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Dieser Artikel beschreibt den deutschen Schriftsteller Zu dem Generalmajor siehe Konrad von Alberti Konrad Alberti oder Conrad Alberti 9 Juli 1862 in Breslau 24 Juni 1918 in Berlin geboren als Conrad Sittenfeld war ein deutscher Schriftsteller Biograf Literaturhistoriker und Chefredakteur der Berliner Morgenpost Ismael Gentz Konrad Alberti 1891 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Schaffen 2 Weibliches Burgertum 3 Werke 3 1 Kritische Schriften 3 2 Novellen und Romane 3 3 Dramen 3 4 Lustspiele 3 5 Sonstiges 4 Zitate 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Schaffen BearbeitenIn seiner Geburtsstadt Breslau besuchte Alberti das Friedrichsgymnasium Anschliessend begann er sein Studium der Literatur und Kunstgeschichte an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Nach seinem Studium reiste er als Schauspieler mit Wanderbuhnen umher uberdies war er als freier Schriftsteller tatig und arbeitete etwa um die Jahrhundertwende fur die Berliner Morgenpost Aufsehen erregte Alberti vor allem als Fursprecher des Naturalismus so veroffentlichte er in den letzten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts unter anderem Polemiken die sich in erster Linie gegen Klassiker und das zeitgenossische Theater richteten und gab ausgezeichnete Bestimmungen zur naturalistischen Theoriebildung und zur asthetischen Theoriebildung Albertis schriftstellerisches Schaffen begann etwa 1884 als Herr L Arronge und das Deutsche Theater erscheint In den Jahren 1885 und 1886 veroffentlichte er seine Biographien uber Bettina von Arnim Gustav Freytag und Ludwig Borne eine biographisch literarische Studie zur Feier seines hundertsten Geburtstages Ab 1886 begann Konrad Alberti mit der Veroffentlichung diverser Romane die sich kritisch mit sozialen Missstanden auseinandersetzen 1887 veroffentlichte Alberti Plebs Novellen aus dem Volke Unter anderem erschien 1888 Wer ist der Starkere der zur sechsteiligen Romanfolge Der Kampf ums Dasein 1888 1895 gehort Diese Romanfolge stellt das Hauptwerk des Schriftstellers dar Im gleichen Jahr erschien sein Drama Brot Ein soziales Schauspiel in funf Akten 1889 entwickelte er eine Linie vorbildhafter historischer Vorgange fur die Gegenwart um der naturalistischen Bewegung die den historischen Stoff ablehnte eine Einbindung in die Geschichte zu verschaffen Er spannte dabei historisch einen Bogen von den Gracchen uber Thomas Muntzer bis zur Franzosischen Revolution 1890 wurde Alberti zusammen mit Wilhelm Walloth und anderen Schriftstellern im Leipziger Realistenprozess wegen Unsittlichkeit angeklagt Seine Verurteilung lenkte die Aufmerksamkeit der Offentlichkeit auf sein schriftstellerisches Schaffen Im Jahr 1898 wurde Alberti zum Chefredakteur der Berliner Morgenpost ernannt Im gleichen Jahr erschien seine popularwissenschaftliche Abhandlung uber die Fortschrittsgeschichte Der Weg der Menschheit sowie das Drama Im Suff eine naturalistische Spital Katastrophe in zwei Vorgangen und einem Nachgang Ein Jahr spater erfolgte die Veroffentlichung von Bei Freund und Feind Im Jahr 1911 erschien Ablosung VOR eines der letzten Werke des Schriftstellers Weibliches Burgertum BearbeitenDie Rolle der Frau ist ein oft angesprochenes Thema in Albertis Werken so ist fur ihn besonders der schlechte Einfluss der Frauen der Bourgeoisie fur den literarischen Niedergang mitverantwortlich Er kritisiert in diesem Zusammenhang vor allem die mangelnde Bildung der so genannten Tochterschule und pladiert deswegen fur eine Berufsausbildung und den Hochschulzugang fur Frauen Weiterhin kritisiert er den realitatsfernen Zeitvertreib und den von Mussiggang gepragten Alltag vieler wohlhabender Ehefrauen aus dem Burgertum Alberti versinnbildlicht die Trivialitat der Frauenliteratur mit dem Begriff der Mode und ubt Kritik an der scheinbaren burgerlichen Moral die widerspruchlich zur Frivolitat der Lekture der Frauen aus dem Burgertum sei Seine Kritik bezieht sich auf die Werke Lindaus und Heyses und vor allem auf die schmutzigen Pariser Romane Ahnlich wie Paul Ernst prangert Alberti die burgerliche Ehefrau in erster Linie wegen luxuriosen und unsittlichen Lebenswandels und aufgrund ihrer Dekadenz an Uberdies erklart er Flachheit Tragheit und Konventionalismus zu den immer starker werdenden Frauenkrankheiten Das Weibliche steht so Alberti mit dem Kranken Frivolen dem Gekunstelten und Franzosischen im absoluten Gegensatz zum Gesunden Sittlichen dem Naturlichen und Germanischen Vor allem die burgerliche Frauenbewegung ist ein Grund fur Albertis Kritik an den burgerlichen Ehefrauen seiner Zeit In diesem Zusammenhang kritisiert Alberti auch Ibsens Werk Nora das seiner Meinung nach die Folgen duseliger Frauenerziehung reprasentiert Als Abhilfe fur die burgerlichen Frauen sieht Alberti vor allen den Realismus als geeignet an so befurwortet er dessen asthetisches und weltanschauliches Konzept und hofft auf eine Verbannung der falschverstandenen gesetzlichen Emanzipation der Frau In Die Bourgeoisie und die Kunst setzt er sich vor allem mit der Mode kritisch auseinander die in seinen Augen die burgerliche Kunst enorm auf Ausserlichkeiten reduziere In seinen 1889 erschienenen Zwolf Artikeln des Realismus versucht er in besonderem Masse den Realismus von der konventionellen Literatur abzugrenzen Er spricht sich gegen die Erotisierung des Pathologischen und gegen das feministische Ritual des Schminkens als Falschheit und Schablonenhaftigkeit aus und prangert damit die Scheinhaftigkeit dieser Zeit an Seine Kritik an der Modeliteratur symbolisiert gleichermassen auch seine Kritik am feministischen Modekult Die von ihm kritisierte burgerliche Doppelmoral steht sinnbildlich fur die falsche Sittlichkeit der Ehefrauen und Tochter Als Gegenspielerin zu burgerlichem Luxus und Hedonismus erscheint Alberti die verpflichtete burgerliche Ehefrau Letztendendes hebt Alberti hervor dass die Leserschaft des Burgertums vorzugsweise weiblich ist und infolgedessen dem so genannten Frauenkult verfallen ist was Alberti als grosse Gefahr fur die Position der Literatur im Realismus ansieht Werke BearbeitenKritische Schriften Bearbeiten Herr L Arronge und das deutsche Theater Drei Briefe an eine Freundin Schlicke Leipzig 1884 Gustav Freytag sein Leben und Schaffen Schloemp Leipzig 1884 Bettina von Arnim 1785 1859 Ein Erinnerungsblatt zu ihrem hundertsten Geburtstage Wigand Leipzig 1885 Ludwig Borne 1786 1837 Eine biographisch literarische Studie zur Feier seines 100jahrigen Geburtstags Wigand Leipzig 1886 Ohne Schminke Wahrheiten uber das moderne Theater Pierson Dresden Leipzig 1887 Was erwartet die deutsche Kunst von Wilhelm II Zeitgemasse Anregungen Friedrich Leipzig 1888 Die Bourgeoisie und die Kunst 1 Der moderne Realismus in der deutschen Literatur und die Grenzen seiner Berechtigung Vortrag gehalten im Deutschen Litteraturverein zu Leipzig Verlags Anstalt Hamburg 1889 Die zwolf Artikel des Realismus Ein literarisches Glaubensbekenntnis 1889 2 Natur und Kunst Beitrage zur Untersuchung ihres gegenseitigen Verhaltnisses Friedrich Leipzig 1890 Digitalisat Bei Freund und Feind Kulturbilder Friedrich Leipzig 1891 Grobe Keile auf grobe Klotze Epigramme von einem Wohlbekannten Moderner Verlag Berlin 1893 Digitalisat Novellen und Romane Bearbeiten Riesen und Zwerge Zwei Novellen Friedrich Leipzig 1886 Plebs Novellen aus dem Volke Friedrich Leipzig 1887 Die Romanreihe Wer ist der Starkere Die Alten und die Jungen Das Recht auf Liebe Mode Schroter und Komp Maschinen vereint unter dem Titel Der Kampf ums Dasein 1888 1895 6 Teile Federspiel Harmlose Geschichten Friedrich Leipzig 1890 Fahrende Frau Roman Freund amp Jeckel Berlin 1895 Die Rose von Hildesheim Roman Verein fur deutsches Schrifttum Berlin 1896 Die schone Theotaki Roman Bong Berlin 1899 Der Weg der Menschheit 4 Bande Vita Berlin 1906 Dramen Bearbeiten Brot Ein soziales Schauspiel in 5 Akten Friedrich Leipzig 1888 Neu bearbeitet unter dem Titel Thomas Munzer 1902 Im Suff Naturalistische Spital Katastrophe in zwei Vorgangen und einem Nachgang Cassirer amp Danziger Berlin 1890 Ein Vorurtheil Schauspiel in 4 Akten Cassirer amp Danziger Berlin 1893 Der goldene Kafig 1895 3 Der eigne Herd Ein Vagantenstuck Ahn Berlin Koln Leipzig 1905 Lustspiele Bearbeiten Bluff 1893 4 Die Franzosin 1894 5 Sonstiges Bearbeiten Die Schule des Redners Ein praktisches Handbuch der Beredtsamkeit in Musterstucken Wigand Leipzig 1890 Die Eroberung der Erde Der Weisse als Entdecker Erforscher und Besiedler fremder Erdteile Klassische Schilderungen gesammelt von Conrad Alberti Sittenfeld Ullstein Berlin 1909 Zitate Bearbeiten Ein gutes Buch kommt nie in die Hande einer Berliner Dame das flachste Gesudel eines Lindau die parfumierten Sussigkeiten eines Heyse sind ihre gewohnte geistige Nahrung neben den Berliner Klatschblattern Alberti Flachheit Tragheit Konventionalismus sind die sozialen Krankheiten an welchen unsere Damen leiden die ihre masslose Eitelkeit ihre Vergnugungstollheit grossziehen AlbertiLiteratur BearbeitenNorbert Bachleitner Der englische und franzosische Sozialroman des 19 Jahrhunderts und seine Rezeption in Deutschland Rodopi Amsterdam 1993 S 587 Susanne Balhar Das Schicksalsdrama im 19 Jahrhundert Variationen eines romantischen Modells Meidenbauer Munchen 2004 S 381 Urszula Bonter Das Romanwerk von Paul Heyse Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2008 S 133 Helmut de Boor Richard Newald Geschichte der deutschen Literatur von den Anfangen bis zur Gegenwart Bd I XII Beck Verlag Munchen 1990 S 380 Jutta Bucquet Radczewski Die neuklassische Tragodie bei Paul Ernst 1900 1910 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1993 S 19 Paul Fechter Alberti Conrad In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 141 Digitalisat Andrea Geier Ursula Kocher Wider die Frau Zu Geschichte und Funktion misogyner Rede Koln Weimar Wien 2008 S 83 Urte Helduser Geschlechterprogramme Konzepte der literarischen Moderne um 1900 Bohlau Koln 2005 S 104 Gunter Helmes Literatur und Zensur am Beginn der Moderne Der Leipziger 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