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Klara Stoffels geborene Wiechert 7 Dezember 1904 in Wiesdorf 11 August 1944 in Berlin Hinrichtungsstatte Plotzensee war eine deutsche Zeugin Jehovas und ein Opfer der nationalsozialistischen Kriegsjustiz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKlara Stoffels wurde am 7 Dezember 1904 geboren Nach der Heirat mit Friedrich Fritz Stoffels engagierte sich das Ehepaar bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in der Gemeinschaft der Bibelforscher seit 1931 Zeugen Jehovas 1 Das Ehepaar bewohnte bis 1935 eine Wohnung in der Simrockstrasse in Koln Ehrenfeld Auch nach dem endgultigen Verbot der Glaubensbewegung der Bibelforscher im Juni 1933 organisierten sie die Verteilung der verbotenen Zeitschrift Wachtturm und von Flugblattern im Untergrund 2 Zusammen mit den Kolner Mitgliedern der Religionsgemeinschaft betatigten sie sich weiterhin aktiv missionarisch und insbesondere nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges antimilitaristisch nbsp Bahnhof Belvedere Wohnhaus der Familie Stoffels Ende der 1930er Jahre in MungersdorfNachdem Fritz Stoffels seine Arbeit aufgrund seines Glaubens nicht mehr ausuben durfte zog die Familie 1935 in das alte Bahnhofsgebaude Belvedere am westlichen Stadtrand von Koln nach Mungersdorf Ihr Ehemann Fritz Stoffels wurde 1939 verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt Im April 1943 flog im Ruhrgebiet eine im Untergrund operierende Gruppe um die Zeugen Jehovas Julius Engelhard und Auguste Hetkamp auf Im Rahmen der darauf folgenden grossangelegten Verhaftungswelle von Zeugen Jehovas durch die Gestapo im Ruhrgebiet und im Rheinland wurden auch Klara und Friedrich Stoffels inhaftiert Klara Stoffels weigerte sich aus religioser Uberzeugung im Rustungsbetrieb des Zuchthauses zu arbeiten Gemeinsam mit ihrem Mann und einer Gruppe Zeugen Jehovas wurde sie am 2 Juni 1944 vom 6 Senat des Volksgerichtshofs der Wehrkraftzersetzung und landesverraterischer Feindbegunstigung fur schuldig befunden und zum Tode verurteilt 3 Gemeinsam mit Auguste Hetkamp wurde sie anschliessend wieder in das Frauengefangnis Barnimstrasse in Berlin uberstellt 4 Das Todesurteil wurde am 11 August 1944 in der Hinrichtungsstatte Berlin Plotzensee durch das Fallbeil vollstreckt Klara Stoffels hinterliess Freunden einen Abschiedsbrief der ihren ungebrochenen Glauben dokumentierte Ich habe die Freude mit meinem guten lieben treuen Fritz gemeinsam den Pilgerlauf zu beenden Ja was wird uns sein nur Freude und Gluck Meine Lieben in diesem Sinne freue ich mich und schaue dem Tod freudig ins Auge und hoffe dass es Fritz auch tut Klara Stoffels 5 Die mitangeklagten und zum Tode verurteilten Manner der Gruppe der Zeugen Jehovas Johann Horstgen Paul Weseler Wilhelm Bischoff und ihr Mann Friedrich Stoffels wurden drei Tage spater am 14 August 1944 in der Hinrichtungsstatte Brandenburg Gorden ermordet Klaras Bruder versteckten wahrend des Krieges judische Mitburger die sich durch das Untertauchen ihrer Deportation entziehen konnten 6 Ihr Bruder Karl Wiechert wurde nach dem Krieg ein erfolgreicher Kolner Mundart und Karnevalsdichter 7 Ehrung Bearbeiten nbsp Stolperstein mit falschem Geburtsnamen fur Klara Stoffels vor dem Bahnhof Belvedere Belvederestrasse 147 in Koln MungersdorfAm 20 Januar 2007 wurden in Koln Mungersdorf vor dem Belvedere Haus einem alten Bahnhofsgebaude an der Eisenbahnstrecke Koln Aachen zwei Stolpersteine im Rahmen des Kunst und Denkmalprojektes von Gunter Demnig zur Erinnerung an Klara Stoffels und ihren Mann Fritz verlegt 8 Literatur BearbeitenDetlef Garbe Between Resistance and Martyrdom Jehovah s Witnesses in the Third Reich Madison 2008 Detlef Garbe Zwischen Widerstand und Martyrium Die Zeugen Jehovas im Dritten Reich de Gruyter 1999 Volltext digital verfugbar Helmut Bieger Erinnerungen an Tante Klarchen In Blickpunkt Mungersdorf 17 Winter 2010 11 Geschichtsforschung Zeugen Jehovas in Koln NS Dokumentationszentrum der Stadt Koln Die NS Verfolgung der Zeugen Jehovas in Koln 1933 1945 Koln 2006 40 S Einzelnachweise Bearbeiten Mike Lorsbach Die NS Verfolgung der Zeugen Jehovas in Koln 1933 1945 Eine Darstellung der Verfolgungsgeschichte der Kolner Zeugen Jehovas auf der Grundlage bisher unveroffentlichter Archivalien Hrsg Arbeitsgruppe Geschichtsforschung Jehovas Zeugen in Koln in Kooperation mit dem NS Dokumentationszentrum der Stadt Koln Koln 2006 S 25 Helmut Bieger Erinnerung an Tante Klarchen Bewohner des Hauses Belvedere hingerichtet In Blickpunkt Mungersdorf Heft 17 Koln 2010 11 S 24 ff Dort auch ein Hinweis zum falschen Geburtsnamen bei den Stolpersteinen Detlef Garbe Zwischen Widerstand und Martyrium Die Zeugen Jehovas im Dritten Reich Studien zur Zeitgeschichte Band 42 4 Auflage Walter de Gruyter 1999 ISBN 3 486 56404 8 S 338 Frauengefangnis Barnimstrasse Liste der hingerichteten Frauen wahrend des Nationalsozialismus Memento vom 5 Mai 2015 im Internet Archive In ml architekten de abgerufen am 24 Marz 2015 Johannes Wrobel Auf Wiedersehen Abschiedsbriefe von zum Tode verurteilten Zeugen Jehovas im NS Regime In Marcus Herrberger Denn es steht geschrieben Du sollst nicht toten Die Verfolgung religioser Kriegsdienstverweigerer unter dem NS Regime mit besonderer Berucksichtigung der Zeugen Jehovas 1939 1945 Wien 2005 S 304 hier aus Wachtturmgesellschaft Geschichtsarchiv der Zeugen Jehovas 11 08 44 Helmut Bieger Erinnerung an Tante Klarchen Bewohner des Hauses Belvedere hingerichtet In Blickpunkt Mungersdorf Heft 17 Koln 2010 11 S 26 Karl Wiechert Mer baue op Kolsche Opbau Marsch Unserer Vaterstadt Koln gewidmet Koln 1947 3 S Stolpersteine fur Zeugen Jehovas In stadt koeln de 16 Januar 2007 abgerufen am 23 Marz 2015 PersonendatenNAME Stoffels KlaraALTERNATIVNAMEN Wiechert Klara Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Zeugin Jehovas und ein Opfer der NS KriegsjustizGEBURTSDATUM 7 Dezember 1904GEBURTSORT WiesdorfSTERBEDATUM 11 August 1944STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klara Stoffels amp oldid 234544160