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Krzysztof Meyer 11 August 1943 in Krakau ist ein polnischer Komponist Pianist Musiktheoretiker und Hochschullehrer Krzysztof Meyer 2002 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke 3 1 Buhnenwerke 3 2 Orchesterwerke 3 3 Kammermusik 4 Solowerke 4 1 Vokalmusik 4 2 Buch 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMeyer bekam mit 5 Jahren seinen ersten Klavierunterricht Er studierte an der Musikakademie Krakau Komposition bei Stanislaw Wiechowicz und nach Wiechowiczs Tod Musiktheorie bei Krzysztof Penderecki In den 1960er Jahren studierte er wiederholt bei Nadia Boulanger in Paris und im Amerikanischen Konservatorium in Fontainebleau Als Pianist trat er mit dem Ensemble fur zeitgenossische Musik MW2 in Polen und anderen Landern Europas auf und spielte auch eigene Kompositionen Von 1966 bis 1987 unterrichtete Meyer an der Musikakademie Krakau und war zeitweise deren Prorektor 1975 bis 1987 hatte er den Lehrstuhl fur Musiktheorie inne Von 1985 bis 1989 war er Vorsitzender des polnischen Komponistenverbandes Von 1987 bis 2008 leitete er eine Kompositionsklasse an der Staatlichen Hochschule fur Musik Koln von 2010 bis 2012 war er Leiter der Europaischen Musikakademie Bonn Meyer ist Mitglied der Freien Akademie der Kunste in Mannheim und Prof h c der Lemberger Hochschule fur Musik Sein umfassendes Wissen uber die Musik des 20 Jahrhunderts und seine handwerkliche Sicherheit in Fragen der Instrumentation und des Tonsatzes machen ihn zu einem der gesuchtesten polnischen Kompositionslehrer Zu seinen Schulern zahlen unter anderem Sascha Dragicevic Georg Hajdu Fusun Koksal und Harald Muenz Werk BearbeitenZunachst in den 1960er Jahren begab sich Meyer auf die Suche nach neuen Artikulationen und Klangfarben Besonders die ersten drei Symphonien und vier Streichquartette weisen ideenreiche Koloristik auf deren Vielfalt aus ungewohnlicher Artikulation kontrastreichen Fakturen Perkussionseffekten oder Verwendung von Vierteltonen resultiert Damals benutzte er auch Dodekaphonie und Punktualismus aber auch Aleatorik und Collagentechnik Z B in der Oper Kyberiade An dieser Oper arbeitete ich zu einer Zeit als avantgardistische Tendenzen in der polnischen Musik noch sehr lebendig waren Aleatorik Sonorismus Bruitismus und andere Merkmale die damals die sogenannte Polnische Schule pragten waren fur mich etwas vollig Offensichtliches und Naturliches Die Kyberiade war ein Versuch jene Phanomene auf den Bereich der Oper zu ubertragen Es stellte sich heraus dass jene Techniken sich ausgezeichnet fur szenische Musik eigneten mehr noch sie vermochten unterschiedliche expressive Schattierungen wiederzugeben von dramatischen uber groteske von melancholischen bis frohlichen 1 In den 1970er Jahren gelang es ihm durch eine Synthese von Tradition und Neuzeitlichkeit einen eigenen Stil mit breiter Skala musikalischer Mittel und grosser Suggestivitat des Ausdrucks zu bilden Traditionsverbundenheit zeigt sich auch in der Auswahl der Gattungen Symphonie Konzert Streichquartett Sonate Messe und dergleichen Manche Werke fur grosse Besetzung konnen demgegenuber als musikalische Kommentare zu politischen Ereignissen oder existenziellen Uberlegungen gehort werden VI Symphonie Polnische Symphonie die an die Atmosphare des Kriegsrechts in Polen anknupft VIII Symphonie zu den anti antisemitischen Gedichten von Adam Zagajewski die katastrophische Botschaft des Oratoriums Schopfung ubermittelt der Text doch die ganze Bedeutung wird erst von der Musik anschaulich gemacht 2 Meyer komponiert als ob er an den Sinn einer musikalischen Erzahlung glaubte an den Sinn einer dramaturgischen Entwicklung Der Komponist beschaftigt sich intensiv mit dem Problem der Wahrnehmung der Musik und ihm sind die Reaktionen der Zuhorer wichtig die intuitiv oder sogar bewusst die Ordnung und den Ablauf seiner Musik spuren konnen Daher ist ihm die grosse Form die er als integrale Einheit auffasst wichtig Lutz Lesle beschreibt seine Kompositionsweise Meyer achtet auf die erkennbare und wiederkennbare Formulierung musikalischer Gestalten Er mochte sicherstellen dass auch der minder trainierte Horer dem er sich durchaus verpflichtet fuhlt Wirken und Wandel der Motive und Phrasen in diesem tonenden Erzahlstrom wahrnimmt und mitvollzieht 3 Die Dramaturgie seiner Werke verlauft meistens in bestimmten Phasen nach Meyers Terminologie sind dies Initialphase Hauptphase Festlegung der Themen wichtigster Zusammenklange oder Klangfarben Ubergangsphase Vorbereitung oder Entspannung Phase besonderer Wichtigkeit Hohepunkt oder kontrastierende Episode SchlussphaseOft verwendet er auch das Prinzip des goldenen Schnitts auch andere Parameter wie Rhythmik Dynamik und Harmonik lasst er mit Symmetrie Proportionalitat und sogar Zahlenkombinatorik z B im 7 Streichquartett die Rolle der Zahl 12 zusammenwirken In seinen spateren Werken kehrte er zum Prinzip des Klangzentrums zuruck 4 Werke BearbeitenBuhnenwerke Bearbeiten Cyberiada Kyberiade Krzysztof Meyer nach Stanislaw Lems Erzahlzyklus Kyberiade phantastische Oper in 3 Akten op 15 1967 1970 2 Fassung 1985 Hrabina Die Grafin Ballett uber Motive der Oper von Stanislaw Moniuszko 1 Akt op 49 1980 Gracze Die Spieler Vollendung der Oper Igroki von Dmitri Schostakowitsch nach Nikolai Gogol 3 Akte op 53 1980 81 Solisten Nordwestdeutsche Philharmonie Michail Jurowski Capriccio 60 062 2 Klonowi bracia Die verzauberten Bruder Meyer nach Jewgeni Schwarz Kinderoper 2 Akte op 72 1988 89 Orchesterwerke Bearbeiten 1 Sinfonie 1964 4 Sinfonie 1973 5 Sinfonie fur Streichorchester 1979 6 Sinfonie Polnische 1982 Sinfonia del tempo que passa 2003 Fireballs 1976 Sinfonie im Stile Mozarts 1976 Hommage a Johannes Brahms 1982 Musica incrostata 1988 Carillon 1993 Farewell Music 1997 Fur Soloinstrumente und OrchesterKonzerte fur Flote und Orchester No 1 1964 Nr 2 1983 Concerto da camera per oboe percussione ed archi 1972 Konzert fur Trompete und Orchester 1973 Konzert fur Klavier und Orchester 1983 Konzert fur Altsaxophon und Streichorchester 1992 Canti Amadei fur Violoncello und Kammerorchester 1984 Konzert fur Violoncello und Orchester 1995 Konzert fur Harfe Violoncello und Streichorchester 1984 Caro Luigi per 4 Violoncelli ed orchestra d archi 1989 Konzert fur Klarinette und Orchester 2001 Konzert fur Violine Violoncello und Orchester 2006 Konzert fur Gitarre Pauken und Streichorchester 2011 Kammermusik Bearbeiten Als ich ein kleiner Junge war konnte ich zu Hause Kammermusikkonzerte horen die regelmassig bei uns stattfanden Vielleicht deswegen geht mir in meinem Leben die Kammermusik besonders nahe 5 dd dd Capriccio per sei strumenti 1988 Klarinettenquintett 1986 Klavierquintett 1991 Cinque colori fur Flote Violine Violoncello Schlagzeug und Klavier 2001 Streichquartette Nr 1 1963 Nr 2 1969 Nr 3 1971 Nr 4 1974 Nr 5 1977 Nr 6 1981 Nr 7 1985 Nr 8 1985 Nr 9 1990 Nr 10 1994 Nr 11 2001 Nr 12 2005 Nr 13 2010 Nr 14 2014 Nr 15 2018 Quattro colori fur Klarinette Posaune Violoncello und Klavier 1970 Concerto retro fur Flote Violine Violoncello und Cembalo 1976 Hommage a Nadia Boulanger fur Flote Viola und Harfe 1971 Klaviertrio 1980 Trio fur Flote Viola und Gitarre 1992 Streichtrio 1993 Trio fur Klarinette Violoncello und Klavier 1998 Trio fur Oboe Fagott und Klavier 2002 Canzona per violoncello e pianoforte 1981 Sonata per violoncello e pianoforte Nr 1 1983 Misterioso fur Violine und Klavier 1994 Capriccio interotto fur Violine und Klavier 2000 Impromptu multicolore fur zwei Klaviere 2000 Sonata per violoncello e pianoforte No 2 2004 Duetti concertanti fur Fagott und Klavier 2004 Metamorphoses fur Altsaxophon und Klavier 2004 Duetti fur zwei Violinen 2008 Solowerke BearbeitenFur Klavier Sonate Nr 1 1962 Nr 2 1963 Sonate Nr 3 1966 Nr 4 1968 Nr 5 1975 Nr 6 2006 Aphorismen 1961 24 Preludes 1978 Quasi una Fantasia 2005 Sonate fur Cembalo 1973 Fantasy fur Orgel 1990 Sonata per flauti soli 1980 Sonate fur Violino 1975 6 Preludes fur Violino 1981 Fur Violoncello Sonate Nr 1 1961 sonate Nr 2 2007 Moment musical 1976 Monologue 1990 Vokalmusik Bearbeiten Sinfonie Nr 2 Epitaphium Stanislaw Wiechowicz in memoriam fur Chor und Orchester nach Worten von Julian Tuwim op 14 1967 Sinfonie Nr 3 Symphonie d Orphee fur Chor und Orchester nach Worten von Paul Valery op 20 1968 Liryc Triptych fur Tenor and Kammerorchester 1976 Sinfonie Nr 8 Sinfonia da requiem fur Chor und Orchester nach Worten von Adam Zagajewski 2009 Messe fur Chor und Orchester 1996 Wjelitchalnaja fur Chor a cappella 1988 Schopfung Oratorio fur Soli Chor und Orchester 1999 Sinfonie Nr 9 Fidei speique Sinfonia fur gemischten Chor und Orchester nach Psalmtexte lat 2016 Buch Bearbeiten Dmitri Schostakowitsch Leipzig Reclam 1980 1 Auflage Reclams Universal Bibliothek Bd 809 Schostakowitsch Sein Leben sein Werk seine Zeit Schott Mainz 2008 ISBN 978 3 254 08376 0 mit Danuta Gwizdalanka Witold Lutoslawski Wege zur Meisterschaft Pfau Saarbrucken 2014 ISBN 978 3 89727 518 8 Auszeichnungen Bearbeiten1 Preis beim Wettbewerb junger Komponisten in Frankreich 1966 2 Preis beim Wettbewerb junger polnischer Komponisten Aaron Copland Stipendium 1966 Prix de Composition Musicale der Stiftung Prince Pierre de Monaco 1970 Sonderauszeichnungen der Tribune Internationale des Compositeurs UNESCO in Paris 1970 und 1976 Herder Preis 1984 Preis des Polnischen Komponistenverbandes 1992 Alfred Jurzykowski Preis New York 1994 Bundesverdienstkreuz am Bande 2007 Gloria Artis Medaille fur kulturelle Verdienste 2011 Literatur BearbeitenMaciej Jablonski Martina Homma Hrsg Krzysztof Meyer Ein Komponistenportrait Bela Verlag u a Koln 1998 ISBN 3 931430 02 2 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Krzysztof Meyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werkeverzeichnis von Krzysztof Meyer auf Klassika info Biographie und Werkeverzeichnis auf sikorski de Uber Meyers Musik drittletzter Eintrag Eintrag zu Krzysztof Meyer auf naxos de Eintrag zu Krzysztof Meyer auf porta polonica deEinzelnachweise Bearbeiten M Jablonski M Homma Hrsg Krzysztof Meyer Ein Komponistenportrait Koln 1998 S 63 K Meyer M Jablonski M Homma Hrsg Krzysztof Meyer Ein Komponistenportrait Koln 1998 S 96 Zofia Helman Krzysztof Meyer In Hanns Werner Heister Walter Wolfgang Sparrer Komponisten der Gegenwart Edition Text amp Kritik Munchen 1992 Loseblattsammlung Ein Komponistenportrait S 74 Normdaten Person GND 120659689 lobid OGND AKS LCCN n80051312 VIAF 66508296 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer KrzysztofKURZBESCHREIBUNG polnischer Komponist Pianist Musiktheoretiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 11 August 1943GEBURTSORT Krakau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krzysztof Meyer amp oldid 218365833