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Kurt Binder 10 Februar 1944 in Korneuburg 27 September 2022 war ein osterreichischer Physiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Schriften 4 1 Als Autor 4 2 Als Herausgeber 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBinder wurde 1944 als Sohn des Ingenieurs Eduard Binder und dessen Ehefrau Anna geb Eppel geboren Nach dem Schulbesuch 1950 bis 1962 in Wien studierte er von 1962 bis 1967 Physik an der Technischen Universitat Wien 1969 wurde er bei Helmut Rauch am Osterreichischen Institut fur Kernphysik in Wien promoviert Er blieb noch einige Monate als Assistent von Gustav Ortner bevor er Ende 1969 an die Technische Universitat Munchen wechselte wo er bis 1974 bei Heinz Maier Leibnitz und Herbert Vonach forschte unterbrochen von einem einjahrigen Forschungsaufenthalt 1972 73 am IBM Zurich Research Laboratory 1974 war er Research Consultant bei den Bell Laboratories in Murray Hill USA 1973 erfolgte ein Ruf der Freien Universitat Berlin den er ablehnte Ende 1973 habilitierte er sich an der TU Munchen Von 1974 bis 1977 war er Professor fur Theoretische Physik an der Universitat des Saarlandes in Saarbrucken Dann wechselte er als Institutsleiter an die Forschungszentrum Julich verbunden mit einer Professur fur Theoretische Physik an der Universitat zu Koln 1983 folgte er einem Ruf auf eine Professur an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz Er war zudem ab 1989 Auswartiges Wissenschaftliches Mitglied des Max Planck Instituts fur Polymerforschung in Mainz Ab 1977 war Kurt Binder mit Marlies Ecker 1948 verheiratet mit der er zwei Sohne hatte In seiner Freizeit spielte er Klavier Er starb Ende September 2022 im Alter von 78 Jahren 1 Wirken BearbeitenForschungsschwerpunkte von Kurt Binder lagen in der Statistischen Physik der Festkorperphysik und der Materialforschung Besonders herausragend sind seine Pionierarbeiten zur Monte Carlo Methode die entscheidend dazu beigetragen haben dass Computersimulationen sich neben der Theoretischen Physik und der Experimentalphysik als ein dritter Zugang zur Analyse thermischer Eigenschaften von Vielteilchensystemen entwickeln konnten Grundlegende Fortschritte gelangen ihm dabei u a in seinen Untersuchungen zu einer Vielzahl von Phasenubergangen zu Spin Glasern und auf dem Gebiet der Polymerphysik Eine wichtige Grosse zur Charakterisierung von Phasenubergangen ist die nach ihm benannte Binder Kumulante Er war weltweit einer der meistzitierten Physiker 2 3 Binder war Mitherausgeber zahlreicher physikalischer Fachzeitschriften und ab 1992 korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften ab 2003 der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und ab 2005 auswartiges Mitglied der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften Er war zudem Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft sowie der European Physical Society und Fellow des Institute of Physics Ab 2011 war Binder Mitglied der Leopoldina 4 Ehrungen Bearbeiten1969 Karoline und Guido Krafft Medaille der Technischen Universitat Wien 1993 Max Planck Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 2001 Berni Alder CECAM prize der European Physical Society 2003 Staudinger Durrer Preis der ETH Zurich 2007 Boltzmann Medaille der Internationalen Union fur Reine und Angewandte Physik 2007 Ehrendoktorwurde der Maria Curie Sklodowska Universitat in Lublin 2007 Ernennung zum ersten Fellow des Gutenberg Forschungskollegs an der Universitat Mainz 2009 Lennard Jones Lecture Awards der Royal Society of Chemistry 2012 Ehrenmedaille Marin Drinov der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften 2 2013 Ehrendoktorwurde der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf 3 2020 Polymer Physics Prize der American Physical Society 2022 Grosser Kardinal Innitzer Preis posthum Schriften BearbeitenNeben mehr als 1000 wissenschaftlichen Publikationen in Zeitschriften und Konferenzbanden veroffentlichte er folgende Monografien Als Autor Bearbeiten Berechnung der Spinkorrelationsfunktionen von Ferromagnetika Dissertation Technische Hochschule Wien 1969 Beitrage zur statistischen Mechanik des Ising Modells Habilitationsschrift Technische Universitat Munchen 1973 Theories and mechanism of phase transitions heterophase polymerizations homopolymerization addition polymerization Springer Berlin u a 1994 ISBN 3 540 57236 8 Mit David P Landau A Guide to Monte Carlo Simulations in Statistical Physics Cambridge University Press Cambridge u a 2000 ISBN 0 521 65366 5 3 Auflage 2009 ISBN 978 0 521 76848 1 Computer Simulation von Flussigkeiten und Festkorpern Steiner Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08753 2 Mit Walter Kob Glassy materials and disordered solids An introduction to their statistical mechanics World Scientific New Jersey NJ u a 2005 ISBN 981 256 510 8 2 Auflage 2011 ISBN 978 981 4273 44 2 Mit Dieter W Heermann Monte Carlo Simulation in Statistical Physics An Introduction Graduate Texts in Physics 6 Auflage Springer Cham 2019 ISBN 978 3 03010757 4 doi 10 1007 978 3 030 10758 1 1 Aufl 1988 Als Herausgeber Bearbeiten Monte Carlo methods in statistical physics Springer Berlin u a 1979 ISBN 3 540 09018 5 2 Auflage 1986 ISBN 3 540 16514 2 Applications of the Monte Carlo method in statistical physics Berlin Springer u a 1984 ISBN 3 540 12764 X 2 Auflage 1987 ISBN 3 540 17650 0 The Monte Carlo Method in Condensed Matter Physics Springer Berlin u a 1992 ISBN 3 540 54369 4 2 Auflage 1995 ISBN 3 540 60174 0 Monte Carlo and Molecular Dynamics Simulations in Polymer Science Oxford University Press New York 1995 ISBN 0 19 509438 7 Statistical mechanics of polymers New developments Selected contributions from the conference in Moscow Russia June 6 11 2006 Macromolecular symposia Band 252 Wiley VCH Weinheim 2007 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Binder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizieller Internetauftritt Informationen auf www cecam org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Tanja Weil Kurt Kremer Nachruf Prof Kurt Binder Max Planck Institut fur Polymerforschung abgerufen am 7 Oktober 2022 a b Kurt Binder erhalt Ehrenmedaille der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften beim Informationsdienst Wissenschaft idw online de abgerufen am 19 Dezember 2012 a b Ehrendoktorwurde der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf fur Kurt Binder Mitgliedseintrag von Prof Dr Kurt Binder mit Bild bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 8 Mai 2022 Normdaten Person GND 115452907 lobid OGND AKS LCCN n83197356 VIAF 17301594 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Binder KurtALTERNATIVNAMEN Binder K KURZBESCHREIBUNG osterreichischer PhysikerGEBURTSDATUM 10 Februar 1944GEBURTSORT Korneuburg Deutsches ReichSTERBEDATUM 27 September 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Binder amp oldid 238825302