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Als Kohlenwald lateinisch Silva carbonaria niederlandisch Kolenwoud franzosisch Foret Charbonniere wurde eine Waldzone im heutigen Belgien und Nordfrankreich bezeichnet die sich von der Sambre bei Charleroi im Osten bis zur Schelde zwischen Tournai im Norden und Cambrai im Suden erstreckte nach anderer Auffassung reichte er sogar bis Arras im Westen bzw Luttich im Osten Der Wald hatte damit eine Ausdehnung von mindestens 80 Kilometern in Nord Sud und mindestens 40 Kilometern in West Ost Richtung Er wurde erstmals von dem spatantiken Geschichtsschreiber Sulpicius Alexander erwahnt Zur Zeit der Volkerwanderung trennte der Kohlenwald die Siedlungsgebiete der Rheinfranken und der SalfrankenDer Hallerbos in Belgien sudwestlich von Brussel ein Uberrest des alten KohlenwaldsWegen seiner Grosse stellte der Kohlenwald in der Antike und im Mittelalter eine naturliche Stammes Sprach und Landesgrenze dar in der Thidrekssaga wird er als Ruckzugsgebiet fur Rauber bezeichnet Der Kohlenwald war in der Zeit des Romischen Reichs Grenze zwischen den Provinzen Belgica II und Germania II Zu Beginn des 5 Jahrhunderts drangen die Franken aus dem nordlicher gelegenen Toxandrien bis zum Kohlenwald vor er bildete nun die Sudgrenze des Frankenreichs Er wurde in dieser Zeit eine Sprachgrenze Im Suden sprach man die Vorlaufer der heutigen franzosischen Sprache im Norden die der heutigen niederlandischen Sprache In merowingischer Zeit galt der Kohlenwald als Grenze zwischen den Salfranken im Westen und den Rheinfranken im Osten spater dann als Teil der Grenze zwischen Neustrien und Austrien Im Jahr 640 grundete Itta Ehefrau Pippins des Alteren im Kohlenwald im Gebiet der heutigen Stadt Nivelles das Kloster Nivelles Der Kohlenwald bildete die Grenze zwischen den Diozesen Maastricht und Cambrai Das Land ostlich des Kohlenwaldes Lommegau Hespengau und das sudliche Toxandrien war die Heimat der Karolinger Der Vertrag von Ribemont 880 legte den Kohlenwald als Teil der Grenze zwischen dem westfrankischen und dem ostfrankischen Reich fest Diese Linie hat im Wesentlichen als Grenze zwischen Frankreich und Belgien auch heute noch Bestand Im Lauf der Jahrhunderte wurde der Kohlenwald immer weiter dezimiert Reste des Waldes sind der Sonienwald flamisch Zonienwoud franzosisch Foret de Soignes sudostlich von Brussel etwa 4400 Hektar der Hallerbos Wald von Halle etwa 550 Hektar sudostlich von Halle der Wald von Buggenhout der Wald von Heverlee der Wald von Meerdaal und der Wald von La Houssiere Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kohlenwald amp oldid 228900633