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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Toter link und auch sonst keine Belege Das Kloster Saint Marcel war eine Abtei in Saint Marcel Saone et Loire Sie liegt unmittelbar vor den Toren der burgundischen Bischofsstadt Chalon am linken Ufer der Saone Saint Marcel Fassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Interieur 4 Peter Abaelard in Saint Marcel 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Markt und die Kirche Saint Marcel sind auf einer ehemaligen gallo romischen Nekropole errichtet Das einst zur Abtei Cluny gehorende Priorat Saint Marcel ist nach Marcellus einem Lokalheiligen Burgunds der im Jahr 179 n Chr hier den Martyrertod erlitten hatte 1 benannt Zu Marcellus Ehren errichtete der burgundische Konig Guntram I 532 592 im Jahr 579 ein erstes Kloster mit einer Basilika das spater durch Barbareneinfalle wieder teilweise zerstort wurde Es war das erste Kloster im christlichen Abendland in dem die sogenannte laus perennis gefeiert wurde der ununterbrochene Lobgesang der Monche Er wurde liturgisch dadurch vollzogen dass der ganze Konvent in drei Chore aufgeteilt wurde und ein Chor den Gottesdienst fortsetzte wenn der vorangehende den seinen beendet hatte Konig Guntram wurde in dieser Kirche im Jahr 592 beigesetzt So war Saint Marcel schon seit dem 6 Jahrhundert eine konigliche Abtei Spater wurde daraus ein Bischofskloster dann eine grafliche Abtei zeitweise auch ein Kanoniker Kapitel Nach zwischenzeitlichem Niedergang fiel das Kloster zwischen 978 und 987 durch Heirat der Landesherrin an das entfernte Anjou Graf Gottfried Graumantel von Anjou 940 987 heiratete 978 in zweiter Ehe Adelaide von Chalon die Witwe des Grafen Lambert von Chalon Dem Einfluss des angevinischen Grafen ist es zu verdanken dass das Kloster Saint Marcel mit der aufstrebenden Abtei Cluny vereinigt wurde Im Jahre 988 errichtete der Cluniazenserorden hier ein Priorat und erbaute im 12 Jahrhundert die gegenwartige Pfarrkirche Auf seinem Hohepunkt soll das Priorat um die 30 Monche gezahlt haben Wahrend der Franzosischen Revolution wurden die Konventgebaude unwiederbringlich zerstort und die Kirche in eine Pfarrkirche umgewandelt Architektur Bearbeiten nbsp Saint Marcel GrundrissVom merowingisch schlichten Kirchenbau Konig Guntrams haben sich heute nur noch Reste am Portalvorbau und an den Seitenwanden erhalten Im Jahr 1434 wurde die Fassade von Jean Roulin um den Glockenturm erhoht Das Eingangsportal mit seinen Saulen erhielt im 17 Jahrhundert einen neuen aufwendigeren Giebel im selben Stil wie der Glockenturm Direkt uber dem Eingang liegt die Hochkapelle Saint Michel mit Wandmalereien aus dem 13 14 Jahrhundert Die linke Halfte der Fassade sturzte 1891 ein und wurde vier Jahre spater mit Steinen aus Comblanchien wiedererrichtet Nach dem Betreten der Kirche stosst man zunachst auf eine bescheidene Eingangshalle mit einem schonen Gewolbesaal zur Linken Der Kirchenraum misst 56 m Lange und 18 m Breite gemessen in Hohe des Querschiffs Der Grundriss ist relativ schlicht Das Langsschiff mit niederen Seiten ist uberwolbt mit romanischen Kreuzgratgewolben die beiden Seitenschiffe tragen ebenfalls Kreuzgewolbe Das Querschiff ist ohne Vorsprung Es schliesst sich ein flacher Chorraum mit viereckigem Grundriss an er wird von zwei Apsidiolen flankiert In dieser Formation stammt die Kirche im Wesentlichen aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts aufgrund ihrer Austeritat wirkt sie eher wie ein zisterziensisches denn wie ein kluniazensisches Bauwerk Die Nordseite der Kirche ist mit den regelmassigen Strebepfeilern die den Aufbau tragen neu gestaltet Die gegenuberliegende altere Seite ist dagegen vollig unterschiedlich Vermutlich schloss sich hier direkt der Kreuzgang des untergegangenen Priorats an an Stelle eines Stutzwerkes Im Wesentlichen umfassten die ehemaligen Klostergebaude zwei grosse rechtwinklig zueinander stehende Baukorper Die Schmalseite des einen grenzte an den Chor der Kirche an Heute steht nur noch das sogenannte Haus des Priors mit der Hausnummer 1 an der Rue du Prieure Das Tor mit der Hausnummer 8 am Kirchplatz stellt mit seiner schonen Steinarkade den einzigen Rest des Priorateinganges dar Im 19 Jahrhundert errichtete die Gemeinschaft der Sœurs de Saint Joseph hier ein neues Gebaude Interieur BearbeitenDer Kirchenschmuck beschrankt sich auf die Kapitelle die sich ausnahmslos unterscheiden Beim Durchschreiten des Mittelganges bemerkt man die sogenannten Banke der Burgermeister Die Pfarrgemeinde Saint Marcel umfasste namlich einst funf Gemeinden An den Seitenwanden hangen funf Gemalde davon zwei Monumentalgemalde des Malers Francois Devosge von 5 3 m Grosse Die Apsidiolen im Chor enthalten zur Linken einen Altar dessen Retabel das Leben der Heiligen Katharina von Alexandria darstellt zur Rechten ein Schnitzwerk im Louis XVI Stil ausserdem einen rosa Marmoraltar Das Ende des Chors dominiert ein Sockel aus Marmor mit einer grossen Engelsgruppe des Bildhauers Boichot aus Chalon errichtet in der Zeit um 1770 Die beiden Engel von denen der eine mehr weibliche und der andere mehr mannliche Zuge tragt stutzen einen vergoldeten Holzschrein mit den Reliquien des Heiligen Marcellus und des Heiligen Agricola des Bischofs von Chalon Das Chorgestuhl und weiteres Schnitzwerk vervollstandigen das Chor Ensemble Hinten in der Kirche befindet sich im rechten Seitenschiff die Kapelle des Heiligen Marcellus wo man abgesehen von der Statue des Heiligen auch eine Nachbildung des Brunnens sieht in dem er zu Tode kam An den Kapellenmauern befinden sich ausserdem zwei tragbare Reliquiare der Heiligen Marcellus und Agricola und uber dem Altar die ehemaligen Wappen des Priorats mit einer Holzschnitzerei Kreuzesabnahme An der Wand des rechten Seitenschiffs findet sich eine Steinplatte die vermutlich erst nach der Franzosischen Revolution angebracht wurde und an den Tod Peter Abaelards in Saint Marcel erinnert Peter Abaelard in Saint Marcel Bearbeiten nbsp Einstiges Klosterareal mit Wandanschluss an der Kirche Lage des einstigen Infirmariums Sterbeort Peter AbaelardsNachdem Peter Abaelard infolge des Konzils von Sens am 25 Mai 1141 durch Papst Innozenz II am 16 Juli desselben Jahres zu Schweigen und Klosterhaft verurteilt worden war gewahrte der Grossabt von Cluny Petrus Venerabilis dem gedemutigten Philosophen in Cluny grosszugig Asyl Im Spatherbst des Jahres 1141 verschlechterte sich der gesundheitliche Zustand Abaelards Obwohl Petrus Venerabilis dort uber das grosste und modernste Infirmarium Krankenanstalt seiner Zeit verfugte das er um 1132 hatte personlich errichten lassen und welches er wie seinen Statuten zu entnehmen ist mit grosser Umsicht und hervorragendem medizinischem Sachverstand leitete beliess er Abaelard in seinen letzten Tagen nicht an diesem Ort sondern verbrachte ihn nach Saint Marcel wegen des milden Klimas welches fast alle anderen Landesteile unseres Burgunds ubertrifft Fur Abaelard war das Priorat an der Saone auch ein Stuck Heimat Er hatte zuvor einige Jahre an der Kirche Saint Hilaire die zum Stift Saint Marcel bei Paris gehorte gelehrt Ausserdem hatte Graf Gottfried Graumantel der einst dieses Priorat reformiert und mit Codices aus der Loireschule beschenkt hatte auch den Donjon von Le Pallet in dessen Schatten Abaelard geboren worden war errichten lassen Abaelard nahm zwar in Saint Marcel seine Studien nochmals auf und las schrieb und diktierte solange er konnte dann aber verliess ihn die Krafte und er verstarb am 21 April des Jahres 1142 Petrus Venerabilis konnte Abaelard auf dem Sterbebett nicht besuchen denn er war zum betreffenden Zeitpunkt in Spanien Die Monche von Saint Marcel bestatteten Abaelard an Ort und Stelle wohl mit allen Ehren die einem Abt gebuhrte Doch der tote Abaelard sollte nicht in Saint Marcel verbleiben Im November desselben oder des darauf folgenden Jahres liess Petrus Venerabilis den Leichnam aus seiner Grabstatte heben und uberfuhrte ihn personlich in das Paraklet Kloster bei Nogent sur Seine Die dortige Zweitbestattung fand an einem 16 November statt Der Leichnam Abaelards wurde in einer neuen Gruft und einem neuen Sarkophag in der Kapelle Petit Moustier bestattet vermutlich an der Stelle wo einst Abaelards erstes Oratorium gestanden hatte Im Jahr 1708 berichteten die Benediktiner Dom Durand und Dom Martene von einem schonen Kenotaph Abaelards an der rechten Breitseite der Kirche mit einem sogenannten Gisant einer Liegendfigur des toten Philosophen im Gewand eines Monches Das Kenotaph soll nach Auskunft der Monche zunachst die Grabstelle Abaelards in der Kapelle des Infirmariums geziert haben spater wurde es in die Hauptkirche verbracht Wahrend der Franzosischen Revolution fiel der Steinsarg in die Hande des Mediziners Boysset aus Chalon sur Saone Auf Anordnung Alexandre Lenoirs wurde er im Jahr 1800 nach Paris gebracht und zusammen mit den sterblichen Uberresten des Paares spater in das Mausoleum integriert das sich noch heute im Friedhof Pere Lachaise in Paris befindet nbsp Epitaph fur Peter AbaelardIn Saint Marcel ist somit nichts Originales verblieben was mit dem Grab Abaelards in Verbindung gebracht werden konnte Immerhin stammen aus seiner Zeit noch einige Teile der Kirche Der Portalvorbau und Abschnitte an der Basis des Mauerwerks in das zuletzt das Kenotaph Abaelards integriert war Auf einer Steinplatte die vermutlich erst nach der Franzosischen Revolution angebracht wurde findet man zu Ehren Peter Abaelards heute ein Epitaph folgenden Wortlauts Hier lag zuerst Peter Abaelardfranke und Monch von Clunyer verstarb im Jahr 1142und ruht nun bei den Nonnen des Parakletim Gebiet von Troyeser war ein Mann von ausgezeichneter Frommigkeit hochberuhmt durch seine Schriftendurch seine Geistesscharfe das Gewicht seiner Vernunftsgrunde und seine Redekunststand er keinem in jeder Art von Wissenschaft nach Weblinks BearbeitenSaint Marcel bei Chalon sur Saone Archiviert vom Original am 18 Februar 2009 abgerufen am 21 April 2017 Werner Robl Heloisa und Abaelard Ein Leben zwischen Vernunft und Liebe Abgerufen am 21 April 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Jacques Baudoin Grand livre des saints culte et iconographie en Occident Editions Creer Nonette 2006 ISBN 978 2 84819 041 9 S 519 Sp Ziffer 353 franzosisch Google Books 46 771777777778 4 8970555555556 250 Koordinaten 46 46 18 4 N 4 53 49 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Saint Marcel Saone amp oldid 222254868