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Der Keulenfussige Scheckenbock Aegomorphus clavipes ist ein Kafer aus der Familie der Bockkafer und der Unterfamilie Lamiinae Synonym wird der wissenschaftliche Name Acanthoderes clavipes gebraucht 1 Die Gattung Aegomorphus ist in Europa mit drei Arten vertreten 2 Keulenfussiger ScheckenbockKeulenfussiger Scheckenbock Aegomorphus clavipes SystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Bockkafer Cerambycidae Unterfamilie Weberbocke Lamiinae Gattung AegomorphusArt Keulenfussiger ScheckenbockWissenschaftlicher NameAegomorphus clavipes Schrank 1781 Der Gattungsname Aegomorphus ist von altgr aἴ3 aἰgos aix aigos fur Ziege und morfh morphe fur Gestalt abgeleitet und bedeutet von der Gestalt einer Ziege Der synonyme Gattungsname Acanthoderes ist von ἄkan8a akantha fur Dorn und derh dere fur Hals abgeleitet Er nimmt auf den spitzen Dorn auf jeder Seite des Halsschilds Bezug Der Artname clavipes von lat clava fur Keule und pes fur Fuss liefert in wortlicher Ubersetzung den Namensteil keulenfussig des deutschen Namens und bezieht sich auf den keulig verdickten Schenkel 3 Der Namensteil Scheckenbock ist in der scheckigen Behaarung begrundet Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale des Kafers 2 Eier 3 Larve 4 Puppe 5 Biologie 6 Verbreitung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksMerkmale des Kafers BearbeitenDer robust gebaute Kafer erreicht eine Lange von zwolf bis siebzehn Millimeter Die Korperoberseite ist grau braunlich und schwarz scheckig behaart Die Behaarung fallt in verschiedene Richtungen teilweise verlauft sie in Wirbeln Die deutliche Punktierung ist auf Kopf Halsschild und Flugeldecken verschieden Die Achse des Kopfes verlauft senkrecht zur Korperachse die Mundwerkzeuge mit den kraftigen Oberkiefern zeigen nach unten Das Endglied des Kiefertasters ist zugespitzt Abb 4 Die Stirn ist flach mit einer mittig liegenden Langsfurche Abb 2 Die Augen sind nierenformig ausgeschnitten und umfassen die elfgliedrigen Fuhler von hinten wenig mehr als zur Halfte Abb 5 rechts Bei beiden Geschlechtern sind die Fuhler etwas langer als der Korper beim Mannchen wird beim neunten beim Weibchen beim elften Fuhlerglied das Korperende erreicht Das erste Fuhlerglied ist hinter der kugeligen Einlenkung in den Kopf deutlich eingeschnurt und dann birnenformig verdickt auf der Innenseite konvex Abb 7 der Pfeil zeigt auf die Einschnurung Das zweite Fuhlerglied ist kurz das dritte langer als das vierte Ab dem dritten Fuhlerglied sind die Basen der dunkelbraunen bis schwarzen Fuhlerglieder durch eine dichte und anliegende kurze weisse Behaarung in einem breiten Streifen hell erscheinend und die Fuhler dadurch insgesamt geringelt Ausserdem sitzen auf der Unterseite der Fuhler vereinzelte dunkelbraune borstige Haare Abb 8 Die Punktierung des Kopfes besteht aus grossen tiefen Punkten die unregelmassig zerstreut liegen Zwischen den Punkten ist die Oberflache sehr fein geriffelt chagriniert Der Halsschild Abb 3 ist deutlich breiter als lang und tragt in der Mitte seitlich je einen robusten spitzen Dorn Auf der Oberseite sitzen weiter vorn als die seitlichen Dornen zwei stumpfe Hocker Der Halsschild ist tief aber zerstreut punktiert Die Zwischenraume sind sehr fein und dicht punktiert Vorn und hinten ist der Halsschild gerandet Die Flugeldecken zeigen in der Regel drei zackige dunkle und unvollstandige Querbinden Sie verjungen sich nach hinten deutlich und enden abgestutzt auf Abb 4 von unten gut erkennbar Die Schultern sind erhoht und zur Mitte hin durch einen leichten Eindruck abgesetzt Die Flugeldecken sind an der Basis gross und tief punktiert nach hinten werden die Punkte flacher bleiben aber gross Wie beim Halsschild ist die Punktierung doppelt zwischen den grossen Punkten liegen dicht sehr kleine Punkte Abb 9 Das Schildchen ist breiter als lang flach und hinten breit abgerundet Es ist sehr fein punktiert und sehr kurz und fein braun anliegend behaart 4 Die Beine sind durch eine abwechselnd grauweisse und braungelbe anliegende Behaarung geringelt Wie der Name sagt sind beim Keulenfussigen Scheckenbock die Schenkel nach aussen keulenartig verdickt Die Schienen des mittleren Beinpaars tragen auf der Aussenseite gegen Ende eine Kerbe die von kurzen burstenaartigen schwarzen Haaren umgeben ist Abb 5 Die scheinbar viergliedrigen Tarsen sind sehr breit Abb 6 Das vierte Tarsenglied ist kaum erkennbar zwischen den Seitenlappen des dritten Tarsenglieds versteckt Das Sternit des funften Hinterleibsringes ist beim Mannchen hinten breit abgeschnitten beim Weibchen mehr verengt 4 nbsp nbsp nbsp Abb 1 Seitenansicht Abb 2 Vorderansicht Abb 3 Halsschild nbsp nbsp nbsp Abb 4 Unterseite Abb 5 Ende Mesotibia aussen Abb 6 Protarsus von oben nbsp nbsp nbsp Abb 7 1 und 2 Fuhlerglied von vornPfeil Abschnurung des 1 Fuhlergliedeshinter der Einlenkung rechts rechts Auge links Basis 3 Fuhlerglied Abb 8 Innenseite 3 Fuhlerglied anliegende weisse und dunkle Behaarung abstehende Einzelhaare auf der Unterseite Abb 9 Punktierung verschiede ner Abschnitte der FlugeldeckeA Basis B vordere C mitt lere D hintere QuerbindeEier BearbeitenDie Eier sind weiss langlich und an den Polen abgerundet Sie sind glatt glanzend und etwas transparent Ihre Lange betragt 1 6 Millimeter der Querdurchmesser liegt bei einem halben Millimeter 4 Larve BearbeitenDer Kopf ist fast zur Halfte in den Prothorax zuruckgezogen Der Kopfschild zwischen den schwarzen Mandibeln verengt sich nach vorn trapezformig An seinem Vorderrand schliesst die halbkreisformige in der Vorderhalfte stark behaarte Oberlippe an Die Fuhler sind kurz ihre Spitzen ragen kaum uber die Einlenkung hinaus Die weisslichen kugelformigen Ocellen sind weniger als ihr Durchmesser von der Fuhlerbasis entfernt Das rundliche weisse Pronotum fallt nach vorn zum Kopf ab Es ist tief gerunzelt und seitlich durch eine Langsfalte begrenzt Winzige Haare bilden hinter dem Vorderrand ein dunnes Querband auf der Scheibe stehen die Haare zerstreut Auf der Mitte des Mesonotums bilden kurze steife Haare ein Querband Das Metanotum ist durch eine Querrinne ausgezeichnet dahinter und davor liegt je ein Querreihe blasiger Kornchen Der Hinterleib ist seitlich mit dicht stehenden Harchen besetzt Auf jedem Segment liegt ein Feld aus rundlichen glanzenden Knotchen die der Fortbewegung dienen 4 Puppe BearbeitenDie Puppe ist frei und lasst bereits die gedrungene Form der Imago sowie die zukunftigen Dornen an den Seiten des Halsschilds erkennen Auf der Ruckenseite tragt sie kleine spitze Auswuchse in denen je ein Haar entspringt An der Hinterleibspitze befindet sich ein sklerotisierter kleiner Enddorn 4 Biologie BearbeitenDie Imagines findet man von Juni bis August hauptsachlich an geschlagenen Stammen und Holzklaftern in Laub und Mischwaldern In der Sonne laufen sie lebhaft an den Brutbaumen herum Sie besuchen keine Bluten Beim Reifungsfrass fressen sie grune Blatter und Rinde junger Triebe Die Weibchen konnen viele Eier legen Als Brutbaume wird eine sehr breite Palette verschiedener Laubbaume genutzt Eichen Buchen Erlen Linden Hasel Birken Weiden Pappeln Nussbaum Obstbaume Tannen Mistel In Mitteleuropa werden Eichen und Buchen bevorzugt in Asien Eschen und Erlen 4 Bei der Eiablage werden frische Stumpfe liegende Stamme starke noch berindete Aste mit mindestens zwanzig Zentimeter Durchmesser und durch Windbruch beschadigte Baume aufgesucht jedenfalls austrocknendes oder erst kurzlich getrocknetes Holz gewahlt Die Entwicklung ist zweijahrig Bei einer Untersuchung im Altai Gebirge schlupften die Larven ab der zweiten Junihalfte bis Anfang September im Schnitt etwas uber drei Wochen nach der Eiablage 4 Die Larven fressen unter der Rinde Gange die das Splintholz noch anschurfen und verfullen die Frassgange mit Bohrmehl Das folgende Jahr verbringt der Kafer als Larve Die reifen Larven dringen zehn bis funfzehn Millimeter ins Splintholz ein und legen die Puppenwiege parallel zu den Holzfasern an Die Offnung zum Frassgang wird mit Genagsel verschlossen Die Puppenwiege ist haufig nach aussen abgewinkelt und reicht oft bis in die Rinde Die untersuchten Puppenkammern waren 21 bis 25 Millimeter lang und neun bis zehn Millimeter breit Die Verpuppung erfolgte nach der zweiten Uberwinterung von Mai bis Anfang Juli Bei Raumtemperatur dauerte das Puppenstadium 16 Tage In der Natur schlupften die Tiere von Mai bis Ende Juli Das Schlupfloch auf der Rinde mass durchschnittlich vier mal neun Millimeter 4 Verbreitung BearbeitenDie Art ist in ganz Europa ausser auf den Britischen Inseln und in den Beneluxlandern verbreitet 1 Die vorwiegend nordeuropaische Art kommt in Mitteleuropa hauptsachlich im Bergland vor und ist nicht haufig In den Alpen und Karpaten erreicht der Kafer die subalpinen Lagen In Spanien Italien und Griechenland kommt der Kafer nur verstreut vor Nach Osten zieht sich das Verbreitungsareal nordlich des Schwarzen Meeres bis in den Kaukasus Ausserdem ist die Art aus Sibirien gemeldet Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Hrsg Die Kafer Mitteleuropas Band 9 Cerambycidae Chrysomelidae Spektrum Akademischer Verlag Munchen 1999 ISBN 3 8274 0683 8 Erstausgabe Goecke amp Evers Krefeld 1966 Adolf Horion Faunistik der mitteleuropaischen Kafer Bd XII Uberlingen Bodensee 1974Einzelnachweise Bearbeiten a b Aegomorphus clavipes bei Fauna Europaea Abgerufen am 14 Januar 2012 Aegomorphus bei Fauna Europaea Abgerufen am 14 Januar 2012 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen a b c d e f g h A I Cherepanov Cerambycidae of Northern Asia Lamiinae E J Brill Publishing Company 2001 ISBN 90 04 09307 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Keulenfussiger Scheckenbock Album mit Bildern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keulenfussiger Scheckenbock amp oldid 205069238