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Die Landwirtschaftlichen Sozialversicherungen LSV zusammen mit der Sozialversicherung fur den Gartenbau bildeten in Deutschland bis zum 31 Dezember 2012 die Sozialversicherung fur die selbstandigen land und forstwirtschaftlichen sowie gartenbaulichen Unternehmer deren Ehegatten mitarbeitende Familienangehorigen Altenteiler Rentner sowie deren mitversicherte Angehorige z B Kinder Sie umfasste die Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften seit 1885 Landwirtschaftlichen Alterskassen seit 1 Oktober 1957 Landwirtschaftlichen Krankenkassen seit 1 Oktober 1972 und die landwirtschaftlichen Pflegekassen seit 1 Januar 1995 Damit waren in diesem Sonderversicherungssystem alle fur den Berufsstand relevanten Bereiche der Sozialversicherung uber verschiedene Trager vereinigt Logo der SVLFG seit dem 1 Januar 2013Logo der LSV bis zum 31 Dez 2012Seit dem 1 Januar 2013 wird die soziale Sicherung fur diese Versicherungszweige durch den bundesweit zustandigen Verbundtrager die Sozialversicherung fur Landwirtschaft Forsten und Gartenbau SVLFG sichergestellt Inhaltsverzeichnis 1 Organisation 1 1 Die Versicherungstrager der LSV 1 2 Der Spitzenverband der LSV 2 Rechtliche Grundlagen 3 Finanzierung 4 Aus und Fortbildung in der LSV 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseOrganisation BearbeitenDie Versicherungstrager der LSV Bearbeiten Bis 2012 gab es in Deutschland neun selbstandige Verwaltungsgemeinschaften die die Aufgaben der LSV durch die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften Alters Kranken und Pflegekassen im Interesse der Versicherten der jeweiligen Region wahrgenommen haben nbsp Hauptverwaltung in Kassel nbsp Verwaltungsgebaude in Kassel nbsp Verwaltungsgebaude in Kassel nbsp Verwaltungsgebaude in Kiel nbsp Verwaltungsgebaude in Hannover nbsp Verwaltungsgebaude in HoppegartenLSV Schleswig Holstein und Hamburg LSV Mittel und Ostdeutschland LSV Niedersachsen Bremen LSV Nordrhein Westfalen LSV Hessen Rheinland Pfalz und Saarland LSV Baden Wurttemberg LSV Franken und Oberbayern LSV Niederbayern Oberpfalz und Schwaben Sozialversicherung fur den GartenbauDie Berufsgenossenschaften Alterskassen Krankenkassen und Pflegekassen Versicherungstrager waren Korperschaften des offentlichen Rechts mit Selbstverwaltung Ihre Aufgaben wurden von den Selbstverwaltungsorganen d h der jeweiligen Vertreterversammlung und dem Vorstand wahrgenommen Diese setzten sich aus gewahlten Vertretern des Berufsstandes i d R aus Unternehmern Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusammen Die laufenden Verwaltungsgeschafte wurden einheitlich je Verwaltungsgemeinschaft von einem Geschaftsfuhrer Direktor wahrgenommen Diese regional orientierte Organisationsform stand 2011 zur Disposition 1 Berufsstand und Politik forderten angesichts der erheblichen Bundesmittel die in das System flossen eine Zentralisierung Auf Landerebene war allerdings noch keine einheitliche Position gefunden worden 2 Zudem stand die Frage im Raum ob ein derartiges Gesetz uberhaupt der Zustimmung der Lander im Bundesrat bedurfte 3 Betroffen waren hiervon nicht nur Versicherte Leistungsempfanger und Beitragszahler sondern auch die Beschaftigten und das wirtschaftliche Umfeld der jeweiligen regionalen Trager Zulieferer Dienstleister Einzelhandel usw bis hin zu politischen Einflussnahmemoglichkeiten der verschiedenen Interessenvertretungen im Rahmen der dann nicht mehr regional moglichen Selbstverwaltung Seit dem 28 September 2011 lag ein Referentenentwurf der Bundesregierung und seit dem 2 November 2011 der Regierungsentwurf eines Gesetzes zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung LSV NOG vor der die Bildung einer bundesunmittelbaren Korperschaft des offentlichen Rechts vorsah in der die einzelnen Trager sowie der Spitzenverband ab 1 Januar 2013 eingegliedert werden sollten Umgesetzt wurde diese mit der Auflosung der bisherigen Trager und des Spitzenverbandes einhergehende Eingliederung in einem Ubergangszeitraum bis zum 31 Dezember 2017 4 Der neue Sozialversicherungstrager tragt den Namen Sozialversicherung fur Landwirtschaft Forsten und Gartenbau Am 5 Dezember 2011 hatte der Bundesrat die Gesetzesvorlage auf der Tagesordnung 5 Er forderte insbesondere die Berucksichtigung regionaler Gegebenheiten die Betreuung der Versicherten vor Ort die Begleitung der Ubergangszeit durch gesetzlich verankerte Bundesmittel und den sozialvertraglichen Schutz der Mitarbeiter ein Am 2 Marz 2012 hatte das Gesetz ohne Anrufung des Vermittlungsausschusses den Bundesrat passiert 6 und ist schliesslich am 18 April 2012 im Bundesgesetzblatt verkundet worden BGBl I S 579 Der Spitzenverband der LSV Bearbeiten Der zum 1 Januar 2009 neu gegrundete Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung LSV SpV hervorgegangen aus dem Bundesverband der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften BLB dem Gesamtverband der landwirtschaftlichen Alterskassen GLA und dem Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen BLK war eine bundesunmittelbare Korperschaft des offentlichen Rechts mit Selbstverwaltung dem die einzelnen Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften Alters Kranken und Pflegekassen als Mitglieder angehorten Im Verbandsvorstand war jede der Verwaltungsgemeinschaften vertreten 7 Aufgabe des Spitzenverbands war es die einzelnen Trager bei der Wahrnehmung ihrer Interessen und Aufgaben zu unterstutzen um insbesondere eine einheitliche Rechtsanwendung und sparsame Mittelverwendung sicherzustellen 8 Durch das Gesetz zur Modernisierung des Rechts der LSV LSVMG 9 wurde er verpflichtet weitergehende Grundsatz und Querschnittsaufgaben wie z B die Informationstechnik die Vertretung gegenuber der Politik und anderen nationalen wie internationalen Sozialpartnern Regressangelegenheiten etc wahrzunehmen Finanziert wurde der Spitzenverband uber ein Umlageverfahren durch die einzelnen regionalen Trager Diese Aufgaben werden seit dem 1 Januar 2013 nunmehr durch die Bundesbehorde SVLFG wahrgenommen Rechtliche Grundlagen BearbeitenDie rechtliche Beurteilung der Versicherungsverhaltnisse sowie die Leistungsgewahrung lagen in den Handen der einzelnen Trager der LSV Sie beruhen nach wie vor auf speziellen Gesetzen Dies sind fur die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften das SGB VII fur die landwirtschaftlichen Alterskassen das ALG fur die landwirtschaftlichen Krankenkassen das KVLG 1989 und fur die landwirtschaftlichen Pflegekassen das Elfte Buch Sozialgesetzbuch Finanzierung BearbeitenDie Mittel der LSV werden durch Beitrage Bundesmittel und sonstige Einnahmen aufgebracht Die Bemessungsgrundlagen der verschiedenen Zweige der LSV sind unterschiedlich in der Unfallversicherung werden die Beitrage in Form eines nachtraglichen Umlageverfahrens auf Basis der bewirtschafteten Kulturarten der verschiedenen Bewirtschaftungsformen und Flachengrosse sowie nach Risikokriterien erhoben in der Alterssicherung gilt ein Einheitsbeitrag der durch Zuschusse abhangig vom Einkommen und Familienstand gemindert werden kann in der Krankenversicherung erfolgt die Bemessung der Beitrage ebenfalls auf Basis der bewirtschafteten Kulturarten und Flachengrosse jedoch ohne Risikofaktoren wie in der Unfallversicherung in Beitragsklassen anders als in der allgemeinen Krankenversicherung in der die Beitrage nach einem Beitragssatz ermittelt werden auch Zusatzbeitrage oder den ab 1 Januar 2011 in Kraft tretenden Sozialausgleich gibt es dort nicht da die Landwirtschaftliche Krankenversicherung als berufsstandisch orientiertes System nicht am Gesundheitsfonds beteiligt ist Daneben sind Renten der gesetzlichen Rentenversicherung rentenahnliche Einnahmen sog Versorgungsbezuge z B Pensionen und wenn neben Rente und oder Versorgungsbezug Einnahmen aus einer ausserhalb der Landwirtschaft ausgeubten selbstandigen Erwerbstatigkeit beitragspflichtig in der Pflegeversicherung durch einen prozentualen Zuschlag auf den Krankenversicherungsbeitrag sowie prozentuale Beitrage aus den oben genannten Renten Versorgungsbezugen und ausserlandwirtschaftlichem Einkommen aus selbstandiger ErwerbstatigkeitIm Jahr 2009 hat die LSV etwa 6 2 Milliarden Euro aufgewendet Hiervon wurden knapp 4 Milliarden aus Steuermitteln aufgebracht Der Anteil der Bundesmittel wird in 2010 auf etwa 3 7 Milliarden Euro zuruckgehen 10 Aus und Fortbildung in der LSV BearbeitenAufgabe des Spitzenverbandes der landwirtschaftlichen Sozialversicherung war auch die Aus und Fortbildung der Mitarbeiter des Verbandes und der Versicherungstrager Dazu unterhalt nun die SVLFG ein Ausbildungszentrum das in erster Linie die umfassende Aus und Fortbildung des mittleren und des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes gewahrleistet Der mittlere Verwaltungsdienst wird am Verwaltungsseminar der SVLFG ausgebildet Grundlage dieser Ausbildung sind die Vorschriften der Ausbildungsordnung fur Sozialversicherungsfachangestellte AOSozV Bewerber fur den gehobenen Dienst absolvieren ein 3 jahriges Studium am Fachbereich Landwirtschaftliche Sozialversicherung einem der Fachbereiche der Fachhochschule des Bundes fur offentliche Verwaltung 11 Schwerpunkte des Studiums sind die spateren Arbeitsfelder des gehobenen Dienstes wie z B die Beurteilung von Versicherungsverhaltnissen und Leistungsanspruchen sowie deren Finanzierung aber auch Tatigkeitsbereiche in der allgemeinen Verwaltung der Trager Organisation Personal Haushalt Neben den fachspezifischen Studieninhalten wird dabei umfangreiches Wissen in den Bereichen Staats und Verfassungsrecht Zivilrecht Verwaltungsrecht Wirtschaftspolitik Volkswirtschaftslehre Betriebswirtschaftslehre offentliche Finanzwirtschaft etc vermittelt Da der Erwerb der Kenntnisse und Fahigkeiten im dualen System erfolgt erstreckt sich das Studium im jeweils mehrmonatigen Wechsel sowohl auf Zeiten am Fachbereich theoretischer Teil als auch auf Zeiten bei den Versicherungstragern fachpraktischer Teil Die erfolgreiche Ablegung der Diplomprufung fuhrt zur Verleihung des akademischen Grades Diplomverwaltungswirt in FH Zum 1 Oktober 2010 studierten dort 114 Studenten 1 Oktober 2009 83 Studenten Das Internat des Ausbildungszentrums unterhalt 60 Einzelzimmer die mit Dusche WC TV und WLAN ausgestattet sind In acht Horsalen konnen gleichzeitig bis zu 160 Personen unterrichtet werden Daneben steht den Lernenden und Lehrenden ein PC Schulungsraum sowie eine umfangreiche Bibliothek zur Verfugung Zusammen mit der Gruppe der BG Kliniken gibt die LSV die wissenschaftliche Zeitschrift Trauma und Berufskrankheit heraus Weblinks BearbeitenWebseite des Bundesministeriums fur Ernahrung Landwirtschaft und Verbraucherschutz Webseite der SVLFGEinzelnachweise Bearbeiten LSV Bundestrager noch in dieser Legislaturperiode Memento vom 4 Mai 2015 im Internet Archive auf agrarheute com 25 Oktober 2010 LSV Bundestrager soll bis Jahresende beschlossen sein auf topagrar com 29 Marz 2011 iva de Memento vom 3 Oktober 2015 im Internet Archive Bund drangt weiter auf Reduzierung der Verwaltungskosten in der LSV Memento vom 29 Marz 2013 im Internet Archive 29 September 2011 Bundesrat Drucksache 698 1 11 Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung LSV Neuordnungsgesetz LSV NOG Abgerufen am 15 Juli 2019 Roland Gelbke Organisation und Selbstverwaltung in der landwirtschaftlichen Sozialversicherung In Soziale Sicherheit in der Landwirtschaft SDL Nr 3 2007 S 159 ff lsv de PDF abgerufen am 10 April 2008 Webseite des Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung BGBl 2007 I S 2984 2986 Agrarsozialpolitik behalt hohen Stellenwert Fachhochschule des Bundes fur offentliche Verwaltung Fachbereich Landwirtschaftliche Sozialversicherung Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Korperschaft GND 1029539057 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landwirtschaftliche Sozialversicherung 1885 amp oldid 212153072