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Der Kohlschotenrussler oder Echter Kohlschotenrussler Ceutorhynchus assimilis ist ein Kafer aus der Familie der Russelkafer Curculionidae KohlschotenrusslerKohlschotenrussler Ceutorhynchus assimilis SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Russelkafer Curculionidae Gattung CeutorhynchusArt KohlschotenrusslerWissenschaftlicher NameCeutorhynchus assimilis Paykull 1800 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Biologie 4 Bekampfung 5 Resistenzzuchtung 6 Gefahrdung 7 Synonyme 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Kafer sind 2 5 3 mm lang und wirken durch eine feine Behaarung grau Als Mitglied der Familie der Curculionidae besitzt er einen typischen russelformig verlangerten Kopf Die Schienen und Tarsen sind schwarz gefarbt Die Larven erreichen eine Lange von 4 5 mm Sie sind beinlos gelblich weisslich gefarbt Die Kopfkapsel ist braun Vorkommen BearbeitenDer Kohlschotenrussler ist europaweit verbreitet In Nordamerika USA Kanada wurde diese Art eingeschleppt und dort 1931 das erste Mal gesichtet 1 Heute hat sich die Art in Kanada als Schadling im Sommerraps Anbau etabliert Biologie BearbeitenDer Kohlschotenrussler schadigt zwar auch in der Saatgutvermehrung bei der Produktion von Samen der Kohlarten hat aber vor allem als Schadling im Rapsanbau zu gelten Der Kohlschotenrussler uberwintert als erwachsener adulter Kafer in den Waldrandern unter der Streuschicht in einer Tiefe von 0 5 5 cm Bei Bodentemperaturen von 12 C erfolgt der erste Schlupf Wichtig ist dabei die physiologische Bereitschaft zum Schlupf die durch Regenfalle Ende Marz Anfang April begunstigt wird 2 Zu Beginn der Rapsblute fliegen die Kafer dann in die Rapsfelder ein Bei Temperaturen von uber 26 C verfallen die Kafer in eine Warmestarre 2 und sind dann inaktiv Zur Eiablage beisst der Kohlschotenrussler junge Schoten an und belegt sie mit je einem Ei Die belegten Schoten werden mit einem Sekret markiert um eine erneute Belegung durch ein anderes Weibchen zu verhindern 3 Die Larve frisst zwei bis drei Samenanlagen aus Nach einer 35 40 Tage dauernden Entwicklung verlasst die Larve die Schote ohne dass diese platzt zur Verpuppung im Boden Es wird nur eine Generation pro Jahr gebildet Bekampfung BearbeitenEine chemische Bekampfung des Kohlschotenrusslers mit Insektiziden aus der Gruppe der Pyrethroide ist ublich 4 Meist genugt eine Randbehandlung um die wirtschaftlich bedeutende Kohlschotenmucke als Folgeschadling auszuschalten die sich bevorzugt am Feldrand aufhalt Von Bedeutung sind insbesondere die Parasitoiden des Kohlschotenrusslers 5 Die Erzwespe Trichomalus perfectus Walk befallt die Larve des Kohlschotenrusslers Wirtslarve im dritten Larvenstadium Dadurch wird die Frassleistung der Wirtslarve vermindert bzw die Larve stirbt ab Die Parasitierungsrate betragt in Abhangigkeit verschiedener Faktoren etwa 32 43 6 Resistenzzuchtung BearbeitenInsbesondere in Kanada ist die klassische Zuchtung auf Resistenz gegenuber dem Kohlschotenrussler in den letzten 10 Jahren stark intensiviert worden Durch die Einkreuzung von Genotypen von Sinapis alba konnte Genmaterial gezuchtet werden das eine deutliche Reduktion im Befall durch den Kohlschotenrussler aufweist 7 In Europa wird bisher nur wenig an insektenresistentem Raps gezuchtet Lediglich erste Ergebnisse aus Resistenzversuchen mit dem Gefleckten Kohltriebrussler Ceutorhynchus pallidactylus liegen vor 8 Gefahrdung BearbeitenDie Art gilt in Deutschland als ungefahrdet 9 Synonyme BearbeitenIn neuer Literatur z B aus Kanada auch als Ceutorhynchus obstrictus Marsham gefuhrt Die Rechtmassigkeit dieser Umbenennung wird insbesondere von englischen Taxonomen angezweifelt 10 Einzelnachweise Bearbeiten H A Carcamo L Dosdall M Dolinski O Olfert J R Byers 2001 The cabbage seedpod weevil Ceutorynchus obstrictus Coleoptera Curculionidae a review J Entomol Soc Br Columbia 98 201 210 a b B Edner Biologie und Okologie des Kohlschotenrusslers Ceutorhynchus assimilis Payk unter besonderer Berucksichtigung der Parasitierung durch Trichomalus perfectus Walker Dissertation Universitat Rostock 1983 A W Ferguson M Solinas J Ziesmann N Isidoro I H Williams P Scubla A Mudd S J Clark L J Wadhams Identification of the gland secreting oviposition deterring pheromone in the cabbage seed weevil Ceutorhynchus assimilis and the mechanism of pheromone deposition Insect Physiology 45 7 687 699 I H Williams 2004 Advances in Insect Pest Management of Oilseed Rape in Europe In AR Horwitz ed Insect Pest Management Springer Verlag Berlin 181 208 I H Williams Parasitoids of Cabbage Stem Weevil In D V Alford ed Biocontrol of Oilseed Rape Pests Blackwell Publishing Oxford 2003 87 112 A Laborius Untersuchungen zur Abundanz des Kohlschotenrusslers Ceutorhynchus assimilis Payk der Kohlschotenmucke Dasyneura brassicae Winn und deren Parasiten an verschiedenen Orten in Schleswig Holstein Dissertation Universitat Kiel 1971 L M Dosdall L S Kott 2006 Introgression of resistance to cabbage seedpod weevil to canola from yellow mustard Crop Science 46 2437 2445 M Eickermann B Ulber 2010 Screening of oilseed rape and other brassicaceous genotypes for susceptibility to Ceutorhynchus pallidactylus Mrsh doi 10 1111 j 1439 0418 2009 01449 x Sprick P Behne L amp Maus C 2021 Rote Liste und Gesamtartenliste der Russelkafer i e S Deutschlands Uberfamilie Curculionoidea exklusive Anthribidae Scolytidae Platypodidae In Ries M Balzer S Gruttke H Haupt H Hofbauer N Ludwig G amp Matzke Hajek G Red Rote Liste gefahrdeter Tiere Pflanzen und Pilze Deutschlands Band 5 Wirbellose Tiere Teil 3 Munster Landwirtschaftsverlag Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 5 335 412 D V Alford C Nilsson B Ulber 2003 Insect Pests in Oilseed Rape Crops In DV Alford ed Biocontrol of Oilseed Rape Pests Blackwell Science Oxford 9 41Literatur BearbeitenDavid V Alford Biocontrol of Oilseed Rape Pests Blackwell Publishing Oxford 2003 ISBN 0 632 05427 1Weblinks BearbeitenCeutorhynchus assimilis bei Fauna Europaea Landfotos de Kohlschotenrussler Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kohlschotenrussler amp oldid 221251044