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Khun Borom laotisch ຂ ນບ ຮ ມ alte Orthographie ຂ ນບ ລ ມ ALA LC Khun Bulom kʰǔn bǔːlom neu thailandisch khunbrmrachathirach RTGS Khun Borom Ratchathirat kʰǔn bɔːrom ist eine legendare Figur der Tai Volker in Sudostasien der insbesondere von den Laoten als ihr Stammvater angesehen wird Die von ihm handelnde Legende eine Art Schopfungsmythos heisst Nithan Khun Borom bzw Bulom ນ ທານ ຂ ນບ ຣ ມ bzw nithan khunbrm Legende von Khun Borom Inhaltsverzeichnis 1 Mythos 2 Forschungsergebnisse 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMythos BearbeitenGemass einer allgemein unter den Laoten und anderen Tai Volkern verbreiteten Legende waren in der Urzeit Himmel und Erde noch miteinander verbunden sodass Austausch und gegenseitige Besuche von Menschen und Gottheiten then oder thaen moglich waren Die Menschen hielten sich jedoch nicht an die Gebote weshalb die Gotter sie mittels einer Sintflut vernichteten Nur drei wurdige Hauptlinge khun liessen sie am Leben verbrachten sie kurzzeitig in den Himmel sodass sie spater Grunder und Leiter einer neuen Art von Menschen werden konnten Der oberste der Gotter Phaya Then der mit dem hinduistischen Gott Indra gleichgesetzt wird 1 2 sandte die drei Hauptlinge zuruck auf die Erde und schenkte ihnen einen Wasserbuffel der ihnen bei der Bestellung des Landes helfen sollte Sie kamen im Land Muang Then ein gleichnamiges reales Tai Furstentum gab es im heutigen Điện Bien im Nordwesten Vietnams auf die Erde zuruck Nach drei Jahren in denen sie das Land urbar gemacht und Reis angebaut hatten starb der Wasserbuffel Aus seinen Nustern entspross eine Schlingpflanze aus der drei riesige Flaschenkurbisse wuchsen Aus diesen ertonte grosser Larm sodass die Khun sich entschlossen die Kurbisse zu offnen Der erste Khun offnete einen Kurbis mit einem Schurhaken ihm entstiegen die relativ dunkelhautigen indigenen Mon Khmer Volker die die Tai Lao traditionell als kha bezeichneten heute zumeist Lao Theung genannt Der zweite Kurbis wurde mit einer Sichel geoffnet aus ihm kamen die hellerhautigen Tai Lao hervor Aus dem dritten Kurbis nur in manchen Versionen der Legende entsprang eine Vielzahl von Tieren 1 Als die Welt so wieder besiedelt war vermehrten und verbreiteten sich sowohl Menschen als auch Tiere rasch Die Khun lehrten die Menschen dann das Bauen von Hausern und den Reisanbau Sie brachten ihnen auch die richtigen Hochzeits und Begrabnisrituale sowie Respekt vor Eltern und Ahnen bei Bald gab es zu viele Menschen als dass sie sie beherrschen konnten Sie riefen den Herrscher des himmlischen Konigreichs Phaya Then um Hilfe Die zwei weiteren von ihm gesandten khun erwiesen sich jedoch ebenfalls als uberfordert weil sie zu sehr dem Alkohol zusprachen 3 Deshalb entschloss sich Phaya Then seinen eigenen Sohn Khun Borom zu entsenden Er kam auf einem Elefanten aus dem Himmel geritten in Begleitung seiner beiden Koniginnen und gefolgt von weiteren ihm untergebenen khun die die Insignien seiner Wurde trugen 3 Er landete auf einem kleinen flachen Reisfeld 1 Khun Borom trat ab dieser Zeit als Anfuhrer der Tai Volker auf Er regierte das Gemeinwesen der Tai Lao funfundzwanzig Jahre lang fuhrte die Verwendung neuer Werkzeuge Opferriten Meidungsgebote sowie die Musik ein 3 Bis dahin waren Himmel und Erde noch mit einer Brucke oder Strickleiter aus Rattan miteinander verbunden sodass Kommunikation zwischen den beiden Welten ohne weiteres moglich war Diese Verbindung zerstorte Phaya Then jedoch schliesslich sodass es seither keinen direkten Kontakt mehr zwischen Menschen und Gottern gibt 1 3 nbsp Maskierte Tanzer als Pu Nyoe und Nya Nyoe beim Laotischen Neujahrsfest in Luang PrabangWahrend Khun Boroms Herrschaft begab es sich dass eine riesige Schlingpflanze immer grosser wuchs sodass ihre Blatter die Welt vom Sonnenlicht abschirmten was den Ackerbau unmoglich machte Ein alter Mann und eine alte Frau Pu Nyoe und Nya Nyoe laotisch ປ ເຍ ຍ າເຍ grosser Grossvater und grosse Grossmutter erklarten sich bereit die Pflanze abzuhauen wurden jedoch nachdem ihnen das gelungen war von Pflanzenteilen erschlagen 3 Sie werden bis heute vor allem in Nordlaos verehrt wo zum laotischen Neujahrsfest Pi Mai ihnen zu Ehren Tanze mit riesigen Masken aufgefuhrt werden 1 Anschliessend konnten die Tai Lao wieder ihre Nassreisfelder bestellen und die Kha in den Bergen Brandrodungswirtschaft betreiben 3 Als sich seine Herrschaft dem Ende zuneigte teilte Khun Borom das Konigreich der Tai unter seinen sieben Sohnen auf und sprach jedem einen Teil des Siedlungsgebiets als Herrschaftsbereich zu Der alteste Sohn Khun Lo erhielt das Konigreich Sawa Muang Sua das heutige Luang Phrabang Die anderen herrschten der Uberlieferung uber Xieng Khouang Ayutthaya und Chiang Mai im heutigen Thailand Sipsong Panna in Sudchina die Shan Staaten im heutigen Birma und die Tai Staaten im Nordwesten des heutigen Vietnam Forschungsergebnisse BearbeitenDie Legende wird von einigen Forschern auf reale Ereignisse der Auswanderungsbewegungen der Tai Volker aus Sudchina zuruckgefuhrt China mythisch als Himmel identifiziert gilt als deren Ursprung und auch die Art der Erbfolge mit ihrer Teilung des Konigreiches ist in allgemeiner Ubereinstimmung mit den Gepflogenheiten der alten Tai Furstentumer der Muang Mehrere Tai Herrscher Sudostasiens fuhrten ihren Ursprung auf Khun Borom zuruck Fa Ngum der Grunder des Reiches Lan Chang Mengrai von Chiang Mai U Thong der Grunder des Konigreiches AyutthayaDer US amerikanische auf Sudostasien spezialisierte Historiker David K Wyatt ging davon aus dass der Mythos um Khun Borom Einblicke in die fruhe Geschichte der Tai Volker Sudostasiens geben konne Versionen der Legende finden sich bereits 698 in Xieng Khouang und nennen Tai Konigreiche die erst Jahre spater entstehen sollten Dies kann einen Hinweis liefern warum die Tai Volker uber Sudostasien so weit verbreitet sind Literatur BearbeitenSouneth Phothisane The Nidan Khun Borom Annotated Translation and Analysis Dissertation University of Queensland Brisbane 1998 David K Wyatt Thailand A short history 2nd edition Yale University Press New Haven CT u a 2003 ISBN 0 300 08475 7 S 9 10 Weblinks BearbeitenWebseiten von Christian Buyers zur Geschichte von Laos royalark net abgerufen am 1 April 2010Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Yves Bonnefoy Hrsg Asian Mythologies University of Chicago Press Chicago 1993 Eintrag Southeast Asian Origin Myths and Founding Myths bearbeitet von Solange Thierry S 142 John Holt Spirits of the Place Buddhism and Lao Religious Culture University of Hawaiʻi Press Honolulu 2009 S 281 Fn 31 a b c d e f Goran Aijmer Reconciling Power with Authority An Aspect of Statecraft in Traditional Laos In Man Band 14 1979 S 734 749 hier S 735 736 Zitiert nach John Holt Spirits of the Place Buddhism and Lao Religious Culture University of Hawaiʻi Press Honolulu 2009 S 35 36 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Khun Borom amp oldid 198654449