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Der Geleitzug SC 7 war ein aus 35 Frachtschiffen bestehender Konvoi im Zweiten Weltkrieg der am 4 Oktober 1940 vom kanadischen Sydney Nova Scotia aus in Richtung Liverpool und anderer britischer Hafen auslief Wahrend seiner Atlantikuberquerung wurde der Konvoi von einem sogenannten Wolfsrudel engl Wolfpack deutscher U Boote angegriffen und im Verlauf des drei Tage dauernden Angriffs schwer getroffen und dezimiert Diese Angriffe verdeutlichten das enorme Potential der Rudeltaktik und zugleich die grossen Defizite der britischen U Jagd dieser Zeit Geleitzug SC 7Teil von Zweiter WeltkriegAtlantikschlachtDatum 16 bis 19 Oktober 1940Ort NordatlantikAusgang Verlust von 79 592 BRT alliiertem SchiffsraumKonfliktparteienDeutsches Reich NS Deutsches Reich Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichKanada 1921 KanadaBefehlshaberKarl Donitz Lachlan Donald Ian MackinnonTruppenstarke7 U Boote 35 Frachtschiffe7 GeleitschiffeVerlustekeine 20 Frachtschiffe mit 79 592 BRT Inhaltsverzeichnis 1 Die Schiffe des Konvois 2 Die Angriffe 3 Verbleib 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenDie Schiffe des Konvois BearbeitenDer langsame Konvoi verliess Sydney am 4 Oktober 1940 in Richtung Liverpool Eigentlich sollte die Geschwindigkeit acht Knoten betragen einige der Schiffe waren jedoch etwas langsamer Die Gruppe bestand aus alteren kleineren Schiffen die hauptsachlich Massenguter geladen hatten die zum Grossteil von der kanadischen Ostkuste stammten speziell aus Gegenden nordlich und ostlich um Sydney Typische Fracht waren Grubenstempel aus dem ostlichen Neubraunschweig fur die britischen Kohlebergwerke Bauholz Holzschliff Getreide Stahl und Stahlbarren aus dem Stahlwerk in Sydney und Eisenerz aus Neufundland fur die grossen Stahlwerke in Wales Das grosste Schiff des Konvois mit dem Ziel Clyde war mit 9512 Bruttoregistertonnen der zur britischen Admiralitat gehorende mit Treibstoff fur die Royal Navy beladene Oltanker Languedoc Ein anderes Schiff die Empire Brigad trug eine grosse Zahl an Lastkraftwagen Die Angriffe BearbeitenDie ersten Tage der Uberfahrt verliefen ruhig als der Konvoi sich jedoch am 16 Oktober 1940 der Westkuste Grossbritanniens naherte speziell dem Bereich zwischen Island und Grossbritannien siehe auch GIUK Lucke begann der erste koordinierte Angriff durch sieben deutsche U Boote Es handelte sich hierbei um U 38 unter Heinrich Liebe U 46 Engelbert Endrass U 48 Heinrich Bleichrodt U 99 Otto Kretschmer U 100 Joachim Schepke U 101 Fritz Frauenheim und U 123 Karl Heinz Moehle Der Angriff wurde vom franzosischen Lorient aus von Vizeadmiral Karl Donitz und seinem Stab koordiniert SC 7 war erst der vierte Konvoi der von einer U Bootgruppe nach der Rudeltaktik angegriffen wurde Die britische Sloop Scarborough war die einzige Eskorte des Konvois Die Konvoi Taktiken waren zu diesem recht fruhen Zeitraum des Krieges noch rudimentar und es ist schwer einzuschatzen welche Taktik einem einzelnen eher schwachen Geleitschutz fur 35 langsame Frachter gegen ein Rudel deutscher U Boote geholfen hatte wenn es uberhaupt eine erfolgversprechende Taktik gab Als erstes Schiff wurde am 16 Oktober die kanadische Trevisa versenkt ein kleines mit Bauholz fur Schottland beladenes Schiff von 1813 BRT das am Ende des Konvois fuhr Am 17 Oktober versenkten die U Boote drei weitere Schiffe darunter den Tanker Languedoc Die Scarborough konnte wenig ausrichten und selbst als am nachsten Tag die Sloop Fowey und die Korvette Bluebell zur Unterstutzung eintrafen waren die Abwehrmassnahmen kaum spurbar da die Eskortschiffe sich auch um die Uberlebenden der bereits gesunkenen oder sinkenden Schiffe kummerten und somit den Rest des Konvois zeitweise ungeschutzt liessen Der 18 Oktober wurde noch verlustreicher fur den Konvoi Sieben Schiffe wurden versenkt darunter die mit Eisenerz beladene und nach Cardiff Wales fahrende Creekirk Durch das hohe Gewicht ihrer Ladung sank sie besonders schnell und riss dadurch alle 36 Besatzungsmitglieder mit sich Im Verlauf des Tages stiessen die britische Sloop Leith und die Korvette Heartsease zur Unterstutzung zum Konvoi Der 19 Oktober war der schwarzeste Tag fur die Gruppe Neun Schiffe darunter die Empire Brigand mit ihrer Ladung LKW wurden versenkt ebenso wie die Fiscus die Stahlbarren geladen hatte Auch das Schiff des Konvoi Kommandeurs die Assyrian ging an diesem Tag verloren Admiral Lachlan Mackinnon konnte gerettet werden siebzehn seiner Seeleute fanden den Tod ebenso wie sechs der Empire Brigand und achtunddreissig von neununddreissig Mann Besatzung der Fiscus Verbleib BearbeitenDer Angriff auf den Geleitzug verlief chaotisch und in dem nachtlichen Durcheinander meldeten mehrere Boote jeweils dieselben Schiffe versenkt zu haben Daher uberschatzte die U Bootfuhrung zunachst die Versenkungszahlen und nahm 30 Schiffe mit etwa 200 000 BRT als versenkt an 1 Die tatsachlichen Verluste von SC 7 betrugen 20 seiner 35 Schiffe allein sieben davon wurden von Kretschmers U 99 versenkt Die verlorene Gesamttonnage belief sich auf 79 592 BRT Das Zusammenlaufen der Geleitzuge SC 7 und HX 79 zerstreute die U Boote die im weiteren Verlauf 12 Schiffe von HX 79 versenkten Insgesamt wurden so 32 Schiffe innerhalb von nur funf Tagen versenkt wobei keines der angreifenden U Boote verloren ging 2 In der zeitgenossischen Propaganda wurde die Geleitzugschlacht gegen SC 7 mit den zwei Tage danach gefuhrten Angriff im gleichen Seegebiet auf HX 79 zusammengefasst Dadurch entstand der Eindruck einer ubermassig langen Geleitzugschlacht Die damalige Propagandabezeichnung Nacht der langen Messer hat sich teilweise bis heute in Publikationen erhalten 3 Literatur BearbeitenPaul Lund und Harry Ludlam Die Nacht der U Boote Heyne Verlag ISBN 3 453 01652 1 Weblinks BearbeitenSchiffsliste auf convoyweb org ukFussnoten Bearbeiten Clay Blair Der U Boot Krieg Die Jager Heyne Munchen 1999 S 248 9 20 10 1940 Nordatlantik Clay Blair Der U Boot Krieg Die Jager 1939 1942 Wilhelm Heine Verlag Munchen 1998 ISBN 3 453 12345 X S 249 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geleitzug SC 7 amp oldid 201345108