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Der Kuhgraben ist ein quer zur Wumme verlaufender 3 2 Kilometer 1 langer geradliniger Kanal im Bremer Teil der Wummeniederung Angelegt wurde er als Entwasserungsgraben und Transportweg im Zuge der landwirtschaftlichen Erschliessung Hollerkolonisation der Wummeniederung Bis Mitte des 19 Jahrhunderts erstreckte er sich von der Mundung in die Wumme doppelt so weit nach Suden wie heute mittelblau Kuhgraben heute mittelblau gepunktet Kuhgraben um 1850dunkelblau gepunktet Dobben um 1850 Kuhgraben mit BegleitgeholzInhaltsverzeichnis 1 Historischer Rahmen 2 Verlauf und Geschichte 3 Kuhsiel 4 Holler Fleet 5 Nebenflusse 5 1 Diagramm der grossten Zuflusse 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHistorischer Rahmen BearbeitenDie vielfach kolportierte Aussage der Name beziehe sich eigentlich auf seine Bedeutung als Grenzlinie etwa als Verballhornung von Gaugraben ist nicht zu belegen Die erste schriftliche Erwahnung als kograve stammt aus dem Jahr 1277 als der Bremer Erzbischof Giselbert Landflachen an seinen Ufern vom Kloster Lilienthal zuruck erhielt 2 das 1232 von seinem Vorvorganger Gerhard II gegrundet worden war 3 Unter die Regie der Freien Stadt Bremen kam der Kanal 1365 4 Wahrend nordlich der Kleinen Wumme seit 1500 die Gebiete beiderseits des Grabens der Stadt Bremen unterstanden bildete der sudliche Teil bis 1803 die Grenze zum Erzstift bzw Herzogtum Bremen nbsp Schleuse und Gasthaus KuhsielVerlauf und Geschichte BearbeitenHeutzutage verbindet der Kuhgraben nur noch die Wumme im Norden an die er Anschluss durch das Kuhsiel hat mit der Kleinen Wumme auf die er am Ostende des Wetterungswegs trifft an der Ostecke des Stadtwaldes In vorindustrieller Zeit fuhrte er im Verlauf der heutigen Parkallee weiter in Richtung Stadtzentrum wo er sudlich deren heutiger Eisenbahnunterfuhrung Anschluss an den Dobben hatte der seinerseits am Sudende des Sielwalls durch ein Siel mit der Weser verbunden war Die Stromung ging von der Weser zur Wumme Dobben und Kuhgaben zusammen waren Teil der Bremer Landwehren Den Ubergang nach Schwachhausen das s o bis 1803 Ausland war sicherte der 1410 errichtete Pagenthorn spater durch ein Rechteckfort ersetzt Er stand nordlich der heute An der Weide genannten Strasse 1459 ging daneben eine Schleifmuhle in Betrieb die spater zur Walkemuhle umgebaut wurde 5 Auf der Nordseite der Strasse An der Weide und im Verlauf des heutigen Breitenwegs setzte sich der Kuhgraben als sudliche Begrenzung der Burgerweide bis an den Weidedamm fort der vor der Anlage des Stadtteils Findorff auch die heutige Findorffstrasse umfasste Im Gegensatz zum ubrigen Kuhgraben war dieser Gewasserabschnitt etwas geschlangelt und ist entstehungsgeschichtlich als Fortsetzung des Dobbens anzusehen Diese Sudseite der Burgerweide hatte im Bremer Weidebrief ein Gewasser namens Widel markiert In der Nahe der Verknupfung von Kuhgraben und Dobben befand sich einer der Bremer Torfhafen Im Jahr 2007 wurde am heutigen Sudende des Kuhgrabens eine Anlegestelle fur touristische Bootsfahrten eingerichtet Kuhsiel Bearbeiten nbsp Schopfwerk KuhsielWie Karten der bremischen Landesaufnahme aus den Jahren 1798 1806 zeigen 6 war das Kuhsiel schon damals eines der grossen Siele die bei niedrigem Wasserstand der Wumme wenn das Sieltor offen stand mit kleinen Kahnen durchfahren werden konnten War das Siel bei hohem Wasserstand der Wumme geschlossen mussten die Schiffer aber ihre Boote uber den Deich ziehen bzw von Pferden uber den Deich ziehen lassen um aus der Wumme in den Kuhgraben zu gelangen oder umgekehrt Als infolge der von Jurgen Christian Findorff auf den Weg gebrachten Moorkolonisation die Torfschifffahrt zunahm wurde 1865 eine Schleuse gebaut 1931 wurde sie durch eine neue Schleuse ersetzt Diese wurde 1993 wegen Funktionsstorungen gesperrt dann aber 1995 grundlegend repariert und modernisiert Seither kann sie von den Besatzungen passierender Boote selber bedient werden 7 Das Schopfwerk am Kuhsiel wurde 1965 fertiggestellt Es fungiert als Entlastungsschopfwerk kommt also dast nur dann zum Einsatz wenn die abzufuhrenden Wassermengen die Leistungsfahigkeit des Schopfwerks Wasserhorst ubersteigen Ein eigentliches Siel zur passiven Entwasserung gibt es am Kuhsiel nicht mehr Stattdessen gibt es ein Zuleitungsrohr das es ermoglicht Wasser aus der Wumme in den Bremer Deichring stromen zu lassen um die Wasserqualitat der kleinen Wumme zu verbessern und um in niederschlagsarmen Zeiten den Feuchtgebiets Charakter von Hollerland und Blockland zu erhalten Wahrend nach dem heutigen Wassermanagement der Kuhgraben eher ein Zufluss der Kleinen Wumme ist klassifiziert ihn die derzeitige GKZ 49472 als direkten Zufluss der Wumme Holler Fleet BearbeitenDas Holler Fleet das fruher durch das Holler Siel im Kreuzdeich nordlich neben dem Kuhgraben in die Wumme mundete unterkreuzt heute kurz vor dem Kreuzdeich den Lehester Deich und mundet in den Kuhgraben Damit gelangt das Wasser aus dem Holler Fleet sofern nicht gerade das Schopfwerk Kuhsiel im Einsatz ist durch den Kuhgraben in die Kleine Wumme schliesslich durch Maschinenfleet und Schopfwerk Wasserhorst in die Lesum Nebenflusse Bearbeiten Hauptartikel Liste der Zuflusse des Kuhgraben Diagramm der grossten Zuflusse BearbeitenSiehe auch BearbeitenListe der Gewasser in der Freien Hansestadt BremenLiteratur BearbeitenBremen und seine Stadtteile Edition Temmen 1 Auflage 2003 ISBN 3 86108 685 9 ISBN 978 3 86108 685 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kuhgraben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte des Kuhgraben auf openstreetmap org geoviewer umwelt bremen de Deichverband am rechten Weserufer Wasserstand aus Menschenhand PDF 143 kB Einzelnachweise Bearbeiten OpenStreetMap Bremisches Urkundenbuch I S 411 412 Urkunde Nr 375 brema suub uni bremen de Heimatverein Liilienthal Die Geschichte Lilienthals Memento des Originals vom 4 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www heimatverein lilienthal de Chronik Horn Lehe Kuhgrabenweg Schriften der Wittheit zu Bremen Reihe A Bremisches Jahrbuch 42 Band 1947 Die Pagenthorner Bauernschaft Bremer Landesaufnahme von Christian Abraham Heineken Bremer Staatsgebiet 1798 Karte des Gerichtes Borgfeld 1798 Karte des Dorfes Lehe Segelverein Wumme Die Schleuse in Kuhsiel Memento des Originals vom 5 Juni 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www segelverein wuemme de53 1175 8 8463888888889 Koordinaten 53 7 3 N 8 50 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuhgraben Bremen amp oldid 236096320