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Die Kirche Seifersdorf bei Dippoldiswalde ist eine einschiffige romanisch barocke Kirche und befindet sich in der Mitte des gleichnamigen Dorfes Sie gehort zum Kirchspiel Kreischa Seifersdorf in der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Kirche Seifersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gelaut 3 Friedhof und Pfarrhof 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp FriedhofsgiebelDie Kirche wurde erstmals in der Grundungsurkunde von Seifersdorf vom 4 Juli 1282 erwahnt als fur die von dem Burggrafen Otto II zu Dohna fur seine in Altzella ruhenden Vorfahren in der jahrlichen Seelenmesse 1 Pfund Freiberger Munze eingenommen wurde Am 20 Juli 1312 schenkte derselbe Burggraf das Kirchlehen dem Kloster Altzella im Jahre 1346 wird die Kirche unter den 17 Kirchspielen des Kirchkreises Dippoldiswalde in der Kirchprovinz Nisan erwahnt nbsp Kirche im Jahre 1905 nbsp SeitenansichtAus der Fruhphase der Kirche haben sich der mit romanischen Ornamenten verzierte Taufstein sowie spatgotische Fresken aus dem 15 Jahrhundert an den Kirchenschiffinnenwanden erhalten Der Chorraum wird durch einen machtigen Chorbogen vom Kirchenschiff getrennt Die im Chorraum erhaltene Jahreszahl 1451 gilt als Zeitpunkt in dem der Kurfurst von Sachsen den Bau in seinen heutigen Zustand versetzen liess 1 Es ist anzunehmen dass die spatgotischen Fresken die Bilder aus dem Leben Jesus Christus zeigen in dieser Zeit entstanden die einen Jesus am Kreuz mit der Heiligen Lanze und Stephaton zeigen Vergleichbare Fresken finden sich in der Kirche Dobra bei Liebstadt nbsp FreskoDer Flugelaltar tragt die Jahreszahl 1518 und wurde vom Dippoldiswalder Kunstler Mol Jurge 2 geschaffen welcher auch die Altare mit dem gleichen Eichenwerk auf Goldgrundmuster der Kirchen St Nikolai Oberbobritzsch Hennersdorf und St Nikolai Dippoldiswalde fertigte die Schnitzfiguren fertigte der Meister der Freiberger Domapostel der Altaraufsatz ist eines jungeren Datums Die Schwester des Vorwerksbesitzers Heinrich von Miltitz in Malter Maria von Miltitz wurde 1593 in einer Gruft im Altarraum begraben Im Jahre 1639 sollen Teile der Kirche im Dreissigjahrigen Krieg durch die schwedischen Truppen in Brand gesteckt worden sein im Kirchenbuch von Seifersdorf ist kein Beleg dazu niedergeschrieben 3 Personen aus Malter 2 Personen aus Seifersdorf 1 Person aus Seifen und 1 Person aus Spechtritz sind bei dem Stadtbrand von Rabenau am 17 April 1639 um das Leben gekommen Die Kanzel mit den Bildern der vier Evangelisten und reichem Schnitzwerk verziert ist um 1600 angebracht und im Stil der Renaissance von einem Kunstler aus dem Raum Dippoldiswalde geschaffen worden der auch die Kanzeln der Kirche in Hockendorf und Kirche St Egidien Rabenau fertigte Der Taufsteindeckel mit seinem Schnitzwerk stammt aus 1749 die Taufwanne von 1743 In der Kirche existiert unter anderem das Bild des Pfarrers Carl Gotthelf Hardtmann aus dem Jahre 1838 dessen Grab sich rechts neben dem Eingang befindet Zwei im Jahre 1850 gestiftete Kronleuchter schmucken und beleuchten das Innere In den Jahren 1868 1871 erfolgte das Anbringen neuer Deckenbilder und der Einbau einer neuen Orgel durch den Dippoldiswalder Orgelbaumeister Karl Traugott Stockel der seine Instrumente entgegen dem Trend seiner Zeit im Wesentlichen angelehnt an die Orgelbaukunst der Barockzeit baute Sie hat 16 Register 2 Manuale und eine mechanische Traktur Die mechanische Kirchturmuhr schuf F Rader im Jahre 1834 Einst zeigte eine Sonnenuhr an der Aussenwand der Kirche die Zeiten an Die Eingangshallen besitzen je eine Eingangstur in der hinteren Halle ein schlichter Rahmen mit Rundbogen und aufgesetzten Steinkrenz mit umlaufenden Steinkrenz in der vorderen Halle ein hervorgehobener Rahmen mit aufgesetzten Steinkreuz mit Efeubild Gelaut BearbeitenDas Glockengelaut besteht aus einer kleinen mittleren und grossen Bronzeglocke die im Jahre 2003 gegossen wurden und im selben Jahr nach Erneuerung des Glockenturmgebalks geweiht wurden Bereits um das Jahr 1500 wurde der Kirche eine kleine Glocke geweiht dieser folgten eine mittlere und grosse Bronzeglocke die der Dresdner Glockengiesser Michael Weinhold in den Jahren 1697 und 1724 schuf Beide grossere alteren Glocken wurden im 1 Weltkrieg eingeschmolzen die alteste fand ihren Platz in einer anderen Kirche Drei am 24 Juni 1922 geweihte Glocken der Firma Bruno Pietzel amp Co wurden im 2 Weltkrieg eingeschmolzen im Jahre 1948 folgten drei Eisenglocken die 2003 ausgedient waren Das heutige Gelaut besteht aus drei Bronzeglocken der Glockenstuhl wurde 2003 erneuert und ist aus Eichenholz gefertigt 3 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Schlagton1 2003 Glockengiesserei R Perner 833 mm 389 kg b 2 2003 Glockengiesserei R Perner 720 mm 253 kg des 3 2003 Glockengiesserei R Perner 676 mm 223 kg es Friedhof und Pfarrhof BearbeitenUm die Kirche herum besteht der alte Kirchhof mit dem um 1884 erbauten Kirchhofeisentoren der Gemeindefriedhof Hier steht das Kriegerdenkmal von 1921 fur die Bewohner des Ortes die im Ersten Weltkrieg gefallen sind Vor der Kirche am Kirchhoftore steht die Luthergedenkeiche die zum 300 Todestag von Martin Luther 1846 und die Gegenuber stehende Luthertaufeiche die zum 400 Tauftag von Martin Luther 1883 gepflanzt wurde Gegenuber der Kirche steht das Pfarrhaus von 1848 daneben das im Jahre 1892 errichtete Pachterhaus und das Knechthaus mit der Scheune aus dem Jahre 1817 Diese Gebaude bilden das Gemeindezentrum Literatur BearbeitenRainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 358 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Seifersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Kirche auf der Website des KirchspielsEinzelnachweise Bearbeiten 235 In Weisseritz Zeitung SLUB 23 August 1922 abgerufen am 14 September 2023 deutsch 249 In Weisseritz Zeitung SLUB 9 August 1922 abgerufen am 14 September 2023 deutsch Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2011 ISBN 978 3 374 02871 9 S 358 50 934459 13 641003 Koordinaten 50 56 4 1 N 13 38 27 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Seifersdorf Dippoldiswalde amp oldid 238675144