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Die Freiherren von Langenstein waren eine alteingesessene und sehr beguterte Adelsfamilie mit Stammsitz in Melchnau Kanton Bern Aus der Familie sind zwei Generationen fassbar Sie grundeten 1194 das Kloster St Urban das dem Orden der Zisterzienser angehorte Die Familie starb im fruhen 13 Jahrhundert aus Wappen der Langenstain in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung und Verbreitung 1 2 Wirken 1 3 Erben 2 Wappen 3 Reichenauer Ministerialenfamilie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung und Verbreitung Bearbeiten Die Freiherren von Langenstein hatten ihren Stammsitz auf dem heutigen Schlossberg bei Melchnau im Kanton Bern Dort wurde bei archaologischen Grabungen Spuren von Holzbauten nachgewiesen die ins 10 oder 11 Jahrhundert zu datieren sind und zu einer ersten hochmittelalterlichen Befestigung gehort haben durften 1 Der Name der Familie konnte abgeleitet sein vom Hugelzug des Schlossbergs der moglicherweise von den Zeitgenossen als langer Stein angesprochen wurde Ihre Eigenguter lagen im Tal der Rot und im benachbarten Tal der Langeten Der Grundbesitz der Familie war vermutlich hervorgegangen aus einer Rodungsherrschaft im Grenzraum zwischen der Grafschaft Burgund im Westen und dem Alemannischen Einflussbereich im Osten 2 Wirken Bearbeiten Die erste fassbare Generation der Langenstein bestand aus funf Geschwistern Ritter Ulrich den beiden Geistlichen Lutold und Werner I sowie den beiden Schwestern Willebirk Willbirgis und Adelheid Ulrich wird 1191 erwahnt als Eigentumer einer Kirche in Rot dem heutigen Weiler Chlyrot in Untersteckholz Dort waren seine beiden Bruder Werner I als Chorherr und Lutold als Priester tatig Ulrichs Ehefrau war Mechtild die Witwe des Freiherrn Werner II von Signau der 1178 gestorben war Willebirk erwahnt 1197 war verheiratet mit dem Freiherrn und Ritter Arnold von Kapfenberg erwahnt um 1200 Ihre Schwester Adelheid erwahnt von 1197 bis 1239 hatte den Freiherrn Burkhard von Balm zum Gemahl erwahnt um 1201 Ausgehend von der Kirche in Rot die nach unbestatigten Aussagen schon um 1148 als Augustinerchorherrenstift gegrundet worden sein soll 3 grundeten die drei Langensteiner Bruder zwischen 1191 und 1194 ein Zisterzienserkloster Diethelm von Krenkingen Bischof von Konstanz bestatigte 1194 die Schenkung der Langensteiner an die Zisterzienser die auch vom Generalkapitel des Ordens in Citeaux angenommen wurde Als Grundungskonvent schickte das Mutterkloster Lutzel zwolf Monche unter dem ersten Abt Konrad aus dem angesehenen sudelsassischen Geschlecht der Biederthan Weil sich die Ortlichkeit in Rot offenbar zu wenig fur ein Kloster eignete zog der junge Konvent schon kurz nach 1194 um Auch dabei waren die Klostergrunder behilflich Die Langensteiner konnten ihren Schwager Arnold von Kapfenberg dazu bewegen dem Kloster zwei Hofe in Thundwil zu uberlassen Nach einer kleinen Waldkapelle die dem Martyrerpapst Urban I gewidmet war nahm das Kloster den Namen St Urban an Thundwil ist die Stelle wo sich das ehemalige Kloster St Urban heute noch befindet Erben Bearbeiten Freiherr Ulrich starb 1212 Er hinterliess mehrere Kinder darunter eine Tochter Anna vor 1197 bis vor 1224 sowie zwei Sohne Werner II erwahnt vor 1212 bis 1214 und Heinrich erwahnt vor 1212 bis nach 1234 Die Existenz eines weiteren Sohnes namens Cuno wird angezweifelt 4 Mit Ulrichs Tochter Anna ist wahrscheinlich die Ehefrau des Ritters Ulrich I erwahnt vor 1218 bis vor 1224 aus der Familie der Freiherren von Grunenberg angesprochen Sie brachte vermutlich als Erbtochter die wesentlichen Bestandteile des langensteinischen Eigengutes an die Grunenberg wahrend die anderen Verwandten der Langenstein wie beispielsweise die Balm ihre langensteinischen Mitgifte bereits eine oder mehrere Generationen zuvor erhalten hatten Anna starb sieben Tage nach dem Tod ihres Mannes nicht ohne zuvor noch zusammen mit ihren Sohnen den Begrundern der grunenbergischen Hauptlinien dem Kloster St Urban eine Vergabung gemacht zu haben 5 6 In einer weiteren verwandtschaftlichen Beziehung der Langenstein die urkundlich nicht fassbar ist wurzelte der langjahrige Konflikt um die Vorherrschaft im Marktort Langenthal in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts Idda von Langenstein habe ihrem Ehemann Heinz von Luternau insbesondere die Burg Langenstein eingebracht 7 8 In die blutigen Auseinandersetzungen bei denen auch das Kloster St Urban von den Luternauern verwustet wurde waren die Nachkommen dieses Heinz von Luternau sowie die mutmasslichen Haupterben der Langenstein Heinrich II der Altere und Markwart I von Grunenberg verwickelt Wappen BearbeitenZum Wappen der Freiherren von Langenstein sind widerspruchliche Angaben vorhanden Die wahrscheinlichste Blasonierung lautet Ein schreitender roter Lowe in quer geteiltem blau weissem Felde gt 9 Dieses Wappen kommt erst ab dem 14 Jahrhundert vor und fehlt auf den verzierten Backsteinen des Klosters St Urban aus dem 13 Jahrhundert Somit wurden die Klostergrunder auf den St Urbaner Wappenmustern gar nicht vorkommen August Pluss vermutete aus diesem Grund dass die Langensteiner auch den Sechsberg der Freiherren von Grunenberg fuhrten 10 In der Zurcher Wappenrolle kommt eine andere Darstellung vor in Silber ein roter Adler auf seinem Schwanz belegt mit einer blauen dreizackigen Freiherrenkrone 11 Reichenauer Ministerialenfamilie BearbeitenDie Freiherren von Langenstein sind nicht zu verwechseln mit einer Ministerialenfamilie des Klosters Reichenau Diese Familie bestand aus Arnold I von Langenstein erwahnt 1271 und 1272 und seinen Sohnen Hugo dem Jungeren erwahnt vor 1271 bis nach 1298 Berthold Arnold II und Friedrich Sie schenkten 1271 die Insel Mainau ein Lehen des Klosters Reichenau eigenmachtig dem Deutschen Orden 1272 richtet der Orden dort eine Kommende ein in welche Hugo der Jungere und ein weiterer seiner Bruder eintraten Hugo war ein mittelhochdeutscher Dichter und verfasste eine umfangreiche Reimlegende uber das Leben und das Martyrium der Heiligen Martina Ihren Namen leitete die Familie von der Burg Langenstein im Hegau ab dessen Bergfried heute als Untergeschoss Teil des Schlosses Langenstein ist Literatur BearbeitenAlfred Haberle Das Kloster St Urban und der Oberaargau 1194 1375 In Jahrbuch des Oberaargaus Band 7 Kuert Druck Langenthal 1964 S 31 77 Max Jufer Die Adelsgeschlechter des Oberaargaus In Jahrbuch des Oberaargaus Band 6 Merkur Druck AG Langenthal 1963 S 39 61 Max Jufer Die fruhesten Burgstellen im Oberaargau In Jahrbuch des Oberaargaus Band 42 Merkur Druck AG Langenthal 1999 S 34 68 Mit einer Ubersichtskarte Planen und Fotos Max Jufer Die Freiherren von Langenstein Grunenberg In Jahrbuch des Oberaargaus Band 37 Merkur Druck AG Langenthal 1994 S 109 214 August Pluss Die Freiherren von Grunenberg in Kleinburgund Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde eingereicht der hohen philosophischen Fakultat der Universitat Bern In Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern Band 16 1900 1902 Heft 1 Stampfli Bern 1900 S 43 286 e periodica ch August Pluss Freie von Grunenberg und Langenstein In Schweizerische Heraldische Gesellschaft Hrsg Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte I Band Hoher Adel Druck und Verlag von Schulthess amp Co Zurich 1904 S 278 289 archive org gruenenberg net abgerufen am 10 Januar 2010 Weblinks BearbeitenFranziska Halg Steffen Langenstein von In Historisches Lexikon der Schweiz Private Website uber die Freiherren von Grunenberg und ihre VorgangerEinzelnachweise Bearbeiten Nach Unterlagen des Archaologischen Dienstes des Kantons Bern Jufer 1999 S 55 dort aber zu fruh ins 9 bis 10 Jahrhundert datiert Jufer 1999 S 41 Haberle 1964 S 32 Unzuverlassige genealogische Notiz des Luzerner Stadtschreibers Renward Cysat vgl August Pluss Die Freiherren von Grunenberg in Kleinburgund 1900 S 51 Anm 6 e periodica ch Jufer 1994 S 128 August Pluss Die Freiherren von Grunenberg in Kleinburgund 1900 S 17 e periodica ch Jufer 1994 S 134 August Pluss Die Freiherren von Grunenberg in Kleinburgund 1900 S 11 Anm 3 e periodica ch August Pluss Die Freiherren von Grunenberg in Kleinburgund 1900 S 5 Anm 2 So in Tschudis Wappenbuch e periodica ch Pluss 1904 S 280 Streifen II Vorderseite 10 Wappen der LANGENSTAIN Langenstein gruenenberg net abgerufen am 20 Oktober 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langenstein schweizerisches Adelsgeschlecht amp oldid 224131959