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Das Landeshaus in Wiesbaden ist ein 1903 bis 1907 von Friedrich Werz und Paul Huber errichtetes neobarockes Bauwerk das seit 1953 das Hessische Ministerium fur Wirtschaft Energie Verkehr und Wohnen HMWEVW beherbergt 1 2 Es befindet sich an der Wiesbadener Ringstrasse unweit des Hauptbahnhofs und in direkter Nachbarschaft zur Lutherkirche 3 Das Landeshaus wurde 2007 genau 100 Jahre nach seiner Fertigstellung im Rahmen eines mehrere Objekte umfassenden Verkaufs von landeseigenen Immobilien an die osterreichische CA Immo veraussert 4 die es 2014 an Patrizia AG weiterverausserte Das Land Hessen ist seither Mieter Das Landeshaus von 1907 orientiert sich in seiner Architektur am barocken Schlossbau Das Gebaude ist beherrschendes Motiv an der unteren Ringstrasse in Wiesbaden Der Portikus des Landeshauses Vier Kolossalsaulen mit korinthischen Kapitellen tragen das machtige GiebeldreieckDer geoffnete Baukorper der Erweiterung von Bangert Jansen Scholz Schultes 1990 1991 ermoglicht den Blick auf das historische HauptgebaudeDie Ruckseite des Landeshauses mit der halbkreisformigen und kubischen Erweiterung von 1990 1991 Zusammen mit der Lutherkirche Gutenbergschule und Dreifaltigkeitskirche bildet es ein Gebaudeensemble v o n u Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 1 1 Inneres 1 2 Erweiterungen 2 Historische Ereignisse 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Quellen 6 WeblinksArchitektur BearbeitenDas Gebaude wurde als Verwaltungssitz fur den Bezirksverband Wiesbaden erbaut der im Regierungsbezirk Wiesbaden der preussischen Provinz Hessen Nassau die Rolle ubernahm die in den anderen preussischen Provinzen ein fur das gesamte Provinzgebiet zustandiger Provinzialverband innehatte Die Architekten gingen als Sieger aus einem Wettbewerb mit 51 Teilnehmern hervor in der Jury sass unter anderem Friedrich von Thiersch Sie schufen ein reprasentatives Gebaude im Stil des Neobarock Ein machtiger Mittelrisalit mit Kolossalsaulen die uber drei Stockwerke reichen liegt mit seinem Portikus im stumpfen Winkel der Seitenflugel Mit seiner aufwandigen Fassade aus rotem Mainsandstein dem breiten Giebeldreieck dessen allegorische Figurengruppe das Land Nassau darstellt und der hohen Mansardhaube bildet der Bau einen stadtebaulichen Blickpunkt auf dem ansteigenden Gelande und gleichzeitig das Entree zum historistischen Ensemble der Wiesbadener Ringstrasse 5 Inneres Bearbeiten In der Mittelachse des Gebaudes liegen das Haupttreppenhaus die ovale Wandelhalle und der Sitzungssaal Dessen wertvolle Innenausstattung besteht aus Mosaikboden Saulen aus Marmor und Granit sowie Eichenholzvertafelungen mit Reliefmotiven Die Fenster zu beiden Seiten zeigen in Glasmalerei 50 Wappen Nassauischer Stadte Uber der Rednertribune befindet sich ein Wandgemalde des Wiesbadener Malers Otto Ritschl Erweiterungen Bearbeiten 1929 wurde der Bau nach Westen in Richtung Gutenbergplatz erweitert Der winkelformige Flugel wirkt gegenuber dem historischen Gebaudeteil ebenso zuruckhaltend wie die sudostliche Erweiterung von 1990 1991 Architekten BJSS Bangert Jansen Scholz Schultes Berlin Der wurfelformige Anbau wurde durch ein zylinderformiges Treppenhaus gleichsam einem Scharnier mit dem bestehenden Gebaude verbunden Der gleichzeitig entstandene ruckwartige Erganzungsbau der axial hinter dem Portikus liegt umschliesst halbkreisformig den Sitzungssaal Die Entluftung der Tiefgarage zitiert bewusst den Turmhelm der benachbarten Lutherkirche Das Material und die Proportionen des Anbaus orientieren sich am bestehenden Baukorper Historische Ereignisse BearbeitenIm Landeshaus sassen seit Sommer 1934 die Schreibtischtater der Euthanasie fur den Bereich des Bezirksverbands Wiesbaden siehe auch Landeswohlfahrtsverband Hessen Vorgeschichte Das Amt fur Erb und Rassenpflege organisierte die Morde von geisteskranken Menschen oder von Personen die in der Nazisprache als Minderwertige eingestuft wurden Als Folge wurden in Hadamar bei Limburg uber 10 000 Menschen ermordet Nach vorsichtigen Schatzungen wurden bis 1945 im gesamten Deutschen Reich 360 000 Personen zwangsweise sterilisiert viele davon mit unmittelbarer Todesfolge 6 7 8 Siehe auch BearbeitenListe von Sehenswurdigkeiten in WiesbadenLiteratur BearbeitenGottfried Kiesow Das verkannte Jahrhundert Der Historismus am Beispiel Wiesbadens Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2004 ISBN 3 936942 53 6 Die Architektur des XX Jahrhunderts Zeitschrift fur moderne Baukunst 8 Jahrgang 1908 H 4 S 41ff Der Profanbau 4 Jahrgang 1908 S 93ff Quellen Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 21 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wiesbaden de Sattler Siegbert 1993 Das alte und das neue Landeshaus in Wiesbaden in Nassauische Annalen NassA 104 S 257 Karl Baedeker Baedeker Wiesbaden Rheingau Ostfildern Kemnat 2001 ISBN 3 87954 076 4 S 44 Osterreicher kaufen hessisches Wirtschaftsministerium abgerufen am 15 August 2012 Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Wiesbaden Durch die Stadt des Historismus Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2006 ISBN 3 936942 71 4 S 192 f Lothar Bembenek und Axel Ulrich Widerstand und Verfolgung in Wiesbaden 1933 1945 Eine Dokumentation Anabas Verlag 1990 ISBN 3 87038 155 8 Spurensuche NS Vergangenheit in Wiesbaden Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Mordzentrale der NS Euthanasie Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landeshaus Wiesbaden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hessisches Ministerium fur Wirtschaft Energie Verkehr und Landesentwicklung Informationen zum Erweiterungsbau50 071226 8 238671 Koordinaten 50 4 16 4 N 8 14 19 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landeshaus Wiesbaden amp oldid 223073601