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Keith Windschuttle 1942 in Sydney 1 ist ein australischer Schriftsteller Historiker und Mitglied des Aufsichtsrates der Australian Broadcasting Corporation Er ist seit 2007 Herausgeber des Quadrant 2 und Verleger der Macleay Press Seine Bucher sind seit den 1970er Jahren entstanden Sein bedeutendstes und auch umstrittenstes Werk das ein weiteres Kapitel der History Wars eroffnete ist The Fabrication of Aboriginal History Volume One Van Diemen s Land 1803 1847 2002 das eine Reihe australischer Historiker beschuldigt die historische Faktenlage bezuglich der Gewalt zwischen weissen Siedlern und Aborigines zu verfalschen In The White Australia Policy 2004 argumentiert er dass akademische Historiker das Ausmass des Rassismus in der australischen Geschichte ubertreiben wurden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Entwicklung 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKeith Windschuttle besuchte die Campsie Public School Erskineville Opportunity Class und die Canterbury Boys High School in Sydney 1 Nach der Highschool arbeitete Windschuttle als Journalist bei verschiedenen Zeitungen u a auch beim Daily Telegraph Sydney und Magazinen Er schloss 1969 mit einem BA first class honours in Geschichte an der University of Sydney ab und erhielt 1978 einen MA honours in Politik von der Macquarie University Eine begonnene Promotion beendete er nicht 1973 wurde er Tutor fur Australische Geschichte an der University of New South Wales UNSW 1980 verfasste er Dokumentationsreihen unter dem Titel Work that Was fur das Fernsehen die von ABC Television gesendet wurden Zwischen 1977 und 1981 war Windschuttle Dozent fur Australische Geschichte am New South Wales Institute of Technology das heute University of Technology Sydney heisst um 1983 als Dozent zur UNSW zuruckzukehren 1993 beendete er seine Anstellung an der UNSW und ist seither der Verleger von Macleay Press Eigentumer des Macleay College sowie ein regelmassiger Gastdozent an amerikanischen Universitaten Politische Entwicklung BearbeitenIn den 1960er und 1970er Jahren war Windschuttle der Neuen Linken verbunden bewegte sich spater jedoch nach rechts Dieser Wandel wurde erstmals sichtbar in seinem Buch The Media von 1984 das sich sehr kritisch mit den marxistischen Theorien von Louis Althusser und Stuart Hall auseinandersetzte Die erste Ausgabe dieses Buches setzte sich allerdings noch fur staatliche Regulierung ein und verdammte private Unternehmen und freie Markte 3 In der dritten Auflage des Buches nahm er jedoch andere Positionen ein Overall the major economic reforms of the last five years the deregulation of the finance sector and the imposition of wage restraint through the social contract of The Accord have worked to expand employment and internationalize the Australian economy in more positive ways than I thought possible at the time Insgesamt haben die okonomischen Reformen der letzten funf Jahre die Deregulierung des Finanzsektors und die Auflage der Gehaltszuruckhaltung durch den sozialen Vertrag The Accord die Beschaftigung ausgeweitet und die Internationalisierung der australischen Wirtschaft positiver beeinflusst als ich es damals gedacht hatte Keith Windschuttle The Media 3 Auflage 1988 Diese politische Entwicklung hielt wahrend der fruhen 1990er Jahre an In The Killing of History verteidigt Windschuttle die Methoden der empirischen Geschichte gegen die Postmoderne und lobt Historiker wie Henry Reynolds Mittlerweile meint er dass er zwar damals diese Historiker geschatzt habe aber in der Folgezeit bei der Untersuchung ihrer Primarquellen entdeckt habe dass sie sich oft nicht an empirischen Methoden orientiert hatten Stattdessen hatten Geschichtswissenschaftler vom linken wie vom rechten Spektrum die Geschichte verdreht und verfalscht um ihre jeweiligen politischen Ziele und ideologischen Positionen zu starken Windschuttle stellte auf einer Konferenz konservativer Historiker im Jahre 2000 eine Arbeit vor in der er die Anzahl von 20 000 getoteten Aborigines in Massakern anzweifelte Seine Beweisfuhrung legte er anhand von vier Massakern dar und gab an dass die offiziellen Zahlen den Ergebnissen seiner Untersuchungen nicht entsprachen Aufgrund der grossen offentlichen Resonanz wollte er ein mehrbandiges Werk verfassen Es erschien ein einziger Band im Jahre 2002 uber die Massaker in Tasmanien The Fabrication of Aboriginal History der heftigen Widerspruch unter den Historikern ausloste da Windschuttle darin mit gewagten Spekulationen dem aktuellen Forschungsstand widersprach Daraufhin erschien ein Sammelband von Historikern in dem die Darlegungen Windschuttle kritisch hinterfragt und widerlegt wurden 4 Windschuttles Thesen fuhrten zu der nunmehr seit fast 20 Jahren in Australien gefuhrten Debatte die als History Wars bezeichnet wird In der australischen Offentlichkeit herrschte allerdings bereits im Jahre 2000 eine Stimmung die eine Aussohnung suchte und diese wurde am Sorry Day 2000 manifest als dafur uber 250 000 Menschen in Sydney auf die Strasse gingen Kleist wertet dies so dass Windschuttle mit seinen Thesen die angestrebte konservative Geschichtsrevision ins Gegenteil verkehrte 5 In The Fabrication of Aboriginal History und anderen neueren Schriften zur Geschichte der Aborigines hat Windschuttle vor allem linke Historiker kritisiert die seiner Ansicht nach geschichtliche Beweise fabriziert hatten Er behauptet dass die Rechte der Aborigines einschliesslich der Landrechte und der Forderung nach Entschadigung fur vergangenes Leid zu einem Anliegen der politischen Linken geworden und Beweise manipuliert worden seien um die Ziele der Aborigines zu unterstutzen Windschuttle meint dass es die Aufgabe der Historiker sei empirische Geschichte nahe der objektiven Wahrheit zu liefern Die politische Auswirkungen der objektiven empirischen Forschung lagen nicht in der Verantwortung der Historiker Ein Historiker konne eine eigene politische Meinung haben diese sollte aber nie dazu fuhren historische Beweise zu falschen Kritiker wie die Autoren von Whitewash 4 sagen dass Windschuttle seinen eigenen Kriterien nicht folge und seine Ergebnisse stets seinen politischen Ansichten entsprachen Als haufiger Autor des konservativen Magazins The New Criterion und des von ihm selbst herausgegebenen Quadrant bestreitet Windschuttle dass weisse Siedler in Australien einen Genozid an Aborigines begangen hatten und bestreitet die Existenz eines Guerillakrieges gegen die britische Besiedlung Er verneint dass die australische Haltung zu Rassen Ahnlichkeiten mit Sudafrika wahrend der Apartheid oder in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus aufgewiesen habe wie er sie in der Darstellung der linken Historiker zu sehen meint Veroffentlichungen BearbeitenUnemployment a Social and Political Analysis of the Economic Crisis in Australia Penguin 1979 Fixing the News Cassell 1981 The Media a New Analysis of the Press Television Radio and Advertising in Australia 3 Aufl Penguin 1984 1988 Working in the Arts University of Queensland Press 1986 Local Employment Initiatives Integrating Social Labour Market and Economic Objectives for Innovative Job Creation Australian Government Publishing Service 1987 Writing Researching Communicating McGraw Hill 1988 3 Aufl 1999 The Killing of History How a Discipline is being Murdered by Literary Critics and Social Theorists Macleay Press Sydney 1994 Macleay Press Michigan 1996 Free Press New York 1997 Encounter Books San Francisco 2000 The Fabrication of Aboriginal History Volume One Van Diemen s Land 1803 1847 Macleay Press 2002 The White Australia Policy Macleay Press 2004 Literatur BearbeitenS G Foster Contra Windschuttle In Quadrant Marz 2003 47 3 P Francis The Whole Truth In The Journal of Geos 2000 Keith Windschuttle Whitewash confirms the Fabrication of Aboriginal History In Quadrant Oktober 2003 Keith Windschuttle The return of postmodernism in Aboriginal history In Quadrant April 2006 Weblinks BearbeitenThe Real Stuff of HistoryEinzelnachweise Bearbeiten a b Keith Windschuttler auf sydneyline com Memento vom 9 Februar 2008 im Internet Archive abgerufen am 23 Januar 2010 Windschuttle to edit Quadrant Sydney Morning Herald 24 Oktober 2007 abgerufen am 23 Januar 2010 The battle is not to be left behind theage com au abgerufen am 23 Januar 2010 a b Robert Manne Hrsg Whitewash On Keith Windschuttle s Fabrication of Aboriginal History Black Inc 2003 J Olaf Kleist Die australischen History Wars und was dazu gehort Grenzen historischer Anerkennung und Versohnung abgerufen am 23 Januar 2010 Normdaten Person GND 128667907 lobid OGND AKS LCCN n80009333 VIAF 185907 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Windschuttle KeithKURZBESCHREIBUNG australischer Schriftsteller und HistorikerGEBURTSDATUM 1942GEBURTSORT Sydney Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keith Windschuttle amp oldid 238799797