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Die evangelische Kirche Steinbach ist eine spatgotische barockisierte Saalkirche im Ortsteil Steinbach von Bad Lausick im Landkreis Leipzig in Sachsen Sie gehort zur Kirchgemeinde Bad Lausick Etzoldsheim im Kirchenbezirk Leipziger Land der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens und verdient durch ihre weitgehend erhaltene barocke Orgel Beachtung Kirche SteinbachWestansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Gelaut 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie ansehnliche Saalkirche entstand durch eingreifenden barocken Umbau 1717 einer spatgotischen Saalkirche aus der Zeit um 1400 die ihrerseits einen holzernen Vorgangerbau aus der Zeit um 1170 ersetzte Eine Restaurierung erfolgte in den Jahren 1974 1989 Das Bauwerk ist ein Putzbau mit einer Gliederung durch Ecklisenen und dreiseitigem Schluss Der Westturm ist uber einem querrechteckigen Unterbau in der Breite des Saals errichtet und wird durch einen achteckigen Aufsatz mit geschwungener Haube und offener Laterne abgeschlossen Das Innere ist ein einheitlicher heller Saal mit Fensternischen in Raumhohe Ein Muldengewolbe mit Stuckierung und zartem Rankenschmuck das in der Mitte ein Wappen des Christoph Friedrich Pflugk von 1722 tragt schliesst den Raum ab Im Osten ist eine prachtige nach den Seiten zuruckschwingende Emporenanlage auf Saulen eingebaut deren Kapitelle mit Engelskopfen verziert sind Im Westen ist uber einem weiten Flachbogen eine verglaste Patronatsloge von 1717 angeordnet Ausstattung BearbeitenDie Kanzel ist von Saulen mit gesprengtem Giebel flankiert Eine wohlgestaltete geschnitzte Lesetaufe in Form einer barocken Vase mit einem Putto als Pulthalter stammt aus der Zeit um 1720 Eine neugotische Taufe aus Sandstein wurde aus der Kirche des aufgegebenen Ortes Breunsdorf ubernommen Zwei Schnitzfiguren zeigen Gottvater und eine Madonna die von einer Marienkronung aus der Zeit um 1430 stammen Ein spatbarockes holzernes Epitaph fur Christoph Friedrich Pflugk 1725 ist von Trophaen gerahmt Ein Grabdenkmal der Dorothea von Zehmen 1690 ist mit Blattwerk und Blumen verziert Orgel BearbeitenDie Orgel mit reich geschmucktem Prospekt ist ein Werk von Johann Ernst Hahnel aus Meissen aus dem Jahr 1724 mit 14 Registern auf zwei Manualen und Pedal Die Urheberschaft Hahnels ist durch Reparaturrechnungen von 1771 gesichert 1727 erfolgte eine Ausbesserung durch den Organisten aus Borna 1747 1748 erfolgten Reparaturen durch Hahnel oder einen seiner Gesellen 1770 wurden die Balge repariert 1771 wurde eine Reinigung und Uberholung durch Hahnel und Johann George Friedrich Zollner vorgenommen Weitere kleinere Reparaturen erfolgten 1777 und 1796 eine grossere im Jahr 1797 Fur 1831 ist eine erneute kleinere Reparatur uberliefert Im Jahr 1917 mussten die Prospektpfeifen fur Kriegszwecke abgegeben werden Im Jahr 1922 wurde durch Alfred Schmeisser nach einem Kostenvoranschlag von 1921 ein Zinkprospekt eingebaut fehlende oder defekte Metallpfeifen erneuert sowie ein neues Geblase eingebaut Im Jahr 1938 wurde die Orgel durch Hermann Eule Orgelbau Bautzen stilgerecht wiederhergestellt Im Jahr 1961 wurde durch Reinhard Schmeisser ein Elektroventilator eingebaut 1 Die Disposition lautet 2 I Hauptwerk CD c3Quinta Viola 8 Flauto Major 8 Principal 4 Flauto Minor 4 Quinta 3 Octava 2 Mixtur III 1 1 3 II Positiv CD c3Flauto Major 8 Flauto Minor 4 Nassat 3 Principal 2 Sifflote 1 Pedal CD c1Subbass 16 Violon 8 Koppeln Manualschiebekoppel Pedal Hauptwerk Spielhilfe KalkantenklingelGelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus zwei Eisenhartgussglocken und einer Bronzeglocke Der Glockenstuhl besteht aus einer Stahlkonstruktion 3 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 3 Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Material Schlagton1 1957 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 820 mm 250 kg d 2 1857 Glockengiesserei Gebr Ulrich Bronze 530 mm 70 kg f 3 1957 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 660 mm 120 kg g Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 919 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 360 Die Johann Ernst Hahnel Orgel der Kirche in Steinbach Festschrift zur Wiedereinweihung am 11 09 2011 Hrsg Forderverein Hahnel Orgel Steinbach e V Redaktion Stephan Blaut Christoph Schuster 43 Seiten Bad Lausick Steinbach 2011 ohne ISBN 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Steinbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Dahnert Historische Orgeln in Sachsen 1 Auflage Verlag Das Musikinstrument Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 920112 76 8 S 257 258 Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 3 Oktober 2022 a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02871 9 S 360 https d nb info 1051791499 0451 169537 12 599314 Koordinaten 51 10 10 3 N 12 35 57 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Steinbach Bad Lausick amp oldid 237094983