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Dieser Artikel behandelt den Kontermarsch als Verfahren im Feuergefecht Fur andere Bedeutungen siehe Kontermarsch Begriffsklarung Als Kontermarsch auch Contremarsch wird ein Verfahren im Feuergefecht des mit Feuerwaffen ausgerusteten Teils der Infanterie in der Fruhen Neuzeit bezeichnet Dabei gingen marschierten die Schutzen nach dem Schuss gegen lateinisch contra die Angriffsrichtung durch Zwischenraume zwischen den Rotten zum Nachladen zuruck hinter die Formation Das Verfahren wurde etwa ab der Mitte des 16 Jahrhunderts eingesetzt und entwickelte sich zu einer der wichtigsten Kampfformen der Arkebusiere und Musketiere bis ins 17 Jahrhundert hinein Der KontermarschBei diesem Verfahren stellten sich die Schutzen in Reihen Rotten zu etwa 10 Mann hintereinander auf der Abstand zur benachbarten Rotte betrug jeweils fast 2 m Die Vordermanner der Rotten gingen bei Kampfbeginn ein kleines Stuck nach vorne und feuerten ihre Arkebusen oder Musketen ab Anschliessend marschierten sie zwischen den Rotten nach hinten wahrend die zweiten in der Reihenfolge in die Feuerstellung gingen und alle anderen nachruckten Dann stellten sich die zweiten hinten an und die dritten feuerten und so weiter Wenn alle einmal geschossen hatten hatten die ersten Schutzen im Normalfall genug Zeit gehabt ihre Vorderlader wieder schussbereit zu machen Diese Kampfweise ermoglichte also ein standiges Abwehrfeuer und stand deshalb in engem Zusammenhang mit den Gewalthaufen der Pikeniere span Tercio An deren Flanken postiert konnte sie diesen einen guten Schutz gegen Plankler und gegen die Caracolla Taktik der Kavallerie bieten und einen gegnerischen Schlachthaufen vor dem Zusammenprall enorm schwachen oder ihn gleich in die Flucht schlagen Als sich die Taktik weiter verbreitete stand dann meist Kontermarsch gegen Kontermarsch In denjenigen Armeen die um 1600 die Treffentaktik nach niederlandischem Vorbild einfuhrten verschwand mit den Gewalthaufen auch der Kontermarsch Das heisst aber auch dass er in anderen Heeren oft bis weit in den Dreissigjahrigen Krieg hinein ublich war Eine andere Form des Schutzenwechsels ist die Enfilade Bei gleicher Anzahl der Schutzen war die Aufstellung der Schlachtordnung bei Anwendung der Enfilade wesentlich schmaler Dafur konnte der Kontermarsch auch offensiv verwendet werden Das Verfahren wurde quasi umgekehrt Die verschossenen Schutzen blieben stehen und luden nach wahrend die hinteren Glieder durch die Lucken vorruckten und ihrerseits feuerten und so weiter Dadurch konnte die gesamte Formation langsam aber bestandig feuernd vorrucken Literatur BearbeitenGeorg Ortenburg Waffe und Waffengebrauch im Zeitalter der Landsknechte Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1984 ISBN 3 7637 5461 X Herbert Schwarz Gefechtsformen der Infanterie in Europa durch 800 Jahre Munchen 1977 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kontermarsch amp oldid 225178116