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Der Ksudatsch russisch Ksudach ist ein Schichtvulkan im Suden der Halbinsel Kamtschatka Funf ineinander geschachtelte Calderen pragen den Gipfel des Vulkans der in Russland im Rajon Jelisowo der Region Kamtschatka liegt KsudatschIm Vordergrund links der Ksudatsch Aufnahme von Osten aus dem Space Shuttle Hohe 1079 mLage Kamtschatka RusslandKoordinaten 51 48 26 N 157 32 3 O 51 807341 157 534275 1079 Koordinaten 51 48 26 N 157 32 3 OKsudatsch Region Kamtschatka Typ SchichtvulkanGestein Basalt bis AndesitLetzte Eruption 1907Lage der Calderen des KsudatschVorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Aufbau und Ausbruche 3 Gegenwart 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ksudatsch ist Teil der Ostkette Kamtschatkas einer Vulkanzone von etwa 700 Kilometer Lange und rund 80 Kilometer Breite in der sich fast alle aktiven Vulkane der Halbinsel befinden Ursache des Vulkanismus ist eine Subduktionszone in der die pazifische Platte unter die eurasische Platte taucht Der Vulkan liegt rund 150 Kilometer sudsudwestlich von Petropawlowsk Kamtschatski der Hauptstadt Kamtschatkas Aufbau und Ausbruche BearbeitenDie ersten Vulkanausbruche des Ksudatsch fanden vor rund 40 000 Jahren statt 1 Ausbruche bei denen uberwiegend Andesit gefordert wurde gingen von mehreren Eruptionszentren aus Es entstand ein flaches als schildartig beschriebenes Vulkangebaude das aus Lava und Tephra aufgebaut war Zwei Ausbruche im spaten Pleistozan liessen den Gipfelbereich des Vulkans einsturzen wobei sich die Calderen I und II bildeten Erstere hat einen Durchmesser von 10 bis 11 Kilometer Uber diese beiden Eruptionen ist wenig bekannt da die Vergletscherung des Ksudatsch in der nachfolgenden Kaltzeit die zugehorigen Ascheablagerungen zerstorte 2 Im Holozan entstanden die Calderen III IV und V innerhalb der beiden alteren Calderen Die Caldera III bildete sich bei einem Ausbruch um 7900 v Chr bei dem zwischen 1 5 und 2 km Tephra gefordert wurde Die Grosse der Caldera wird auf 2 bis 3 Kilometer geschatzt Dem Ausbruch der Starke funf auf dem Vulkanexplosivitatsindex VEI ging eine mindestens 1000 Jahre andauernde Phase voraus in der es zu keinen oder nur schwachen Eruptionen kam Zwei kurz aufeinander folgende Ausbruche um 5200 und 4900 v Chr schufen die Caldera IV mit einer Grosse von 5 bis 6 Kilometern Beide Eruptionen hatten eine VEI Starke von funf es wurden insgesamt 10 bis 11 km Tephra gefordert Nach dem Einsturz der Caldera entstanden mehrere Lavadome aus Dazit 3 Die Caldera V entstand bei einem Ausbruch um 240 n Chr der mit der Eruption des Krakatau 1883 verglichen wird Der Ausbruch mit einer VEI Starke von sechs begann mit kleineren phreatomagmatischen Explosionen Es folgten plinianische Eruptionen bei denen eine schatzungsweise 30 bis 36 Kilometer hohe Eruptionssaule aufstieg und rund 15 km Tephra gefordert wurden Zugleich bewegten sich pyroklastische Strome bis zu 20 Kilometer weit vom Krater weg ihre Ablagerungen werden auf 3 bis 4 km geschatzt In der zweiten Halfte der Eruption bildete sich die 4 auf 6 5 Kilometer grosse Caldera V mit einem Volumen von 6 5 bis 7 km Die Asche der Eruption verteilte sich uberwiegend nach Norden und ist noch in 1000 Kilometern Entfernung nachweisbar 4 In Kamtschatka hatte die Eruption erhebliche okologische Folgen Auf einer Flache von 12 000 km wurde die Vegetation geschadigt mindestens 400 km wurden vollstandig verwustet 5 Im Gegensatz zu den fruheren calderabildenden Eruptionen des Ksudatsch denen lange Phasen der Ruhe oder nur kleinerer Ausbruche folgten kam es rund 100 Jahre nach der Entstehung der Caldera V zu weiteren Ausbruchen Lavastrome und massige explosive Eruptionen bauten im Norden der Caldera V den Vulkan Stubel vulkan Shtyubelya auch Stubel und Shtyubel 6 auf Der nach dem deutschen Naturforscher und Vulkanologen Alphons Stubel 1835 1904 benannte Vulkan 7 war um die Jahre 1000 und 1750 Ausgangspunkt zweier Ausbruche der VEI Starke vier bei denen pyroklastische Strome beziehungsweise Schlammstrome sogenannte Lahars entstanden 8 Der einzige Ausbruch des Ksudatsch in historischer Zeit fand im Marz 1907 statt Dabei blieben im dunn besiedelten Kamtschatka Art und der genaue Ort der Eruptionen unbekannt bis 1910 eine Expedition den Vulkan aufsuchte Zu Beginn des Ausbruchs zerstorten zwei kleinere moglicherweise phreatische Explosionen teilweise einen Lavadom der den Gipfel des Strubels bildete Dadurch wurde fur das Magma der Weg zur Erdoberflache frei Die Druckentlastung loste eine wahrscheinlich mehrere Stunden andauernde plinianische Eruption aus bei der eine Eruptionssaule mindestens 22 Kilometer hoch aufstieg Aschefall wurde noch in 1000 Kilometer Entfernung registriert Nach einer kurzen Ruhephase kam es zu einer uberwiegend horizontal gerichteten Explosion die wahrscheinlich durch den Zutritt von Wasser zum Fordersystems des Vulkans ausgelost worden war Die Explosion zerstorte den nordnordostlichen Teil des Strubels wodurch Wasser aus einem vorhandenen Kratersee in Kontakt zum Magma kam Dies loste eine Serie von hydromagmatischen Explosionen aus wobei sich bis zu 15 Kilometer weit reichende pyroklastische Surges bildeten Bei der Eruption der VEI Starke funf wurden rund 2 4 km Tephra gefordert 9 Bei den Ausbruchen des Ksudatsch im Holozan wurde Basaltandesit und Rhyodazit gefordert Die abgelagerte Tephra enthalt in vielen Einheiten gleichermassen mafischen und felsischen Bimsstein was eine intensive Mischung von Gesteinsschmelzen wahrend der Eruptionen nahelegt 10 Gegenwart Bearbeiten nbsp See in der Caldera des KsudatschDer hochste Punkt des Ksudatsch mit 1079 Metern befindet sich am Sudrand der Caldera I In der von steilen Wanden eingefassten Caldera haben sich zwei Seen mit einem Wasserspiegel von 415 Metern uber dem Meer gebildet der Kljutschewoje See ozero Klyuchevoe im Suden und der Stubel See ozero Shtyubelya im Norden Eine Bucht des Stubel Sees fullt den hufeisenformigen nach Nordnordosten geoffneten Krater des Vulkans Stubel aus der See soll im Kraterbereich eine Tiefe von 300 Metern erreichen Der zum Teil als Tuffkegel zum Teil als Schlackenkegel klassifizierte Stubel erreicht eine Hohe von 630 Metern uber dem Meeresspiegel beim Ausbruch von 1907 wurden die obersten 100 bis 200 Meter des Kegels zerstort 11 Am Ufer des Kljutschewoje Sees befinden sich mehrere Thermalquellen im Bereich des Stubel Kraters steigen Gase auf 12 Auch in der Gegenwart ist das Gebiet um den Ksudatsch kaum erschlossen Fur Touristen werden Hubschrauberfluge zur Caldera angeboten Zudem kann der Ksudatsch in mehrtagigen Wanderungen vom Kurilensee 50 Kilometer sudwestlich und von den Vulkanen Mutnowski und Gorely rund 90 Kilometer nordnordostlich erreicht werden 13 Fur die Uberwachung des Vulkans ist das Kamchatka Volcanic Eruption Response Team KVERT eine Einrichtung der Russischen Akademie der Wissenschaften zustandig Zu den moglichen Gefahren die von einem Ausbruch des Ksudatsch ausgehen konnen werden Aschefall in Petropawlowsk Kamtschatski sowie in der 80 Kilometer sudwestlich gelegenen Siedlung Osernowski gezahlt Zudem konnten sich Lahars bilden insbesondere im Tal des Flusses Tjoplaja Tyoplaya der die Caldera nach Norden entwassert 14 Literatur BearbeitenJ L Macias M F Sheridan Products of the 1907 Eruption of Shtyubel Volcano Ksudach Caldera Kamchatka Russia In Geological Society of America Bulletin 107 Nr 8 ISSN 0016 7606 S 969 986 doi 10 1130 0016 7606 1995 107 lt 0969 POTEOS gt 2 3 CO 2 O A Braitseva I V Melekestsev V V Ponomareva V Yu Kirianov The Caldera forming Eruption of Ksudach Colcano About Cal A D 240 The Greatest Explosive Event of Our Era in Kamchatka Russia In Journal of Volcanology and Geothermal Research 70 1996 S 49 65 pdf 1 3 MB O N Volynetsa V V Ponomareva O A Braitseva I V Melekestsev Ch H Chen Holocene Eruptive History of Ksudach Volcanic Massif South Kamchatka Evolution of a Large Magmatic Chamber In Journal of Volcanology and Geothermal Research 91 1999 S 23 42 pdf 1 6 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ksudatsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ksudatsch im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Ksudatsch bei Holocene Kamchatka Volcanoes englisch Ksudatsch bei KVERT Kamchatka Volcanic Eruption Response Team englisch Ksudatsch bei Vulkane Kamtschatkas russisch Einzelnachweise Bearbeiten Macias Products of the 1907 Eruption S 969 Volynetsa Holocene Eruptive History S 25 Volynetsa Holocene Eruptive History S 25 29 Volynetsa Holocene Eruptive History S 29 Benjamin J Andrews James E Gardner Steve Tait Vera Ponomareva Ivan V Melekestsev Dynamics of the 1800 14C yr BP Caldera forming Eruption of Ksudach Volcano Kamchatka Russia pdf 1 6 MB In J Eichelberger E Gordeev P Izbekov M Kasahara and J Lees Hrsg Volcanism and Subduction The Kamchatka Region Geophysical Monograph Series Band 172 American Geophysical Union Washington 2007 ISBN 978 0 87590 436 8 S 325 342 hier S 336 Braitseva Caldera forming Eruption S 63 Macias Products of the 1907 Eruption S 970 Ksudatsch bei Vulkane Kamtschatkas russisch abgerufen am 8 April 2013 Ksudach Eruptive History beim Global Volcanism Program englisch abgerufen am 4 April 2013 Macias Products of the 1907 Eruption S 984 f Ksudatsch bei Holocene Kamchatka Volcanoes englisch abgerufen am 8 April 2013 Macias Products of the 1907 Eruption S 969 971 A G Nikolayeva A Yu Bychkov Content of Microelements in Hydrothermal and Lake Waters of Ksudach Volcano Caldera South Kamchatka S 303 englisch pdf 265 kB Andreas von Hessberg Kamtschatka entdecken Zu den Baren und Vulkanen im Nordosten Sibiriens Trescher Berlin 2006 ISBN 3 89794 084 1 S 181 Ksudach volcano bei KVERT Kamchatka Volcanic Eruption Response Team englisch abgerufen am 4 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ksudatsch amp oldid 232711381