Wuste von Thol nbsp Zweiter Akt die Wuste 1877 Es kommt in einer Wuste zu einer Schlacht zwischen dem Heer von Lahore und den Invasoren Scindia erscheint und erzahlt den auf ihren Konig wartenden Soldaten dass dieser verwundet und die Schlacht verloren sei Anschliessend macht sich Scindia selbst zum neuen Regenten indem er sich von den Soldaten die Treue schworen lasst Alle fliehen zuruck in die Hauptstadt Dort taucht auch der schwerverwundete Konig auf Er berichtet von einem Verrat Scindias und dass dieser ihn hinterrucks attackiert habe Alim glaubt wegen seiner heimlichen Tempelbesuche auch an eine Strafe Indras gegen ihn Noch bevor er seinen Verwundungen erliegt gesteht ihm Sita ihre Liebe Diese fallt nun ihrerseits in Scindias Hand der sie verschleppt Dritter Akt Bearbeiten Paradies Indras am Berg Meru nbsp Dritter Akt das Paradis Indras Daniel Vierge und Firmin Gillot 1877 Konig Alim ist in das Paradies der Gottheit eingegangen Er bittet Indra um die Erlaubnis noch einmal auf die Erde zuruckkehren zu durfen Diese Bitte wird ihm unter der Bedingung erlaubt dass er dort nur als Bettler leben durfe Bei einem Verstoss gegen diese Bedingung wurde nicht nur der Konig sondern auch Sita sofort sterben Der Konig stimmt zu und darf somit auf die Erde zuruckkehren Vierter Akt Bearbeiten Zimmer im koniglichen PalastDer Krieg in Lahore ist zu Ende Die Angreifer wurden zuruckgeschlagen und Scindia lasst sich als Sieger feiern Gleichzeitig halt er Sita in seinem Palast gefangen da sie sich weigert seine Frau zu werden Nach ihrem Bekunden wurde sie eher sterben als Scindia zu ehelichen Grosser Platz vor dem koniglichen Palast in Lahore nbsp Vierter Akt der Triumph auf dem Platz von Lahore Daniel Vierge 1877 Der inzwischen wieder auf die Erde zuruckgekehrte Konig trifft bald darauf auf Scindia der ihn fur einen Geist halt Als Alim seine Rechte einfordert lasst ihn Scindia fur verruckt erklaren Auch der Bitte der Priester Sita wieder der Geistlichkeit zuruckzugeben kommt er nicht nach Um alle zu bruskieren lasst Scindia Sita holen und stellt sie als seine Konigin vor Alim ist entsetzt und glaubt Sita sei ihm untreu geworden Er versucht vergeblich mit ihr Kontakt aufzunehmen Funfter Akt Bearbeiten Das Allerheiligste im Indratempel nbsp Funfter Akt der Tempel Daniel Vierge und Firmin Gillot 1877 nbsp Funfter Akt das Allerheiligste im Indratempel Philippe Chaperon 1876 Sita ist in den Tempel gefluchtet Dort bittet sie die Gottheit um Vergebung und um die Zusammenfuhrung mit ihrem Geliebten Alim Da nahert sich Scindia mit seinen Soldaten und Sita sieht keinen anderen Ausweg aus ihrer Lage als Selbstmord Mit ihr stirbt auch Alim Nun verwandelt sich die Szenerie Almin und Sita sind gemeinsam im Paradies bei Indra Gleichzeitig sturzt der Verrater Scindia in die Verdammnis Orchester BearbeitenDie Orchesterbesetzung der Oper enthalt die folgenden Instrumente 1 Holzblaser zwei Floten 1 auch Piccolo zwei Oboen zwei Klarinetten zwei Fagotte Altsaxophon Tenorsaxophon Kontrabasssaxophon Blechblaser vier Horner zwei Pistons zwei Trompeten drei Posaunen Tuba Saxtuba Pauken Schlagzeug grosse Trommel Becken kleine Trommel Tambour indien Triangel drei Glockchen zwei Harfen Streicher Buhnenmusik hinter der Szene Harmonium Harfen kleines Becken Triangel Tamtam Tambour indien Tambour de basque vier Pistons vier TenorsaxhornerWerkgeschichte BearbeitenLe roi de Lahore gehort zu den Fruhwerken des Komponisten Sie ist nach den beiden Operas comiques La grand tante und Don Cezar de Bazan seine dritte Oper und die erste Grand opera Erste Entwurfe stammen bereits aus dem Jahr 1869 Die Komposition entstand zwischen 1872 und 1877 Als er mit der Arbeit begann gab es noch keinen festen Auftrag der Pariser Oper Erst im Juli 1876 bat ihn die Direktion um ein Vorspiel aus dem schon fast fertigen Werk und nahm es anschliessend trotz der Unerfahrenheit des Komponisten in diesem Genre ins Programm der Opera Garnier auf 1 Die Urauffuhrung am 27 April 1877 dirigierte Edouard Deldevez Regie fuhrte Adolphe Mayer Die Buhnenbilder stammten von Jean Emile Daran Alfred Auguste Rube Philippe Chaperon Jean Louis Cheret Jean Baptiste Lavastre Antoine Lavastre und Eugene Louis Carpezat Die Hauptrollen sangen Marius Salomon Alim Josephine De Reszke Sita Jean Louis Lassalle Scindia Auguste Boudouresque Timour Georges Francois Leopold Menu Indra Jeanne Fouquet Kaled und Numa Auguez Anfuhrer Unter den Zuschauern befanden sich Gustave Flaubert Leon Gambetta Charles Gounod Hortense Schneider Gustave Dore Georges Eugene Haussmann der franzosische Staatsprasident Patrice de Mac Mahon 2 und der brasilianische Kaiser Peter II Die Auffuhrung war nicht zuletzt wegen der aufwandigen Buhnenbilder ein spektakularer Erfolg Massenet galt nun als der fuhrende Opernkomponist seines Landes 1 Sanger der Urauffuhrung von 1877 nbsp Marius Salomon Konig Alim nbsp Josephine De Reszke Sita nbsp Jean Louis Lassalle Scindia nbsp Auguste Boudouresque Timour nbsp Jeanne Fouquet Kaled Die Oper war damals nicht nur in Paris sehr erfolgreich Das Werk wurde bald in ganz Europa und sogar in Amerika gespielt Die erste Auffuhrung in den USA fand 1883 in New Orleans statt Regelmassige Auffuhrungen gab es bis 1924 Im Jahr 1977 wurde die Oper in Vancouver wieder aufgenommen Diese Produktion wurde auch in San Francisco aufgefuhrt Die Leitung hatte Richard Bonynge und die Hauptrolle sang Joan Sutherland Daraus entstand dann die unten erwahnte CD Einspielung Das Theater in Venedig brachte die Oper im Jahr 2005 ebenfalls auf die Buhne Aus dieser Produktion ging die unten erwahnte CD Einspielung hervor Aufnahmen BearbeitenEs gibt zwei Tontragereinspielungen dieser Oper Eine Aufnahme aus dem Jahr 1979 mit Joan Sutherland Luis Lima und Sherrill Milnes Es spielte das National Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Richard Bonynge Diese Aufnahme erschien zwischenzeitlich auf CD Im Jahr 2004 entstand eine Einspielung u a mit Ana Maria Sanchez Giuseppe Gipali und Vladimir Stoyanov Unter der Leitung von Marcello Viotti spielten und sangen das Orchester und der Chor des Teatro La Fenice Auch diese Aufnahme ist als CD im Handel erhaltlich Literatur BearbeitenNorbert Miller Le Roi de Lahore In Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters Band 3 Werke Henze Massine Piper Munchen Zurich 1989 ISBN 3 492 02413 0 S 733 739 Rodney Milnes Roi de Lahore Le In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Heinz Wagner Der grosse Opernfuhrer Orbis Verlag 1990 ISBN 3 572 05190 8 S 238 George P Upton Felix Borowski The Standard Opera Guide Blue Ribbon Books New York 1928 S 175 176 Roland Mancini Jean Jacques Rouveroux Le guide de l opera Fayard 1986 ISBN 2 213 01563 5 Digitalisate und historische Dokumentation BearbeitenLe roi de Lahore Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Libretto franzosisch Paris um 1878 Digitalisat der Library of Congress Der Konig von Lahore Libretto deutsch Digitalisat der Library of Congress Ubersetzung von Ferdinand Gumbert Kostumskizzen von 1876 1877 von Eugene Lacoste bei Gallica Buhnenmodelle von 1877 bei Gallica Erster Akt erstes Bild von Emile Daran Erster Akt zweites Bild von Auguste Rube und Philippe Chaperon Zweiter Akt von Jean Louis Cheret Dritter Akt von Jean Baptiste Lavastre Vierter Akt von Antoine Lavastre und Eugene Carpezat Funfter Akt erstes Bild von Auguste Rube und Philippe Chaperon Funfter Akt zweites Bild von Auguste Rube und Philippe ChaperonWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Le roi de Lahore Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Le roi de Lahore Jules Massenet im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Le roi de Lahore In L Almanacco di Gherardo Casaglia Werkinformationen bei ZazzerinoEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Norbert Miller Le Roi de Lahore In Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters Band 3 Werke Henze Massine Piper Munchen Zurich 1989 ISBN 3 492 02413 0 S 733 739 27 April 1877 Le roi de Lahore In L Almanacco di Gherardo Casaglia Normdaten Werk GND 4650992 6 lobid OGND AKS LCCN nr96008381 VIAF 180159066 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Le roi de Lahore amp oldid 205077652