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Die Kriegsausstellung im Wiener Prater wurde im Kriegsjahr 1916 von der osterreichisch ungarischen Monarchie veranstaltet Diese Leistungsschau wurde von Seiten der Industrie und des Gewerbes im dritten Kriegsjahr des Ersten Weltkriegs ermoglicht Plakat der Kriegsausstellung 1916Wahrend bisherige Ausstellungen der Anbahnung wirtschaftlicher Beziehungen dienten ermoglichte man mit dieser Ausstellung einen Einblick in die Kriegsfuhrung und belehrte die Bevolkerung wofur die Mittel die dafur aufgewendet werden mussten im Kriege gebraucht wurden Die Bevolkerung wird sich ein Bild uber alles das machen was mit dem Kriege in innigem Zusammenhang steht und wenn uberhaupt die Opferwilligkeit der Bevolkerung noch steigerungsfahig ist ermutigt werden bis zum Ende auszuharren 1 Die Ausstellung fand im Kaisergarten und der Gallitzinwiese des Wiener Praters statt und umfasste 25 Abteilungen Grosse Mengen erbeuteter Trophaen der Kriegsfeinde sowie Kampfmittel der Artillerie Infanterie und der Marine wurden zur Schau gestellt Es wurden ganze Schutzengrabensysteme ausgehoben um dem Publikum einen erlebbaren Eindruck des Frontlebens zu veranschaulichen Die medialen Propagandamittel wie Fotografie und Film die im Ersten Weltkrieg zum ersten Mal verstarkt eingesetzt wurden sowie Kunst und Kriegsliteratur umfassten eigene Abteilungen Die Versorgung von Verwundeten und das damit verbundene Sanitatswesen aber auch die Eingliederung der Kriegsinvaliden in die Gesellschaft wurden ebenfalls zur Schau gestellt Inhaltsverzeichnis 1 Die Gestaltung der Kriegsausstellung 2 Kritik an der Kriegsausstellung 3 Einzelne Abteilungen 3 1 Die Trophaenhalle 3 2 Artilleriewaffen 3 3 Ausrustung und Bekleidung 3 4 Sanitat und Invaliditat 3 5 Kriegsgefangene 3 6 Bauwesen 3 7 Kriegsgraberabteilung 3 8 Kunst und Kriegsliteratur 3 9 Im Felde 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksDie Gestaltung der Kriegsausstellung BearbeitenDie Kriegsausstellung wurde auf einer Gesamtflache von 50 000 Quadratmetern errichtet und beinhaltete 25 Abteilungen Der osterreichische Architekt und Professor an der Kunstgewerbeschule Wien Carl Witzmann erhielt den Auftrag zur Errichtung der Leistungsschau Er war ein Schuler von Josef Hoffmann und hatte bereits Teile der Kunstschau 1908 eingerichtet Fur die Kriegsausstellung entwickelte er eine neue Form der Darstellung Er entschied sich gegen das ubliche System der einzelnen Pavillons und errichtete eine Aneinanderreihung geschlossener Hallen mit einem durchgehenden Promenadenweg um ein Bild eines zusammengehorenden Ganzen zu schaffen Im Gegensatz zu fruheren Ausstellungen die mit verschieden eingefarbten Wanden Blumenarrangements schweren bunten Vorhangen und buhnenbildmassigen Bauten dekoriert wurden gestaltet Witzmann die Kriegsausstellung in sehr sachlicher und schlichter Art Abteilungen die uber keinerlei Schauobjekte verfugten wie zum Beispiel das Kriegsgefangenenwesen wurden mittels Fotografie und Diorama veranschaulicht Fur die abendliche Unterhaltung wurden ein Kino mit 760 Sitzplatzen ein Theater fur 1 360 Zuschauer und gastronomische Angebote eingerichtet Da die Gestaltung der Kriegsausstellung nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnte verschob sich der Eroffnungstermin von Mai auf den 1 Juli 1916 2 Kritik an der Kriegsausstellung BearbeitenDie verbundeten Staaten das Deutsche Reich Bulgarien und die Turkei beteiligten sich ebenfalls an dieser gewaltigen Propagandaveranstaltung Aufrufe an ungarische Betriebe die Ausstellung zu boykottieren da diese lediglich osterreichischen Wohltatigkeitszwecken diente und nur osterreichische Personlichkeiten an der Leitung dieser Ausstellung beteiligt waren blieben erfolglos 3 Im Vorfeld gab es auch Kritik von Seiten der Industrie am Zeitpunkt der Ausstellung da es angesichts der Kriegssituation an Arbeitskraften zur Errichtung der Ausstellung mangelte Im Kaisergarten mussten alle vorhandenen Baulichkeiten aus der Zeit von 1895 die noch vom Themenpark Venedig in Wien stammten abgetragen werden was von 250 russischen Kriegsgefangenen durchgefuhrt werden musste 4 Wahrend der Ausstellung sollte ein Orchester welches aus einarmigen Musikern zusammengesetzt war die kunstlerischen Moglichkeiten aufzeigen Kriegsversehrte wieder einzugliedern Dies veranlasste Karl Kraus zu einer kritischen Stellungnahme an der Durchfuhrung der Kriegsausstellung 5 Der ausgestellte Krieg Ich wurde eine Friedensausstellung besuchen in der aber nichts zu sehen sein durfte als aufgehangte Kriegsgewinner die Helden des Geldkriegs die als das Vaterland rief verstanden haben Jetzt heisst es sich zusammenscharren Die allerentsetzlichste Schaustellung eines Prothesenorchesters welchen Clou wird die Antimenschheit noch ersinnen sollte ich betrachten und im grimmen Kontrast dazu die Versammlung jener anderen Kunstler die schlechte Maler geworden waren auch wenn sie ohne Arme auf die Welt gekommen waren Wie unnennbar ist das alles wenn man sich nur vorstellt dass es ausgestellt werden kann Karl KrausEinzelne Abteilungen BearbeitenDie Trophaenhalle Bearbeiten Den Hauptanteil an der Ausstellung bildeten die erbeuteten Kriegstrophaen die in der Trophaenhalle ihren Platz fanden Im Jahre 1916 stammten diese zu grossen Teilen aus den russischen und serbischen Kriegsschauplatzen wahrend die Ausstellung nach der Wintersperre im Jahre 1917 hauptsachlich Trophaen von der italienischen und rumanischen Front darbot Durch diese Zurschaustellung von Kampfmittel der Artillerie Infanterie und Marine wollte man die Niederlagen des Feindes im Kampfe verstarkt aufzeigen In die Millionen geht die Zahl der Kriegsgefangenen Hunderttausende von Handfeuerwaffen und Tausende von Geschutzen sind die stummen aber eindrucksvollen Zeugen unserer Siege Wie eine Mauer aus Eisen und Stahl starren uns die Trophaen unserer sieggekronten Armeen entgegen trotzdem in der Trophaenhalle nur ein kleiner Teil der unermesslichen Siegesbeute reprasentiert ist aber die gewaltige Fulle spricht hier fur sich es bedarf keiner ruhmredigen Worte 6 Es wurden aber nicht nur Kampfmittel als Trophaen ausgestellt sondern auch Zeugnisse von Kapitulationen wie ein Teil der weissen Flagge welche die Ubergabe der belgischen Festung Namur anzeigte Um die Sprengkraft der Morserbatterien unter Beweis zu stellen wurden Stucke des Mauerwerkes der belgischen Festung Namur dem Publikum zur Veranschaulichung dargeboten Weitere Trophaen der besonderen Art stammten aus Serbien das Staatswappen aus der Skupschtina dem serbischen Parlament in Belgrad sowie der Thronsessel und das Rednerpult des Konigs Peter I Karadjordjevic Artilleriewaffen Bearbeiten Wenn man die Trophaenhalle durchquert hatte gelangte man in die Raume in denen die Artilleriewaffen ausgestellt wurden Empfangen wurde man von einem Standbild der heiligen Barbara der Schutzpatronin der Artillerie Das Herzstuck der damaligen Artillerie war der 30 5 cm M 11 Morser der aus Holz im Auftrag des Baron Skoda getreu nachgebildet worden war da das echte Kriegsmaterial im noch immer stattfindenden Kampf benotigt wurde Auf dieser Holznachbildung war folgende Inschrift zu finden Hier konnt ihr nur aus Holz mich seh n Denn meine Kameraden Aus Erz geformt im Felde steh n Mit Stahlgeschoss geladen Die machen draussen ihre Pflicht Dass meine ich erfulle Verschonet Eure Beutel nicht Schafft mir die Eisenhulle 7 nbsp Dieser originalgetreue 30 5 cm Morser kann im Zuge der Ausstellung Erster Weltkrieg im Heeresgeschichtlichen Museum von Wien betrachtet werden Ein Holznachbau wurde 1916 in der Kriegsausstellung im Wiener Prater ausgestellt nbsp Diese Panzerkuppel mit Granateneinschlag kann im Zuge der Ausstellung Erster Weltkrieg im Heeresgeschichtlichen Museum von Wien betrachtet werden Diese Kuppel wurde ohne Einschlag im Lichterhof der Kriegsausstellung im Wiener Prater 1916 ausgestellt In einem anschliessenden Raum konnte man die Entwicklungsstadien eines Kanonenrohres betrachten sowie einen ausgestellten Gebirgstransport von Geschutzen dargestellt durch Tragetierpuppen Rodeln und Karren Die Enzesfelder Munitionsfabrik zeigte wie ein Artilleriegeschoss entstand und eine Zusammenstellung fast aller bei der Armee in Verwendung gewesener Artilleriegeschosstypen und deren Patronen wurde ebenfalls hier zur Schau gestellt Ausrustung und Bekleidung Bearbeiten In dieser Abteilung wurde in erster Linie die Entwicklung der Uniformen des k u k Heeres dargestellt Bis 1907 waren bunte Uniformen gebrauchlich die dann durch hechtgraue an die Umgebung angepasste Uniformen fur alle Fusstruppen ersetzt wurden Ab 1915 wurden nach dem Vorbild des deutschen Heeres feldgraue Uniformen eingefuhrt die eine noch grossere Anpassung an den Feldboden und das grune Gelande vorweisen konnten Ebenso wurden glanzende Metallbestandteile wie zum Beispiel Knopfe durch matte Materialien ersetzt Die Herstellung von Uniformen also vom Tuch bis zur Fertigstellung wurden mit Hilfe von einer Zuschneidemaschine Nahmaschinen Knopflochmaschinen und einer Bugelmaschine im Betrieb vorgefuhrt Eine weitere Attraktion bot eine Maschine im Betrieb die zum Weben von Ordensbandern verwendet wurde Weitere Ausstellungsstucke waren Kalteschutzmittel wie etwa Wolldecken und Bauchbinden Schuhwerk der eigenen Armee und der Kriegsgefangenen sowie alpine Ausrustungsgegenstande wie Skier Eispickel und dergleichen Die Bekleidung von Millionen von Soldaten fuhrte zu Engpassen in der Produktion von Textilrohstoffen wie Baumwolle und Schafwolle Man besann sich auf heimische Pflanzenfasern wie etwa der Brennnesselfaser welche von der Bevolkerung fur die weitere Verarbeitung gesammelt wurde Mischgewebe von Textilfasern und Papier wurden fur die Herstellung von Sacken verarbeitet und die Kleidung der Zivilbevolkerung wurde aus sogenannter Kunstwolle gesponnen eine Mischfaser aus inlandischem Hanf und Flachs sowie neuerlich versponnener alter Kleidungsstucke Sanitat und Invaliditat Bearbeiten Eine weitere grosse Abteilung widmete sich der Sanitat der Versorgung Pflege und Behandlung von Verwundeten und Kranken und dem dazugehorenden Transportwesen Weitere ausgestellte Themenbereiche waren Erkennung Bekampfung und Verhutung von Infektionskrankheiten die Entlausung und Desinfektion sowie die Trinkwasserversorgung Die freiwilligen Sanitatsorganisationen vor allem das Rote Kreuz erhielten im Vergleich eine sehr begrenzte Ausstellungsflache Um die Hilfstatigkeiten des Osterreichischen Roten Kreuzes im Gebirge zur See oder im heimischen Hinterland darzustellen wurden diese mit Hilfe von perspektivischen Darstellungen in volkstumlich kunstlerischen Bildern mittels Diorama vorgefuhrt Kleinere Gegenstande der Sanitatsausrustung wurden in einem Anschauungsunterricht vor Ort vorgefuhrt In der Nahe der fachlichen Ausstellung befand sich der Propaganda Pavillon der Osterreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz Hier sah man Propagandalekture jeglicher Art wie etwa Berichte uber die Tatigkeiten des Roten Kreuzes Flug und Gedenkblatter und Abzeichen des Kriegshilfsburos des Ministeriums fur Inneres In einer eigens eingerichteten Auskunftsstelle konnte man Anfragen bezuglich verwundeter und kranker Militarpersonen stellen Eine Mitgliederanmeldestelle des Roten Kreuzes sorgte fur weitere freiwillige Helfer Aufgrund der zahlreichen schwer verwundeten Soldaten wurde eine eigene Invalidenschule errichtet Diese Schule umfasste Werkstatten fur 35 Berufe in welchen die Invaliden wieder arbeiten lernen sollten Laut Erlass des Ministeriums fur offentliche Arbeit hatten die Absolventen der Invalidenschule die gleichen Rechte wie die Schuler einer staatlichen Gewerbeschule Da nahezu die Halfte der Invaliden dem Bauernstand angehorte wurde besonderes Augenmerk auf die landwirtschaftlichen Abteilungen gelegt Ein weiterer wichtiger Bestandteil bildete die Schule der Einarmigen Hier wurden durchschnittlich 80 bis 100 Einarmige in der gewohnlichen Verrichtung alltaglicher Dinge und dem Schreiben und Zeichnen unterrichtet Nach Erlangung entsprechender Fertigkeiten kamen diese zur weiteren Ausbildung in die Berufswerkstatten Doppelseitig Armamputierte erhielten in der Prothesenwerkstatt ihre angefertigten Gliedmassen und wurden in den notwendigen Verrichtungen des taglichen Lebens unterwiesen Die Tatigkeiten dieser Einrichtungen wurden auf der Kriegsausstellung mit Hilfe von Fotografien statistischen Zusammenstellungen und der Ausstellung der angefertigten orthopadischen Apparate und Prothesen veranschaulicht Zusatzlich konnte man die in den verschiedenen Werkstatten der Invalidenschule angefertigten Gegenstande betrachten Kriegsgefangene Bearbeiten Um die Starke des eigenen Heeres darzustellen wurden auch die Kriegsgefangenen in der Ausstellung thematisiert Das Gefangenenlager Grodig bei Salzburg wurde mittels Diorama veranschaulicht Fotografien stellten Kriegsgefangenenlager in Russland Sibirien in Italien und in Osterreich Ungarn dar Mittels anthropologischer Messungen wurden zehn Gipsmasken von Univ Prof Dr Rudolf Poch angefertigt um naturgetreue Darstellungen der interessantesten russischen Rassetypen ausstellen zu konnen Diese wurden zusatzlich mit Fotografien untermauert Es wurden aber auch kunstgewerbliche Gegenstande der Kriegsgefangenen die sie wahrend ihrer Haftzeit erstellt hatten ausgestellt Diese Gegenstande wurden zu Gunsten des k u k Kriegsfursorgeamtes verkauft und konnten auch in einem eigens eingerichteten Pavillon der Kriegsausstellung erworben werden Es handelte sich dabei um Holzschnitzereien Musikinstrumente und Gegenstanden des alltaglichen Haushaltes Bauwesen Bearbeiten Da die vorhandenen Kasernen fur die einruckenden Ersatzmannschaften des Heeres nicht ausreichten mussten weitere Unterkunfte errichtet werden Weitere Bauten mussten ebenfalls den hohen Anforderungen eines Krieges entsprechen So wurden Arsenale Munitions und Pulverfabriken Fabriken fur Flugzeuge Kraftwagen Brucken und Eisenbahnmaterial aber auch Werkstatten Montur und Verpflegedepots sowie Magazine fur verschiedene Kriegsvorrate errichtet Fur Verwundete und Kranke wurden Baracken Spitaler gebaut Um Seuchen vorzubeugen wurden eigene Epidemiespitaler gefuhrt Rekonvaleszentenheime gewohnten die Verwundeten und Kranken wieder in den Felddienst ein Pferdespitaler kummerten sich um kranke Tiere um diese wieder fur den Feldeinsatz bereit zu machen Kriegsgefangene wurden in abgesonderte Lager untergebracht Die vorhandenen Strassen und Brucken waren nicht fur den Reiseverkehr von schweren Kraftfahrzeugen und Geschutzen ausgestattet deswegen mussten diese fortlaufend ausgebaut und Instand gehalten werden Um die Versorgung mit Trinkwasser zu garantieren stellten eigens geschulte Mannschaften Tiefbohrbrunnen her Ausgestellte Modelle Plane Zeichnungen und Fotografien veranschaulichten die bautechnischen Anforderungen dieses Krieges Kriegsgraberabteilung Bearbeiten Das k u k Kriegsministerium widmete eine eigene Abteilung den Kriegsgefallenen indem es Modelle Architekturzeichnungen Fotografien und Werkzeichnungen von Kriegsfriedhofen ausstellte Da es eine sehr grosse Anzahl an zu schaffenden Graberstatten gab wurden die meisten in sehr einfacher Art und Weise als idyllische Wald und Gartenfriedhofe angelegt Die Ausstellung von Arbeiten der Kriegsabteilung des k u k Kriegsministeriums bezweckt die Offentlichkeit uber die Art der Graberfursorge in den Kampfgebieten auf osterreichisch ungarischem Gebiet zu unterrichten Vor allem haben die Angehorigen der braven und heldenmutigen Soldaten die fur die Befreiung des Heimatbodens fur die Sicherung des Reiches und fur den unverganglichen Ruhm der osterreichisch ungarischen Armee ihr Leben hingeopfert haben ein Anrecht darauf zu erfahren wie die heilige Pflicht der Pietat erfullt wie die Dankbarkeit des Vaterlandes gegenuber den gefallenen Kriegern bei der endgultigen Beisetzung ihrer sterblichen Hulle Ausdruck gegeben wird 8 Unterschieden wurde in Kriegerfriedhofe Massengraber und Einzelgraber Die verstreut beerdigten Leichen aus den Kampfgebieten wurden gesammelt und in ausgewahlten Friedhofen beerdigt auch um das Land fur die Fruhjahrsaussaat frei zu machen Eine Angleichung der verwendeten Kreuztypen und Namenstafeln sollte die Zusammengehorigkeit der Grabstellen verdeutlichen Ein weiteres Thema stellte die Feldseelsorge dar Hierbei wurden zwei leicht transportierbare Feldkapellen welche auch in geoffnetem Zustand als Altar dienten ausgestellt Ein sogenannter Feldkapellentornister enthielt alle Gegenstande zum Lesen der heiligen Messe Kunst und Kriegsliteratur Bearbeiten Das Armeeoberkommando gliederte dem k u k Kriegspressequartier eine Kunstgruppe an die vor Ort versuchte die kriegerischen Handlungen in Gemalden und der Bildhauerei darzustellen Skizzen und Werke von Kunstlern aus Galizien Polen Russland und dem Balkan wurden hier ausgestellt Ein eigener Spezialkatalog dieser Kunstgruppe wurde vor Ort aufgelegt Die Abteilung der Kriegsliteratur war nach folgenden Gesichtspunkten gegliedert Bucher und Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges Amtliche Berichte und diplomatische Aktenstucke uber den Krieg Allgemeine Kriegschroniken und Darstellungen des Kriegsverlaufes sowie Kriegskalender und Kriegsjahrbucher Kriegsberichte und Schilderungen von Augenzeugen und Feldpostbriefe Biografien von Heerfuhrern und Helden Militarwesen und Sanitatswesen Politik Wirtschaft und Finanzwesen im Krieg Volkerrecht Religion Kriegskinderbucher Die schone Literatur im Kriege Kriegsromane Novellen Erzahlungen und Theaterstucke Kriegslyrik und Soldatenlieder Kriegshumor und Anekdoten Im Felde Bearbeiten Hier bot man der Bevolkerung die Moglichkeit die Verhaltnisse in einem Schutzengraben zu erkunden Der erste Teil bildete ein Verteidigungssystem ab bestehend aus einem Stutzpunkt sowie einer ersten und einer zweiten Verteidigungslinie Ebenfalls umfasste es ein System von Verbindungs und Verkehrsgraben Weiters wurden gezeigt Drahtschutzgeflechte gegen Handgranaten Minenwerfer Scheinwerfer Maschinengewehre ein in das Hindernis vorgeschobener Horchposten eine Minenkammer mit Minengangen ein Offiziersunterstand Mannschafts und Munitionsunterstande sowie eine Telefonzentrale Der zweite Teil der Kampfstellung veranschaulichte die Verhaltnisse auf dem Karstplateau der Sudwestfront Es wurden Felseinbauten mit dazugehorenden Unterkunften und einer Felskuche zur Veranschaulichung angelegt Durch eine Karstschlucht gelangte man dann zur Karstoberflache wo ein System von Kommunikations und Schutzengraben erbaut wurde Von hier aus hatte man einen Uberblick uber die gesamte Kampfanlage Ein Unterstand zeigte die Tatigkeiten hinter der Front Man zeigte eine Felddruckerei in der die taglichen Abendausgaben der Tiroler Soldatenzeitung gedruckt und verkauft wurde 9 Zur Unterhaltung des Publikums gab es im Vorfeld eine Bierausschank und Speisen aus einer Fahrkuche die Gulaschkanone Hinter der Front befand sich dann noch eine in einem Unterstand untergebrachte Labestation mit einer Heurigenschank in Form einer Buschenschenke Ein Grundrissplan der Gesamtanlage 10 wurde in einem eigenen Pavillon wahrend der Ausstellungszeit an das Publikum verkauft Literatur BearbeitenMonika Sommer Zur Kriegsausstellung 1916 im Wiener Prater Als Machtige Antwort der Monarchie an das feindliche Ausland In Alfred Pfoser Andreas Weigl Hrsg Im Epizentrum des Zusammenbruchs Wien im Ersten Weltkrieg Metroverlag Wien 2013 ISBN 978 3 99300 142 1 Hubert Weitensfelder Kriegsware Ersatzstoffe in Produktion und Alltag In Alfred Poser Andreas Weigl Hrsg Im Epizentrum des Zusammenbruchs Wien im Ersten Weltkrieg Metroverlag Wien 2013 ISBN 978 3 99300 142 1 Offizieller Katalog der Kriegsausstellung Wien 1916 Herausgegeben vom Arbeits Ausschuss Buchdruckerei Industrie Wien VII Wien 1916 Digitalisat der Wurttembergischen Landesbibliothek Stuttgart 1 Einzelnachweise Bearbeiten Offizieller Katalog der Kriegsausstellung Wien 1916 Herausgegeben vom Arbeits Ausschuss Buchdruckerei Industrie Wien VII S 4 Wien 1916 Monika Sommer Zur Kriegsausstellung 1916 im Wiener Prater Als Machtige Antwort der Monarchie an das feindliche Ausland In Alfred Pfoser Andreas Weigl Hrsg Im Epizentrum des Zusammenbruchs Wien im ersten Weltkrieg Metroverlag Wien 2013 S 509 510 und S 505 Die Zeit 24 Februar 1916 Monika Sommer Zur Kriegsausstellung 1916 im Wiener Prater Als Machtige Antwort der Monarchie an das feindliche Ausland In Alfred Pfoser Andreas Weigl Hrsg Im Epizentrum des Zusammenbruchs Wien im ersten Weltkrieg Metroverlag Wien 2013 S 509 Karl Kraus Die Fackel 2 August 1916 XVIII Jahr Heft 431 S 27 Offizieller Katalog der Kriegsausstellung Wien Industrie 1916 S 16 Gruppe I Trophaenhalle a Osterreich Ungarn Wien 1916 Offizieller Katalog der Kriegsausstellung Wien Industrie 1916 S 23 Gruppe II Artilleriewaffen und Munition a Artilleriewaffen Wien 1916 Offizieller Katalog der Kriegsausstellung Wien Industrie 1916 S 94 Gruppe XIX Kriegsgraberabteilung des k u k Kriegsministeriums Wien 1916 Dieses Durchhalte Blatt ist vor allem dadurch bekannt dass Robert Musil der Chefredakteur war Diesen Posten hatte er auch bei dem Nachfolgeblatt gleicher Linie Heima inne die in drei getrennten Ausgaben in Deutsch Tschechisch und Ungarisch erschien die Literarische Beilage dazu hiess Der Heimkehrer Siehe Musil Forum Studien zur Literatur der klassischen Moderne Herausgegeben im Auftrag der Internationalen Robert Musil Gesellschaft De Gruyter Berlin 2011 ISBN 978 3 11 026912 3 passim Grundrissplan der GesamtanlageWeblinks Bearbeiten nbsp Wikiversity Kurs Krieg und Propaganda bis zum 1 Weltkrieg SS 2015 Kursmaterialien Grundrissplan der Gesamtanlage Im Felde Zeitschriftenbeitrag zum Schutzengraben im Wiener Prater in der Wochenzeitschrift Die Muskete am 27 Juli 1916 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriegsausstellung 1916 im Wiener Prater amp oldid 236439891