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Die Kirche Vechigen ist die reformierte Dorfkirche in der Gemeinde Vechigen im Kanton Bern Zur Kirchgemeinde gehoren der Pfarrkreis West mit Boll Vechigen Lindental und Dentenberg sowie der Pfarrkreis Ost mit den Gebieten von der Manziwilegg uber Lauterbach Littewil Atzrutti und Utzigenrain bis zur Worbstrasse in Boll Kirche Vechigen mit Pfarrhaus Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 2 1 Die erste Kirche 2 2 Die neue Kirche 3 Ausstattung 3 1 Glasmalereien 3 2 Glocken 3 3 Orgel 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenAuf einem Gelandevorsprung weithin sichtbar steht die ursprunglich dem Heiligen Martin geweihte Kirche Am geosteten Saalbau ist sudseitig der Turm mit Satteldach angebaut Der Kirchhof ist zur Strasse mit einer Mauer begrenzt und umgeben von einer Baugruppe mit Pfrundscheune Pfarrhaus und alten Bauernhausern Der Eingang befindet sich an der westlichen Kirchenwand unter einem Vordach wie auch bei anderen Berner Landkirchen Im Inneren offnet sich vor der Empore ein heller Saal und hinter dem Chorbogen ein eingezogener Polygonalchor mit einem alten Chorgestuhl Geschichte BearbeitenDie erste Kirche Bearbeiten Uber eine Vorgangerkirche ist als ein Hinweis eine Urkunde von 1175 im papstlichen Zehntenbuch liber detimationis erhalten Darin wird belegt dass der Leutpriester von Vechingen einen Zehntteil seiner Einkunfte als Kreuzzugssteuer zur auf dem Konzil von Lyon 1174 beschlossenen Rettung des Heiligen Landes abzuliefern hatte Daraus ist zu schliessen dass damals bereits eine Kirche bestand Um 1300 bildete Bern aus den Kirchenspielen Bolligen Stettlen Vechigen und Muri einen erweiterten Stadtbezirk und unterstellte ihn seiner Gerichtsbarkeit Der Kirchensatz Kollatur von Vechigen gehorte 1352 den Brudern Niklaus und Anton von Blankenburg Diese gaben das Kollaturrecht als Lehen an verschiedene Berner Burger weiter Durch sie kam der Besitz uber das Niedere Spital an das Heiliggeistspital in Bern 1418 erhielt der Abt von Frienisberg durch die formliche Inkorporation des Papsts den Auftrag die Pfarrkirche Vechigen dem Heiliggeistspital einzuverleiben Das Kloster und Spital verkaufte 1480 das Kollaturrecht an Wilhelm von Diesbach zu lebenslangem Nutzen Er war Schultheiss von Bern und Herr zu Worb Signau und Diessbach bis zu seinem Tod 1517 Nach 1519 ging der Kirchensatz trotz Erbstreitigkeiten mit den Sohnen Wilhelms zuruck an das Kloster und Heiliggeistspital Aus finanziellen Grunden verkaufte das Kloster 1592 dann an das neu gegrundete stadtische Spital das bis zur Aufhebung der Kollaturrechte 1839 Inhaber der Rechte blieb Beim Pfarrhausbrand von 1572 gingen viele Dokumente verloren was nahere Forschungen erschwert Die neue Kirche Bearbeiten 1486 musste ein neuer Kirchturm gebaut werden Vermutlich waren die Mauern bereits durch das katastrophale Erdbeben von Basel vom 18 Oktober 1356 das auch Bern streifte erheblich beschadigt Ernst Grunder schrieb in seiner Chronik von 1903 1486 ward der Kirchturm durch einen heftigen Sturm niedergeworfen wobei die Glocken zerbrachen 1 Uber der nordlichen Eingangspforte im Chor ist das Wappen des Bauherrn Wilhelm von Diesbach mit einer Inschrift angebracht Er liess den neuen Turm bauen In seine Amtszeit fiel auch der Neubau der Kirche von 1513 bis 1514 1729 wurde die Kirche mit Unterstutzung Berns renoviert Eine Sakristei mit Pultdach wurde 1871 ostlich beim Turm und Chor hinzugefugt Die umfassende Renovierung von 1954 bis 1956 legte die Umfassungen des Chorbogen der Fenster und Turen aus Tuffstein frei Eine archaologische Untersuchung des Baugrunds fand nicht statt Ausstattung BearbeitenAm Chorbogen ist die oktogonale Kanzel von 1734 im Regence Stil mit einem schwach profilierten Schalldeckel angebaut Sie tragt das Stifterwappen mit den Initialen ND fur Niklaus Dachselhofer 1634 1707 von Utzigen und die Jahrzahl 1734 Der Abendmahlstisch von 1729 tragt auf dem barocken Fuss eine profilierte Platte beides aus schwarzem Marmor Oberlander Kalkstein gefertigt Glasmalereien Bearbeiten nbsp Erzengel Michael und Wappen von BernIn den Spickeln des Masswerks der funf Chorfenster sind Pflanzenmotive als Glasmalerei eingefugt Von links beginnend rote Weintrauben Disteln in der Mitte Schwertlilien mit der Jahreszahl 1907 rechts Heckenrosen und Lowenzahn Ausserdem sind im mittleren Fenster gestiftete Scheiben von Bern mit dem Berner Wappen und dem Erzengel Michael als Drachentoter sowie vom Synodalrat Bern mit dem auferstandenen Christus und den Attributen der Evangelisten in den Ecken Gemalt wurden sie von P Zehnder und hergestellt 1956 von der Glaswerkstatt Halter in Bern Glocken Bearbeiten Aus der Glockengiesserei Ruetschi Aarau kommen alle funf Glocken Die ersten drei wurden 1862 gegossen und mit der vierten 1884 erganzt Sie bilden den Akkord es g b es Sie tragen die Inschriften CHRISTUS IST MEIN LEBEN STERBEN IST MEIN GEWINN AUFERSTEHEN IST MEINE HOFFNUNG GOTT IST DIE LIEBE 1977 kam durch eine Stiftung die auf den Ton c gestimmte funfte Glocke mit der Inschrift DER HERR IST MEIN HIRTE MIR WIRD NICHTS MANGELN dazu Orgel Bearbeiten Die Orgel besitzt ein mit Girlanden und Vasen verziertes und mit posaunenspielenden Putten versehenes Gehause von 1790 Sie zahlt rund 1200 sowohl aus Holz als auch aus Metall bestehende Pfeifen Uber den Erbauer ist bis jetzt nichts bekannt 2 Das zweimanualige Werk stammt von Orgelbau Genf 3 Literatur BearbeitenBarbara Junker Wisler et al Geschichte der Gemeinde Vechigen Gemeindeverwaltung Vechigen Stampfli Cie Bern 1995 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in VechigenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Vechigen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Vechigen Geschichte Informationen zur Geschichte der Kirche auf der Website der Kirchgemeinde Vechigen Anne Marie Dubler Vechigen In Historisches Lexikon der Schweiz Barbara Braun Bucher Wilhelm v Diesbach In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Grunder Geschichte der Gemeinde Vechigen Vechigen 1903 Hans Gugger Die bernischen Orgeln Stampfli Bern 1978 Seite 526 528 Erwahnung der Orgel ref Kirche Vechigen im Orgelverzeichnis Schweiz Liechtenstein auf privater Website abgerufen am 21 Marz 2015 46 945131 7 559399 Koordinaten 46 56 42 5 N 7 33 33 8 O CH1903 609194 199345 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Vechigen amp oldid 233705156