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Kurt Wackermann 7 September 1883 in Quedlinburg 23 Marz 1951 in Frankfurt am Main war ein deutscher Jurist Zur Zeit des Nationalsozialismus war Wackermann Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenWackermann studierte ab dem Sommersemester 1904 Rechtswissenschaft an der Eberhard Karls Universitat Tubingen und wurde dort Mitglied der Tubinger Burschenschaft Derendingia 1 Nach dem Referendariat und zweiten Staatsexamen promovierte er 1913 an der Universitat Leipzig zum Dr jur Anschliessend trat Wackermann in den Staatsdienst als Gerichtsassessor ein Zum Ende des Ersten Weltkrieges vertrat er 1918 19 den Direktor der Strafanstalt Magdeburg Ab 1920 war er als Staatsanwalt in Halle Saale und Berlin tatig Er trat 1922 in den Dienst des Preussischen Justizministeriums ein und war dort ab 1930 als Ministerialrat tatig Von November 1932 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im September 1944 war er Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht Frankfurt am Main und Prasident des Strafvollzugsamts Nach der Machtergreifung trat er im Mai 1933 der NSDAP bei und schloss sich im Oktober 1933 dem Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen BNSDJ an Ab Mai 1934 war er Forderndes Mitglied der SS Mit zwei weiteren Staatsanwalten besuchte er die Heilanstalt Eichberg wo im Rahmen der Aktion T4 kranke und behinderte Menschen Opfer des NS Euthanasiemorde wurden Wackermann nahm an der Tagung der hochsten Juristen des Deutschen Reiches am 23 und 24 April 1941 in Berlin teil bei der Viktor Brack und Werner Heyde uber die Vernichtung lebensunwerten Lebens in den Gaskammern der Aktion T4 informierten Wackermann erhielt in diesem Rahmen auch Kenntnis uber die Scheinlegalisierung des Krankenmords durch Franz Schlegelberger 2 Nach Kriegsende sagte vor dem Landgericht Frankfurt am Main am 11 Marz 1947 der seinerzeit fur die Totungsanstalt Hadamar zustandige Generalstaatsanwalt Wackermann als Zeuge im Prozess gegen den Leiter der Totungsanstalt Hadamar Adolf Wahlmann aus 3 Wackermann berichtete uber die Berliner Konferenz vom April 1941 und der dort verlautbarten Stillhalteweisung bezuglich der Krankenmorde 4 Aufgrund der Anstiftung zum Mord und Rechtsbeugung wurde durch die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main im Marz 1951 gegen Wackermann und drei ehemalige Staatsanwalte ein Ermittlungsverfahren eingeleitet Hintergrund der Ermittlungen war ein 1942 durch das Sondergericht in Frankfurt am Main gefalltes Todesurteil gegen den 19 jahrigen polnischen Fremdarbeiter Edvard Sarczinski wegen angeblich unzuchtiger Handlungen Bei der Urteilsfindung wurden mildernde Umstande nicht berucksichtigt das Todesurteil wurde vollstreckt Wahrend des Nachkriegsverfahrens war unklar wer das Todesurteil beantragt hatte da die entsprechenden Vermerke bereits vernichtet waren 5 Wackermann verstarb noch plotzlich vor seiner Vernehmung Sein Verteidiger Georg Nielsen bemerkte dazu folgendes Mein Mandant ein sehr zuruckgezogener korrekter Mann starb an der seelischen Bedruckung dieser ungeheueren Anschuldigung 6 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Wackermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurt Wackermann in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Mitglieder Verzeichnis der Burschenschaft Derendingia zu Tubingen 1967 Stammrollen Nr 358 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 674 Helmut Kramer Gerichtstag halten uber sich selbst das Verfahren Fritz Bauers zur Beteiligung der Justiz am Anstaltsmord In Hanno Loewy und Bettina Winter NS Euthanasie vor Gericht Fritz Bauer und die Grenzen juristischer Bewaltigung Campus Verlag Frankfurt Main 1996 ISBN 3 593 35442 X S 88 Thomas Blanke Redaktion Kritische Justiz Die juristische Aufarbeitung des Unrechts Staats Nomos Verlagsgesellschaft 1998 S 423 Rechtspflege In einigen Stunden sterben In Der Spiegel Ausgabe 13 1951 vom 27 Marz 1951 S 10 Personalien Dr Kurt Wackermann In Der Spiegel Ausgabe 16 1951 vom 18 April 1951 S 29Normdaten Person GND 133793427 lobid OGND AKS VIAF 35655268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wackermann KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 7 September 1883GEBURTSORT QuedlinburgSTERBEDATUM 23 Marz 1951STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Wackermann amp oldid 225002157