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Die Kirche Cammerswalde ist eine Barockkirche in Cammerswalde einem Ortsteil der Gemeinde Neuhausen Erzgeb Kirche Cammerswalde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Alter 1 2 Entstehung und weitere Geschichte 1 3 Orgel 1 4 Kirchgelaut 1 5 Die Kirche heute 2 Gedenksteine 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Anno 1703 den 7 Maij ist dieser Kirchen Bau mit Gott angefange n und den 19 Julij 1708 gluckl ich vollendet worde n Die das Panorama des Mitteldorfes bestimmende romanische Kirche wurde 1703 umgebaut Uber dem Eingang steht Anno 1703 den 7 Maij ist dieser Kirchen Bau mit Gott angefange n und den 19 Julij 1708 gluckl ich vollendet worde n Die heutige Kirche verfugt uber eine kunstvolle Kassettendecke und ein kunstlerisch wertvolles Altarbild Sie zahlt zu den Kirchen der Region im Stil des so genannten Bauernbarock Alter Bearbeiten nbsp Kirche im Februar 2009 nbsp Blick zum AltarDas Alter der Kirche ist unbekannt erstmals genannt wird sie in der 1495 erstellten Bistumsmatrikel 1 Die alteste Jahreszahl findet man in einer lateinischen Inschrift an der altesten der drei Glocken anno doi 1499 Im Jahre des Herrn 1499 O Konig der Herrlichkeit komm mit Frieden Sei gegrusst Maria Aus der fruheren Holzkirche sind drei Schnitzfiguren in einem Schrein und der Altar mit einem Kreuzigungsgemalde erhalten Entstehung und weitere Geschichte Bearbeiten Ungeklart ist die Eintragung des Pfarrers Herrmann 1793 bis 1838 im Amt im Kirchenbuch Anno 1422 ist die Kirche zu Cammerswalde von dem Bischof Johann IV von Meissen geweihet und den Aposteln Peter und Paul geeignet worden Johann IV wurde jedoch erst 1427 Bischof Im Erzgebirgischen Generalanzeiger von 1930 2 steht dass der damalige Cammerswalder Pfarrer Jauck die unterschiedlichen Fakten anders deutete Eine Kirche soll in Cammerswalde 1422 geweiht worden sein Dazu gibt es einen Eintrag im Ratsarchiv der Stadt Sayda Johann IV kann durchaus 1422 die Weihe vorgenommen haben und zwar in vertretender Eigenschaft des Erzbischofs Rudolf von Planitz als Weihbischof zumal er schon als dessen Nachfolger vorgesehen war Nach Jauck trug die alteste Glocke die Jahreszahl 1422 Sie sei fur die Weihe der Kirche gegossen worden Die kleinere vorreformatorische Glocke sei bei der Erweiterung zu einem dreifachen Gelaut 1863 in der Glockengiesserei von Jaucks Grossvater in Leipzig G A Jauck eingeschmolzen worden 1580 wurde die Kirchgemeinde Cammerswalde jener in Neuhausen zugeordnet und der Sitz des Pfarrers dorthin verlegt Die Nahe und der Einfluss der Grundherren von Purschenstein spielten dabei eine Rolle 1663 bekam Cammerswalde seine Pfarrstelle zuruck Das verfallene Pfarrhaus musste abgerissen und neu gebaut werden 1703 begann der Umbau zur heutigen Kirche Orgelempore 1726 und Empore hinter der Orgel 1727 errichtete der Cammerswalder Tischlermeister Gottfried Muller Auf ihn gehen auch die untere Empore hinter dem Altar 1733 die Pfarrbetstube die Tur am Westgiebel 1734 das Gestuhl um den Altar das seitliche Gestuhl an der Nordwand und die wieder aufgebauten Betstuben zwischen Sakristei und Haupteingang 1737 zuruck die er weitgehend selbst bemalte Orgel Bearbeiten nbsp Oehme Orgel 1763 Wahrscheinlich erbaute 1716 Tobias Ender aus Oberneuschonberg die erste Cammerswalder Orgel Sie musste 1767 einer grosseren weichen die Johann Georg Schon 1764 begann und Adam Gottfried Oehme 1719 1789 bis 1767 vollendete Oehme war seit 1737 ein Schuler in der Werkstatt von Gottfried Silbermann Nach dessen Tod 1753 ubernahm zunachst Johann Georg Schon die Silbermann Werkstatt Nach Schons Tod 1764 fuhrte Oehme die Freiberger Werkstatt allein weiter und vollendete auch die Orgel fur Cammerswalde mit zwei Manualen und 18 Registern 1937 kam ein Ersatz der Oehme Orgel aufgrund der Finanzschwache der Kirchgemeinde nicht zustande Die Orgel wurde nach einigen kleineren Uberholungen Abgabe von 28 blinden Prospektpfeifen und Reparaturen 1967 durch Wilhelm Ruhle restauriert Die Disposition lautet 3 I Hauptwerk CD c3Prinzipal 8 Rohrflote 8 Quintadena 8 Unda maris 8 Oktave 4 Quinta 3 Oktave 2 Cornet III D 2 2 3 Mixtur III 1 1 3 II Hinterwerk CD c3Gedackt 8 Rohrflote 4 Oktave 2 Quinta 1 1 2 Sifflote 1 Cymbel II 1 Pedal CD c1Subbass 16 Oktavbass 8 Posaunenbass 16 Koppeln Manualschiebekoppel Pedalkoppel seit 1822 Tremulant Kalkantenklingel 4 nbsp Blick zur OrgelKirchgelaut Bearbeiten Eine Kirchturmuhr existierte spatestens im 16 Jahrhundert Sie wurde 1812 durch eine von Gottfried Gehmlich in Neuwernsdorf erbaute ersetzt Seit 1980 verfugt die Cammerswalder Kirche uber eine Kirchturmuhr der Firma Hahn aus Zwickau Das ursprungliche zweifache Gelaut wurde 1863 zu einem dreifachen erweitert Dafur wurde eine der vorreformatorischen Glocken vermutlich aus dem Jahr 1422 2 geopfert Im Ersten Weltkrieg wurden beide neuen Glocken beschlagnahmt Ebenso erging es im Zweiten Weltkrieg den 1921 neu beschafften Sie wurden jeweils zur Kriegszwecken eingeschmolzen Seit 1954 vervollstandigen zwei Eisenhartgussglocken der Firma Schilling aus Apolda das Gelaut Das Gelaut besteht nunmehr aus einer Bronzeglocke und zwei Eisenhartgussglocken der Glockenstuhl ist aus Eichenholz und die Glockenjoche sind aus Stahlguss gefertigt 5 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Masse Schlagton1 1418 Glockengiesserei unbekannt Bronze 930 mm 489 kg a 2 1954 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1400 mm 1100 kg fis 3 1955 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1220 mm 770 kg h Bis 1893 hatte die Kirche ein typisches Holzschindeldach seitdem ein Schieferdach Die Kirche heute Bearbeiten Seit 1978 wurden umfangreiche Restaurierungsmassnahmen durchgefuhrt die Mittel kamen ausschliesslich aus privaten Spenden Nach 1990 stellten die Landeskirche Sachsen und der Denkmalschutz erhebliche Mittel zum Erhalt bereit Neben der Orgel und dem Saulenaltar ist vor allem die barocke gut restaurierte Holzarchitektur in der Kirche sehenswert Die Cammerswalder Gemeinde hat keinen eigenen Pfarrer mehr sie ist Schwesterkirchgemeinde von Clausnitz und Rechenberg Bienenmuhle Gottesdienste finden regelmassig an drei Sonntagen im Monat sowie an allen grossen Feiertagen statt Gedenksteine Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur die Opfer des Ersten und Zweiten WeltkriegsAuf dem zur Kirche gehorenden Friedhof befindet sich ein 1957 geweihtes Gedenkkreuz fur die Opfer beider Weltkriege 2007 zum 800 jahrigen Ortsjubilaum wurden vom Heimatverein Cammerswalde zwei Tafeln mit den Namen der Gefallenen an der Kirche angebracht und geweiht Ein Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde 1923 vor der Cammerswalder Schule errichtet 1945 wurde der Adler als vermeintliches nationalsozialistisches Symbol entfernt und ging verloren 1973 wurde das Denkmal vor der Schule wegen der Errichtung eines Brunnens entfernt und steht heute auf dem Friedhof Auf dem Friedhof an der Kirche befindet sich weiterhin ein Grabmal fur einen sowjetischen Burger der wahrend des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland verschleppt wurde und der Zwangsarbeit zum Opfer fiel Literatur BearbeitenMax Rennau Zur altesten Geschichte der Kirche in Cammerswalde In Erzgebirgischer Generalanzeiger 1930 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 279ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Cammerswalde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche Cammerswalde Orgeln im Kirchbezirk FreibergEinzelnachweise Bearbeiten Pfarrer Weidhas in der Tageszeitung Freie Presse 18 August 1973 a b Max Rennau Zur altesten Geschichte der Kirche in Cammerswalde In Erzgebirgischer Generalanzeiger 1930 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 28 August 2020 Ulrich Dahnert Historische Orgeln in Sachsen 1 Auflage Verlag Das Musikinstrument Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 920112 76 8 S 52 53 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 279 ff Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 50 709052 13 502777 Koordinaten 50 42 32 6 N 13 30 10 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Cammerswalde amp oldid 236571747