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Das Kraftwerk Staudinger ist ein vorwiegend mit Steinkohle befeuertes Dampfkraftwerk bei Grosskrotzenburg im Bundesland Hessen in der Nahe von Hanau direkt am Main gelegen Es ist nach dem ersten Aufsichtsratsvorsitzenden der PreussenElektra Hans Staudinger benannt und wird von der Uniper Kraftwerke GmbH betrieben Seit der 2011 erfolgten Stilllegung des Kernkraftwerks Biblis ist es das grosste Kraftwerk Hessens der uberwiegende Teil ist allerdings nicht mehr in Betrieb Kraftwerk StaudingerLuftbild des Kraftwerks Staudinger Grosskrotzenburg Luftbild des Kraftwerks Staudinger GrosskrotzenburgLageKraftwerk Staudinger Hessen Hessen DeutschlandKoordinaten 50 5 17 N 8 57 8 O 50 088055555556 8 9522222222222 Koordinaten 50 5 17 N 8 57 8 OLand Deutschland DeutschlandGewasser MainDatenTyp DampfkraftwerkPrimarenergie Fossile EnergieBrennstoff Block 5 sowie ehemals die Blocke 1 2 und 3 Steinkohle Block 4 ErdgasLeistung 510 Megawatt 622 Megawatt Eigentumer UniperBetreiber Uniper KraftwerkeProjektbeginn 1960erBetriebsaufnahme 1965Eingespeiste Energie pro Jahr 5 500 GWhWebsite UniperDas Kraftwerk von der LimesbruckeDas Kraftwerk von der Limesbruckef2 Inhaltsverzeichnis 1 Technische Anlagen 1 1 Blocke 1 2 und 3 1 2 Block 4 1 3 Block 5 1 4 Ehemals geplante Erweiterung um Block 6 1 5 Kohlerundlager 1 6 Netzanschluss 2 Emission von Schadstoffen und Treibhausgasen 3 Ruckbau des Kraftwerks 4 Testanlage zur Stromspeicherung 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseTechnische Anlagen BearbeitenDas Kraftwerk verfugt uber funf Blocke die noch alle bestehen von denen aber nur noch Block 5 regelmassig betrieben wird Ein geplanter sechster Block wurde 2012 aus wirtschaftlichen Grunden abgesagt 1 Die Blocke 2 und 3 wurden zum 31 Dezember 2012 ersterer nach langjahrigem Stillstand endgultig stillgelegt Block 1 folgte nach dem Ende der Heizperiode zum 30 April 2013 Seitdem befindet sich nur noch der mit Steinkohle betriebene Block 5 mit einer elektrischen Leistung von 510 Megawatt im Regelbetrieb Der mit Erdgas betriebene Block 4 kann nur noch von der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber zur Sicherung der Netzstabilitat genutzt werden Zur Anlieferung der Kohle mit Ganzzugen besteht ein elektrifizierter Gleisanschluss an die Main Spessart Bahn der Hauptanteil wird per Schiff uber den Main angeliefert Blocke des Kraftwerks Staudinger 2 3 Block Brenn stoff El Netto leistung Inbetrieb nahme Still legung Einsatz1 Steinkohle 249 MW 1965 2012 2013 1 Mittellast Fernwarme2 Steinkohle 249 MW 1965 2001 Kaltreserve 2012 Mittellast Fernwarme3 Steinkohle 293 MW 1970 2012 Mittellast4 Erdgas Heizol 622 MW 1977 2012 2020 2 Spitzenlast5 Steinkohle 510 MW 1992 2025 geplant Grundlast Fernwarme6 Steinkohle 1055 MW Planung aufgegeben 4 Grundlast Fernwarme1 Reserve zur Absicherung der Fernwarme bis zum 30 April 2013 2 Reserve der Bundesnetzagentur bis 2018Blocke 1 2 und 3 Bearbeiten Die baugleichen und je 249 MW starken Blocke 1 und 2 wurden 1965 der 293 MW Nettoleistung liefernde Block 3 1970 jeweils als Mittellastkraftwerke in Betrieb genommen und zum 31 Dezember 2012 stillgelegt Block 1 wurde uber dieses Datum hinaus noch bis zum 30 April 2013 zur Absicherung der Fernwarmeversorgung betriebsbereit vorgehalten Alle drei Blocke dienten der Erzeugung von Mittellaststrom Block 1 und Block 2 ausserdem der Auskopplung von Fernwarme Block 2 wurde im April 2001 in die Kaltreserve uberfuhrt und bis zur formellen Stilllegung nicht mehr angefahren Im Jahre 2006 kundigte E ON heute Uniper an Staudinger 1 und 3 sowie den de facto seit 2001 nicht mehr betriebenen Block 2 zum 31 Dezember 2012 endgultig stillzulegen Zu diesem Zeitpunkt ging das Unternehmen von einer Betriebsaufnahme von Staudinger 6 wahrend des Jahres 2012 aus Weil mit Stand 2010 von einer Inbetriebnahme des Blockes 6 nicht vor 2016 auszugehen war entschloss sich E ON im Herbst 2010 dazu die Verzichtserklarung zumindest fur Block 1 zu widerrufen Diesem Ansinnen E ONs gab das Regierungsprasidium Darmstadt im Mai 2011 statt 5 Am 31 August 2011 empfahl die Bundesnetzagentur aufgrund der im Zuge der Abschaltung alterer Atomkraftwerke zu erwartenden Stromengpasse im Winter 2012 2013 einen Weiterbetrieb von Block 3 bis mindestens zum 31 Marz 2013 zu prufen 6 Im Dezember 2012 gab das Regierungsprasidium Darmstadt entgegen einer fruheren Entscheidung bekannt dass Block 1 wie auch die Blocke 2 und 3 wie vorgesehen zum Jahresende 2012 stillgelegt werden musse Grundlage fur diese Entscheidung war die zuruckgewiesene Klage E ONs bezuglich des Weiterbetriebs des Kraftwerks Datteln wo E ON wie auch beim Kraftwerk Staudinger zunachst eine Stilllegung der Altblocke beantragt und spater wieder zuruckgenommen hatte Diese gerichtliche Entscheidung sei auch fur das Kraftwerk Staudinger bindend die Betriebsgenehmigung erlosche damit zum 1 Januar 2013 da die durch E ON gegebene Stilllegungserklarung trotz spaterer Widerrufung nicht ruckgangig gemacht werden konne Damit sei die spater beantragte Verlangerung der Betriebsdauer von Block 1 nicht moglich Weil zur Absicherung der Fernwarmeversorgung Hanaus und Grosskrotzenburgs in der Heizperiode 2012 2013 noch keine anderweitige Reserve zur Verfugung stand wurde der Weiterbetrieb des Blockes 1 bis zum 30 April 2013 geduldet Block 1 und 2 die mit Durchlaufkuhlung betrieben wurden verfugen uber jeweils zwei 38 Meter hohe Ventilatorkuhlturme 7 die bei sommerlicher Hitze oder niedrigem Pegel des Mains zugeschaltet werden konnten um die Belastung des Flusses durch erwarmtes Kuhlwasser zu verringern Block 3 welcher uber einen 50 Meter hohen Ventilatorkuhlturm verfugt konnte sowohl im Durchlauf als auch im Kreislaufkuhlbetrieb gefahren werden 8 Die Schornsteine von Block 1 2 und 3 sind jeweils 195 Meter hoch Bis Ende 2018 sollen die im oberen Teil aus Ziegeln bestehenden Schornsteine der Blocke 1 und 2 weitgehend zuruckgebaut werden Die Schornsteine sind marode und stellen eine Gefahr durch Steinschlag dar Der Ruckbau der stillgelegten Blocke 1 bis 3 sowie des aus Beton bestehenden Schornsteins von Block 3 ist dagegen derzeit aufgrund der hohen Kosten noch offen Er soll erst erfolgen wenn es Interessenten fur eine Nachnutzung des fur den Kraftwerksbetrieb nicht mehr benotigten Gelandes gibt 9 Block 4 Bearbeiten nbsp Kamine und Kuhlturme ganz rechts der Kuhlturm von Block 4Block 4 wird mit Erdgas befeuert und dient der Erzeugung von Spitzenlaststrom Der mit 622 Megawatt Nettonennleistung starkste Block des Standortes wurde 1977 in Betrieb genommen Der Kuhlturm von Block 4 ist 128 Meter hoch sein Schornstein hat 250 Meter Hohe und ist damit der hochste Schornstein in Hessen Im Jahre 2009 wurde der Kuhlturm von Block 4 innen saniert 2011 folgte die Sanierung der Aussenwande 10 Im Zuge der Aussensanierung erhielt der Kuhlturm einen neuen Anstrich in lichtgrau mit einem himmelblauen Ring in der oberen Halfte Im Mai 2012 vermeldete die Financial Times Deutschland dass E ON plane Block 4 sowie drei Gaskraftwerke in Bayern aufgrund mangelnder Rentabilitat 2013 stillzulegen Vonseiten E ONs wurden diesbezugliche Meldungen zunachst dementiert Ende 2012 kundigte E ON an den Block abschalten zu wollen und meldete ihn zum 1 Dezember 2012 von der Teilnahme am Strommarkt ab Aufgrund einer Vereinbarung mit der Bundesnetzagentur die den Block fur systemrelevant erklart hatte wurde Block 4 bis zum Ende des ersten Quartals 2016 von E ON in Betriebsbereitschaft gehalten Am 2 Februar 2015 entsprach die Bundesnetzagentur dem Antrag des Ubertragungsnetzbetreibers TenneT TSO die Ausweisung der Systemrelevanz des Blockes Staudinger 4 ab Ende des ersten Quartals 2016 um zwei Jahre bis zum 2 Mai 2018 zu verlangern 11 Mit der Entscheidung der Bundesnetzagentur vom 1 September 2017 wurde die Systemrelevanz des Blockes 4 fur weitere zwei Jahre bis zum 4 Mai 2020 bestatigt 12 Weitere Verlangerungen folgten Am 14 September 2018 bis zum 30 Juni 2020 13 am 30 September 2019 bis zum 20 November 2021 14 am 8 September 2021 bis zum 20 November 2023 15 sowie am 24 Mai 2022 bis zum 31 Marz 2025 16 Das Anfahren des Blockes wird seit Dezember 2012 von der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber TenneT gesteuert 17 18 Die Betriebsbereitschaft von Block 4 ist unabhangig von der Betriebsbereitschaft von Block 5 gewahrleistet 19 Block 5 Bearbeiten nbsp Warmeschaltbild Kraftwerk Staudinger Block 5Der 510 Megawatt starke Block 5 wurde 1992 in Betrieb genommen und erzeugt neben Strom auch Fernwarme Eine Besonderheit des Blocks 5 ist dass er keinen Schornstein hat sondern die gereinigten Rauchgase uber den 141 Meter hohen Kuhlturm emittiert werden Er wird durch Steinkohle und die Mitverbrennung kommunaler und kommunalahnlicher Klarschlamme drei Prozent befeuert Jahrlich werden 60 000 Tonnen Klarschlamm entsprechend 10 der in Hessen anfallenden Gesamtmenge verbrannt In Block 5 werden stundlich maximal 19 Tonnen Petrolkoks durch Verbrennung entsorgt Dem Kraftwerk Rostock das zwei Jahre spater ans Netz ging diente Block 5 als Vorlage Am 12 Mai 2014 kam es nach Abriss der Kesselumwalzpumpe wahrend des Leistungsbetriebs zu einem schlagartigen Austritt von grosseren Mengen unter Druck stehendem Wasserdampf infolge dessen mehrere Locher in die Fassade gerissen wurden und erheblicher Sachschaden um den Bereich der Austrittsstelle entstand Daraufhin wurde der Block 5 herunter gefahren Ursache war die ausgerissene Pumpenglocke der Kesselumwalzpumpe Der Schaden wird auf 25 Millionen Euro geschatzt der Betriebsausfall ist darin nicht enthalten 20 Nachdem Block 5 ab dem 6 Januar 2015 einen Probebetrieb absolviert hatte nahm er am 15 Januar 2015 mit Genehmigung des Regierungsprasidiums Darmstadt wieder den Regelbetrieb auf 21 Im Oktober 2017 beantragte der Betreiber Uniper bei der Bundesnetzagentur das Kraftwerk wahrend der Sommermonate Juni bis August stillzulegen Diese Regelung soll zunachst von 2018 bis 2020 gelten Hintergrund ist die finanziell schlechte Situation des Kraftwerks Laut Uniper sei die wirtschaftliche Lage des Kraftwerks generell schwierig aber gerade in den nachfrageschwachen Sommermonaten sei es kaum mehr moglich genugend Einnahmen zu erzielen Die Alternative zu der sommerlichen Ausserbetriebnahme sei die endgultige Stilllegung des Blockes 22 Die Bundesnetzagentur genehmigte diese sommerliche Betriebspause fur 2018 23 Die vorlaufige Stilllegungsanzeige uber die Sommermonate wurde von Uniper Ende 2018 aufgrund gestiegener Strompreise widerrufen ein Betrieb des Blocks erschien dadurch wieder rentabel 24 2021 erhielt das Kraftwerk einen Zuschlag bei der vierten Ausschreibung zum Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland und hatte damit ab dem 22 Mai 2023 keine Kohle mehr verfeuern durfen Die Energiekrise seit 2021 machte den Weiterbetrieb des Kraftwerks aber erforderlich und fur Uniper wirtschaftlich attraktiv 25 Der Betrieb ist zunachst bis zum 31 Marz 2024 befristet Insgesamt versorgt Block 5 neben der Stromerzeugung noch etwa 19 000 Abnehmer in Hanau und Grosskrotzenburg mit Fernwarme Bei Ausfallen wird die Warmeversorgung uber eine Reihe von Heizkesseln im Kraftwerk sowie der Stadt Hanau gewahrleistet Die Liefervertrage fur Fernwarme laufen noch bis 2024 23 Um danach die Fernwarmeversorgung in Hanau auch weiterhin zu gewahrleisten bauen die Stadtwerke Hanau zusammen mit Mainova bis Oktober 2024 ein neues Gaskraftwerk auf dem Areal einer ehemaligen Kaserne in Hanau Grossauheim Errichtet werden drei Gasmotoren Blockheizkraftwerke mit je 10 MW Leistung drei zugehorige Warmespeicher und zwei Reservekessel mit 8 MW 26 Das Kraftwerk wird von Engie Deutschland als Generalunternehmer gebaut 27 Im Sommer 2022 musste Uniper den Betrieb des Blockes vorubergehend drosseln da infolge der Durre in Europa der Pegel des Rheins so weit gefallen war dass der Kohletransport per Schiff eingeschrankt war 28 Ehemals geplante Erweiterung um Block 6 Bearbeiten Im Zuge der Modernisierung seiner Kraftwerksanlagen beschloss E ON im Dezember 2006 das Kraftwerk Staudinger um einen sechsten Block mit einer elektrischen Nettoleistung von 1 055 MW zu erweitern 1 100 MW elektrische Bruttoleistung Auslegung geplant wie Datteln 4 Ursprunglich waren die Stadtwerke Hannover mit einem Anteil von 12 6 an Block 6 beteiligt zogen sich jedoch Ende 2010 zuruck 29 Am 29 Dezember 2010 erteilte das Regierungsprasidium Darmstadt die erste Teilgenehmigung fur Block 6 30 Im November 2012 gab E ON bekannt auf das Projekt zu verzichten Als Grund wurden wirtschaftliche Uberlegungen genannt da die energiewirtschaftliche Situation keine hinreichende Investitionssicherheit biete 4 Technische Daten zum geplanten Block 6 Einsatz in der Grundlast elektrische Leistung 1055 Megawatt Fernwarmeauskopplung 300 Megawatt Wirkungsgrad 46 Kuhlturmhohe 180 m Kesselhaushohe 122 m Brennstoff Steinkohle Brennstoffverbrauch 385 Tonnen Steinkohle pro Stunde drei Mio Tonnen a CO2 Emission 5 2 Mio Tonnen a Feinstaub Emission 221 Tonnen a Schwefeldioxid Emission 1219 Tonnen a Stickoxid Emissionen 3554 Tonnen a Investition 1 2 Milliarden Euro davon 12 6 Stadtwerke Hannover Baubeginn geplant war Herbst 2008 Inbetriebnahme geplant war 2012 nbsp Demonstration gegen Block 6 am 30 Juni 2007 Abschluss Kundgebung auf der LimesbruckeGegen die Ausbauplane der E ON sprachen sich zahlreiche Gemeinden Stadte und Burgerinitiativen in der Region aus da sie keine zusatzliche Belastung der Rhein Main Region hinnehmen wollten Durch die Hohe des Kuhlturms der zur Abgasableitung genutzt werden sollte ergab sich ein Radius von 10 Kilometern in dem die hochste Schadstoffbelastung Immission entstanden ware Dieser Radius reichte von Maintal bis Alzenau und von Erlensee bis Rodgau Dudenhofen Durch die hessische Landesregierung wurde 2008 ein Raumordnungsverfahren eingeleitet um die Bedenken in der Region in die Uberlegungen zum Standort einzubeziehen Im Anschluss stellte E ON die Genehmigungsantrage nach dem Bundes Immissionsschutzgesetz BImSchG und dem Wasserhaushaltsgesetz WHG Seit Anfang 2007 bis zum Ende des Bauprojektes gab E ON die kostenlose Zeitung neben an heraus In der Zeitung wurde das Kraftwerk Staudinger in seiner jetzigen Form vorgestellt und beispielsweise Berichte uber Tage der offenen Tur veroffentlicht oder die Technik der Fernwarme allgemeinverstandlich erlautert 31 32 Am 29 Dezember 2010 erteilte das Regierungsprasidium Darmstadt die Teilgenehmigung fur Block 6 30 Die zweite Teilgenehmigung zur Errichtung der Baugruben und der Werksstrassen erfolgte im Mai 2011 33 Im Marz 2012 wurde die wasserrechtliche Genehmigung fur die Blocke 4 und 5 sowie den geplanten Block 6 befristet bis 2028 erteilt Die Genehmigung sieht u a vor die Einleitung von Quecksilber bis zum Jahr 2018 schrittweise von derzeit 507 Gramm auf 231 Gramm pro Jahr zu verringern 34 Mitte November 2012 gab E ON bekannt auf den Bau von Block 6 zu verzichten am 3 Dezember 2012 wurde die Genehmigung an das Regierungsprasidium zuruckgegeben 1 Kohlerundlager Bearbeiten nbsp KohlerundlagerIm November 2007 erteilte das Regierungsprasidium Darmstadt die Baugenehmigung fur zwei geschlossene Kohlerundlager beide mit einer Hohe von 58 Metern einem Durchmesser von 125 Metern und einem Fassungsvermogen von jeweils 220 000 Tonnen Steinkohle Nach Angaben von Uniper gibt es kein vergleichbares Bauwerk in Deutschland Der Bau des ersten Kohlerundlagers wurde 2010 abgeschlossen Im heissen Sommer 2010 gab es einen Schwelbrand im Rundlager der zur Geruchsbelastigung der Anwohner fuhrte 35 Das zweite Lager wurde aufgrund des Verzichts auf Block 6 nicht gebaut Netzanschluss Bearbeiten Der Netzanschluss fur Block 1 erfolgt auf der 220 kV und fur die Blocke 3 bis 5 auf der 380 kV Hochstspannungsebene in das Stromnetz des Ubertragungsnetzbetreibers Tennet TSO 36 Emission von Schadstoffen und Treibhausgasen BearbeitenKritiker bemangeln am Kraftwerk Staudinger die hohen Emissionen an Stickstoffoxiden Schwefeloxiden Quecksilber und Feinstaub an dem Krebs erzeugende Substanzen Blei Cadmium Nickel PAK Dioxine und Furane haften konnen 37 Eine von Greenpeace bei der Universitat Stuttgart in Auftrag gegebene Studie kommt 2013 zu dem Ergebnis dass die 2010 vom Kraftwerk Staudinger ausgestossenen Feinstaube und die aus Schwefeldioxid Stickoxid und NMVOC Emissionen gebildeten sekundaren Feinstaube statistisch pro Jahr zu 511 verlorenen Lebensjahren fuhren Rang 12 der deutschen Kohlekraftwerke 38 39 Ausserdem stehen angesichts des Klimawandels die CO2 Emissionen des Kraftwerkes in der Kritik von Umweltverbanden 40 41 Auf der im Jahr 2007 vom WWF herausgegebenen Liste der klimaschadlichsten Kraftwerke in Deutschland rangierte das Kraftwerk Staudinger mit 840 g CO2 pro Kilowattstunde auf Rang 29 42 Im Jahr 2010 war das Kraftwerk Staudinger laut europaischem Schadstoffregister PRTR 43 mit circa 4 5 Mio Tonnen CO2 das Steinkohlekraftwerk mit dem vierthochsten Kohlendioxidausstoss in Deutschland Das Kraftwerk Staudinger meldete folgende Emissionen im europaischen Schadstoffregister PRTR Jahrliche Emissionsmengen des Kraftwerks Staudinger 44 Luftschadstoff 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021Kohlenstoffdioxid CO2 5 410 000 t 4 540 000 t 4 580 000 t 4 480 000 t 3 840 000 t 3 640 000 t 2 560 000 t 900 000 t 2 180 000 t 2 430 000 t 1 890 000 t 1 580 000 t 1 150 000 t 924 000 t 1 130 000 tStickstoffoxide NOx NO2 3 590 000 kg 2 850 000 kg 2 610 000 kg 2 770 000 kg 2 530 000 kg 2 400 000 kg 1 710 000 kg 600 000 kg 1 450 000 kg 1 650 000 kg 1 250 000 kg 1 260 000 kg 738 000 kg 617 000 kg 580 000 kgSchwefeloxide als SOx SO2 1 030 000 kg 915 000 kg 839 000 kg 665 000 kg 693 000 kg 871 000 kg 589 000 kg 185 000 kg 354 000 kg 417 000 kg 572 000 kg 572 000 kg 256 000 kg keine Angaben keine AngabenFeinstaub PM10 86 000 kg 79 100 kg 103 000 kg 69 900 kg 55 300 kg 95 700 kg keine Angaben keine Angaben 70 200 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenDistickstoffmonoxid N2O 64 900 kg 46 500 kg 50 700 kg 48 400 kg 48 400 kg 41 300 kg 39 200 kg keine Angaben keine Angaben 38 300 kg 29 100 kg 29 300 kg 17 100 kg 14 300 kg 13 300 kgAnorganische Chlorverbindungen als HCl keine Angaben 10 500 kg keine Angaben 11 900 kg 10 500 kg 11 200 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenAnorganische Fluorverbindungen als HF 24 800 kg 33 900 kg 21 800 kg 20 300 kg 13 800 kg 18 200 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenNickel und Verbindungen als Ni 731 kg 286 kg 152 kg 131 kg 79 5 kg 135 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenBlei und Verbindungen als Pb 521 kg 314 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenKupfer und Verbindungen als Cu 221 kg 401 kg 101 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenChrom und Verbindungen als Cr 151 kg 399 kg 207 kg keine Angaben 112 kg 136 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenArsen und Verbindungen als As 77 3 kg 41 5 kg 122 kg 113 kg 91 2 kg 125 kg 32 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenQuecksilber und Verbindungen als Hg 47 1 kg 65 4 kg 31 5 kg 45 6 kg 31 7 kg 35 1 kg 29 8 kg keine Angaben 30 3 kg keine Angaben 20 6 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenCadmium und Verbindungen als Cd 21 2 kg 16 1 kg 19 8 kg 19 1 kg 15 kg 18 1 kg keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine Angaben keine AngabenWeitere typische Schadstoffemissionen wurden nicht berichtet da sie im PRTR erst ab einer jahrlichen Mindestmenge meldepflichtig sind z B Dioxine und Furane ab 0 0001 kg Chrom sowie Kupfer ab 100 kg Blei sowie Zink ab 200 kg Ammoniak und Chlorwasserstoff ab 10 000 kg fluchtige organische Verbindungen ausser Methan NMVOC ab 100 000 kg und Kohlenmonoxid ab 500 000 kg 45 Die Europaische Umweltagentur hat die Kosten der Umwelt und Gesundheitsschaden der 28 000 grossten Industrieanlagen in der Europa anhand der im PRTR gemeldeten Emissionsdaten mit den wissenschaftlichen Methoden der Europaischen Kommission abgeschatzt 46 Danach liegt das Kraftwerk Staudinger auf Rang 93 der Schadenskosten aller europaischen Industrieanlagen 47 Umwelt und Gesundheitsschaden 47 Verursacher Schadenskosten Einheit AnteilKraftwerk Staudinger 196 270 Millionen Euro 0 2 0 3 Summe 28 000 Anlagen 102 169 Milliarden Euro 100 Ruckbau des Kraftwerks Bearbeiten nbsp Kappung des Schornsteins im Fruhjahr 2019In den Jahren 2018 bis 2020 wurden die oberen Enden der 195 Meter hohen Schornsteine der Blocke 1 und 2 zuruckgebaut Die oberen 30 Meter wurden mit Ziegelsteinen auf die betonierten Schornsteine gemauert und herabfallende Ziegelsteine machten den Schritt des vorzeitigen Ruckbaus notwendig 48 nbsp Vom Kuhlturm des Blocks 3 ist am 3 August 2020 nur noch die Umrandung ubrigDer nachste Schritt des Ruckbaus fand im Juli 2020 statt Hier wurde der erste der kleineren der 50 m hohe Kuhlturm des Blocks 3 mithilfe einer Abrissbirne zum Einsturz gebracht Aufgrund der engen Bebauung ist eine Sprengung auch bei zukunftigen Abrissarbeiten nicht vorgesehen 49 Im Jahr 2023 wurde der Schornstein von Block 1 mit einem Spinnenbagger Stuck fur Stuck ruckgebaut 50 nbsp Der Schornstein von Block 1 mit dem Spinnenbagger reduziert Testanlage zur Stromspeicherung BearbeitenUniper plant am Kraftwerk Staudinger in Kooperation mit der Firma CMBlu eine Testanlage einer organischen Solid Flow Batterie Der geplante Stromspeicher soll dabei eine Leistung von einem Megawatt bei einer Kapazitat von einer Megawattstunde aufweisen Die Inbetriebnahme ist fur 2023 vorgesehen 51 Siehe auch BearbeitenListe von Kraftwerken in Deutschland Emissionsdaten des Europaischen SchadstoffregistersWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kraftwerk Staudinger Grosskrotzenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage des Kraftwerks Staudinger E ON muss Block 1 des Kraftwerks Staudinger zum 1 Januar 2013 stilllegen Pressemitteilung Regierungsprasidium Darmstadt 21 Dezember 2012 Eon betreibt nur noch Block 5 Main Netz vom 22 Dezember 2012 Einzelnachweise Bearbeiten a b Kraftwerk Staudinger Block 6 ist Geschichte Frankfurter Rundschau 5 Dezember 2012 Daten amp Fakten E ON Kraftwerke GmbH abgerufen am 7 Oktober 2012 Neubauvorhaben Block 6 E ON Kraftwerke GmbH abgerufen am 7 Oktober 2012 a b Eon baut Staudinger nicht aus In Frankfurter Allgemeine Zeitung 14 November 2012 Abgerufen am 14 November 2012 Laufzeit verlangert In Frankfurter Rundschau 6 Mai 2011 Abgerufen am 27 Januar 2012 http www bundesnetzagentur de SharedDocs Pressemitteilungen DE 2011 110831 BerichtNotwendigkeitResKKW html nn 65116 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 25 September 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www grosskrotzenburg de Planungsburo Prof Dr Jorg Schaller Gewasserokologisches Gutachten zur UVS zum ROV Kraftwerk Staudinger Seite 15 In luftiger Hohe Schlote werden gekappt In Offenbach Post 23 Juni 2018 Abgerufen am 6 Juli 2018 http www kraftwerk staudinger de pages ekw de Aktuelles Pressemitteilungen Pressemitteilung htm id 1460570 Brief der Bundesnetzagentur an den Netzbetreiber TenneT vom 2 Februar 2015 abgerufen am 18 Februar 2015 Genehmigungsbescheid der Bundesnetzagentur gemass 13b Abs 5 EnWG zur Systemrelevanzausweisung des Kraftwerksblocks Staudinger 4 PDF 4 0 MB Bundesnetzagentur abgerufen am 17 Dezember 2017 Genehmigungsbescheid der Bundesnetzagentur gemass 13b Abs 5 EnWG zur Systemrelevanzausweisung des Kraftwerksblocks Staudinger 4 PDF 3 0 MB Bundesnetzagentur abgerufen am 3 Februar 2023 Genehmigungsbescheid der Bundesnetzagentur gemass 13f Abs 1 Satz 7 EnWG uber systemrelevante Gaskraftwerke PDF 3 0 MB Bundesnetzagentur abgerufen am 3 Februar 2023 Genehmigungsbescheid der Bundesnetzagentur gemass 13f Abs 1 Satz 7 EnWG uber systemrelevante Gaskraftwerke PDF 2 0 MB Bundesnetzagentur abgerufen am 3 Februar 2023 Genehmigungsbescheid der Bundesnetzagentur gemass 13b Abs 5 Satz 1 Nr 2 EnWG zur Systemrelevanzausweisung des Kraftwerksblocks Staudinger 4 PDF 184 KB Bundesnetzagentur abgerufen am 3 Februar 2023 Weniger Jobs im Kraftwerk op online 1 Februar 2013 Kraftwerk Staudinger Memento vom 6 April 2013 im Internet Archive Pressemitteilungen Uniper 20 Oktober 2017 abgerufen am 17 Dezember 2017 Archivierte Kopie Memento vom 19 Februar 2015 im Internet Archive In Frankfurter Neue Presse 18 Dezember 2014 abgerufen am 6 Januar 2015 Kohleblock Staudinger geht wieder ans Netz In Frankfurter Rundschau 14 Januar 2015 Um Kosten zu sparen Wird Staudinger 5 im Sommer vom Netz genommen In Offenbach Post 20 Oktober 2017 Abgerufen am 21 Oktober 2017 a b Fernwarmeversorgung ist gesichert In Frankfurter Allgemeine Zeitung 18 Marz 2017 Abgerufen am 19 Marz 2018 Kraftwerk Staudinger 5 soll im Sommer wieder Strom und Warme produzieren Uniper 19 Dezember 2018 abgerufen am 4 Februar 2020 Der Atomausstieg naht und der Bund schickt alte Kohlekraftwerke ans Netz In Welt de 17 Marz 2023 Stadtwerke Hanau und Mainova bauen Kraftwerk zur Fernwarmeversorgung 2 Juli 2021 abgerufen am 3 Juli 2021 Gemeinschaftskraftwerk Hanau setzt auf ENGIE Deutschland 5 Oktober 2022 abgerufen am 15 Oktober 2022 Kohlekraftwerk droht weniger Nachschub wegen Niedrigwasser In Frankfurter Allgemeine Zeitung 4 August 2022 Abgerufen am 4 August 2022 Investor steigt bei Block 6 aus In Frankfurter Rundschau 3 November 2010 Abgerufen am 1 Februar 2012 a b https www fr de rhein main main kinzig kreis spd org26325 staudinger ausbau kann kommen 11453253 html Zugriff am 29 Dezember 2010 Titelseite der Zeitung neben an Ausgabe 01 2007 Seiten 4 6 der Zeitung neben an Ausgabe 02 2007 Umstrittene Erweiterung des Kohlekraftwerks Staudinger nimmt weitere Hurde business on de 30 Juni 2011 Wasserrechtliche Erlaubnis fur Block 6 des Kraftwerks Staudinger erteilt Memento vom 21 April 2014 im Webarchiv archive today Pressemitteilung Regierungsprasidium Darmstadt 28 Marz 2012 Neuer Hitze Vorfall bei Staudinger Frankfurter Rundschau 24 August 2010 Kraftwerksliste Bundesnetzagentur 31 Mai 2022 abgerufen am 1 Oktober 2022 Feinstaub Quellen und verursachte Schaden Umweltbundesamt Dessau Assessment of Health Impacts of Coal Fired Power Stations in Germany by Applying EcoSenseWeb Englisch PDF 1 2 MB Philipp Preis Joachim Roos Prof Rainer Friedrich Institut fur Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung Universitat Stuttgart 28 Marz 2013 Tod aus dem Schlot Wie Kohlekraftwerke unsere Gesundheit ruinieren Abgerufen am 15 Marz 2019 Greenpeace Hamburg 2013 Kohlestrom hat keine Zukunft Klimaschutz jetzt Internetinformation zur Stromgewinnung aus Kohlekraftwerken Bund fur Umwelt und Naturschutz Deutschland Zugriff am 21 April 2014 Energiepolitik Die Zeit drangt Internetinformation zur Energiewende in Deutschland WWF Berlin Zugriff am 21 April 2014 Infografik zum CO2 Ausstoss der 30 klimaschadlichsten Kohlekraftwerke Deutschlands WWF Berlin 2007 PRTR Europaisches Emissionsregister Thru de Schadstoffregister Umweltbundesamt PRTR Verordnung 166 2006 EG uber die Schaffung eines Europaischen Schadstofffreisetzungs und verbringungsregisters und zur Anderung der Richtlinien 91 689 EWG und 96 61 EG des Rates Kosten Nutzen Analyse zur Luftreinhaltepolitik Clean Air for Europe CAFE Programm Europaische Kommission a b Revealing the costs of air pollution from industrial facilities in Europe Offenlegung der Kosten der Luftverschmutzung aus Industrieanlagen in Europa Europaische Umweltagentur Kopenhagen 2011 Schornsteine werden gekappt Offenbach Post 9 Juli 2020 Abgerufen am 3 August 2020 Abriss in aller Stille Frankfurter Rundschau 31 Juli 2020 Abgerufen am 3 August 2020 Wie ein Bagger einen Schornstein am Kraftwerk Staudinger wegknabbert In Hessenschau 22 Juli 2023 Abgerufen am 7 August 2023 Uniper und CMBlu bauen Megawatt Speicher aus organischen Solid Flow Batterien 31 August 2022 abgerufen am 14 November 2022 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kraftwerk Staudinger amp oldid 236243748