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Die Kreuzkirche Seifhennersdorf ist die evangelische Kirche der Stadt Seifhennersdorf Sie ist der Sitz der evangelisch lutherischen Kirchgemeinde Am Grossen Stein welcher auch die Kirchen der Orte Leutersdorf und Spitzkunnersdorf angehoren 1 Sie wurde Ende des 18 Jahrhunderts als klassizistische Saalkirche erbaut und am 11 November 1798 geweiht Sie gehort zu den Kulturdenkmalen der Stadt Seifhennersdorf Kreuzkirche am Rathausplatz im Mai 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Anlagen 4 Ausstattung 4 1 Altar 4 2 Orgel 4 3 Glocken 4 4 Weitere Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem Seifhennersdorf nach etwa 1250 als Waldhufendorf angelegt wurde gab es bereits 1357 eine Kirche in Seifhennersdorf somit war diese die alteste Dorfkirche des Dekanates Zittau 2 Gegen Ende des 18 Jahrhunderts wurde die alte Kirche von Seifhennersdorf wie in vielen Dorfern der Oberlausitz zu klein fur die stetig steigende Anzahl an Kirchenmitgliedern Ein Neubau wurde vor allem notig da die alte Kirche sehr baufallig war 1776 entschied sich die Kirchgemeinde Seifhennersdorf fur einen grosseren Neubau auf dem Baugrund der Kirche sodass am 5 Juli desselben Jahres die Grundsteinlegung begann Ein Jahr spater konnte die alte Kirche abgerissen werden und der Bau konnte auch auf diesem Grund beginnen nbsp Kreuzkirche von der Rumburger Strasse aus gesehenDie Plane fur den Neubau lieferte wie auch bei der Kirche Oberoderwitz der Zittauer Architekt und Ratsbaudirektor Carl Christian Eschke Er plante eine klassizistische Saalkirche welche 2450 Menschen einen Sitzplatz bot Die Weihe der Kirche wurde am 11 November 1798 gefeiert Mit dem Aufsetzen des Turmkopfes auf den 57 Meter hohen Turm konnte der Bau am 13 Oktober 1800 beendet werden Nachdem 1925 an der Kirche ein neues Rathaus errichtet wurde brannte in der Nacht vom 22 zum 23 Marz 1935 der Innenraum der Kirche aus als Ursache wurde hochstwahrscheinlich Brandstiftung festgestellt Die heutige Ausstattung der Kirche stammt aus dem Jahr 1936 von dem Zittauer Architekt Richard Schiffner seitdem bietet die Kirche nur noch 1600 Sitzplatze Zwei Bleiglasfenster stammen von Hans Kelch zwei weitere wurden 1978 vom Schweizer Willy Fries gefertigt Auch die Orgel stammt aus 1936 vom Orgelbaumeister Schuster 3 In den Jahren 1988 89 konnte der Kirchturm unter den schweren DDR Verhaltnissen von vielen fleissigen Einwohnern und Helfern aus der Partnerkirchgemeinde in Numansdorp Niederlande renoviert werden Nach der politischen Wende ergab sich 1996 die Moglichkeit das Dach der Kirche neu zu decken anschliessend konnte auch die Innenrenovierung vorgenommen werden 1998 wurde in der renovierten Kirche die 200 Jahr Feier begangen Gebaude Bearbeiten nbsp Grundriss der Kirche vor 1935Die Aussenmauern der Kreuzkirche bilden ein Rechteck mit einer Lange mit Turm von 47 Metern und einer Breite von 22 5 Metern der Innenraum hat drei umlaufende Emporen und besitzt je acht Fenster an den Langsseiten und je drei an den Schmalseiten Der Kirchturm hat einen quadratischen Grundriss der zu einem Achteck auswachst und in eine geschweifte Haube ubergeht An der Ostseite erinnert eine Gedenktafel an den Brand von 1935 und den schnellen Wiederaufbau eine andere Tafel an der Sudseite ist zum Gedenken an die Turmrenovierung 1988 89 und die Hilfe aus der niederlandischen Partnergemeinde 4 Anlagen BearbeitenDie Kirche liegt im Zentrum von Seifhennersdorf zwischen Rathausplatz Nordstrasse und der Rumburger Strasse Innere Stadt Von der Rumburger Strasse aus gesehen liegt sie auf einer Anhohe und ist daher von der Sudstadt weit sichtbar An der Rumburger Strasse liegt ausserdem das Pfarrhaus das Raum fur Unterrichtszwecke und Proben bietet ausserdem hat hier die Verwaltung ihren Sitz und es steht eine Wohnung fur einen der beiden Gemeindepfarrer bereit Gegenuber der Kirche an der Nordstrasse liegt der Friedhof der Gemeinde Ausstattung BearbeitenAltar Bearbeiten Der Altar ist wie der Taufstein aus Muschelkalk gefertigt sodass man bei genauerem Hinsehen noch Muschelschalen im Stein erkennen kann Beide wurden von Bernhard Wilhelm gestiftet Uber dem Altar hangt ein sieben Meter langes Holzkreuz an deren Ende eine Holzkirche mit Flammen an den Brand von 1935 erinnern soll Rechts vom Altar befinden sich der Taufstein und das erste Bleiglasfenster das die Taufe Jesu Christi zeigt Orgel Bearbeiten nbsp Schuster OrgelDie heutige Orgel steht an der Westseite der Kirche und wurde 1936 von dem Orgelbaumeister Schuster aus Zittau gefertigt 5 Sie gehort neben der Orgel in der Johanniskirche Zittau zu den grossten gefertigten Schuster Orgeln 6 Auch heute noch wird das Instrument von der heutigen Firma A Schuster amp Sohn mit Sitz in Olbersdorf instand gehalten Das viermanualige Instrument verfugt uber 71 Register verteilt auf insgesamt 5402 Pfeifen 7 In der Kreuzkirche traten bereits der Dresdner Kreuzchor die Leipziger Thomaner die Dresdner Staatskapelle und Philharmonie und Solisten wie Theo Adam und Peter Schreier auf 8 Glocken Bearbeiten Der 57 Meter hohe Turm besass zunachst drei spater vier Bronzeglocken Drei von diesen wurden im Ersten Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen die alteste eine 1777 in der Glockengiesserei Weinhold in Dresden gegossene Glocke wurde damals nicht abgegeben Sie steht heute unter der Orgelempore der Kirche wird allerdings nicht mehr zum Lauten benotigt Seit 1920 hangt in der Glockenstube ein Stahlgelaut aus vier Stahlgussglocken welche als Ersatz fur die alten Glocken von der Kirchgemeinde angeschafft wurden Sie wiegen 1900 850 500 und 350 Kilogramm und klingen in den Tonen Es G B und C GelautDas Gelaut besteht aus vier Eisenhartgussglocken und einer Bronzeglocke Der Glockenstuhl besteht aus einer Stahl und Holzkonstruktion 9 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Material Schlagton1 1920 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1650 mm 1900 kg es 2 1920 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1300 mm 850 kg g 3 1920 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1070 mm 500 kg b 4 1920 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 960 mm 350 kg c 5 1777 Glockengiesserei A S Weinholdt Bronze 1112 mm 1083 kg f Weitere Ausstattung Bearbeiten Wie bereits oben erwahnt gibt es in der Kirche vier Bleiglasfenster welche aus 1936 von Hans Kelch und aus 1978 vom Schweizer Willy Fries stammen Das erste zeigt die Taufe Jesu das zweite welches sich in der Sakristei befindet zeigt die Evangelien des Matthaus Markus Lukas und Johannes Das dritte Fenster stellt die Erzahlung des Propheten Daniel von den drei glaubensstarken judischen Mannern im Feuerofen dar das vierte zeigt den sinkenden Petrus welchem Jesus die Hand reicht Ein Bild von Philipp Melanchthon welches vor dem Brand gerettet werden konnte hangt neben einem Bild von Martin Luther vor dem Altarraum Ausserdem steht rechts neben dem Eingang zur Turmhalle das alte Uhrwerk der Turmuhr welches bis 1935 funktionierte links steht die bereits erwahnte Bronzeglocke von 1777 Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Amtshauptmannschaft Zittau Land In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Meinhold Dresden 1906 Digitalisat in der SLUB Moritz Oskar Sauppe Die Diocese Zittau In Neue Sachsische Kirchengalerie Strauch Leipzig 1904 Digitalisat in der SLUB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzkirche Seifhennersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirche Seifhennersdorf Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 358 Einzelnachweise Bearbeiten http www kreuzkirche seifhennersdorf de Archivierte Kopie Memento des Originals vom 24 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www seifhennersdorf de http www kreuzkirche seifhennersdorf de Geschichte geschichte html http www kreuzkirche seifhennersdorf de Kreuzkirche Rundgang Bild02 rundgang bild02 html Seifhennersdorf Kreuzkirche Organ index die freie Orgeldatenbank Abgerufen am 1 Marz 2023 http orgelbau welde de gesch http www orgelbau welde de orgeln http www kreuzkirche seifhennersdorf de Geschichte geschichte html Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02871 9 S 358 50 934403 14 609752 Koordinaten 50 56 3 9 N 14 36 35 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzkirche Seifhennersdorf amp oldid 231361778