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Landtagswahl in Elsass Lothringen 1911 Stimmenanteile im ersten Wahlgang in Prozent 403020100 31 023 815 913 18 03 24 40 6 ELZSPDLibDem cLothr dLib eNatbnd fUnabh gSonst hVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen c Liberaldemokraten Zusammenschluss der Liberalen Landespartei Elsass Lothringens und der Elsass lothringischen Demokratischen Partei d Lothringer Block darunter 6 2 vom Zentrum mitunterstutzte Kandidaten und 1 5 von den Liberaldemokraten mitunterstutzte Kandidatene Sonstige Liberale davon 6 9 von den Liberaldemokraten Unterstutzte f Nationalbund darunter 2 1 vom Zentrum unterstutztg darunter 1 4 vom Zentrum Unterstutzteh 0 2 wirtschaftl Parteien Am 22 Oktober und 29 Oktober 1911 fand im Reichsland Elsass Lothringen die erste und einzige Wahl zur zweiten Kammer des Landtags statt Inhaltsverzeichnis 1 Einrichtung des Landtags 2 Wahlrecht Wahlmodus und Wahlkreise 3 Parteien und Kandidaten 4 Wahlergebnisse 4 1 Bezirk Oberelsass 4 2 Bezirk Unterelsass 4 3 Bezirk Lothringen 4 4 Elsass Lothringen insgesamt 4 5 Zusammensetzung des gewahlten Landtags 5 Abschliessende kurze Beurteilung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseEinrichtung des Landtags Bearbeiten Hauptartikel Landtag des Reichslandes Elsass Lothringen Der Landtag war durch das Gesetz uber die Verfassung Elsass Lothringens vom 31 Mai 1911 eingerichtet worden Dadurch war der bisherige Landesausschuss aufgehoben worden Der Landesausschuss war durch den kaiserlichen Erlass vom 29 Oktober 1874 gebildet worden und hatte nur beratende Funktion gehabt Der neue Landtag war dagegen ein mit vollen Gesetzgebungskompetenzen ausgestattetes Verfassungsorgan Nach 40 Jahren Zugehorigkeit zum Deutschen Kaiserreich hatte Elsass Lothringen damit ein vollwertiges gewahltes Selbstverwaltungsorgan erhalten Die elsass lothringische Verfassung wurde in vielen Aspekten als vergleichsweise fortschrittlich und liberal beurteilt In der ersten Kammer in der Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Gruppen kraft Amtes oder per Ernennung vertreten waren waren unter anderem einzigartig fur ein damaliges deutsches Landesparlament Reprasentanten der Gewerkschaften und der judischen Gemeinden vertreten Fur die zweite gewahlte Kammer galt das allgemeine gleiche Wahlrecht fur Manner ein Frauenwahlrecht gab es in Deutschland erst ab 1918 das nur in wenigen deutschen Bundesstaaten Gultigkeit hatte in Preussen beispielsweise galt bis 1918 das Dreiklassenwahlrecht Stark kritisiert wurde jedoch der Umstand dass die neue elsass lothringische Verfassung ohne Mitsprache der Bevolkerung von oben oktroyiert worden war Der Kaiser blieb weiterhin Oberhaupt des Reichslandes und ernannte die Regierung die dem Landtag nicht verantwortlich war Durch den Landtag beschlossene Gesetze bedurften der Unterschrift des Kaisers bevor sie Gesetzeskraft erlangten Kritiker der Verfassung argumentierten dass damit weiterhin keine echte Selbstbestimmung der elsass lothringischen Bevolkerung gegeben sei Wahlrecht Wahlmodus und Wahlkreise Bearbeiten nbsp Das Landtagsgebaude in Strassburg heute Theatre national de Strasbourg Das aktive Wahlrecht zur zweiten Kammer hatten alle mannlichen Einwohner die die deutsche Reichsangehorigkeit hatten mindestens 25 Jahre alt und seit mindestens drei Jahren im Reichsland wohnhaft waren Fur Inhaber eines offentlichen Amtes Religionslehrer oder Lehrer an offentlichen Schulen reichte ein Wohnsitz von mindestens einem Jahr aus Aktive Militarpersonen mit Ausnahme von Militarbeamten waren nicht wahlberechtigt ebenso wenig Personen die Steuerschulden hatten Armenunterstutzung bezogen rechtskraftig verurteilt waren die burgerlichen Ehrenrechte verloren hatten oder entmundigt waren Fur das passive Wahlrecht galten dieselben Bestimmungen Zusatzlich mussten die zu Wahlenden direkte Steuerzahler sein und das 30 Lebensjahr vollendet haben Der Wahlmodus folgte im Wesentlichen dem Modus der Reichstagswahl Gewahlt wurde in Ein Personen Wahlkreisen nach dem absoluten Mehrheitswahlrecht Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die Stimmenmehrheit erzielt hatte wurde eine Woche spater ein zweiter Wahlgang notwendig Im Unterschied zu den Reichstagswahlen gab es beim zweiten Wahlgang keine Beschrankung in Bezug auf die Zahl der Kandidaten Es handelte sich nicht um eine Stichwahl zwischen den beiden hochstplatzierten Kandidaten sondern im zweiten Wahlgang reichte die relative Stimmenmehrheit aus 1 Bei der Landtagswahl waren 378 036 Personen entsprechend 21 1 der Zivilbevolkerung wahlberechtigt Bei der letzten Reichstagswahl 1907 waren 397 255 Personen 22 6 wahlberechtigt gewesen Die geringere Zahl war Folge der einschrankenden Bedingung eines dreijahrigen Wohnsitzes in Elsass Lothringen Diese Bedingung fuhrte dazu dass landliche Wahlkreise mit ganz uberwiegend dauerhaft ortsansassiger Bevolkerung einen hoheren Anteil an Wahlberechtigten hatten als industrielle Regionen insbesondere die lothringischen Montangebiete die eine hohere Bevolkerungsfluktuation durch Wanderarbeiter aufwiesen Hinsichtlich des Anteils der Wahlberechtigten unterschieden sich die Wahlkreise daher erheblich Den niedrigsten Anteil wies mit 12 2 der industrielle 52 Wahlkreis Fentsch Aldingen in Lothringen auf und mit 24 5 den hochsten der landliche 48 Wahlkreis Chateau Salins Delme Vic ebenfalls in Lothringen 2 In Bezug auf die Konfession die beim Wahlverhalten eine grosse Rolle spielte wies die grosse Mehrheit der 60 Wahlkreise eine katholische Mehrheit auf Sieben Wahlkreise darunter Strassburg I bis IV waren konfessionell ungefahr ausgeglichen d h weniger als 10 Abstand zwischen Katholiken und Protestanten und nur zwei Wahlkreise im krummen Elsass wiesen eine protestantische Mehrheit auf nbsp Wahlkreiseinteilung zur LandtagswahlDemografische Daten der Wahlkreise 3 Nr Wahlkreis Bevolkerung A 1 1910 Katholiken Evangelische WahlberechtigteZahl in Zahl in Zahl in 1 Pfirt Hirsingen 24 518 23 588 96 2 471 1 9 5 657 23 1 2 Altkirch Dammerkirch 27 225 26 038 95 6 829 3 0 6 318 23 2 3 Stadt Colmar 32 622 23 614 72 4 7 720 23 7 5 729 17 6 4 Colmar Munster Winzenheim 34 651 21 514 62 1 12 630 36 4 8 010 23 1 5 Neubreisach Andolsheim 24 621 17 714 71 9 6 164 25 0 5 873 23 9 6 Gebweiler Sulz 29 705 27 471 92 5 1 706 5 7 6 359 21 4 7 Bollweiler Ensisheim Rufach 31 951 30 499 95 5 886 2 8 7 172 22 4 8 Stadt Mulhausen I 26 340 22 814 86 6 3 598 13 7 5 699 21 6 9 Stadt Mulhausen II 34 623 26 273 75 9 6 606 19 1 7 116 20 6 10 Stadt Mulhausen III 29 478 20 827 70 7 7 163 24 3 5 827 19 8 11 Mulhausen Land 33 325 30 754 92 3 2 217 6 7 6 789 20 4 12 Huningen Sierenz 30 546 26 612 87 1 3 161 10 3 5 861 19 2 13 Habsheim Landser 29 782 26 922 90 4 2 525 8 5 6 584 22 1 14 Rappoltsweiler Kaysersberg 28 193 23 123 82 0 4 846 17 2 6 406 22 7 15 Markirch Schnierlach 29 957 24 370 81 3 5 348 17 9 6 762 22 6 16 Sennheim Masmunster 29 529 28 414 96 2 880 3 0 6 284 21 3 17 Thann St Amarin 30 051 28 481 94 8 1 243 4 1 6 473 21 5 18 Stadt Strassburg I 26 535 13 227 49 8 11 051 41 6 5 575 21 0 19 Stadt Strassburg II 25 762 12 534 48 7 12 379 48 1 5 125 19 9 20 Stadt Strassburg III 27 281 14 297 52 4 11 940 43 8 5 559 20 4 21 Stadt Strassburg IV 24 966 13 350 53 5 9 006 36 1 5 339 21 4 22 Stadt Strassburg V 29 658 17 689 59 6 11 631 39 2 5 999 20 2 23 Stadt Strassburg VI 29 234 15 359 52 5 13 632 46 6 6 347 21 7 24 Schiltigheim 34 108 17 718 51 9 15 625 45 8 6 976 20 5 25 Brumath 29 813 17 250 57 9 12 034 40 4 6 709 22 5 26 Truchtersheim Hochfelden 32 937 19 391 58 9 12 622 38 3 7 984 24 2 27 Erstein Benfeld 30 533 26 233 85 9 3 689 12 1 7 034 23 0 28 Geispolsheim Oberehnheim 34 318 25 243 73 6 8 309 24 2 8 203 23 9 29 Hagenau 26 760 21 881 81 8 4 051 15 1 5 151 19 2 30 Bischweiler 28 455 17 816 62 6 10 063 35 4 6 315 22 2 31 Niederbronn 20 859 10 708 51 3 9 517 45 6 4 770 22 9 32 Schirmeck Saales Rosheim 31 171 25 755 82 6 4 908 15 7 7 105 22 8 33 Molsheim Wasselnheim 35 173 26 966 76 7 7 495 21 3 8 277 23 5 34 Schlettstadt Markolsheim 34 641 29 288 84 5 4 770 13 8 8 009 23 1 35 Barr Weiler 32 120 26 772 83 3 4 752 14 8 7 731 24 1 36 Weissenburg Lauterburg Selz 30 190 22 441 74 3 7 091 23 5 7 043 23 3 37 Sulz unterm Walde Worth 24 406 12 557 51 5 11 377 46 6 5 832 23 9 38 Zabern Maursmunster 28 835 21 777 75 5 6 488 22 5 6 495 22 5 39 Saarunion Drulingen 28 465 8 419 29 6 19 707 69 2 6 732 23 7 40 Buchsweiler Lutzelstein 28 892 5 904 20 4 22 032 76 3 6 749 23 4 41 Metz I 28 188 20 303 72 0 6 716 23 8 4 858 17 2 42 Metz II 26 777 20 987 78 4 4 770 17 8 4 663 17 4 43 Gorze Verny Pange 36 220 34 362 94 9 1 591 4 4 8 412 23 2 44 Montigny Sablon 32 149 24 871 77 4 7 006 21 8 6 099 19 0 45 Vigy Rombach 34 064 28 641 84 1 5 168 15 2 5 919 17 4 46 Bolchen Falkenberg 21 310 20 620 96 8 292 1 4 5 104 24 0 47 Busendorf Teterchen 20 515 19 679 95 9 588 2 9 4 771 23 3 48 Chateau Salins Delme Vic 22 172 21 491 96 9 418 1 9 5 441 24 5 49 Albesdorf Dieuze 20 437 18 880 92 4 1 254 6 1 4 899 24 0 50 Diedenhofen Grosshettingen 29 012 24 031 82 8 4 560 15 7 5 307 18 3 51 Kattenhofen Sierck Metzerwiese 30 572 29 791 97 4 407 1 3 6 958 22 8 52 Fentsch Algringen 44 245 37 613 85 0 6 492 14 7 5 412 12 2 53 Hayingen Grossmoyeuvre 43 980 41 216 93 7 2 481 5 6 6 618 15 0 54 Forbach 30 818 28 505 92 5 2 113 6 9 5 419 17 6 55 St Avold 30 431 27 166 89 3 2 986 9 8 4 703 15 5 56 Grosstanchen Saaralben 25 584 23 880 93 3 1 269 5 0 6 024 23 5 57 Saarburg Lorchingen 28 371 24 944 87 9 2 795 9 9 5 870 20 7 58 Pfalzburg Finstingen Rixingen 33 048 27 771 84 0 4 811 14 6 7 177 21 7 59 Saargemund 36 461 32 379 88 8 3 210 8 8 6 953 19 1 60 Bitsch Rohrbach Wolmunster 35 155 32 448 92 3 2 498 7 1 7 451 21 2 ohne MilitarpersonenParteien und Kandidaten BearbeitenBei der Wahl spielten politische Parteien eine wichtige Rolle Dazu gab es auch viele parteilose Kandidaten Es gab keine landesweiten Bundnisse zwischen den Parteien aber aufgrund des Mehrheitswahlrechts kam es zu vielen taktischen Wahlabsprachen in einzelnen Wahlkreisen Die wichtigsten Parteien mit politischem Programm waren die folgenden 4 die Elsass Lothringische Zentrumspartei der elsass lothringische Ableger des politischen Katholizismus mit engen Verbindungen zur reichsdeutschen Zentrumspartei der Elsass Lothringische Nationalbund Union nationale d Alsace Lorraine der Nationalbund wurde am 25 Juni 1911 gegrundet und vertrat ausgesprochen partikularistische Ziele mit anti reichsdeutscher Haltung unter Ablehnung der neuen elsass lothringischen Verfassung Spiritus rector des Nationalbunds war der von Colmar aus agierende ehemalige katholische Geistliche und Publizist Emile Wetterle 5 6 die Lothringer unabhangige Gruppe Parti lorrain independant oder Lothringer Block eine lose Vereinigung burgerlicher liberal konservativer frankophiler Notabeln 5 7 die Liberaldemokratische Partei ein Zusammenschluss der Liberalen Landespartei in Elsass Lothringen und der Elsass Lothringischen Demokratischen Partei die Sozialdemokratische Partei die als Landesverband der reichsweiten SPD organisiert war und auch deren Ziele vertrat die unabhangigen wirtschaftlichen Parteien Elsass Lothringens Die parteilosen Kandidaten konnten je nach politischer Ausrichtung eingeteilt werden in durch das Zentrum unterstutzte Unabhangige durch die Liberaldemokraten unterstutzte Unabhangige rechtsstehende dem Zentrum nahe Unabhangige fortschrittliche den Liberaldemokraten nahe Unabhangige sonstige UnabhangigeBei der Wahl standen sich im Allgemeinen zwei grosse Blocke gegenuber auf der einen Seite Sozialdemokraten Liberaldemokraten und unabhangige Liberale und auf der anderen das Zentrum das die Erstgenannten als kirchenfeindlich bzw religionsfeindlich bekampfte Liberale und Sozialdemokraten unterstutzten sich haufig gegenseitig bzw trafen Wahlabsprachen insbesondere in den Nachwahlen 8 Der Nationalbund der seine Wurzeln in der katholisch partikularistischen Opposition der Anfangsjahre des Reichslandes hatte wurde zum Teil vom Zentrum unterstutzt 9 10 Eine Sonderrolle nahm der Lothringer Bund ein der kein fest umrissenes Parteiprogramm hatte sondern mehr eine lockere Notabelnversammlung war Seine Kandidaten wurden zum grosseren Teil vom Zentrum unterstutzt zum Teil traten sie aber auch in Konkurrenz zu diesem und wurden dann von den Liberaldemokraten unterstutzt Grob gesagt konnten die Parteien und Kandidaten eingeteilt werden in solche die die weitere Integration Elsass Lothringens in das Deutsche Reich befurworteten Liberaldemokraten und Sozialdemokraten sowie der grossere Teil des Zentrums und solche die diese ablehnten und einen frankophilen Partikularismus pflegten besonders dezidiert der Nationalbund grosstenteils der Lothringer Bund sowie auch ein kleinerer Teil des Zentrums Wahlergebnisse BearbeitenBezirk Oberelsass Bearbeiten Im Bezirk Oberelsass traten die Sozialdemokraten in allen 17 Wahlkreisen an Das Zentrum kandidierte in 13 Wahlkreisen unterstutzte in drei Wahlkreisen den Nationalbund und in einem Wahlkreis einen Unabhangigen Die Liberaldemokraten kandidierten in acht und der Nationalbund kandidierte in vier Wahlkreisen Die drei vom Zentrum unterstutzten Nationalbund Kandidaten in den beiden Colmarer Wahlkreisen und im Wahlkreis Markirch Schnierlach unterlagen den sozialdemokratischen Gegenkandidaten die von den Liberaldemokraten unterstutzt wurden jeweils in der Nachwahl In neun Wahlkreisen war ein zweiter Wahlgang erforderlich Gewahlt wurden letztlich zehn Zentrumskandidaten vier Sozialdemokraten zwei Liberaldemokraten und ein Parteiloser der im ersten Wahlgang von den Liberalen und im zweiten vom Zentrum unterstutzt wurde Prozentergebnisse in den Wahlkreisen des Bezirks Oberelsass 11 Wahlkreis Wahl gang Beteili gung Zentrum Sozial demo kraten Liberal Demo kraten Lothr Block National bund Wirt schaftl Partei Unabh zer splittert1 Pfirt Hirsingen 1 77 5 53 7 8 9 36 6 0 82 Altkirch Dammerkirch 1 85 7 48 8 16 8 34 2 A 1 0 22 92 8 52 3 47 7 A 1 3 Stadt Colmar 1 83 2 33 8 20 8 40 8 A 2 4 5 0 12 91 9 54 6 A 3 45 4 A 2 4 Colmar Munster Winzenheim 1 84 6 34 8 31 3 33 7 A 2 0 22 87 4 59 2 A 4 40 6 A 2 0 25 Neubreisach Andolsheim 1 82 8 52 1 9 1 38 0 A 1 0 86 Gebweiler Sulz 1 87 4 31 3 36 6 32 0 A 1 0 12 87 1 40 8 A 3 58 8 A 5 0 47 Bollweiler Ensisheim Rufach 1 77 5 21 0 78 4 A 2 0 68 Stadt Mulhausen I 1 88 9 24 9 63 4 11 4 0 39 Stadt Mulhausen II 1 82 5 24 5 53 6 21 6 0 310 Stadt Mulhausen III 1 80 0 15 2 36 3 48 4 0 12 60 4 99 1 A 4 0 911 Mulhausen Land 1 84 5 32 1 50 0 6 6 11 32 77 6 39 4 60 4 A 3 0 212 Huningen Sierenz 1 81 8 48 5 31 3 20 1 0 12 86 8 52 2 47 7 A 4 0 113 Habsheim Landser 1 81 8 34 9 33 6 18 1 13 2 0 22 82 1 50 0 49 4 A 3 0 614 Rappoltsweiler Kaysersberg 1 83 7 68 2 4 9 26 6 A 1 0 315 Markirch Schnierlach 1 80 9 44 4 17 4 38 2 A 2 2 85 6 52 9 A 3 46 8 A 2 0 316 Sennheim Masmunster 1 79 6 62 3 37 4 0 317 Thann St Amarin 1 83 1 55 6 41 6 2 8Bezirk Oberelsass 1 82 7 31 6 33 3 11 7 7 7 15 3 0 4 a b c d e Von den Liberaldemokraten unterstutzt a b c d e f g Vom Zentrum unterstutzt a b c d e Bei der Nachwahl von den Liberaldemokraten unterstutzt a b c Bei der Nachwahl von den Sozialdemokraten unterstutzt Bei der Nachwahl vom Zentrum unterstutzt Bezirk Unterelsass Bearbeiten Im Bezirk Unterelsass kandidierten die Sozialdemokraten als einige Partei in allen 23 Wahlkreisen Die Liberaldemokraten stellten in 22 Wahlkreisen eigene Kandidaten auf und unterstutzten im Wahlkreis Buchsweiler Lutzelstein einen unabhangigen liberalen Bewerber Das Zentrum kandidierte in 21 Wahlkreisen ausser in Buchsweiler Lutzelstein und in Sulz Worth und der Nationalbund stellte in sieben Wahlkreisen Kandidaten auf sechs davon in Strassburg Nachwahlen waren in 11 Wahlkreisen erforderlich Hierbei unterstutzten sich Sozialdemokraten und Liberaldemokraten meist gegenseitig Insgesamt gewahlt wurden zehn Zentrumsmanner je sechs Sozialdemokraten und Liberaldemokraten sowie ein unabhangiger Liberaler Prozentergebnisse in den Wahlkreisen des Bezirks Unterelsass 12 Wahlkreis Wahl gang Beteili gung Zentrum Sozial demo kraten Liberal Demo kraten Lothr Block National bund Wirt schaftl Partei Unabh zer splittert18 Stadt Strassburg I 1 79 2 16 8 23 1 45 4 9 0 5 4 0 32 64 0 0 9 0 4 97 1 A 1 0 3 0 3 1 019 Stadt Strassburg II 1 81 2 12 0 39 8 43 7 4 2 0 32 70 6 98 5 A 1 1 520 Stadt Strassburg III 1 81 6 14 7 40 3 36 1 8 4 0 52 63 4 1 0 94 1 A 2 2 5 1 0 1 421 Stadt Strassburg IV 1 77 3 14 4 34 9 30 2 9 0 11 0 0 52 58 6 97 6 A 2 2 422 Stadt Strassburg V 1 84 8 13 4 53 2 30 6 2 2 0 5 0 123 Stadt Strassburg VI 1 83 1 21 8 52 7 22 7 2 824 Schiltigheim 1 82 5 20 3 54 3 25 2 0 225 Brumath 1 85 0 48 4 19 4 32 22 92 6 50 2 0 3 49 5 A 1 26 Truchtersheim Hochfelden 1 84 4 31 6 11 6 21 7 15 6 19 4 0 12 90 6 37 5 A 1 14 3 47 9 A 3 0 327 Erstein Benfeld 1 83 1 61 2 16 9 21 928 Geispolsheim Oberehnheim 1 86 1 52 3 25 1 22 2 0 429 Hagenau 1 88 9 57 1 8 5 28 6 5 6 0 230 Bischweiler 1 88 0 48 4 12 8 17 1 21 72 92 8 49 7 50 2 A 4 0 131 Niederbronn 1 69 0 37 9 60 4 A 4 1 732 Schirmeck Saales Rosheim 1 81 5 45 7 38 9 15 1 A 4 0 32 87 3 47 1 52 8 A 2 0 133 Molsheim Wasselnheim 1 81 0 52 4 18 7 28 7 0 234 Schlettstadt Markolsheim 1 88 6 54 4 19 5 26 0 0 135 Barr Weiler 1 77 8 62 7 15 2 21 9 0 236 Weissenburg Lauterburg Selz 1 84 0 60 6 6 2 30 1 3 0 0 137 Sulz unterm Walde Worth 1 86 9 2 4 48 6 49 02 91 7 0 1 50 1 A 1 49 838 Zabern Maursmunster 1 86 9 46 7 17 3 31 8 4 0 0 22 91 7 58 2 41 7 A 1 0 139 Saarunion Drulingen 1 60 7 20 9 78 4 0 740 Buchsweiler Lutzelstein 1 81 4 6 2 93 7 A 5 0 12 86 4 99 8 A 5 0 2Bezirk Unterelsass 1 82 1 34 8 24 2 27 1 2 1 0 6 11 0 0 2 a b c d e f Bei der Nachwahl von den Sozialdemokraten unterstutzt a b c Bei der Nachwahl von den Liberaldemokraten unterstutzt Bei der Nachwahl vom Zentrum unterstutzt a b c Von den Liberaldemokraten unterstutzt a b Im Wahlkreis Buchsweiler Lutzelstein traten drei unabhangige Kandidaten an ein von den Liberaldemokraten Unterstutzter ein unabhangig fortschrittlicher und ein weiterer Unabhangiger Im ersten Wahlgang erreichten diese 38 0 37 3 und 18 4 Im zweiten Wahlgang kandidierten nur die beiden erstgenannten und gewannen 58 3 bzw 41 5 Bezirk Lothringen Bearbeiten Im Bezirk Lothringen dominierte in den uberwiegend franzosischsprachigen zum Teil aber auch in den deutschsprachigen Gebieten der Lothringer Block der 15 Kandidaten aufstellte und neun Wahlkreise im ersten Wahlgang gewann Einen zehnten Wahlkreis Metz II gewann der Block im zweiten Wahlgang In sechs dieser Wahlkreise wurde er vom Zentrum unterstutzt Zentrumskandidaten gab es in 10 Wahlkreisen von denen die Partei sieben gewann Obwohl Lothringen stark industrialisierte Regionen aufwies waren die Sozialdemokraten auffallend schwach und gewannen keinen einzigen Wahlkreis Grund hierfur war die Starke des Zentrums in der stark katholisch gepragten Region In funf Wahlkreisen waren Nachwahlen erforderlich Dabei standen sich Liberale drei Liberaldemokraten bzw zwei von diesen unterstutzte Unabhangige gegen drei Zentrumskandidaten bzw zwei Blockkandidaten gegenuber Insgesamt gewann der Lothringer Block zehn Mandate das Zentrum sieben und die Liberaldemokraten eines Zwei Mandate gingen an Unabhangige die von den Liberaldemokraten unterstutzt worden waren Prozentergebnisse in den Wahlkreisen des Bezirks Lothringen 13 Wahlkreis Wahl gang Beteili gung Zentrum Sozial demo kraten Liberal Demo kraten Lothr Block National bund Wirt schaftl Partei Unabh zer splittert41 Metz I 1 74 1 24 5 16 3 45 1 13 4 0 72 86 3 36 2 A 1 63 5 A 2 0 342 Metz II 1 76 2 23 0 18 0 26 5 32 0 0 52 78 3 42 7 56 6 A 3 0 743 Gorze Verny Pange 1 68 0 17 1 74 0 8 0 0 944 Montigny Sablon 1 79 5 42 4 15 7 41 6 A 4 0 32 86 9 42 6 0 2 57 2 A 5 45 Vigy Rombach 1 81 4 15 7 35 2 48 1 A 4 1 02 89 9 48 5 A 3 51 4 A 6 0 146 Bolchen Falkenberg 1 60 0 2 8 96 4 A 7 0 847 Busendorf Teterchen 1 57 1 6 0 93 3 A 7 0 748 Chateau Salins Delme Vic 1 72 1 13 9 85 7 A 7 0 449 Albesdorf Dieuze 1 65 7 15 3 81 5 A 7 3 250 Diedenhofen Grosshettingen 1 83 8 10 7 51 7 37 6 A 4 51 Kattenhofen Sierck Metzerwiese 1 81 5 6 3 59 5 34 0 A 4 0 252 Fentsch Algringen 1 84 7 13 7 55 1 A 7 31 2 A 4 53 Hayingen Grossmoyeuvre 1 66 1 38 6 60 8 A 7 0 654 Forbach 1 85 0 51 7 8 0 40 2 0 155 St Avold 1 85 2 48 7 17 3 19 5 13 7 0 82 89 3 57 0 42 6 0 2 0 256 Grosstanchen Saaralben 1 81 2 56 0 7 0 36 9 A 4 0 157 Saarburg Lorchingen 1 81 7 54 5 21 6 23 9 A 4 58 Pfalzburg Finstingen Rixingen 1 79 6 52 7 6 0 17 2 23 8 0 359 Saargemund 1 84 2 50 8 19 5 29 6 A 4 0 160 Bitsch Rohrbach Wolmunster 1 84 1 54 7 8 5 36 6 0 2Bezirk Lothringen 1 77 0 25 3 13 9 4 9 43 9 11 5 0 5 Bei der Nachwahl vom Lothringer Block unterstutzt Bei der Nachwahl von den Sozialdemokraten unterstutzt a b Bei der Nachwahl vom Zentrum unterstutzt a b c d e f g h Von den Liberaldemokraten unterstutzt Bei der Nachwahl von den Sozialdemokraten und Liberaldemokraten unterstutzt Bei der Nachwahl von den Liberaldemokraten unterstutzt a b c d e f Vom Zentrum unterstutzt Elsass Lothringen insgesamt Bearbeiten nbsp Wahlkreisgewinner des ersten Wahlgangs nbsp Wahlkreisgewinner nach dem zweiten WahlgangGesamtergebnis in Prozent in Elsass Lothringen 1 Wahlgang 13 Verwaltungsgebiet Wahl gang Beteili gung Zentrum Sozial demo kraten Liberal Demo kraten Lothr Block National bund Wirtschaftl Partei Unabh zer splittertBezirk Oberelsass 1 82 7 31 6 33 3 11 7 7 7 15 3 A 1 0 4Bezirk Unterelsass 1 82 1 34 8 24 2 27 1 2 1 0 6 11 0 A 2 0 2Bezirk Lothringen 1 77 0 25 3 13 9 4 9 43 9 11 5 A 3 0 5Elsass Lothringen 1 80 7 31 0 23 8 15 9 11 6 3 2 0 2 11 0 0 4 Davon 4 8 vom Zentrum und 7 7 von den Liberaldemokraten Unterstutzte Davon 3 9 von den Liberaldemokraten Unterstutzte und 2 7 unabhangige Fortschrittliche Davon 10 4 von den Liberaldemokraten Unterstutzte Zusammensetzung des gewahlten Landtags Bearbeiten Partei Gewahlt im1 Wahlgang Gewahlt im2 Wahlgang Zusammen in ProzentZentrum 18 0 6 24 0 40 0 Sozialdemokraten 0 5 0 6 11 0 18 3 Liberaldemokraten 0 1 0 6 0 7 0 11 7 Lothringer Block 0 9 0 1 10 0 16 7 Nationalbund 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Unabhangige von denLiberaldemokraten unterstutzt 0 1 0 4 0 5 0 0 8 3 Unabhangige vom Zentrum unterstutzt 0 1 0 2 0 3 0 0 5 0 Summe 35 25 60 100 0 Nach der Wahl schlossen sich die meisten gewahlten Unabhangigen im Landtag den Parteifraktionen an die sie bei der Wahl unterstutzt hatten Lediglich die Abgeordneten Robert Schlumberger Gebweiler Sulz der im ersten Wahlgang von den Liberaldemokraten und im zweiten Wahlgang vom Zentrum unterstutzt worden war und Adolf Heinrich Karl Steinmetz Montgny Sablon blieben fraktionslos 14 nbsp Sitzordnung und Fraktionen des Landtags 1911Abschliessende kurze Beurteilung BearbeitenAls Wahlsieger konnte das Zentrum gelten das 24 40 der 60 Sitze im Landtag gewann Hinzu kamen drei 5 vom Zentrum bei der Wahl unterstutzte parteilose Kandidaten Die Sozialdemokraten und Liberaldemokraten gewannen 11 18 3 bzw 7 11 7 Mandate Dazu kamen funf Unabhangige die von den Liberaldemokraten unterstutzt worden waren Der Lothringer Block gewann 10 Mandate 16 7 und der Nationalbund keines Die Wahlbeteiligung von 80 7 war ein Indikator fur das starke offentliche Interesse an der Wahl und die gewahlten Kandidaten und Parteien zeigten dass die grosse Mehrheit der Bevolkerung bereit war sich konstruktiv an der Gestaltung der politischen Verhaltnisse zu beteiligen Zu einer weiteren Landtagswahl kam es nicht mehr da 1914 der Weltkrieg ausbrach 1918 wurde Elsass Lothringen von Frankreich annektiert und die Selbstverwaltungsorgane wurden wieder aufgelost Siehe auch BearbeitenListe der Mitglieder der Zweiten Kammer des LandtagsLiteratur BearbeitenStatistisches Landesamt fur Elsass Lothringen Hrsg Die Landtagswahlen von 1911 in Elsass Lothringen Heinrich sche Buchhandlung Strassburg 1911 Quelle fur samtliche Wahlergebnisse und das Wahlrecht Hermann Hiery Reichstagswahlen im Reichsland Droste Verlag Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 5132 7 Standardwerk zu den Reichstagswahlen im Reichsland und zur Parteipolitik Sophie Charlotte Preibusch Verfassungsentwicklungen im Reichsland Elsass Lothringen 1871 1918 Berliner Wissenschafts Verlag 2006 ISBN 978 3 8305 1112 0 Standardwerk zur Verfassungsgeschichte Elsass Lothringens als E Book ISBN 978 3 8305 2047 4 Georges Brun 1900 L Alsace a la veille de la premiere Guerre Mondiale Canope Academie de Strasbourg 20 Mai 2015 abgerufen am 17 Juli 2021 franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Die Landtagswahlen von 1911 in Elsass Lothringen S 7 8 Die Landtagswahlen von 1911 in Elsass Lothringen S 9 10 Die Landtagswahlen von 1911 in Elsass Lothringen S 32 36 Die Landtagswahlen von 1911 in Elsass Lothringen S 13 15 a b Max Winterberg Elsass lothringischer Nationalbund und Nationalismus In Die Grenzboten Zeitschrift fur Politik Literatur und Kunst Band 70 1911 S 533 540 urn nbn de gbv 46 1 908 online Digitalisat an der Staats und Universitatsbibliothek Bremen A Mistler G Traband J C Richez J P Grasser J P Schwartz Holtz Histoire contemporaine d Alsace In Langue et Culture Regionales Cahier N 15 Canope Editions 1984 ISBN 978 2 240 04268 2 franzosisch PDF Prof Dr Winfried Becker Der Metzer Katholikentag 1913 Zentralkomitee der deutschen Katholiken 19 Dezember 2013 abgerufen am 17 Juli 2021 Politische Rundschau Die Stichwahlen in Elsass Lothringen In Sachsische Volkszeitung 30 Oktober 1911 abgerufen am 23 Oktober 2021 Der reichslandische Landtagswahlkampf In Leipziger Tageblatt und Handelszeitung 29 September 1911 urn nbn de bsz 14 db id84535308X 19110929011 PURL Das elsass lothringische Zentrum im Landtagswahlkampfe In Leipziger Tageblatt und Handelszeitung 9 September 1911 urn nbn de bsz 14 db id84535308X 19110909016 PURL Die Landtagswahlen von 1911 in Elsass Lothringen S 33 39 Die Landtagswahlen von 1911 in Elsass Lothringen S 40 41 a b Die Landtagswahlen von 1911 in Elsass Lothringen S 42 43 Die Landtagswahlen von 1911 in Elsass Lothringen S 77 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landtagswahl in Elsass Lothringen 1911 amp oldid 237569142