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Die Lachelnde Madonna entstanden um 1260 ist eine Sandsteinskulptur und befindet sich in der Kirche Johannes Enthauptung in Lauter Unterfranken Der Kunstler ist nicht bekannt und die Provenienz des Werkes umstritten Die Lachelnde Madonna von Lauter Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Kunsthistorische Einordnung 3 Aufstellung in der Kirche von Lauter 4 Literatur 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenBei der ca 107 cm hohen Skulptur aus grauem Sandstein handelt es sich um eine Sitzmadonna Die gesamte Komposition ruht auf einer unregelmassigen sechseckigen Plinthe die Gottesmutter thront auf einer Bank mit profilierter Sitzplatte und ist in ein langarmliges Untergewand sowie einen Mantel gekleidet Ein reich verziertes Diademband und ein Kopftuch schmucken das lockige Haar Dem Kopftuch vergleichbar ist das Tuch in welches das Jesuskind gewickelt ist Den Knaben der sich ihr in einer verspielten Drehung zuwendet und sich mit der rechten Hand am Gewand der Mutter festhalt stutzt sie mit ihrem linken Arm Ihre rechte Hand kommt dem Betrachter in einer einladenden Geste entgegen als wollte sie eine Gabe annehmen Die Gestaltung des Gesichtes der Madonna entspricht keiner Idealisierung Die rundliche Form die leicht gewolbte Stirn das fliehende Kinn orientieren sich wohl an einem realen Modell Neben dem Kontrast zwischen Bewegtheit des Jesusknaben und Ruhe der Muttergottes ist das Spiel zwischen Korper und Gewand besonders beachtenswert An den Beinen der Sitzfigur sind verschiedene Moglichkeiten der Gewanddarstellung zu beobachten Der linke Fuss tritt auf den Mantel wodurch sich Zugfalten zum rechten Knie hin bilden Daruber wirft das Gewand tiefe Schusselfalten und fallt in flachen Faltentuten uber das rechte Knie Darunter turmt sich der Stoff voluminos auf der Plinthe und fallt leicht uber die Kante Kunsthistorische Einordnung BearbeitenEine Feststellung der Provenienz oder auch eine stilistische Kategorisierung der Lachelnden Madonna gestaltet sich schwierig da es in der frankisch thuringischen Plastik der Entstehungszeit nur wenig Vergleichbares gibt Parallelen wurden bereits zu den Stifterbildnissen in Frauenroth den Figuren in Naumburg und im Strassburger Munster der Madonna in Laub und der Nurnberger Madonna der Epiphanie von St Lorenz gezogen jedoch zumeist mit dem Ergebnis dass Entsprechungen in Einzelheiten vorliegen eine klare Verwandtschaft jedoch nicht nachzuweisen ist Mit ziemlicher Sicherheit kann man davon ausgehen dass die Skulptur aus dem Zisterzienserinnenkloster Frauenroth stammt Die Zisterzienser hatten im 13 Jahrhundert ihr geistiges Zentrum in Burgund und unterhielten eigene Bauhutten in denen auch Bildhauer tatig waren Stilistisch entspricht die Lachelnde Madonna durchaus rechtsrheinischen Werken die Arbeiten ebensolcher Bauhutten sind Dass die Lachelnde Madonna das Werk wandernder Steinhandwerker sein konnte ist daher recht plausibel In diesem Fall ist es auch wahrscheinlich dass Beatrix von Courtenay und ihr Gatte Otto von Henneberg Botenlauben die 1235 das Kloster Frauenroth gestiftet haben als Auftraggeber fungierten Allein das Geschlecht der Henneberger war damals in der Gegend um Frauenroth zur Finanzierung eines derartigen Kunstwerkes in der Lage Aufstellung in der Kirche von Lauter BearbeitenUber den Verbleib der Skulptur in den folgenden Jahrhunderten ist nichts bekannt Anzunehmen ist dass sie bei einem Transport zwischen Stralsbach und Frauenroth nahe der Abzweigung nach Aschach verlorenging wobei der Kopf und die linke Hand des Jesuskindes abbrachen An jener Stelle soll namlich laut ortlicher Uberlieferung das Bildnis im spaten 19 Jahrhundert gefunden worden sein Anfang des 20 Jh gelangte die Skulptur nach Stralsbach und wurde in der Folge in der Filialkirche Lauter aufgestellt Einige Jahre spater soll ein Bauer beim Pflugen auf den Kopf des Jesusknaben gestossen sein welcher daraufhin von einem Maurer anzementiert wurde Im 1974 errichteten Kirchenneubau fand die Skulptur in einer Art rechteckiger Apsis links vom Chorraum ihren Platz In der ehemaligen Klosterkirche Frauenroth befindet sich eine Kopie des Sandsteinbildnisses Literatur Bearbeiten chronologisch geordnet Theodor Henner Altfrankische Bilder Jahrgang 19 Wurzburg 1913 Digitalisat bei Franconia Online Barthel Hanftmann Der Schatz zu Frauenroth In Franken Kalender 1933 Richter Verlag Wurzburg 1933 S 65 Karl Kolb Franken Madonnen im Wandel der Jahrhunderte Echter Wurzburg 1975 ISBN 3 921056 11 X Beatrize Soding Die Dreikonigsgruppe im Wurzburger Dom Studien zur hochgotischen Monumentalskulptur in Deutschland an der Wende vom 13 zum 14 Jahrhundert Studien zur Kunstgeschichte Band 96 Olms Hildesheim Zurich New York 1994 ISBN 3 487 09980 2 S 235 238 Georg Dehio Tilmann Breuer Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken 2 durchgesehene und erganzte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03051 4 S 573 Wolf Dieter Raftopoulo Rhon und Grabfeld Kulturfuhrer Eine kunst und kulturhistorische Gesamtdokumentation der alten Kulturlandschaften RMd Verlag Gerbrunn 2017 ISBN 978 3 9818603 7 5 S 80 81 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lachelnde Madonna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rudolf Schubert Die Lachelnde Madonna von Lauter In Website der Gemeinde Burkardroth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lachelnde Madonna amp oldid 228091913