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Landtagswahl 1921 1923 in 50403020100 42 7420 2618 2811 236 960 52 SDAPDOKWG bCSGDVPKSSKPOVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen b Karntner Wahlgemeinschaft Die Landtagswahl in Karnten 1921 wurde am 19 Juni 1921 im osterreichischen Bundesland Karnten durchgefuhrt Es war dies die erste Landtagswahl in Karnten die nach dem allgemeinen gleichen Wahlrecht durchgefuhrt wurde Auf Basis dieser Wahl wurden der neue Karntner Landtag 12 Gesetzgebungsperiode und die Landesregierung Groger gebildet Insgesamt 42 Sitze SDAPDO 19 KSS 2 CS 8 GDVP 4 KWG 9 Aufgrund der Volksabstimmung 1920 in Karnten konnte die erste Landtagswahl nach dem Ersten Weltkrieg erst 1921 durchgefuhrt werden Bis dahin hatte die sogenannte Provisorische Landesversammlung die in anderen Bundeslandern bereits nach Wahlen 1919 abgelost worden war das Land mit der Landesregierung Lemisch I verwaltet Auch die Nationalratswahl 1920 konnte in Karnten nicht zum eigentlichen Termin durchgefuhrt werden und wurde fur das Bundesland parallel zu dieser Landtagswahl nachgeholt Inhaltsverzeichnis 1 Wahlkampf amp Themen 2 Ergebnisse 2 1 Vorlaufiges Endergebnis 2 2 Vorlaufiges Endergebnis nach Wahlkreisen 3 EinzelnachweiseWahlkampf amp Themen BearbeitenNicht zuletzt aufgrund der parallel nachgeholten Nationalratswahl war der Wahlkampf weniger von landesspezifischen Themen sondern grundlegenden weltanschaulichen Fragen gepragt Die Grossdeutsche Volkspartei postulierte drei grosse Weltanschauungen klerikal vertreten durch die Christlichsoziale Partei marxistisch vertreten durch die Sozialdemoraktische Arbeiterpartei und volkisch bzw antiklerikal Letzteres nahm sie fur sich in Anspruch Auch der Karntner Bauernbund war stark volkisch gepragt unterstutzte den antiklerikalen Anspruch der GDVP jedoch nicht Dennoch hatten beide Parteien bis kurz vor der Wahl unter dem Namen Deutschdemokratische Partei im Landtag ein Bundnis gebildet Nachdem sich die beiden Parteien miteinander uberworfen hatten trat der Bauernbund gemeinsam mit der Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei DNSAP und anderen Splittergruppen unter dem Namen Karntner Wahlgemeinschaft an 1 Gemeinsames Feindbild aller Parteien ausser freilich der Sozialdemokraten war der Marxismus Die antimarxistische Kritik wurde ausserdem mit stark antisemitischen Tonen angereichert Die Sozialdemokraten seien judisch unterwandert die Juden verantwortlich fur das wirtschaftliche Elend der Nachkriegszeit Wenngleich das Thema in der Grossdeutschen Volkspartei am prasentesten war beteiligten sich auch die Christlichsozialen sehr aktiv an der Verbreitung antisemitischer Verschworungstheorien Auch der Wunsch nach einem Anschluss an Deutschland war weit uber die Grenzen der GDVP hinaus gelaufig Um eine Abgrenzung zueinander zu schaffen warf die GDVP den Christlichsozialen ein Naheverhaltnis zu den Karntner Slowenen vor und instrumentalisierte damit den gerade erst muhsam beigelegten Grenzkonflikt mithin auch ein Angriff auf die erstmals antretende Partei der Karntner Slowenen Konflikte mit der Karntner Wahlgemeinschaft zu der die grossten inhaltlichen teilweise auch personellen Uberlappungen bestanden vermied die GDVP jedoch 1 Ergebnisse BearbeitenIm Vorfeld der Wahl hatte man sich darauf geeinigt die ursprunglich 58 Personen umfassende Landesversammlung auf 42 Mandatare zu reduzieren 2 Bei der Wahl erzielte die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschosterreichs SDAPDO mit 19 Mandaten die relative Mehrheit Zweitstarkste Fraktion wurde die Karntner Wahlgemeinschaft KWG mit 9 Mandaten davon Bauernbund 7 DNSAP 1 Gewerbeliste 1 Die Christlichsoziale Partei CS kam auf 8 Mandate die Grossdeutschen Volkspartei GDVP auf 4 Mandate und die Karntner Slowenen auf 2 Mandate Entsprechend dem Siedlungsgebiet der Karntner Slowenen hatte die Partei ihren Einzug in den Landtag dem guten Abschneiden im Bezirk Volkermarkt zu verdanken wo sie mit 32 90 zweitstarkste Kraft hinter den Sozialdemokraten wurde Die Kommunistische Partei Osterreichs KPO verfehlte hingegen den Einzug in den Landtag Mit nur 69 67 fiel die Wahlbeteiligung vergleichsweise niedrig aus Das Ergebnis brachte eine Pattstellung im Landtag und damit eine schwierige Regierungsbildung Die Sozialdemokraten hatten die absolute Mehrheit knapp verfehlt und konnten unter den burgerlichen Parteien CS KWG GDVP keinen Partner finden Diese wiederum verstandigten sich untereinander schnell auf einen gemeinsamen Landtagsklub der jedoch auch keine absolute Mehrheit reprasentierte Eine Zusammenarbeit mit den Karntner Slowenen war fur alle Parteien ausgeschlossen Letztlich einigte man sich darauf dass der Sozialdemokrat Florian Groger zum Landeshauptmann werden sollte Ihm wurden jedoch Vinzenz Schumy KBB und Sylvester Leer CS zur Seite gestellt Groger hatte die Auflage Entscheidungen nur im Konsens mit den beiden zu treffen was sein Amt unterminierte und grosses Konfliktpotential mit sich brachte Die Landesregierung Groger hielt folglich nur von 22 Juli 1921 bis zum Jahre 1923 3 Vorlaufiges Endergebnis Bearbeiten Partei Stimmen 4 Prozente MandateSozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschosterreichs SDAPDO 60 572 42 74 19Karntner Wahlgemeinschaft KWG 28 714 20 26 9Christlichsoziale Partei CS 25 908 18 28 8Grossdeutsche Volkspartei GDVP 15 917 11 23 4Partei der Karntner Slowenen KSS 9 862 6 96 2Kommunistische Partei Osterreichs KPO 735 0 52 0Gesamt 141 708 100 00 42Vorlaufiges Endergebnis nach Wahlkreisen Bearbeiten Wahlkreis Gesamt SDAPDO KWG CS GDVP KSS KPOStimmen 4 Mandate Stim Md Stim Md Stim Md Stim Md Stim Md Stim Md Oberkarnten 54 547 16 24 583 45 07 8 11 441 20 97 4 10 437 19 31 3 5 499 10 08 1 2 484 4 55 0 103 0 19 0Unterkarnten 87 161 26 35 989 41 29 11 17 273 19 82 5 15 471 17 75 5 10 418 11 95 3 7 378 8 46 2 632 0 73 0Gesamtergebnis 141 708 42 60 572 42 74 19 28 714 20 26 9 25 908 18 28 8 15 917 11 23 4 9 862 6 96 2 735 0 52 0Einzelnachweise Bearbeiten a b Dachs Herbert Dippelreiter Michael Schausberger Franz Radikale Phrase Wahlbundnisse und Kontinuitaten Landtagswahlkampfe in Osterreichs Bundeslandern 1919 bis 1932 Schriftenreihe des Forschungsinstitutes fur politisch historische Studien der Dr Wilfried Haslauer Bibliothek Nr 57 Bohlau Wien 2017 ISBN 978 3 205 20498 5 S 95 f Google Books Gesetz betreffend die Einberufung des verfassungsgebenden Landtages Nr 20 1919 onb ac at Dachs Herbert Dippelreiter Michael Schausberger Franz Radikale Phrase Wahlbundnisse und Kontinuitaten Landtagswahlkampfe in Osterreichs Bundeslandern 1919 bis 1932 Schriftenreihe des Forschungsinstitutes fur politisch historische Studien der Dr Wilfried Haslauer Bibliothek Nr 57 Bohlau Wien 2017 ISBN 978 3 205 20498 5 S 99 f Google Books a b Verfassungsgebender Landtag von Karnten 2 Sitzung vom 6 Juli 1921Landtagswahlen in Karnten Erste Republik 1921 1923 1927 1930Zweite Republik 1945 1949 1953 1956 1960 1965 1970 1975 1979 1984 1989 1994 1999 2004 2009 2013 2018 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landtagswahl in Karnten 1921 amp oldid 212011917