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Das Kloster Itzehoe ist eine ehemalige Zisterzienserinnenabtei in Itzehoe die nach der Reformation zu einem adeligen evangelischen Damenstift umgewandelt wurde Den Konvent der Damen leitet eine Abtissin Klosterhof mit dem Klosterhofteich und der St Laurentii Kirche im HintergrundRemise Kloster ItzehoeInhaltsverzeichnis 1 Grundung und Verlegung 2 Grundbesitz und Grundherrschaft 3 Umwandlung in ein adeliges Damenstift 4 Das Klostergebiet im 19 und 20 Jahrhundert 5 Abtissinnen Priorinnen und Verbitter des Klosters Itzehoe 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGrundung und Verlegung BearbeitenDas Kloster wurde ursprunglich wohl in den 1230er Jahren auf einer Wurt bei Ivenfleth an der Mundung der damals noch nicht eingedeichten Stor gegrundet 1263 siedelten die Zisterzienserinnen nach Itzehoe um vermutlich nicht zuletzt wegen des gelegentlich auftretenden Hochwassers 1 Grundbesitz und Grundherrschaft Bearbeiten nbsp Die Grundstucke des Gerichtsbezirks des Klosters sind in dieser Karte von 1848 in gelb dargestellt nbsp Klosterhof mit dem Klosterhofteich vom Kirchturm St Laurentii aus gesehenDas Kloster war bereits bei seiner Grundung mit Grundbesitz ausgestattet worden und konnte seine Besitzungen in den folgenden Jahrhunderten ausbauen Auch war die Nonnenabtei Itzehoe in vielen Gebieten Grund und Gerichtsherr und konnte von ihren dort lebenden Klosteruntertanen Abgaben fordern allerdings bildeten diese Gebiete keine raumlich geschlossene Grundherrschaft 2 So wurde das Kloster durch Schenkungen und Ankaufe 1383 alleiniger Grundeigentumer des mehr als 50 km entfernten Dorfes Langwedel am Brahmsee Die freien Bauern hatten ihre Steuern vierteljahrlich zu bezahlen erst unter preussischer Verwaltung wurde dieses Rechtsverhaltnis 1867 beendet Auf dem oft so genannten Galgenberg war die Richtstatte des Klosters Umwandlung in ein adeliges Damenstift Bearbeiten nbsp Denkmal der Abtissin Juliane von Hessen im KlosterhofNach der Reformation wurde das Kloster 1541 in ein evangelisches Damenstift Konvent umgewandelt als das es nach wie vor besteht 3 Die Konventualinnen sind unverheiratete oder verwitwete meist adlige Damen An der Spitze des Konvents steht eine in der Regel gewahlte Abtissin unterstutzt von einer Priorin Der sogenannte Verbitter vertritt juristische Belange und wirtschaftliche Interessen des Konvents gegenuber Dritten 1683 wurde Prinzessin Dorothea Louise von Sonderburg Augustenburg 1663 1721 von Christian V Konig von Danemark und Norwegen gegen die Statuten zur Abtissin ernannt Erst 1687 konnte sie ihr Amt antreten neun Jahre spater 1696 errichtete sie das reprasentative Abtissinnenhaus Klosterhof 7 Das Klostergebiet im 19 und 20 Jahrhundert BearbeitenIn Itzehoe bildeten der Klosterhof bei der St Laurentii Kirche auf dem sich noch heute ehemalige Klostergebaude befinden und das ubrige dem Kloster gehorige Gebiet eine von mehreren Jurisdiktionen und schliesslich eine eigenstandige Landgemeinde die die Ausbreitung der Stadtjurisdiktion bzw der Stadtgemeinde Itzehoe bis ins 20 Jahrhundert hinein erschwerte Das letzte Gebiet dieser eigenstandigen Landgemeinde war der Klosterhof der eine Enklave inmitten Itzehoes bildete Er wurde schliesslich 1935 36 zwangsweise nach Itzehoe eingemeindet 4 Geblieben ist dem Adeligen Kloster vor allem Grund und Waldeigentum So ist es beispielsweise Grundeigentumer des Gelandes des Schwimmzentrums Itzehoe dessen Bau auf einem erbbaurechtlichen Vertrag mit dem Adeligen Kloster beruht Auch der an die Stadt Itzehoe verpachtete Stormsteich gehort dem Kloster Ferner ist es Waldeigentumer des Itzehoer Klosterforsts und 75 Hektar Wald die 20 Kilometer nordlich von Itzehoe liegen Bis 2013 gehorte auch der Hackstruck innerhalb Itzehoes dazu welcher an das Klinikum Itzehoe verkauft wurde 5 Abtissinnen Priorinnen und Verbitter des Klosters Itzehoe Bearbeiten nbsp Grabstein fur Abtissinnen aus der Familie von Ahlefeldt nbsp Grabmale der Abtissinnen Prinzessin Marie von Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg undCharlotte von RumohrAbtissinnenName AmtszeitMargaretha 1282Margarete de Pogghewisch 1356 1371Wybe Wyburgis Pogghewisch 1381 1389Wybe Sehestedt 1403 1412Ide Reuntlo 1421Margareta Wulff 1429 1441Drude Rixtorp 1448 1475Elisabeth Hesten 1478 1482Mettildis Poggewysch 1487 1494Drude Walstorp 1495 1526Katharina Rantzau kath 1526 1547Katharina von Pogwisch ev 1547 1590Katharina von Ahlefeldt 1591 1602Dorothea von Ahlefeldt 1606 1610Prinzessin Marie von Schleswig Holstein 1611 1640Anna von Buchwald t 1640 1656Emerentia von Heesten 1656 1669Dorothea von Buchwald 1669 1683Prinzessin Dorothea Louise von Schleswig Holstein Augustenburg 1683 1721Margaretha Katharina von Ahlefeldt 1721 1727Metta Christina von Ahlefeldt 1727 1763Ottilie Elisabeth von Ahlefeldt 1763 1780 6 Margaretha Hedwig von Ahlefeldt 1780 1790Johanna von der Wisch 1790 1803Sophia Magdalena von Qualen 1803 1810Prinzessin Juliane zu Hessen Kassel 1810 1860Prinzessin Luise zu Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg 1860 1894Prinzessin Marie von Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg 1895 1941Charlotte von Rumohr 1941 1978Edelgard von Baudissin Zinzendorf 1978 1989Henriette Grafin zu Rantzau 1989 2014Gudrun von Ahlefeld 2015 Quelle verschiedene insbes Irmisch 7 PriorinnenName AmtszeitBertha von Ahlefeldt 15 JahrhundertCharlotte von Rumohr 1929 1941Henriette Grafin zu Rantzau 2014Gudrun von Ahlefeld 2015 VerbitterName AmtszeitDaniel Goschessohn v Rantzau 1 Mai 1658 wohl bis 1662Gosche von Buchwaldt ab 1662 bis nach 1682Friedrich von Reventlow nach 1696 bis nach 1705Claus von Reventlow Mitte 18 JahrhundertChristian von Ahlefeld auf Klein Colmar 1687 1771 ca 1766 1771Cai von Rantzau 1771 1777Graf Christian Ulrich von Brockdorff 8 1777 1808Josias von Qualen Propst 1742 1809 1819Cay Werner von Ahlefeldt 1820 1829Christian Andreas zu Rantzau 1829 1838Detlev Heinrich von Bulow 9 1839 1846Graf Magnus von Moltke ca 1848 1850Baron Adolf von Blome 1852 1856Wulf Henning von Rumohr 1857 1862Graf Ernst Christian von Reventlow 1863 1873Graf Adolf Ludwig Christian von Reventlow auf Wittenberg 1874 1906Graf Christian zu Rantzau auf Rastorf 1858 1939 1907 bis nach 1918 bis 1939 Friedrich Christian Graf von Kielmannsegg 1959 1982Hans Graf zu Rantzau derzeitEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Pelc Das Kloster Itzehoe S 43 f siehe unten Vgl Pelc Das Kloster Itzehoe S 47 f siehe unten Vgl Pelc Das Kloster Itzehoe S 58 siehe unten Vgl Pelc Das Kloster Itzehoe S 61 siehe unten Verkauf Hackstruck und Kauf 75 Hektar Wald Bericht auf shz de vom 15 Juni 2013 abgerufen am 23 Marz 2020 Sarkophag in der Ahlefeldt Kapelle der Lubecker Agidienkirche BuK II S 469 Rudolf Irmisch Geschichte der Stadt Itzehoe Itzehoe 1960 hgg von der Stadt Itzehoe S 495 siehe Wikipedia danisch Konigl Danischer Hof und Staatskalender fur das Jahr 1841 Seite 22Literatur BearbeitenEike von Hacht Arbeitskreis Itzehoer Geschichte Hrsg Juliane Prinzessin zu Hessen Kassel 1773 1860 Abtissin des Adeligen Klosters Itzehoe Ein Leben zwischen Standesschranken und Selbstbestimmung Itzehoe 2008 ISBN 978 3 00 024065 2 Reimer Hansen Die Grundung des Klosters zu Itzehoe In ZSHG 39 1909 S 253 262 Lorenz Hein Itzehoe In Ulrich Faust Germania Benedictina Bd XII Die Manner und Frauenkloster der Zisterzienser in Niedersachsen Schleswig Holstein und Hamburg St Ottilien 1994 S 268 281 Dieter Jurgen Mehlhorn Kloster in Schleswig Holstein Itzehoe Preetz Schleswig und Uetersen Boyens Heide 2004 ISBN 978 3 8042 1145 2 Ortwin Pelc Das Kloster Itzehoe Vom Zisterzienserinnen Konvent zum adligen Damenstift In Stadt Itzehoe Hrsg Itzehoe Geschichte einer Stadt in Schleswig Holstein Bd 1 Itzehoe 1988 S 43 61 S 108 112 Markus Posselt Die Schleswig Holsteinischen Kloster nach der Reformation Itzehoe 1894 Robert Renner Langwedel Blocksdorf Enkendorf Pohlsee Bearbeitung und Gestaltung von Winfried Sarnow Druck und Verlagsgesellschaft Husum 1983 Otto Voss Die Entwicklung des Itzehoer Nonnenklosters von seinen Anfangen bis zum Ausgang der Reformation Dissertation Universitat Kiel 1948 49 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Itzehoe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Adeligen Klosters Itzehoe Klosterprojekt der Universitat Kiel Itzehoer Klosterhof als eigener Rechtsbezirk53 923839 9 51919 Koordinaten 53 55 25 82 N 9 31 9 08 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Itzehoe amp oldid 227923096