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Der Kleine Laufen bei Laufenburg war eine Stromschnelle im Hochrhein unterhalb der Laufenbrucke zwischen den Stadten Laufenburg Schweiz und Laufenburg Deutschland Den Namen Kleiner Laufen erhielt der Katarakt in Unterscheidung zum Grossen Laufen Rheinfall und zum Mittleren Laufen Laufen bei Ettikon In den Jahren 1908 bis 1912 wurde der Kleine Laufen zur Verbesserung der Schiffbarkeit und zum Kraftwerksbau gesprengt Der noch ungesprengte Laufen mit der roten Fluh Farbfotografie von 1910Beide Laufenburg mit dem Laufen Photochromdruck 1896Gottlieb Theodor Hase Der Laufen 1864 Albuminabzug von 1881Henri Charles Plaut Blick durch die Schlucht auf Laufenburg 1859 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geographie 2 1 Flurnamen und Topografie 2 2 Geologie 2 3 Hoch und Niedrigwasser 3 Fischfang Flosserei und Warentransport 4 Abbildungen in Geschichte und in der Kunst 5 Unglucksfalle 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis zum Bau des Kraftwerks Laufenburg 1908 war die Stromschnelle bei Laufenburg nach dem Rheinfall die imposanteste Stromschnelle des Hochrheins Das Flussbett war hier zwischen den Felsen auf 12 bis 13 Meter Breite eingeengt 1 was zu einem Bruckenschlag in Form der Laufenbrucke geradezu aufforderte Geographie BearbeitenFlurnamen und Topografie Bearbeiten Laufen bedeutet Wasserfall Wasserstrudel Stromschnelle 2 Aufgrund der seltenen Naturformationen wurden aber auch fur viele einzelne Felsen Wirbel Strudel und sonstige Besonderheiten eigene Namen vergeben So fand sich im Flussbett der prismatische Rote Fluh Felsen an dem manches Floss zerschellte 1851 riss ein grosses Floss einen Teil des Felsens ab 3 Weiter gab es den Laufenfelsen der nur bei Niedrigwasser zu sehen war Auf dem Oftringerfels am deutschen Rheinufer auf dem einst die Ruine Oftringen stand befindet sich heute als Denkmal ein monumentaler Bronzeadler Auf den Lachsfang wies der Name Lachsloch hin Jede der fest installierten Salmenwaagen hatte ihren eigenen von der Ortlichkeit inspirierten Namen etwa Bey der Schnelle der Grausen in der Holl die Todten Waag oder im Treiben Wagle Die Todten Waag stand an dem gleichnamigen Wirbel der angeschwemmtes Material und auch Ertrunkene im Wirbel bis zum nachsten Hoch oder Niedrigwasser festhielt Daraus entstand die Sage dass die Seelen der Ertrunkenen erst dann erlost wurden wenn sie freikamen Flussabwarts lag die Schlucht eine von beiden Seiten mit scharfkantigen Gneisfelsen gesaumte Enge die die Wassermassen bei Hochwasser bis zu 17 m hoch anstauen konnte Bei Niedrigwasser konnte man mit Balken die Stelle uberqueren 4 Geologie Bearbeiten Die Stromschnelle bildete sich wahrend und nach der Riss Kaltzeit heraus wahrend das einstige weite Flussbett durch Schotter verfullt worden war Wahrend der anschliessenden Phase erneuter Eintiefung fixierte sich der Rheinlauf recht weit im Norden oberhalb eines Auslaufers des Sudschwarzwalder Grundgebirges In dessen harten von Aplitgangen durchzogenen Gneis frass sich der Rhein im weiteren Verlauf epigenetisch ein Die Gesteinsformationen sind wegen des Kraftwerksbaus eingehend erforscht worden Hoch und Niedrigwasser Bearbeiten Vor der Aufstauung schwankte der Wasserstand in der Felsenge erheblich bis zu 13 m Insbesondere die wenige Kilometer oberhalb mundende und den Rhein hier an Wasserfuhrung ubertreffende Aare fuhrt bei Schneeschmelze viel Wasser heran Fischfang Flosserei und Warentransport Bearbeiten Hauptartikel Hochrheinschifffahrt und Hochrheinflosserei Der Laufen bildete eine naturliche Fischtreppe welche alljahrlich wiederkehrend vom Atlantischen Lachs Rheinsalm genannt uberwunden wurde Die bis zu 1 10 m grossen Lachse wurden in der Regel mit Fischergalgen gefangen und waren die Haupteinnahmequelle der Fischerzunft Laufenburg Man fing aber auch andere Fische unter anderem Europaischen Stor 5 Wahrend man Flosse auflosen und die Stamme einzeln durchtreiben lassen konnte mussten alle Waren die auf dem Rhein transportiert wurden umgeladen werden 6 Dies bedeutete zusatzliche Einnahmen durch Transportgewerbe und Wegzoll Abbildungen in Geschichte und in der Kunst Bearbeiten nbsp Hans Thoma Der Laufen bei LaufenburgAbbildungen des Laufen gibt es seit dem Mittelalter Chroniken 7 und Geschichtswerke bildeten ihn ab Spater waren viele Kunstler von der Naturszenerie angetan etwa William Turner Hans Thoma Wilhelm Friedrich Gmelin Gustav Schonleber Johann Rudolf Rahn Louis Achille Saugy 1863 1931 oder Myles Birket Foster Zu den spateren Lichtbilddokumenten gehoren auch die des Fotografen Hermann Walter die er im Jahr 1900 auf Anregung des Geologen Albert Heim anfertigte Unglucksfalle Bearbeiten1793 verungluckten die Englander George Samuel Browne und sein Freund bei dem Versuch den Laufen mit einem Weidling zu befahren Literatur BearbeitenRudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds 1980 ISBN 3 7946 0174 2 Fridolin Jehle Theo Nawraht Alfred Luthi Geschichte der Stadt Laufenburg 3 Bande 1980 1986 Manfred Bosch Adelheid Enderle Heinz Fricker Reinhard Valenta Der Hochrhein Landschaft und Alltagsleben in alten Photographien G Braun 1997 ISBN 3 7650 8157 4 Laufenburg in der Topographia Alsatiae Matthaus Merian Wikisource Weblinks BearbeitenOffizielle Website von Laufenburg Baden Andreas Steigmeier Laufenburg Baden D In Historisches Lexikon der Schweiz Laufenburger Geschichte Erinnerungsort Laufenburger StromschnellenEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds S 990 ff Schweizerisches Idiotikon Band III Spalte 1141 f Artikel Laufen Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds S 988 Alfred Luthi Geschichte von Laufenburg Aargau Band 3 1986 S 259 Vertrag zwischen Deutschland den Niederlanden und der Schweiz betreffend die Regelung der Lachsfischerei im Stromgebiete des Rheins 1886 Wikisource Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Moritz Schauenburg Verlag Lahr Schwarzwald 1980 S 595 Chronik des Christoph Silbereisen e codices der Universitat Freiburg im Uechtland47 563496187778 8 0592441558333 Koordinaten 47 33 49 N 8 3 33 O CH1903 646706 268272 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleiner Laufen bei Laufenburg amp oldid 233921313