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Das Krematorium Nordheim ist das grosste in der Schweiz und war zeitweise das grosste von Europa Es befindet sich oberhalb der Kaferholzstrasse beim Friedhof Nordheim in Zurich Unterstrass Derzeit Stand 2015 werden jahrlich ca 6000 Einascherungen vorgenommen 1 Krematorium Nordheim mit 15 m hohem Kreuz Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausseres und Lage 2 2 Abdankungshallen I und II 2 3 Orgel der Halle I 2 4 Orgel der Halle II 3 Ofentechnik 4 Wurdigung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDas 1889 eroffnete Krematorium Sihlfeld A war nicht nur das erste Krematorium von Zurich sondern auch der ganzen Schweiz Es wurde 1915 vom Krematorium Sihlfeld D abgelost Dessen Kapazitatsgrenzen schienen absehbar zu sein da 1925 die Zahl der Feuerbestattungen erstmals diejenige der Erdbestattungen uberstieg 2 Aus diesem Grund wurde zunachst uberpruft ob man nicht das 1915 stillgelegte Krematorium Sihlfeld A modernisieren und wieder in Betrieb nehmen konnte Die engen Raumverhaltnisse und der Gedanke dass ein neues Krematorium besser auf der rechten Limmatseite der Stadt zu stehen kommen sollte liessen die Stadt davon Abstand nehmen 3 1931 erfolgte ein Wettbewerb fur den Neubau eines Krematoriums auf dem Areal des heutigen Krematoriums Nordheim 1932 arbeiteten die Architekten Henauer und Witschi auf Beschluss des Stadtrats ein Vorprojekt fur den Bau des Krematoriums aus Da aber 1932 die alten Ofen vom Krematorium Sihlfeld D ersetzt und 1935 durch einen dritten erganzt wurden erschien der Bau eines zweiten Krematoriums nicht mehr als dringlich sodass 1933 die Vorarbeiten der beiden Architekten beendet wurden 4 Rund um den Bau des Friedhofs Honggerberg wurde 1946 gepruft ob man dort nicht auch das zweite Krematorium fur die Stadt Zurich bauen sollte Dieses Vorhaben wurde jedoch wieder fallengelassen 5 Im April 1950 nahm der Stadtrat dagegen die Plane fur den Bau des zweiten Krematoriums beim Friedhof Nordheim wieder auf und erteilte nach verschiedenen Diskussionen 1957 Albert Heinrich Steiner den Auftrag fur die Ausarbeitung des Projekts Fur die Landschaftsgestaltung war Willi Neukom verantwortlich 6 1961 wurde Steiners Projekt genehmigt und 1962 nahm die Stimmbevolkerung das Projekt an sodass dieses in den Jahren 1963 bis 1967 realisiert werden konnte 7 1976 wurde der Bereich der Aufbewahrung erweitert und der geplante aber aus Kostengrunden nicht realisierte Urnenhain in Form von drei Innenhofen gebaut Dieser wurde 1985 bis 1987 in einem weiteren Schritt erweitert Samtliche Umbauten und Erweiterungen wurden nach Planen von Architekt Albert Heinrich Steiner vorgenommen sodass das Krematorium Nordheim nach dem Konzept eines einzigen Architekten gestaltet wurde 8 1990 bis 1993 wurde die Ofenanlage von drei auf acht Einheiten ausgebaut 9 Derzeit Stand 2015 sind sieben elektrische Ofen in Betrieb 10 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Zugang zu den AbdankungshallenAusseres und Lage Bearbeiten Das Areal des Krematoriums befindet sich oberhalb der Kaferholzstrasse und westlich des Friedhofs Nordheim Vom Parkplatz und der Bushaltestelle fuhrt ein geschwungener Weg zum Vorplatz des Krematoriums auf dem sich das 15 Meter hohe Kupferkreuz befindet das auf den Standort des Krematoriums verweist Entlang des Weges vom Parkplatz zum Krematorium sind am Waldrand auch die Urnennischen eingerichtet bei denen sich als Besonderheit auch das Anatomiegrab befindet in dem die Asche derjenigen Menschen beigesetzt wird die ihren Leichnam der Wissenschaft zur Verfugung gestellt haben 11 Abdankungshallen I und II Bearbeiten nbsp Halle I nbsp Halle IIDen beiden Abdankungshallen ist ein Hof vorgelagert der von einer Mauer umschlossen ist und als uberdachter quadratischer Umgang an einen Kreuzgang eines Klosters erinnert Zum Innenhof ist der Umgang verglast und lasst den Blick auf einen Brunnen sowie auf Fohren schweifen Durch wuchtige Turen gelangt der Besucher in die Abdankungshallen hinein Die Abdankungshalle I ist die grossere und bietet 450 Personen Platz Die Abdankungshalle II ist fur 150 Personen eingerichtet 12 Beide Hallen sind ahnlich gestaltet und besitzen einen Boden aus Rosso Verona Marmor An beiden Langswanden der Halle I und an der nordostlichen Langsseite der Halle II befinden sich rechteckige Vertiefungen die an Kolumbarien erinnern In diese Vertiefungen wurden Glasmosaike eingelassen die mit ihren Lichtreflexen den beiden Hallen eine sakrale Stimmung verleihen Beide Hallen besitzen uber dem Eingang eine Empore auf denen sich jeweils eine Orgel befindet An der Wand hinter dem Rednerpult das vom Boden der Halle etwas abgehoben ist befindet sich je ein Wandteppich In der Halle I stammt der Teppich von Max Truninger der auch die farbigen Fenster entworfen hat In Halle II stammt der Wandteppich von Carlotta Stocker Ein Bodenmosaik von Adolf Funk und Reliefs von Otto Muller und Hans Josephsohn erganzen die kunstlerische Ausstattung der Anlage 13 Falls eine Abschiednahme mit Sarg stattfindet kann dieser wahrend oder nach der Feier mit einem Lift von den Hallen ins Untergeschoss hinabgesenkt werden Orgel der Halle I Bearbeiten nbsp Orgel von Halle IIm Jahr 1967 wurde fur die grosse Abdankungshalle eine Orgel durch Orgelbau Kuhn Mannedorf errichtet Das Instrument besitzt 26 Register auf 2 Manualen samt Pedal 14 I Hauptwerk C g3Quintaton 16 Prinzipal 8 Hohlflote 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Nachthorn 4 Oktave 2 Mixtur 11 3 II Schwellwerk C g3Rohrgedeckt 16 Suavial 8 Koppelflote 8 Schwebung 8 Prinzipal 4 Sesquialter II 22 3 Waldflote 2 Scharf IV V 1 Schalmei 8 Clairon 4 Tremulant Pedal C f1Prinzipalbass 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Spitzflote 8 Choralbass 4 Rauschpfeife 22 3 Normalkoppeln II I I P II P Spielhilfen Registercrescendo 3 freie Kombinationen 2 feste Kombinationen Choralforte Tutti Absteller Mixtur HW Scharf SW Rauschpfeife Ped Manual 16 alle ZungenOrgel der Halle II Bearbeiten nbsp Kuhn Orgel in Halle IIDie Firma Orgelbau Kuhn errichtete fur die Halle II im Jahr 1966 eine Orgel die ursprunglich 14 Register auf 2 Manualen und Pedal hatte Gedeckt 16 im ersten Manual wurde kurz nach der Einweihung auf einer elektrischen Zusatzlade angefugt Die Schalmei 8 im Schwellwerk wurde ebenfalls nachtraglich eingebaut 15 I Hauptwerk C g3Gedeckt 16 Prinzipal 8 Koppelflote 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Oktave 2 Mixtur 11 3 II Schwellwerk C g3Gedackt 8 Salicional 8 Blockflote 4 Sesquialter II 22 3 Flageolet 2 Larigot 1 1 3 Schalmei 8 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Flote 8 Normalkoppeln II I I P II P Spielhilfen eine DrehknopfkombinationOfentechnik BearbeitenIm Krematorium Nordheim werden derzeit Stand 2015 sieben elektrisch beheizte Kremationsofen betrieben In der Nacht werden die Ofen auf Betriebstemperatur aufgeheizt Mit einer vollautomatischen Einfuhrmaschine wird der Sarg in den Ofen geschoben Die Verbrennungsgase werden in ein Rauchgasreinigungssystem eingefuhrt sodass samtliche gesetzlichen Vorgaben erfullt werden 16 Wurdigung BearbeitenSowohl architektonisch als auch funktional ist das Krematorium Nordheim von Bedeutung Der Architekt des Krematoriums Albert Heinrich Steiner war Stadtplaner von Zurich Professor an der ETH Zurich und Erbauer der ersten Etappe der ETH Honggerberg Er gilt als progressiver Vertreter der Moderne in der Schweiz Die Gestaltung der gesamten Anlage des Krematoriums Nordheim steht exemplarisch fur die Architektur der 1960er Jahre in der Schweiz und ist neben der ETH Honggerberg Steiners Hauptwerk Die Landschaftsarchitektur von Willi Neukom und die kunstlerische Ausstattung der Anlage ergeben ein Gesamtkunstwerk von nationaler Bedeutung 17 In der Schweiz gibt es neben dem Krematorium Nordheim lediglich funf weitere Bestattungszentren namlich das Krematorium am Hornli Riehen das Centre funeraire de Montoie Lausanne das Crematoire St Georges Petit Lancy bei Genf das Centre funeraire de Platta Sion und das Centro funerario locarnese Riazzino Das Krematorium Nordheim ist unter diesen sechs Schweizer Bestattungszentren das grosste Demzufolge ist es auch grosser als die anderen zwei herkommlichen Krematorien im Kanton Zurich das Krematorium Rosenberg in Winterthur und das Krematorium Ruti ZH 18 Literatur BearbeitenNorbert Loacker und Christoph Hansli Wo Zurich zur Ruhe kommt Die Friedhofe der Stadt Zurich Zurich 1998 Krematorium Nordheim Managementzirkel vom 6 November 2009 Zurich 2009 Frank Imhof Das Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit Zurich 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krematorium Nordheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Zurcher Krematorien auf der Website der Stadt Zurich Krematorium Nordheim auf der Website der Stadt ZurichEinzelnachweise Bearbeiten Website der Stadt Zurich Memento des Originals vom 17 Marz 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadt zuerich ch Abgerufen am 13 August 2015 Frank Imhof Das Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit S 5 Friedhof Nordheim Managementzirkel vom 6 November 2009 S 6 Frank Imhof Das Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit S 5 Norbert Loacker und Christoph Hansli Wo Zurich zur Ruhe kommt Die Friedhofe der Stadt Zurich S 73 Friedhof Nordheim Managementzirkel vom 6 November 2009 S 6 7 Frank Imhof Das Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit S 5 6 Friedhof Nordheim Managementzirkel vom 6 November 2009 S 3 Frank Imhof Das Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit S 7 Krematorium Nordheim auf der Website der Stadt Zurich Abschnitt Ofentechnik Memento des Originals vom 20 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadt zuerich ch Abgerufen am 13 August 2015 Friedhof Nordheim Managementzirkel vom 6 November 2009 S 1 Website der Stadt Zurich Memento des Originals vom 17 Marz 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadt zuerich ch Abgerufen am 13 August 2015 Friedhof Nordheim Managementzirkel vom 6 November 2009 S 3 Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Abschnitt Krematorium Nordheim grosse Halle Abgerufen am 13 August 2015 Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Abschnitt Krematorium Nordheim kleine Halle Abgerufen am 13 August 2015 Website der Stadt Zurich zum Krematorium Nordheim Abschnitte Ofentechnik und Filtertechnik Memento des Originals vom 20 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadt zuerich ch Abgerufen am 13 August 2015 Frank Imhof Das Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit S 10 11 Frank Imhof Das Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit S 10 47 404689 8 531888 Koordinaten 47 24 16 9 N 8 31 54 8 O CH1903 682520 251005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krematorium Nordheim amp oldid 229968273