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Klara Friederike Anna Nowak 29 Marz 1922 in Berlin Franzosisch Buchholz 14 Dezember 2003 in Detmold 1 war eine deutsche Krankenschwester und Aktivistin In ihrer Jugend wurde sie Opfer der nationalsozialistischen Rassenhygiene nach der Menschen mit tatsachlichen oder vermeintlichen Behinderungen zwangssterilisiert wurden Klara Nowak war Mitbegrunderin und Vorsitzende des Bundes der Euthanasie Geschadigten und Zwangssterilisierten 2 Sie setzte sich fur die Anerkennung und Entschadigung der Opfer der Zwangssterilisation ein und hatte massgeblichen Anteil an der Aufhebung der nationalsozialistischen Gerichtsurteile Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKlara Nowak wuchs mit ihren Eltern und zwei jungeren Brudern am Stadtrand von Berlin auf ihr Vater betrieb eine Gartnerei Nachdem sie die Volksschule beendet hatte begann sie 1936 eine hauswirtschaftliche Ausbildung Von 1938 bis 1939 arbeitete sie als Uniformnaherin danach nahm sie eine Haushaltsstelle in Holstein an Als 1939 ihr 17 jahriger Bruder Gustav krank wurde und unter Fieberfantasien litt wurde er von den ihn behandelnden Arzten fur neun Monate in die Psychiatrie geschickt Dort wurde er als erblich vorbelasteter Geisteskranker eingestuft Ein Jahr spater sturzte Klara Nowak bei der Arbeit auf einer Treppe und zog sich eine Gehirnerschutterung zu Da ihr Bruder als psychisch krank registriert war wurde Klara in der Landesheilanstalt Neustadt sofort in die Psychiatrie eingewiesen Sie wurde nach einigen Wochen entlassen Als sie aber kurz darauf ihren Bruder im Berliner Krankenhaus Charite besuchen wollte wurde sie erneut in der psychiatrischen Abteilung festgehalten mit der Begrundung sie habe sich laut und auffallig verhalten Sie wurde zwar nach kurzer Zeit wieder entlassen musste sich aber vor dem Erbgesundheitsgericht in Berlin Charlottenburg vernehmen lassen Das Gericht attestierte ihr Schizophrenie ohne dass dafur nachvollziehbare medizinische Hinweise vorlagen Klara Nowaks einzige Moglichkeit einem Leben in einer psychiatrischen Einrichtung zu entgehen war einer Sterilisation zuzustimmen 1941 wurden Gustav und Klara Nowak zwangssterilisiert Sie war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt Klara Nowak sagte daruber spater Durch die Zwangssterilisierung wurde unser Leben in vollig unvorhersehbare Bahnen gelenkt wir waren Kinder junge Frauen und Manner denen der Boden unter den Fussen weggerissen wurde 3 Gustav starb wenig spater als Soldat ebenso Klaras Vater und ihr anderer Bruder Nach dem Krieg zog Klara Nowak mit ihrer Mutter nach Halberstadt und machte eine Ausbildung als Krankenschwester 1987 grundete Klara Nowak in Detmold gemeinsam mit Angehorigen von Opfern der Aktion T4 den Bund der Euthanasie Geschadigten und Zwangssterilisierten dessen Vorsitzende sie bis 1999 war 2 Der Verein sammelte Erfahrungsberichte der Opfer und hatte zum Ziel die Urteile gegen sie aufheben zu lassen und Entschadigungen zu erwirken Da bis Anfang der 1990er Jahre die Sterilisationsurteile nicht als spezifisch nationalsozialistisch eingestuft wurden bestanden sie rechtlich weiter was eine Entschadigung der Opfer verhinderte 1998 hob der Bundestag die Urteile der Erbgesundheitsgerichte formal auf Zwar erhielten die Opfer von Euthanasie und Zwangssterilisation keinen Anspruch auf Leistungen nach dem Bundesentschadigungsgesetz erhielten aber teilweise eine einmalige Entschadigung von 5000 DM Nowak bezeichnete dies als lacherliche Summe stellte aber fest dass sie nicht hauptsachlich an Geld interessiert sei sondern an einem Ende der Stigmatisierung Ehrungen und Gedenken BearbeitenBeim Denkmal fur die Opfer der Aktion T4 in Berlin Tiergarten ist Klara Nowak eine Informationstafel gewidmet In Detmold ist die Klara Nowak Strasse nach ihr benannt Literatur BearbeitenHenning Tummers Anerkennungskampfe Die Nachgeschichte der nationalsozialistischen Zwangssterilisationen in der Bundesrepublik Wallstein Verlag 2011 ISBN 978 3 8353 0985 2 S 288 292 Frank Schneider Petra Lutz Erfasst verfolgt vernichtet Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus Springer Heidelberg 2014 ISBN 978 3 6425 4027 1 S 188 191 Armin Fuhrer Vergessenes Unrecht In Die Welt 31 Marz 1998 abgerufen am 24 Marz 2018 Matthias von Hellfeld Agonie ohne Ende In Die Zeit 21 November 2012 abgerufen am 24 Marz 2018 Weblinks BearbeitenKlara Nowak auf der Informationsseite zum T4 Denkmal mit Foto Klara Nowaks Zeugnis im Archiv der Shoah Foundation Arbeitsgemeinschaft Bund der Euthanasie Geschadigten und ZwangssterilisiertenEinzelnachweise Bearbeiten https www dgppn de Resources Persistent 543964c06b63730fc45060a2573bf018156c3070 Begleit Heft 20erfasst 20verfolgt 20vernichtet pdf a b Der Verein bestand von 1987 bis 2009 Nachfolgerin ist seit 2010 die Arbeitsgemeinschaft Bund der Euthanasie Geschadigten und Zwangssterilisierten Frank Schneider Erfasst verfolgt vernichtet registered persecuted annihilated Springer Verlag 2014 ISBN 978 3 642 54028 8 S 190 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 1147229864 lobid OGND AKS VIAF 190151246601744132610 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nowak KlaraALTERNATIVNAMEN Nowak Klara Friederike Anna vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Krankenschwester und AktivistinGEBURTSDATUM 29 Marz 1922GEBURTSORT Berlin Franzosisch BuchholzSTERBEDATUM 14 Dezember 2003STERBEORT Detmold Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klara Nowak amp oldid 228528943