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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Geschichte vor der Kolonisierung fehlt AEssrer Diskussion 22 25 12 Dez 2018 CET Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Dieser Artikel behandelt die Geschichte Tasmaniens seit seiner Entdeckung durch die Europaer Die Entdeckungsgeschichte Tasmaniens findet sich dagegen im Artikel Entdeckung Tasmaniens die Geschichte ab 1901 im Artikel Geschichte Australiens Die Geschichte Tasmaniens reicht vom Ende der letzten Eiszeit vor ca 10 000 Jahren bis zur Gegenwart Vor etwa 35 000 Jahren wurde die Insel von Aborigines besiedelt Im 19 Jahrhundert wurde sie von Grossbritannien kolonisiert Dieser Artikel beschreibt die Kolonialgeschichte und den Widerstand dagegen Inhaltsverzeichnis 1 Kolonialgeschichte 1 1 Erste Kolonisierung 1 2 Zweite Kolonisierung 1 3 Robbenfang 1 4 Frauenraub 1 5 Hemmnisse der Kolonisierung 1 6 Ubergriffe 1 7 Verbrechen 2 Widerstand 2 1 Standrecht 2 2 Einschrankung der Menschenrechte 2 3 Reservation 2 3 1 Black War 2 3 2 Black Line 2 3 3 Reservation in Wybalenna 2 4 Truganini 3 Geschichte in Tabellenform 4 Literatur 5 EinzelnachweiseKolonialgeschichte BearbeitenUm anderweitigen Besitzanspruchen zuvorzukommen grundeten die Briten im September 1803 mit Risdon Cove ihre erste Siedlung auf Tasmanien der im Laufe eines Jahres noch zwei weitere folgen sollten Erste Kolonisierung Bearbeiten Die erste Besiedlung Risdon Cove wurde ausgehend von Sydney unter der Leitung von Lieutenant John Bowen in die Tat umgesetzt Er traf im September 1803 ein und grundete in einem von George Bass vorgeschlagenen Gebiet im Sudosten der Insel an einem Seitenarm des Derwent die erste Siedlung In seiner Begleitung befanden sich 94 Strafgefangene und Soldaten aus Sydney Im darauffolgenden Februar kamen nochmals uber zweihundert Gefangene und Militars unter der Leitung von Colonel David Collins Diesmal direkt von England ausgesandt errichteten sie nach einer Besichtigung von Port Phillip und Risdon Cove am gegenuberliegenden Ufer des Derwent die Siedlung Sullivan s Cove das spatere Hobart Zweite Kolonisierung Bearbeiten Im November kam es zur zweiten von Sydney ausgehenden Okkupationswelle Gouverneur Philip G King teilte die Insel in zwei Regierungsbezirke Sudlich des 42 Breitengrades in den Bezirk Buckingham mit den beiden bereits bestehenden Siedlungen Im nordlichen Bezirk Cornwall liess er eine dritte Siedlung grunden Unter dem Kommando von Vizegouverneur William Paterson wurde bei Port Dalrymple heute Launceston an der Mundung des Flusses Tamar River George Town gegrundet Keine der drei Siedlungen war anfangs autark Nachdem die Besitzanspruche Grossbritanniens an Tasmanien geklart waren hielten sich die beiden Regierungen mit Subventionen bedeckt so dass die Kolonialisierung Tasmaniens nur sehr langsam voranschritt Zwanzig Jahre nach der Erstbesiedlung erreichte die europaische Bevolkerung Tasmaniens eine Einwohnerzahl von 10 000 und noch im Jahre 1923 waren weite Teile der Insel unerforscht Neben den ersten drei Siedlungszentren entwickelten sich in deren Umgebung einige weitere entlang der Flusslaufe dem Tamar im Norden und dem Derwent im Suden oder der Kustenlinie Nach dreissigjahriger Besiedlungsdauer Tasmaniens war die Strasse zwischen der Inselhauptstadt Hobart und der Hauptstadt des Nordbezirkes Launceston unzulanglich ausgebaut Robbenfang Bearbeiten Chronologisch uberlappend fand neben der Kolonialisierung eine weitere Entwicklung statt deren Anfange in die 1790er Jahre zuruckreichen Diese Entwicklung die Etablierung des Robbenfangs und die Jagd nach anderen Meeressaugern in der Bass Strasse und der Westkuste Tasmaniens hatte bereits in vorkolonialer Zeit eine abweisende Einstellung der Insulaner gegenuber den Europaern hervorgebracht Anfanglich wurden die Robbenfanger nur saisonal auf den Inseln abgesetzt und am Ende der Fangzeit wieder abgeholt Nachdem die Nachfrage nach Tran Fleisch Haut und Haaren der Meeressauger angestiegen war etablierten sich zunehmend feste ganzjahrig bewirtschaftete Fangstationen Frauenraub Bearbeiten Im Zuge dieser Entwicklung steigerte sich das Interesse der Robbenfanger an tasmanischen Frauen Anfanglich brachten sie die Frauen am Ende der Saison wieder aufs Festland zuruck und begnugten sich mit jeweils einer Aborigine Nachdem man jedoch die Effizienz ihrer Arbeitskraft sowohl bei der Robbenjagd als auch bei der taglichen Nahrungsbeschaffung erkannt hatte nahmen die Entfuhrungen ein verheerendes Ausmass an Zunehmend wurden die Frauen unter Zuhilfenahme von Gewalt verschleppt und auf die fur die Aborigines unerreichbaren Inseln deportiert Zu Beginn der Robbenfangerepoche wurden Aboriginefrauen von den Europaern im Tauschhandel erworben In der Regel waren diese nicht wie teilweise behauptet wird Frauen der eigenen Lokalgruppe sondern solche die sie ihrerseits von den Nachbargruppen geraubt hatten Nach den ersten gewaltsamen Entfuhrungen war der Weg des friedlichen Tauschhandels versperrt Die Robbenfanger uberfielen die Bewohner der Nord und Ostkusten toteten die Manner und verschleppten deren Frauen wie bei dem von George Augustus Robinson untersuchten Cape Grim Massaker aufgedeckt Hemmnisse der Kolonisierung Bearbeiten nbsp Proklamation an die Aborigines zum friedlichen ZusammenlebenAnfangs war die Kolonie fur freie Siedler wenig reizvoll Das Brachland der wenigen Ebenen musste unter Strapazen erst urbar gemacht werden In Europa kursierte daruber hinaus die Auffassung die Ureinwohner seien gefahrliche Wilde Auch der hohe Anteil an Strafgefangenen unter der europaischen Bevolkerung wurde mit Misstrauen beobachtet 1804 kamen auf einen freien Siedler mehr als vier Haftlinge wobei es zu bedenken gilt dass diese freien Siedler meist keinesfalls freiwillig dort ansassig wurden Streng genommen waren es keine Siedler sondern Soldaten Beamte und Handwerker die nach Van Diemens Land abkommandiert waren In keine andere australische Kolonie wurden so viele Strafgefangene deportiert wie nach Tasmanien Insgesamt wurden 74 000 auf die Insel verbannt darunter 12 000 bis 13 000 Frauen Erst 1825 war das Verhaltnis zwischen freien und deportierten Europaern ausgeglichen Von den circa dreizehntausend Einwohnern waren erstmals nur noch die Halfte Strafgefangene In den darauf folgenden Jahren verbesserte sich das Verhaltnis noch etwas zugunsten der freien Siedler Aber Mitte der dreissiger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts wurde die Abschiebung von Haftlingen noch verstarkt und erreichte in den vierziger Jahren ihren Hohepunkt als die Deportation nach New South Wales eingestellt wurde Die Bevolkerungsentwicklung der freien Siedler muss ahnlich verlaufen sein denn 1844 kamen auf insgesamt 60 000 Europaer immer noch 30 000 Strafgefangene Ein anderes Ungleichgewicht begunstigte ebenfalls die langsame Entwicklung der Kolonie In den Anfangsjahren gab es auf Tasmanien kaum Frauen zumindest keine europaischen 1828 kamen auf vier Manner nur eine Frau Noch 1840 gab es nicht einmal halb so viele Frauen wie Manner Die Diskrepanz des Geschlechterverhaltnisses nahm uber die Jahre nur sehr langsam ab so dass Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts noch immer kein Gleichgewicht hergestellt war Wohl gab es zahlreiche Gesuche alleinstehende Frauen in die Kolonie zu entsenden eine dahingehende Massnahme wurde jedoch von der burgerlichen Gesellschaft der jungen Stadte blockiert da sie befurchteten dass die ohnehin schon stark grassierende Prostitution dadurch noch verscharft werden konnte Diese durchaus streitbare Argumentation nahrte sich aus der damals vorherrschenden Einstellung eine ehrbare Frau wurde eine solche Reise niemals alleine antreten Ein weiteres Hemmnis war die Tatsache dass viele Straflinge bereits zu Beginn der Kolonisation entflohen waren Diese schlossen sich zum Teil den Robbenfangern der umgebenden Inseln an oder durchstreiften in Banden raubend plundernd und mordend das Land Um einer drohenden Hungersnot in der jungen Kolonie zu entgehen erlaubte man ihnen 1805 sich ihre Nahrung durch Jagd selbst anzueignen Viele kehrten aus den Waldern nicht wieder zuruck Diese Banden bushrangers wurden von den fruhen Siedlern als noch grossere Bedrohung empfunden als die Urbevolkerung selbst Erst 1817 unter Vizegouverneur William Sorell wurde dieses Problem endgultig gelost Ubergriffe Bearbeiten Trotz all dieser Widrigkeiten nahm die europaische Bevolkerung langsam aber kontinuierlich zu Mit dem Bevolkerungszuwachs verstarkte sich der Druck auf die Aborigine Im Mai 1804 toteten die Royal Marines in der Nahe von Risdon um die vierzig tasmanische Aborigines Ab diesem Zeitpunkt stieg die Gewaltbereitschaft sowie das Konfliktpotential standig an Die Militars gingen immer entschlossener vor wurden aber von den zivilen Siedlern noch ubertroffen die eine Unzahl von Verbrechen an der vorkolonialen Bevolkerung verubten Meist werden in diesem Zusammenhang die zivilen Siedler nach Berufsgruppen unterteilt da alle diese Gruppen bei der beginnenden Eskalation verschiedene Rollen einnahmen Neben Soldaten Polizisten und Beamten die meist im Auftrag der Regierung handelten werden funf Hauptgruppen unterschieden Die Burger der aufkeimenden Stadte die die Ereignisse meist nur vom Horensagen kannten spielten nur eine untergeordnete Rolle Sie machten jedoch als Vertreter der offentlichen Meinung ihren Einfluss bei der Regierung geltend Von den bereits erwahnten Robbenfangern die den Aborigines zwar kein Land aber deren Frauen raubten wurden wohl die meisten und grausamsten Verbrechen verubt die haufig an Perversion kaum zu uberbieten sind Sie storten empfindlich das Geschlechterverhaltnis und provozierten Fehden unter den Stammen die sich ihrerseits der Frauen wegen bekriegten Bei den Bauern die ihr in der Nahe der Siedlungen gelegenes gunstig erworbenes Land bestellten gab es individuelle Unterschiede und meist wird in den Quellen ein neutrales Bild der Bauern gezeichnet Aber auch einige von ihnen machten sich einen Spass daraus den Ureinwohnern black crows aufzulauern und sie zu toten Ihr schlimmster Einfluss lag vermutlich in der Landnahme die im Laufe der Jahre einen einwanderungsbedingten Bevolkerungsdruck bei den Aborigines ausloste Allein im Zeitraum von 1811 bis 1814 stieg die Anbauflache von rund 3 000 auf rund 12 000 Hektar an Die bekanntgewordenen von den Strafgefangenen an den Aborigines verubten Verbrechen bildeten nur die Spitze eines Eisberges Sie bekriegten sich sogar untereinander und machten auch den weissen Siedlern das Leben schwer Allerdings waren sie ebenso wie die Robbenjager nicht an der Landnahme beteiligt Die Viehzuchter und Schafhirten deren Stationen meist am Rande der besiedelten Gebiete und somit ausser Reichweite des Gesetzes lagen standen den Robbenfangern und Strafgefangenen in nichts nach Diesen drei Gruppen ist gemein dass obwohl ihr Handeln weitgehend der Offentlichkeit entzogen war trotzdem unzahlige ihrer Grausamkeiten uberliefert wurden Zwischen 1811 und 1814 stieg die Anzahl der Schafe in Tasmanien von 3 500 auf 38 000 so dass auch der Anteil der Viehzuchter am Landraub gewaltig war zumal sie ihre Tiere haufig auch illegal zum Weiden in die Wildnis trieben Verbrechen Bearbeiten Die tasmanischen Aborigines wurden vergewaltigt und auf andere Weise gefoltert kastriert versklavt verstummelt bei lebendigem Leibe verbrannt vergiftet oder anderweitig getotet und danach zum Teil an die Hunde verfuttert Nach nur dreissigjahriger Besiedlungsdauer war die ehemals mehrere Tausend zahlende Aboriginesbevolkerung bis auf einen kummerlichen Rest von zweihundert Individuen ausgerottet Die Regierung hat diese Entwicklung zwar bis 1926 nicht gebilligt aber durch ihr unentschlossenes Vorgehen toleriert Nur ein einziges Mal wurden Europaer fur derartige Ausschreitungen zur Rechenschaft gezogen Zwei Manner wurden wegen Misshandlungen von Aborigines offentlich ausgepeitscht Einer hatte einem Jungen ein Ohr abgeschnitten der andere einem Mann den Finger um ihn als Pfeifenstopfer zu benutzen Umso verwunderlicher ist es dass sich die Europaer zu Beginn der Kolonialzeit unbehelligt durch grossere Gruppen Aborigines bewegen konnten Noch im Jahre 1824 schrieb die Hobart Town Gazette Im Ganzen genommen sind die schwarzen Eingeborenen der Kolonie die friedlichsten Geschopfe der Welt Abgesehen von Frauenraub und Mord dezimierte sich die Urbevolkerung Tasmaniens durch grassierende Epidemien und den rapiden Ruckgang des Wildbestandes Anfangs haben die Europaer das Wild nur zur Erganzung der knappen Nahrungsmittel gejagt spater entstand ein schwungvoller Handel mit den Fellen Dazu kamen die unzahligen Hunde die sich ungehindert auf der Insel vermehrten Ein fruher Siedler Reverend Knopwood vermerkte voller Stolz in seinem Tagebuch dass seine Hunde in nur zwei Monaten fast siebzig Kangurus erlegten Widerstand BearbeitenObwohl die tasmanischen Aborigines den weissen Siedlern und Strafgefangenen die zahlenmassig uberlegen waren und bessere Waffen besassen wenig entgegenzusetzen hatten leisteten sie doch teils erbitterten Widerstand gegen ihre Enteignung und Ausrottung So existieren Uberlieferungen von einer Aborigine namens Walyer die die Eindringlinge heftigst bekampfte Sie organisierte und leitete gezielte Attacken auf weisse Soldaten und Siedler Standrecht Bearbeiten In der Folge sah sich die Regierung die bisher nur unentschlossen an die Vernunft der Siedler appelliert hatte gezwungen vehement durchzugreifen Am 1 November 1828 verhangte sie das Standrecht uber die Aborigines die somit letztlich dem legalen Abschuss freigegeben wurden Im Februar 1830 wurde zusatzlich fur jeden lebendig gefangenen Aborigine ein Kopfgeld ausgesetzt In diesem Zeitraum grundete man sogenannte roving parties Kopfgeldjagertruppen die von der Regierung offiziell beauftragt waren die Aborigines in Reservaten festzusetzen Zwei Fuhrer dieser Suchtrupps sind fur die Forschung als Informanten von Interesse Jorgen Jorgenson ein danischer Abenteurer und John Batman ein Einwanderer aus Australien Letzterer wird in den Quellen meist als den Aborigines wohlgesinnt dargestellt Beide hielten sich haufig ausserhalb des Siedlungsgebietes auf und hatten zahlreiche Kontakte zur indigenen Bevolkerung Einschrankung der Menschenrechte Bearbeiten Neben der Verhangung des Standrechtes sind aus dieser Zeit noch vier weitere Erlasse und Proklamationen von geschichtswissenschaftlichem Interesse Unter diesen stellt die Proklamation von Gouverneur Sorell eine positive Ausnahme dar Sie wird in den Quellen oft als das gerechteste weitblickendste und aufrichtigste Dokument der Kolonialregierung beschrieben Dieser vielversprechende Aufruf fand aber bei den gewaltbereiten Siedlern kein Gehor Am 29 November 1826 bereits zwei Jahre bevor Gouverneur George Arthur das Standrecht verhangte veroffentlichte er folgende Forderung Sollte man bemerken dass ein oder mehrere Stamme entschlossen sind anzugreifen zu rauben oder die weissen Bewohner zu ermorden so darf sich jede Person bewaffnen und dem Militar anschliessen um sie mit Gewalt zu vertreiben Die Stamme konnen in diesem Fall als offene Feinde betrachtet werden Da sich die genauen Umstande der gewalttatigen Ausschreitungen in der Regel der Offentlichkeit entzogen hatten die Gewalttater freie Hand Am 15 April 1828 beschloss Arthur die besiedelten Gebiete durch eine bewaffnete Postenkette abriegeln zu lassen und nur Aborigines deren Fuhrer einen von ihm ausgestellten Pass besassen passieren zu lassen Ausserdem erteilte er hiermit allen Urbewohnern den strengen Befehl sich sofort zuruckzuziehen und unter keinem Vorwand wieder die besiedelten Gebiete zu betreten Sicherlich hat niemals ein Aborigine von diesem Erlass erfahren denn dahingehende Massnahmen sind nicht belegt und eine Verstandigung war aufgrund der Sprachbarriere unmoglich Vermutlich war es ebenfalls Arthur der das Problem dass die Aborigines unmoglich etwas befolgen konnten wovon sie keine Kenntnis hatten in ihrer vollen Tragweite erfasste Er liess bunte Plakate erstellen die in Form einer Bildergeschichte darstellen sollten dass Schwarze und Weisse vor dem europaischen Gericht gleichgestellt seien Sie wurden in den Waldern an den Baumen angebracht Dieser Gipfel der Hilflosigkeit wurde in der englischen Literatur meist mit Hame uberzogen Aber auch in der in Braunschweig erschienenen volkerkundlichen Zeitschrift Globus liess man sich bereits 1869 voller Ironie uber diese ganz im Stil der Morithatenbilder auf den Jahrmarkten gehaltenen Tafeln aus Das Auskunftsmittel galt fur sinnreich Man beschloss den Inhalt der Decrete den beschrankten Unterthanenverstande der Wilden durch Illustrationen klar zu machen Diese sollten zur Nachachtung fur die Schwarzen und wahrscheinlich auch zu Nutz und Frommen des Kakadus und Opossums an Baume in den Waldern angenagelt werden Neben diesen Erlassen wurden in Arthurs Regierungszeit auch vielversprechende Versuche unternommen die kriegerischen Auseinandersetzungen beizulegen Am 7 Marz 1829 erschien in der Hobart Town Gazette ein Inserat der Regierung Gesucht wurde a steady person of good character who can be well recommended who will take an interest in affecting an intercourse with this important race and reside on Brune Bruni Island taking charge of the provisions supplied for the use of the natives of that place Man hatte sechs Monate lang fur die Einheimischen in den Waldern Nahrungsmittel hinterlegt und daraufhin drei Aborigines gefangen Fur diese und nachfolgende Gefangene wurde ein Betreuer gesucht dessen Aufgabe es war auf Bruni Island eine Reservation zu leiten Aus insgesamt neun Bewerbern wurde ein achtunddreissigjahriger Maurer ausgewahlt George Augustus Robinson schien aufgrund seines Engagements in mehreren karitativen Einrichtungen pradestiniert fur diesen Auftrag Um die Aborigines vor dem sicheren Untergang zu bewahren fasste er den Entschluss moglichst viele in einer Reservation fernab der Siedler unterzubringen Reservation Bearbeiten Black War Bearbeiten Fur die Europaer begann der Krieg mit der Verhangung des Standrechts 1828 Aus der Sicht der voreuropaischen Bevolkerung ist eine derartige zeitliche Fixierung des sogenannten Black War nicht nachvollziehbar Sie hatten keinerlei Zugang zu den Regierungserlassen und eine Steigerung der ihnen angetanen Gewalt war ab 1828 kaum mehr moglich Nimmt man ihre Guerilla als Massstab so erscheint dieses Datum jedoch gerechtfertigt Ihre Angriffe auf Europaer nahmen nach 1828 deutlich zu aber ab 1831 erlahmte ihre Gegenwehr Der erste Europaer kam bereits 1807 durch die Aborigines ums Leben Im Laufe des Jahres 1808 zwanzig Jahre vor dem offiziellen Kriegsbeginn hatten ihre Krieger zwanzig Europaer getotet Insgesamt starben bereits in den ersten zwanzig Jahren der Besiedlung 176 Europaer bei Kampfhandlungen Unter den Siedlern machte sich zunehmend Panikstimmung breit Die Regierung unter Arthur ersuchte 1830 London um militarische Hilfe die jedoch verweigert wurde In Anbetracht der demographischen Entwicklung der beiden Kontrahenten ist ein solches Gesuch zu diesem Zeitpunkt nicht nachvollziehbar Von den ehemals circa funftausend Aborigines waren nur noch weniger als dreihundert am Leben Davon war die Halfte weiblichen Geschlechts so dass abzuglich der Alten Kinder der Gefangenen und bereits Befriedeten weniger als einhundert kampfbereite Aborigines einer Ubermacht von damals vierundzwanzigtausend Europaern gegenuberstanden Dennoch sah sich Arthur genotigt parallel zu den roving parties und den Bemuhungen Robinsons Schritte in die Wege zu leiten die dem Widerstand ein fur alle Mal Einhalt gebieten sollten Er organisierte eine militarische Operation ungeheuren finanziellen und organisatorischen Ausmasses um die Uberlebenden einzufangen und aus Tasmanien zu verbannen Ihm gelang es eine aus Militar Polizei Strafgefangenen und freien Siedlern bestehende Truppe zu mobilisieren die mindestens dreitausend Mann stark war Black Line Bearbeiten Deren Einsatz begann Anfang Oktober 1830 und dauerte sieben Wochen Ihre Aufgabe war es in einer undurchdringlichen Kettenformation die Aborigines vor sich her zu treiben An der Sudspitze der Insel sollten sie dann aufgegriffen und auf die bereitstehenden Schiffe verladen werden Der Plan der Regierung ging nicht auf Das Ergebnis dieser mehrere Tausend Pfund teuren Operation war beschamend Als die Siedler die Sudspitze der Insel erreichten und sich bereit machten die Einheimischen zu umzingeln wurde nicht ein Aboriginal angetroffen Nur im Zuge ihres Vormarsches gelang es zwei Aborigines zu toten und zwei weitere gefangen zu nehmen Diese als Black Line Black String bekannt gewordene Massnahme Arthurs war ein kompletter Fehlschlag Dennoch oder gerade deshalb geniesst sie in der wissenschaftlichen Literatur Anerkennung Die Beschreibungen sind ebenso zahlreich wie widerspruchlich George Augustus Robinson war von den Briten beauftragt worden die verbliebenen Aborigines auf friedlichem Wege in die Reservation zu bringen Er hatte im Laufe seiner Mission zu allen dreihundert Uberlebenden Kontakt Weniger als vier Jahre nach der Black Line war es ihm gelungen alle Aborigines aus Tasmanien zu deportieren Sein Plan war auf einer Insel der Bass Strasse eine Siedlung zu errichten Nach mehreren Anlaufen fiel seine endgultige Wahl auf Flinders Island Insgesamt wurden 220 Aborigines nach Flinders Island deportiert wobei niemals mehr als 130 gleichzeitig dort lebten Auf der siebzig Kilometer langen und dreissig Kilometer breiten Insel waren die Uberlebenden geschutzt vor den mordenden Siedlern aber das Sterben nahm kein Ende Achtzig der dreihundert Aborigines starben noch bevor sie Flinders erreichten Aufgrund epidemischer Infektionskrankheiten war die Todesrate auch dort von Beginn an sehr hoch Im Dezember 1833 waren bereits dreiunddreissig Mitglieder der Westkustengruppen gestorben Einschliesslich der von Robinson eingebrachten zweiundvierzig Neuankommlinge lebten damals 111 Einwohner in der Siedlung Diese Gruppe mit ausgeglichenem Geschlechterverhaltnis wurde anfangs von 43 Europaern betreut Reservation in Wybalenna Bearbeiten Anfang 1836 ubernahm Robinson die Leitung der Wybalenna 1 genannten Reservation Er unternahm den Versuch die 123 uberlebenden Aborigines zu zivilisieren und zu christianisieren Sie wurden im Lesen und Schreiben unterrichtet und mussten regelmassig den von Pfarrer Robert Clark abgehaltenen Gottesdienst besuchen Aufgrund der anhaltenden Misserfolge wurde spater der Gottesdienst auf das Singen von Hymnen beschrankt und der Unterricht ganz aufgegeben Dennoch versuchten Robinson und Clark die ihre Arbeit regelmassig vor der Regierung verantworten mussten den Schein des kontinuierlichen Fortschritts zu wahren Eines dieser Blendwerke war die Herausgabe einer eigenen Zeitung die angeblich von den Aborigines geschrieben wurde Diese Zeitung wurde jedoch von drei schwarzen Jugendlichen verfasst die vermutlich schon schreiben und lesen konnten bevor sie in die Reservation kamen Um die Europaisierung voranzutreiben fuhrte Robinson den Geldverkehr ein Von nun an entlohnte man die Aborigines fur ihre Arbeit Die Manner wurden als Jager Pelzhandel Gartner Schafer Polizisten und im Strassenbau beschaftigt Die Frauen verrichteten Haus und Handarbeiten und verarbeiteten die von ihnen gefangenen mutton birds Aber auch diese Aktivitaten verliefen nachdem sie nur zogerlich begonnen hatten nach und nach im Sande Aufgrund der hohen Todesrate breitete sich eine allgemeine Mutlosigkeit unter den Bewohnern aus 1834 starben dreissig weitere Aborigines und die Hinterbliebenen verfielen zunehmend in Resignation Auch die Errichtung einer kleinen Krankenstation die von einer Krankenschwester betreut wurde konnte diese Entwicklung nicht verhindern Das Engagement Robinsons liess ebenfalls im Laufe der Zeit nach Er war nur noch bemuht seinen Ruf als Leiter von Wybalenna zu wahren Von den vierzig Monaten die er die Reservation leitete war er nur siebenundzwanzig Monate auf Flinders Island anwesend Bereits wenige Monate nach dem Beginn seiner Amtszeit in der Reservation hatte er sich um das Protektorat der Aborigines im Port Phillipp Distrikt in Sudostaustralien beworben Die Verhandlungen zogen sich in die Lange so dass erst am 10 August 1838 positiv uber seinen Antrag entschieden wurde Er ubernahm das Protektorat in Sudostaustralien konnte aber nicht wie ursprunglich geplant alle tasmanischen Aborigines mitnehmen Zum Zeitpunkt von Robinsons Aufbruch nach Australien am 25 Februar 1839 wutete in der Reservation eine Grippeepidemie Von den verbliebenen 96 Insassen waren nur acht transportfahig Als Robinsons Familie spater nach Port Phillipp nachkam brachte sie weitere sieben Aborigines mit Robinsons Sohn George blieb als Leiter des Reservats mit den Restlichen zuruck von denen bereits eine Woche nach Robinsons Abreise acht weitere starben Von den dreizehn nach Australien deportierten tasmanischen Aborigines sahen nur funf Tasmanien wieder Zwei wurden in Australien offentlich wegen Mordes gehangt acht weitere wurden von Krankheiten dahingerafft nbsp Tasmanier auf Oyster Cove1847 sandten die noch lebenden Aborigines eine Petition dass sie wieder in ihrem angestammten Land leben wollen Das in Wybalenna auf Flinders Island befindliche Reservat wurde aufgelost und die inzwischen nur noch 47 Aborigines nach Oyster Cove am D Entrecasteaux Kanal in Sudosttasmanien verlegt Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Robinson noch als Protektor in Australien Er besuchte die Verbliebenen nur noch einmal im April 1851 in Oyster Cove bevor er im Mai 1852 fur immer nach Europa zuruckkehrte Im Vergleich zu Flinders Island hatten sich ihre Lebensbedingungen noch verschlechtert Das Gelande war eine Feuchtwiese und die Gebaude aus Holz waren dem kalten Sudwind ausgesetzt Dadurch wurden die meisten krank und dem Alkohol verfallen und wurden abseits der Gesellschaft ohne nennenswerte Unterstutzung dem Vergessen bzw dem Exitus preisgegeben Am funfzigsten Jahrestag der Grundung Hobarts waren noch sechzehn tasmanische Aborigines in Oyster Cove am Leben Truganini Bearbeiten nbsp TruganiniAm 8 Mai 1876 starb Truganini die damals als letzte unvermischte Tasmanierin galt 2 Truganini ist die Aborigine uber die die meiste Detailinformation bekannt ist Als langjahrige Begleiterin Robinsons in Tasmanien und Australien kann sie ausserdem als dessen Hauptinformantin gelten Allerdings leben heute in Tasmanien und auf den Inseln der Bass Strasse mehrere Tausend Nachkommen weiblicher Aborigines und europaischer Robbenfanger Geschichte in Tabellenform Bearbeiten1642 entdeckte der niederlandische Seefahrer Abel Tasman die Insel fur die Europaer Er segelte im Auftrag des Generalgouverneur von Niederlandisch Indien Anton van Diemen weshalb er die Insel auch Van Diemens Land nannte 1798 umrundete Kapitan Matthew Flinders das Eiland und belegte damit Tasmaniens Inselcharakter wahrend Tasman noch von einer Halbinsel ausgegangen war 1803 Tasmanien wurde britisch Die Briten machten daraus eine Strafkolonie Es wurden die schwereren Falle nach Tasmanien gebracht da die Insel durch ihre geringere Grosse leichter zu uberwachen war 1825 Tasmanien wurde zu einer eigenstandigen Kolonie erklart 1836 1843 Der beruhmte britische Seefahrer und Nordpolarforscher Sir John Franklin war Gouverneur der Insel 1853 erhielt die Insel ihren heutigen Namen zu Ehren des Entdeckers 1856 erlangte Tasmanien eine eigene Verfassung und Regierung 1871 wurde die erste Eisenbahn auf der Insel eroffnet 1901 tritt die Kolonie Australien dem Australischen Bund bei 1906 1922 verkehrt die Kohlebahn Sandfly Colliery Tramway 1917 stiftete der britische Konig Georg V das Staatswappen mit zwei Beutelwolfen als Schildhalter 1936 Der letzte Beutelwolf der in einem Zoo gelebt hatte stirbt 1975 Die Tasman Bridge uber den Derwent River wird von einem Schiff gerammt so dass einige Segmente der Brucke zusammenbrechen und die ostlichen und westlichen Stadtteile von Hobart getrennt sind Literatur BearbeitenLyndall Ryan Chronological Index List of multiple killings of Aborigines in Tasmania 1804 1835 Online Encyclopedia of Mass Violence Online verfugbar englisch Lloyd Robson amp Michael Roe A Short History of Tasmania 2 Auflage 1997 Oxford University Press Melbourne ISBN 0 19 554199 5 Tasmania In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 15 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 528 Nicholas Shakespeare In Tasmanien Roman 2005 Marebuchverlag Hamburg ISBN 3 936384 40 1 Dirk Halfmann Die Tasmanischen Aborigines Quellenkritische Bestandsaufnahme bisheriger Forschungsergebnisse 1998 ISBN 3 638 10031 6Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 23 Juli 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www aboriginalheritage tas gov au abgerufen am 11 Juni 2020 vgl aber Fanny Cochrane Smith die erst 1905 starb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Tasmaniens amp oldid 239295316