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Die sechs bei Schichau bestellten Zerstorer der Lampo Klasse bildeten die erste Zerstorer Klasse der Regia Marina nach dem Einzelschiff Fulmine das schon 1896 bei Odero begonnen worden war aber 1900 erst nach der Lampo in Dienst kam Lampo KlasseDie Strale der Lampo KlasseUbersichtTyp ZerstorerBauwerft Schichau Werke ElbingBauNr 651 654 668 9Kiellegung 1899 1900Stapellauf 7 Oktober 1899 bis9 Februar 1901Auslieferung 1900 1902Verbleib Freccia 1911 gestrandet Rest 1920 1924 gestrichenTechnische DatenVerdrangung 315 t maximal 348 tLange 62 1 m uber alles60 0 m p p Breite 6 50 mTiefgang 2 60 mBesatzung 53 61 MannAntrieb 4 Thornycroft Schulz Wasserrohrkessel 2 Dreifach Expansionsmaschinen5 230 5 998 PS 2 SchraubenGeschwindigkeit 30 knReichweite 2000 sm bei 12 knBewaffnung 1 76 mm Armstrong L 4o Schnellfeuergeschutz 5 57 mm Nordenfelt L 43 Schnellfeuergeschutze 2 35 cm TorpedorohreKohlenvorrat 80 tab 1915 12 Minenabweichend bewaffnet Strale Ostro kein 76 mm Geschutz 6 57 mmDie Zerstorer waren eine kleinere Weiterentwicklung des fur die k u k Kriegsmarine gebauten Einzelschiffes SMS Magnet und waren den zeitgleich gebauten Zerstorern der Kit Klasse der Russischen Marine sehr ahnlich Die Freccia ging zu Beginn des Italienisch turkischen Kriegs am 12 Oktober 1911 im Hafen von Tripolis durch Strandung verloren Alle Boote waren in diesem Krieg im Einsatz Im Ersten Weltkrieg wurden die verbliebenen Boote in der Adria vorrangig zur U Boot Abwehr eingesetzt Nach Kriegsende wurden die Boote relativ schnell ausgesondert Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Einsatzgeschichte 2 1 Einsatz im Ersten Weltkrieg 3 Endschicksal der Boote 4 Die ersten Zerstorer der Regia Marina 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie italienische Marine beschaffte schon sehr fruhzeitig Boote zum Einsatz von Torpedos Die von 1877 bis 1893 in Dienst befindliche Pietro Micca war ein reines Torpedofahrzeug ohne Artilleriewaffen aber mit sechs Torpedorohren Die folgenden Schiffe wurden grosser und waren Torpedokreuzer Daneben wurden kleine Kustentorpedoboote in grosser Zahl beschafft 1896 erging der erste Auftrag fur ein hochseefahiges Torpedoboot an die Werft Odero in Sestri Levante die mit der Fulmine den ersten italienischen Zerstorer baute Dieser Versuchsbau der italienischen Werft kam allerdings erst nach der Lampo in den Flottendienst Der Bauauftrag fur die erste Zerstorer Klasse der Regia Marina ging 1899 an die Werft Friedrich Schichau in Elbing Die deutsche Werft hatte seit 1886 uber zwanzig Torpedoboote an Italien geliefert das der vierte auslandische Kunde fur Torpedoboote war nach Russland dem Osmanischen Reich und China Dem ersten Auftrag uber vier Boote mit den BauNr 651 bis 654 folgte sofort ein weiterer Auftrag mit den Baunummern 668 669 Alle sechs Boote wurde bis 1902 abgeliefert nbsp Die Lampo KlasseDie Boote hatten einen spindelformigen Rumpf der nach vorn sehr spitz zulief und verfugten uber einen Rammsteven Sie hatten ein sehr schmales erhohtes Vorschiff auf dem ein schwereres Geschutz bei vier Booten installiert wurde und zwei Masten von denen der vordere hinter dem Vorschiff vor der Brucke stand wahrend der zweite hinten vor dem Heckstand war Die Boote hatten zwei Schornsteine wie die meisten zeitgleich gebauten Schichau Boote die aber dichter beieinander standen als bei der Kit Klasse Die funf weiteren Geschutze standen seitlich kurz vor der Brucke und neben dem Heckstand sowie am Heck Die beiden drehbaren Torpedorohre befanden sich zwischen den Schornsteinen und hinter dem Heckstand Die Antriebsanlage bestand aus vier Wasserrohrkesseln und zwei Dreifach Expansionsmaschinen auf zwei Wellen Alle Boote leisteten bei der Abnahme weniger als 6000 PSi ubertrafen aber die geforderte Geschwindigkeit von 30 kn Die Marine lobte die Manovrierfahigkeit Schnelligkeit und Zuverlassigkeit der Boote allerdings zeigten sich spater Schwachen in der Seefahigkeit Zwischen 1915 und 1918 wurden die funf verbliebenen Booten einen Minelegeinrichtung installiert und sie mit Wasserbombenwerfern und speziellen Torpedos gegen U Boote ausgerustet Einsatzgeschichte BearbeitenDer Italienisch Turkische Krieg 1911 war die erste Bewahrungsprobe der inzwischen schon veralteten Zerstorer gegen einen auf See unbedeutenden Gegner Alle sechs Boote wurden vor Tripolitanien eingesetzt das die Italiener in diesem Krieg besetzten Die Freccia lief am 12 Oktober 1911 vor dem Hafen von Tripolis auf einen Riff und dann auf eine Sandbank als die italienischen Schiffe wegen eines Sturmes in See gingen Die Besatzung konnte sich vollzahlig retten Die Hoffnung das anscheinend relativ sicher liegende Boot wieder abzubringen zerschlug sich als ein erneuter Sturm die Freccia abtrieb und ihr dann erneutes unkontrolliertes Auflaufen schwere Schaden verursachte und sie als Totalschaden abgeschrieben werden musste nbsp Die DardoDie nach Versorgung in Italien ins Kriegsgebiet zuruckkehrende Dardo zeichnete sich im November 1911 vor Libyen aus Am 13 suchte sie die Gewasser zur tunesischen Grenze nach Schmugglern und Waffenlieferanten ab und beschoss und beschadigte das osmanische Grenzfort bei Forona Vier Tage spater beschoss sie arabische Hilfstruppen bei Zuara und schlug sie in die Flucht Am 22 brachte sie dann vor Zanzur bei Tripolis zwei Boote mit Waffen und Nachschub auf und am 27 zerstorte sie mit ihren Kanonen den osmanischen Posten bei Falena 1 Die Ostro zeichnete sich im Fruhjahr 1912 in der Agais aus wohin die italienische Flotte ihre Aktivitaten vorrangig verlegt hatte Sie wurde mit dem Schlachtschiff Emanuele Filiberto im April gegen die turkische Garnison in Vathy auf Samos eingesetzt Die Italiener beschossen Kasernen und Batterien und versenkten ein altes Kanonenboot im Hafen Die Turken raumten darauf die fast selbststandige Insel Ab dem 2 Mai griff die Ostro nun mit dem Schlachtschiff Regina Margherita an verschiedenen Stellen die Kuste von Rhodos an um die turkischen Truppen von der geplanten Landung bei Calitea abzulenken 2 Am 7 Mai konnte die Ostro in Lindos den auf der Flucht befindlichen osmanischen Gouverneur gefangen nehmen Als es nach Ende des Krieges im Januar 1913 zu erneuten Spannungen mit der Turkei kam und die italienische Flotte drei Schlachtschiffe von La Spezia nach Syrakus auf Sizilien verlegte gehorte die Dardo noch zu den eingesetzten Sicherungsbooten Einsatz im Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Die Strale und Dardo im DockAls im August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach gehorte Italien anfangs zu den neutralen Staaten Die funf verbliebenen Zerstorer der Lampo Klasse waren inzwischen zweitrangigen Aufgaben zugeteilt worden Sie bildeten das 6 Zerstorergeschwader die in Italienisch Nordafrika stationiert war Ostro als Divisionsboot und Lampo lagen in Tripolis und Euro und Strale in Tobruk dazu in beiden Basen noch je ein Torpedoboot und ein Wassertanker Die Dardo war allerdings zusammen mit dem Torpedokreuzer Argodat nach Valona heute Vlora in Albanien abgeordnet um dort italienische Interessen zu wahren Am 31 Oktober 1914 besetzte der italienische Admiral Giovanni Patris mit der Dardo die Insel Saseno vor Valona Als im Mai 1915 Italien auf Seiten der Alliierten in den Krieg eintrat war das gesamte 6 Zerstorergeschwader an die albanische Kuste verlegt dessen Hafenstadte im Dezember 1914 bereits von Italien besetzt worden waren Die Boote dienten vor allem bei Sicherungsaufgaben und der U Boot Abwehr und wurden entsprechend ausgerustet Am 11 Juli 1915 begleitete die Strale mit sechs Torpedobooten den Hilfskreuzer Citta di Palermo um die Inselgruppe Pelagosa mitten in der Adria zu besetzen Dies gelang ohne Widerstand da sich auf ihr nur zwei Signalgeber befanden Nach ein paar Wochen musste die Inselgruppe nach einigen Gegenangriffen der osterreichisch ungarischen Marine mit den leichten Kreuzern SMS Helgoland und SMS Saida sowie Zerstorern und Torpedobooten wieder aufgegeben werden Die Strale war am 17 Juli auch an der geplanten Beschiessung der dalmatinischen Kuste beteiligt die abgebrochen wurde und auf dem Ruckmarsch zum Verlust des Panzerkreuzers Giuseppe Garibaldi fuhrte Die Dardo hatte Ende 1915 eine Kollision mit dem U Boot Velella und fiel langere Zeit aus Anfang Dezember 1915 sicherte die Euro mit Torpedobooten die Verlegung italienischer Truppen von Tarent nach Valona 3 Am 29 Dezember 1916 griffen die Ostro und die Euro den Hafen des inzwischen von den Osterreichern besetzten Durazzo an und versenkten dort einen Dampfer und zwei Segelschiffe Die Boote wurden als Koder eingesetzt die daraufhin nach Suden vorstossenden osterreichische Marineeinheiten konnten von den Alliierten jedoch nicht gestellt werden Am 11 Marz 1917 griff die Euro mit dem Torpedoboot Airone vor Messina irrtumlich die italienischen U Boote F 9 und F 10 an die fur deutsche Boote gehalten wurden Die italienischen U Boote konnte sich durch Alarmtauchen knapp dem Angriff entziehen 4 Endschicksal der Boote BearbeitenNach Ende des Weltkrieges wurden die veralteten Boote ausser Dienst gestellt Die Lampo und die Dardo wurden im Marz 1920 zum Abbruch verkauft und im September folgte die Ostro Im Januar 1924 wurde der alteste Zerstorer der Regia Marina die Strale auch zum Abbruch verkauft Die im Juli 1921 zu einem Torpedoboot umklassifizierte und als Zielschiff genutzte Euro wurde im September 1924 noch in Strale umbenannt aber schon im November 1924 als letztes vorhandenes Boot der Klasse auch zum Abwracken verkauft Die ersten Zerstorer der Regia Marina BearbeitenName deutsch BauNr Kiellegung Stapellauf im Dienst EndschicksalFulmine Blitz Odero 14 07 1896 4 12 1898 26 10 1900 1921 gestrichenLampo Blitz Schichau 651 16 05 1899 7 10 1899 23 06 1900 Marz 1920 gestrichenFreccia Pfeil 652 1899 23 11 1899 05 1902 12 Oktober 1911 gestrandetDardo Pfeil 653 11 1899 7 02 1900 07 1901 Marz 1920 gestrichenStrale Pfeil Blitz 654 12 1899 19 03 1900 07 1901 Januar 1924 gestrichenEuro ein Ostwind 668 01 1900 27 08 1900 10 1901 1921 Torpedoboot September 1924 umbenannt in Strale November 1924 gestrichenOstro ein Sudwind 669 03 1900 9 02 1901 12 1901 September 1920 gestrichenLiteratur BearbeitenRobert Gardiner Roger Chesneau Eugene M Kolesnik Hrsg Conway s all the World s Fighting Ships 1860 1905 Conway Maritime Press London 1979 ISBN 0 85177 130 0 Jane s Fighting Ships of World War I ISBN 1 85170 378 0 B Weyer Taschenbuch der Kriegsflotten J F Lehmanns Verlag Munchen 1905Weblinks BearbeitenZerstorer der Lampo Klasse auf navypedia abgerufen am 22 Mai 2012 Lampo Klasse auf Ladislav Kosour ww2 warshipsww2 eu abgerufen am 1 Juni 2012 Strale sehr gutes Bild der Strale auf Ladislav Kosour ww2 warshipsww2 eu abgerufen am 1 Juni 2012 nach Archivio Storico della Marina Militare Italiana Lampo Geschichte Bild der Lampo 1905 auf agenziabozzo it abgerufen am 1 Juni 2012 Dardo Geschichte Bild der Dardo 1905 auf agenziabozzo it abgerufen am 1 Juni 2012 Dardo Bild der Dardo 1902 auf agenziabozzo it abgerufen am 1 Juni 2012 Ostro Geschichte Bild der Ostro 1910 auf agenziabozzo it abgerufen am 1 Juni 2012 offizielle Geschichte der Boote auf www marina difesa it abgerufen am 1 Juni 2012 Lampo Freccia Dardo Strale Euro OstroEinzelnachweise Bearbeiten Official News der italienischen Regierung Bericht uber die Besetzung von Rhodos mit Quellen Memento des Originals vom 21 Mai 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dodecaneso org Quelle in englisch Auszug aus Turrini Miozzi Sommergibili italiani Ufficio Storico della Marina Militare Rom 1969 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lampo Klasse 1899 amp oldid 237759185