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Das Kloster Thulba war ein Benediktinerinnenkloster der ehemaligen Furstabtei Fulda in Thulba im Landkreis Bad Kissingen Neue Propstei ThulbaAlte Propstei Treppengiebelhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Propstei 2 1 Propsteibauten 2 2 Klosterbauten 3 Liste der bekannten Propste von Thulba 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie villa Thulba wird in Urkunden aus dem 8 Jahrhundert 796 uber Schenkungen an die Abtei Fulda bezeugt Eine erste Kirche wurde am 2 Mai 816 eingeweiht Durch weitere Schenkungen wurde Thulba immer wichtiger fur das Fuldaer Kloster Als im Jahr 1127 der fuldische Ministeriale Gerlach von Herlingsberg und seine Gemahlin dem Abt Heinrich I ihre Guter zur Grundung eines Mannerklosters uberliessen besetzte dieser jedoch das neue Kloster mit Benediktinerinnen Mit dem Kloster wurde auch die noch heute bestehende Abteikirche St Lambertus gebaut welche aber im 16 Jahrhundert stark verfiel und erst ab 1629 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 von Propst Heinrich von Calenberg wieder aufgebaut wurde 1141 bestatigte Papst Innozenz II die Klostergrundung Das Kloster wuchs durch weitere Schenkungen und besass im 16 Jahrhundert in mehr als funfzig weit verstreuten Ortschaften Rechte und Guter Eine Abtissin leitete das Kloster und einem Praepositus Propst oblag die Seelsorge und weltliche Verwaltung Zur Betreuung der angeschlossenen Pfarreien stand ihm ein Pfarrer oder Vikar bei Das Amt des Propstes selbst war Adeligen vorbehalten und der letzte vor dem Niedergang des Klosters Valentin von Luder verwirtschaftete innerhalb weniger Jahre das Kloster zu einem Armenhaus Im Bauernkrieg wurde 1525 das Kloster und die Kirche verwustet und die dreizehn noch verbliebenen Nonnen wurden vertrieben sie fanden im Mutterkloster Fulda Aufnahme Zwei Professschwestern des Benediktinerinnenpriorats St Scholastika zur Gnadenpforte in Wurzburg Barbara Kreut und Margaretha von Ochsenfurt die sich fur einige Jahre zur Reformierung des Klosters in Thulba aufgehalten hatten kehrten nach dessen Verwustung nach Wurzburg zuruck 1 Die Gegenreformation unter dem Fuldaer Furstabt Balthasar von Dernbach und die Streitigkeiten mit Bischof Julius Echter um das lutherische Hammelburg und damit auch um Thulba fanden erst 1602 durch einen Schiedsspruch des Kaisers ein Ende Eine Wiederherstellung des Klosters gelang nicht es wurde 1626 aufgelost die Verwaltung durch die Propstei blieb als Propsteiamt Thulba bis zur Sakularisation 1802 erhalten Propstei BearbeitenDie Propste wohnten ausserhalb der Klausur und hatten dort nur ausnahmsweise Zutritt Sie residierten im Treppengiebelhaus nordlich von Kirche und Kloster Schon bald 1654 durch Furstabt Joachim gaben die Propste den Einwohnern von Thulba ihre Zentfreiheit und das Recht den Schultheissen selbst zu wahlen 2 Der unter Propst Benedikt von Rosenbusch 1687 1701 begonnene Bau der neuen Propstei den der Franziskanerarchitekt Antonius Peyer vom Kloster Frauenberg in Fulda geplant hatte 3 vollendete sein Nachfolger Propst Friedrich von Buttlar 1706 1802 wurde das Hochstift Fulda sakularisiert und damit auch die Propstei Thulba Der letzte Propst Aegil Reichlin von Meldegg verliess Thulba und mit ihm seine 80 Bediensteten Die Verwaltung der Guter oblag nun dem Staat Der Pfarrer wohnte von 1603 bis 1854 in einem eigenen Pfarrhaus bis das Pfarrhaus im Westflugel des Propstei Gebaudes untergebracht wurde den Ostflugel belegt seither und bis heute die Schule Propsteibauten Bearbeiten Das Treppengiebelhaus beherbergte bis zum Bau der neuen Propstei die Propste und Kaplane Spater dienet es zunachst als Verwaltungsgebaude und dann als Gesindewohnung und zeitweise als Brauhaus Heute wird es allgemein von der Gemeinde genutzt Das 1701 1706 gebaute uber dem Sockelgeschoss zweistockige Propsteischloss ist mit seinem Walmdach neben der Kirche das beherrschende Gebaude des Ortes Die Sudfassade ist durch Pilaster horizontal in jeweils zwei Fenster und um das Portal drei Fenster umfassende Teile gegliedert Uber den Fenstern im 2 Stock wird ein Triglyphenfries regelmassig von den Segmentuberdachungen der Fenster unterbrochen Die Fenster im 1 Stock sind abwechselnd von Segment und Dreiecksgiebeln uberdacht Uber dem Portal befindet sich das Wappen des Propstes Friedrich von Buttlar und daruber des damaligen Abtes Adalbert von Schleifras Die Mitte des Gebaudes wird durch das Treppenhaus beherrscht An den Decken der Gange befinden sich Gemalde und ein Zimmer besitzt Stuckaturen die vier Kardinaltugenden darstellend Klosterbauten Bearbeiten Nach der Aufgabe des Klosters dienten die Klosterbauten jahrhundertelang als Steinbruch Erhalten geblieben sind lediglich grosse Teile der Klostermauer ein Teil des Kreuzgangs und vor allem die Kirche Die noch im 19 Jahrhundert bestehende terrassierte Gartenanlage mit Karpfenteich sudlich von Kirche und Kloster gelegen ist heute in profane Privatgarten umgewandelt Klostermauer Reste des KlosterkreuzgangsListe der bekannten Propste von Thulba BearbeitenArnold 1221 Konrad 1265 Erpho von Ehrentraut 1292 1307 Konrad von Tilia Reinhard Fink von Altenburg 1313 1330 Wipoto von Mulich seit 1331 1333 Friedrich von Fischborn nach 1353 Heinrich von Rieneck 1360 Sibold von Wambold bis 1365 Johann von Strebekatz 1399 1410 Konrad vom Berg bis 1417 Gottfried von Bimbach 1417 1422 Reinhard von Weilnau 1446 1476 Johannes von Henneberg 1476 1513 Adolf von Biedenfeld 1513 1514 Valentin von Luder seit 1514 1525 Wolfgang Theoderich von Uissigheim 1541 1550 ab 1550 Furstabt dann gleichzeitig Propst von Johannesberg Petersberg Frauenberg zuvor Propst von Holzkirchen Johann Wolfgang Schott von Memmelsdorf seit 1566 Wilhelm Hartmann von Klaur Klauer zu Wohra 1561 1567 spater Furstabt von Fulda und Propst von Johannesberg Heinrich Rau von Holzhausen seit 1572 1590 Reinhard Ludwig von Dallwig 1601 1613 gleichzeitig Propst in Holzkirchen Furstabt von Fulda 1606 1622 zeitweise auch Propst von Johannesberg und Blankenau Eberhard Hermann Schutzbar gen Milchling 1613 1625 Otto Heinrich von Calenberg 1625 1639 Johann Michael von Hochstetten 1651 1667 Magnus von Riedheim 1669 1677 Bonifaz von Ramstein 1677 1687 Benedikt von Rosenbusch 1687 1701 davor Propst in Blankenau danach in Johannesberg und schliesslich auf dem Andreasberg Friedrich von Buttlar 1701 1707 davor Propst in Holzkirchen danach auf dem Johannesberg bei Fulda Konrad von Mengersen 1707 1710 danach Propst in Holzkirchen und danach auf dem Johannesberg Mauritius von Westphalen 1710 1721 davor Propst in Holzkirchen Franz von Calenberg 1721 1732 danach Propst in Blankenau Bonifaz von Hutten zu Stolzenberg 1732 1738 davor Propst in Holzkirchen danach auf dem Petersberg Augustin von Bastheim 1738 1750 davor Propst in Sannerz Vinzenz von Buseck genannt Brandt 1750 1760 Benedikt von Zievel 1760 1778 davor Propst in Holzkirchen und Sannerz Adalbert von Harstall 1778 1788 Administrator 1777 1778 amtierte als Propst 1778 1788 danach Furstbischof in Fulda Benedikt von Ostheim 1788 1794 danach St Andreas Konstantin von Guttenberg 1794 1801 Aegil Reichlin von Meldegg 1801 1802 letzter PropstLiteratur BearbeitenRenate Heil Adalbert Kohler und Pfr Karl Theodor Mauer Kirchenfuhrer der kath Kirchen der Pfarrei Thulba EK Servive Saarbrucken 2006 Adalbert Kohler 1200 Jahre Thulba Geschichte und Geschichten Hrsg Festausschuss 1200 Jahre Thulba 1996 Alfred Hummel Stockner 1150 Jahre Pfarrei Thulba 816 1966 Kath Pfarramt Thulba 1966 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Seite 1021 ISBN 3 422 03051 4Weblinks Bearbeiten Commons Kloster Thulba Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Thulba auf der Webseite von Oberthulba Liste der Abte von Fulda Historische Karte von Nordhessen 1789 Schannat Johann Friedrich Corpus traditionum fuldensium 1724 Seiten 119 103 104 ehemalige Propstei Thulba bei Welt der Wappen Beschreibung und Photos Schwerpunkt HeraldikEinzelnachweise Bearbeiten Ingrid Heeg Engelhart Die Frauenkloster In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 I Von den Anfangen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs 2001 ISBN 3 8062 1465 4 II Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 2004 ISBN 3 8062 1477 8 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 Theiss Stuttgart 2001 2007 Band 1 2001 S 272 294 und 625 634 hier S 277 279 Die Klause St Ulrich das spatere Benediktinerinnenpriorat St Scholastika zur Gnadenpforte insbesondere S 278 Pfarrakten Thulba Antonius Peyer baute auch das Dechanat in Fulda und das Propsteischloss BlankenauNormdaten Korperschaft GND 7564126 4 lobid OGND AKS 50 179234 9 92045 Koordinaten 50 10 45 N 9 55 14 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Thulba amp oldid 223880271