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Flinders 2 11 Nicolas BaudinZeittafel Bearbeiten1642 entdeckte der niederlandische Seefahrer Abel Tasman die Insel Tasmanien fur die Europaer Er segelte im Auftrag des Generalgouverneurs von Niederlandisch Ostindien Anton van Diemen weshalb er die Insel auch Van Diemens Land nannte 1798 umrundete Kapitan Matthew Flinders das Eiland und belegte damit Tasmaniens Inselcharakter wahrend Tasman noch von einer Halbinsel ausgegangen war 1803 wurde Tasmanien britisch Entdeckungsgeschichte Auf der Suche nach der Terra Australis incognita Bearbeiten nbsp Hugellandschaft in Tasmanien Mischvegetation von Buttongrass moorland und EukalyptuswaldernEuropaische Historiker geben meist als offiziellen Entdecker Australiens den Hollander Willem Jansz an Im Zuge der Kolonialisierung von Indonesien passierten zu dieser Zeit viele hollandische Frachtschiffe den indischen Ozean Jansz machte 1606 den Versuch an der Westkuste der australischen Yorkhalbinsel bei Mapoom zu landen wurde jedoch von den Aborigines in die Flucht geschlagen 200 Meilen weiter sudlich erlaubten ihm die Mitglieder der Aurukum an Land zu gehen Umgehend begannen sie eine Siedlung zu errichten Anfangs war das Verhaltnis zu den Einheimischen entspannt als aber die Siedler eine Aboriginal entfuhrten kam es zu blutigen Auseinandersetzungen Die Halfte der Hollander kam dabei ums Leben und die Siedlung wurde aufgegeben Bis zu diesem Zeitpunkt war Australien beziehungsweise Neuholland wie es im 17 und 18 Jahrhundert genannt wurde auf keiner Weltkarte erfasst dennoch kursierte bereits viel fruher das Gerucht uber die Existenz eines Sudkontinents terra australis In Europa war man uberzeugt dass im Suden der Erdhalbkugel noch eine weitere grossere Landmasse existieren musse da es sonst unmoglich sei dass die Erde in ihrer Achse die Balance halten konne Portugiesen Bearbeiten Bereits Anfang des 16 Jahrhunderts bereisten portugiesische Schiffe den Westpazifik Neuguinea wurde 1525 von den Spaniern und Portugiesen entdeckt Vermutlich ist es den Portugiesen zu verdanken dass bereits im ausgehenden 16 Jahrhundert circa zehn Jahre vor der Landung von Jansz in England eine wenn auch sehr grobe Karte von Australien existierte Przemyslaw 1990 89f Selten findet dieser Umstand in der Entdeckungsgeschichte Australiens Erwahnung Dabei war der Gelehrte Richard Henry Major bereits Mitte des letzten Jahrhunderts aufgrund einer anderen Karte von der Entdeckung des australischen Kontinents durch die Portugiesen uberzeugt Die Tatsachen die ich zusammenbringen konnte haben mich zum Schluss gefuhrt dass das von mir erwahnte Land das auf franzosischen Karten als Java la Grande bezeichnet wird nichts anderes als Australien sein kann und dass es vor 1542 entdeckt wurde kann fast als erwiesen gelten Wir mussen deshalb zum Schluss gelangen dass die Entdeckung des Kontinents Neu Holland den Portugiesen zuzuschreiben ist The facts which I have been able to bring together lead me to the conclusion that the land described as Java la Grande on the French maps to which I have reffered can be no other than Australia and that it was discovered before 1542 may be almost accepted as demonstrable certainity We must therefore come to the conclusion that the discovery of the continent New Holland belongs to the Portuguese Mc Intyre 1977 200 Kenneth Mc Intyre hat diese Theorie 1977 wieder aufgegriffen und kommt zu dem Ergebnis dass die Portugiesen bereits in den zwanziger Jahren des 16 Jahrhunderts Australien betreten hatten Im selben Jahr fuhrte Mc Kiggan seine Recherche zum gleichen Resultat Er datiert die Entdeckung von Australien durch Europaer Portugiesen auf das Jahr 1522 Mc Intyre 1977 200 Mc Kiggan 1977 Es gibt sogar Hinweise dass die Portugiesen bereits in Tasmanien landeten Robson 1983 3 Wie dem auch sei Logbucher oder andere schriftliche Quellen aus dieser Zeit liegen nicht vor weshalb diese Epoche in diesem Zusammenhang nur von sekundarer Bedeutung ist Malaien Bearbeiten Ebenfalls selten Erwahnung in der Geschichtsliteratur finden nichteuropaische Meeresexpeditionen in der australischen Entdeckungsgeschichte Die Nordkuste Australiens war den Seefahrern des malaiischen Archipels bereits lange vor Ankunft der Europaer bekannt Wopfner 1997 1 Spatestens seit dem 15 Jahrhundert waren Handelsreisende aus Neuguinea auf den Inseln der Torresstrasse und der Kap York Halbinsel prasent Przemyslaw 1990 91f Auch zwischen den Bugis aus Sulawesi und den Aborigines Nord und Westaustraliens herrschten langjahrige Handelsbeziehungen Przemyslaw 1990 91ff Ihr Hauptinteresse galt der Seegurke Holoturia nobilis die damals wie heute in Asien und dort vor allem in China als Delikatesse gehandelt wurde Der Seegurke bekannter unter dem Namen Trepang wurden grosse Heilwirkung und magische Eigenschaften Aphrodisiakum zugeschrieben In Australien wurde sie gefischt und konserviert Eine Saison dauerte vier bis funf Monate Zwischen dem 15 Jahrhundert bis ins ausgehende 18 Jahrhundert beeinflussten diese Handelsbeziehungen die Kultur der Kustenbevolkerung in Nord und Nordwestaustralien sowie an der Torresstrasse nachhaltig Przemyslaw 1990 92 Wilpert 1987 128ff Im Tauschhandel erwarben sie metallene Axte Messer und Speerspitzen Sie erlernten den Bau von Booten mit Auslegern ubernahmen Melodien Musikinstrumente und sogar ein chinesisches Kartenspiel In Sprachen und Brauchen machten sich diese Einflusse ebenfalls geltend Es kam zu einer ausgepragteren Sesshaftigkeit und einer strafferen politischen Organisation Hollander Bearbeiten nbsp Erkundungen der Australischen Kustengebiete durch europaische Entdecker bis 1812 1606 Willem Jansz 1606 Luiz Vaez de Torres 1616 Dirk Hartog 1619 Frederick de Houtman 1644 Abel Tasman 1696 Willem de Vlamingh 1699 William Dampier 1770 James Cook 1797 1799 George Bass 1801 1803 Matthew FlindersDessen ungeachtet waren es die Hollander die neue Kunde uber den Sudkontinent nach Europa brachten und damit eine neue Ara einlauteten Nach Willem Jansz dem Entdecker Australiens kamen noch Jan Carstensz Frederick de Houtman Dirk Hartog Willem de Vlamingh Francois Pelsaert Pieter Nuysz und viele andere Hollander die meist in Handelsschiffen unterwegs waren um Gewurze Gold und andere Guter aufzunehmen Der ruhmreichste unter ihnen war Abel Janszoon Tasman der als Entdecker Tasmaniens gilt Tasman erreichte Tasmanien am 24 November 1642 und nannte es zu Ehren des damaligen Generalgouverneurs von Niederlandisch Ostindien Antony van Diemen Van Diemensland Er war von Batavia aus aufgebrochen und erreichte mit der Heemskerck und der Zeahaen nach 72 Tagen die Insel Er war ein erfahrener Navigator und hatte den Auftrag den Sudkontinent aufzusuchen und dort die Gegend zu erkunden Ausserdem sollte er eine Seeroute durch den Pazifik nach Sudamerika suchen um neue Markte und Ressourcen zu erschliessen was ihm auch beides gelang Uberhaupt musste Abel Tasman aufgrund seiner geographischen Entdeckungen in einem Zuge mit den ganz grossen Entdeckern und fruhen Seefahrern genannt werden Er entdeckte Tasmanien Neuseeland und die Route sudlich an Tasmanien vorbei durch den Pazifik nach Sudamerika Er war auch der Erste der das ganze Ausmass Neuhollands Australiens erkannte Tasman erforschte die Nordkuste Australiens 1644 vom heutigen Staat Western Australia den er Eendrachtland nannte uber den Golf von Carpentaria bis nach Queensland Carpentaria Bei dieser Gelegenheit stellte er fest dass Neuguinea durch eine Meerenge Torresstrasse von Australien getrennt war Eine beeindruckende Leistung die ihm jedoch nie wirklich zu Ruhm und Ansehen verhalf Das hatte einen einfachen Grund Tasman war zwar der Entdecker Tasmaniens entdeckte aber nicht die Einwohner der Insel wie manchmal behauptet wird Er erkannte zwar dass die Insel bewohnt war bekam aber einheimische Tasmanier nie zu Gesicht Auf all seinen Reisen liess er obwohl kuhner Seefahrer beim Kontakt mit Wilden ausserste Vorsicht walten und wenn es sich vermeiden liess verzichtete er ganz darauf Diese Behutsamkeit wurde ihm bereits zu Lebzeiten von offizieller Seite vorgeworfen Er ging 1642 an der Ostkuste Tasmaniens vor Anker und war genotigt seine Wasservorrate aufzufrischen Ihm klangen noch die damals gangigen Geruchte in den Ohren die besagten diese entlegene Weltgegend sei die Heimat von Monstern und Riesen Deshalb beschrankte er die Landgange auf das Allernotigste Einer seiner Leute entdeckte zwei 18 bis 20 Meter hohe Baume mit einem Umfang von circa vier Metern in die Kerben eingeschlagen waren Sie deuteten diese Kerben richtig als Kletterhilfe der einheimischen Bevolkerung dachten aber damals diese dienten dem Ausnehmen von Vogelnestern Tatsachlich waren sie fur die Possumjagd geschlagen worden Der Abstand der in gerader Linie nach oben verlaufenden Kerben schien Tasmans Befurchtungen zu bestatigen Die Distanz zwischen den Kerben betrug circa eineinhalb Meter woraus er schloss dass diese Menschen entweder von ungeheurer Grosse sind oder eine gewisse Art haben auf Baume zu klettern an die wir nicht gewohnt sind Obwohl Letzteres zutraf ging Tasman von einer riesenhaften Bevolkerung aus und gab somit den in Europa bestehenden Geruchten neue Nahrung Nach dieser Beobachtung naherte er sich nur noch einmal vorsichtig dem Ufer liess einen seiner Leute an Land schwimmen der dort die hollandische Flagge hisste und verliess die Insel unter dem Vorwand dass eine plotzliche Wetteranderung eine weitere Landung unmoglich mache Fur die folgenden 130 Jahre sind keine weiteren Landungen auf der Insel belegt Uber 200 Jahre trug sie den Namen Van Diemensland und wurde erst 1853 in Tasmanien umbenannt Marc Joseph Marion du Fresne Bearbeiten Demnach war der franzosische Kapitan Marc Joseph Marion du Fresne der Leiter der zweiten europaischen Expedition der Erste der Kontakt zu den tasmanischen Aborigines hatte Er legte unweit Tasmans Landeplatz an der Ostkuste der Insel an um ebenfalls frische Holz und Wasservorrate aufzunehmen Er hatte den Auftrag mit seinen Schiffen Le Mascarin und Le Marquis de Castries neue Handelsrouten ausfindig zu machen und eine kurzere Route nach China zu suchen Du Fresne und seine Begleiter Jules Crozet und Saint Allouarn entdeckten auf ihren Reisen im Indischen Ozean die Crozetinseln Sie waren in erster Linie Seefahrer und verfugten uber keinerlei wissenschaftliche Kenntnisse Ihr Weltbild war gepragt von der bahnbrechenden Arbeit Rousseaus weshalb Fresne im Gegensatz zu Tasman keine Monster sondern edle Wilde nobles sauvages anzutreffen erwartete Nackte gluckliche Menschen in ihrem Urzustand eingebettet in einen Garten Eden Robson 1983 6 Bonwick 1870b 2 Konsequenterweise waren die Europaer beim Erstkontakt ebenfalls unbekleidet Ryan 1981 50 um Barrieren abzubauen und eventuelles Misstrauen bereits im Keim zu ersticken Am Morgen des 7 Marz 1772 naherten sie sich mit zwei Booten der Kuste von North Bay Eine dreissigkopfige Gruppe Aborigines lief ihnen am Strand entgegen Deren Frauen und Kinder suchten jedoch Zuflucht in den angrenzenden Waldern Einer der Manner loste sich von der Gruppe und kam auf sie zu blieb dann im Wasser stehen und machte den Franzosen Zeichen naherzukommen Zwei Besatzungsmitglieder schwammen auf Du Fresnes Zeichen nackt zum Strand Dort angekommen wurde ihnen von einem alteren Aboriginal eine Fackel uberreicht Diese Geste werteten die zwei Franzosen als Zeichen des Friedens und quittierten sie indem sie dem Mann einen Spiegel aushandigten Dieser wurde reihum gereicht und loste ebenso wie die Hautfarbe der Neuankommlinge grosses Erstaunen aus Nach einer eingehenden Untersuchung der beiden Seeleute legten die Einheimischen die Speere beiseite und begannen vor ihnen zu tanzen Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Kontaktes legten die Europaer mit zwei Booten an und bekamen ebenfalls Fackeln uberreicht Im Gegenzug ubergaben sie einige Stoffreste und Messer Die harmonische Stimmung schlug um in helle Aufregung als sich ein drittes Boot der Franzosen dem Ufer naherte Aufs Ausserste erregt versuchten die Einheimischen diese Landung mit Gesten und Rufen zu verhindern Du Fresne gab der Mannschaft des Bootes Signal zum Umkehren Das Boot wurde jedoch von der Brandung ans Ufer getragen Daraufhin ging ein Hagel von Speeren und Steinen auf die Franzosen nieder Du Fresne und einige seiner Manner wurden von den Steinen verletzt und eroffneten das Feuer Ein Aborigine kam dabei ums Leben und mehrere wurden verletzt Der Rest ergriff panisch schreiend die Flucht Die Franzosen verliessen die Insel und segelten weiter nach Neuseeland Der Kontakt mit den Maori auf Neuseeland kostete Marion du Fresne das Leben Er und einige Mitglieder der Mannschaft wurden von den Maori in einen Hinterhalt gelockt getotet und angeblich verspeist Robson 1983 6 Als der bedeutendste Chronist dieser Expedition Crozet nach seiner Heimkehr Rousseau diese Ereignisse schilderte entgegnete dieser zutiefst besturzt Ist es moglich dass die guten Kinder der Natur wirklich so bose sein konnen nach Ryan 1981 50 James Cook Bearbeiten nbsp Tasmanischer TeufelEin Jahr darauf war Captain James Cook auf der Endeavour in den Gewassern sudlich von Tasmanien unterwegs Nachdem er dort auf der Suche nach Land gekreuzt war wollte er Tasmanien anlaufen Dieser Plan wurde durch die Wetterverhaltnisse vereitelt und er segelte weiter nach Neuseeland Den Kontakt zu seinem Begleitschiff Adventure unter dem Kommando von Tobias Furneaux hatte er jedoch aufgrund dichten Nebels verloren Furneaux warf am verabredeten Treffpunkt vor Tasmanien Anker und unternahm mehrere Landexpeditionen Bei seinem funftagigen Aufenthalt in der nach seinem Schiff benannten Adventure Bay ostlich von Bruni Island kam es zu keinem Kontakt mit der tasmanischen Bevolkerung Anhand seiner Beobachtungen schloss er dass sie weder feste Siedlungen noch Boote kannten und bezeichnete sie als elende ignorante Rasse die vollig ausserstande sei die Privilegien des guten Klimas und der uppigen fruchtbaren Landschaft zu nutzen Volger 1971 24 Robson 1983 27 Nach dem Ausbleiben von Cook machte sich Furneaux auf den Weg nach Neuseeland wo dieser dann ebenfalls eintraf Cook sollte erst auf seiner dritten Reise Tasmanien zu Gesicht bekommen Auf der Resolution landete er am 26 Januar 1777 ebenfalls in der Adventure Bay und blieb vier Tage Cook der bereits seit langem von Tasmanien fasziniert war ausserte als Erster den Verdacht Tasmanien konnte eine Insel sein Bisher war man der Auffassung dass Tasmanien den sudlichsten Auslaufer Australiens bilde Dieser Gedanke beschaftigte ihn bereits 1773 auf seiner zweiten Reise Aus Zeitgrunden war er gezwungen diese Frage auf sich beruhen zu lassen Denn sein eigentlicher Auftrag lautete eine geeignete Seeroute zwischen Pazifik und Atlantik zu suchen Cooks Entdeckerdrang erschopfte sich glucklicherweise nicht in geographischen Fragestellungen Er war ebenfalls von Rousseaus Thesen fasziniert und auf der Suche nach Wilden in ihrem vermeintlichen Urzustand So war er beeindruckt von der Kultur der australischen Aborigines Nach dem was ich uber die Eingeborenen von Neuholland gesagt habe konnten sie Einigen als das armseligste Volk auf der Welt erscheinen doch in Wirklichkeit sind sie viel glucklicher als wir Europaer ohne jede Kenntnis nicht nur der uberflussigen sondern auch der notwendigen Bequemlichkeiten die man in Europa so sehr sucht sind sie eben darin glucklich nicht zu wissen wozu diese dienen Sie leben in einer Ruhe die nicht durch soziale Ungleichheit der Lebensbedingungen gestort wird Heintze 1987 70 Diese ihm eigene Mischung aus Neugier und Toleranz fuhrte dazu dass sein Aufenthalt des Ofteren als der erste von ethnologischem Wert bezeichnet wird Ryan 1981 51 Cook kam von dieser dritten Reise nicht nach Europa zuruck Er wurde 1779 auf Hawaii getotet Umso einflussreicher waren die Aussagen von Cooks Offizier William Anderson der das Bild der tasmanischen Aborigines in Grossbritannien entscheidend beeinflusste Wahrend Cooks Aufzeichnungen viele wertvolle Details uber Aussehen Schmuck Frisur und Verhaltensweisen lieferten war Anderson voller Abscheu gegenuber der angetroffenen Bevolkerung Es war ihre Schamlosigkeit die ihn uberforderte Bereits die Franzosen amusierten sich uber die Angewohnheit der Aborigines in aller Offentlichkeit mit dem Penis zu spielen Ebenso kam es vor dass sie im Stehen ohne im Geringsten ihre Stellung zu verandern teilweise sogar wahrend einer Unterhaltung Wasser abschlugen so dass der Urin ihre Beine hinunterlief Dazu kam dass beiderlei Geschlechter in der Regel vollig nackt waren Robson 1983 27 Anderson und die meisten seiner Landsleute waren daruber derart entsetzt dass sich in Grossbritannien Unmut und Abscheu gegenuber den Aborigines breitzumachen begann In dieser intoleranten Haltung unterschieden sich die britischen Entdecker generell von den franzosischen Das ist einer der Grunde warum die wertvollsten ethnographischen Daten dieser Epoche auf die Franzosen zuruckgehen Ihre Motivation war auch weitaus weniger von Besitzanspruchen strategischen Uberlegungen Handels und Wirtschaftsinteressen gepragt als die der Briten Die Franzosen standen unter dem Einfluss Rousseaus Lafiteaus und anderen und waren gepragt von den Idealen der aufkommenden Franzosischen Revolution Cooks Beschreibungen seiner Kontakte zu den Einheimischen mussen obwohl reich an Details wegen der Kurze seines Aufenthaltes viele Fragen offenlassen 1775 bis 1783 kampfte Grossbritannien im Nordamerikanischen Unabhangigkeitskrieg Am 4 Juli 1776 erklarten die dreizehn Kolonien ihre Unabhangigkeit von Grossbritannien und 1783 musste Grossbritannien diese Unabhangigkeit im Frieden von Paris anerkennen Dies war die bedeutendste Niederlage der Kolonialmacht Grossbritannien Aufgrund dieser Niederlage verstarkte Grossbritannien seine imperialistischen Bestrebungen noch weiter Arthur Phillip Bearbeiten Im Mai 1787 brach Gouverneur Arthur Phillip mit elf bewaffneten Schiffen von Grossbritannien aus in Richtung Australien auf Sein Ziel war die Botany Bay an der Ostkuste Australiens die von dem deutschen Geographen und Naturforscher Johann Reinhold Forster und seinem Sohn Georg Forster als Land Eden beschrieben wurde Nach siebenmonatiger Uberfahrt ging die Flotte vor Botany Bay vor Anker Bei naherer Erkundung stellte sich die Bucht als vollig ungeeignet zur Besiedlung heraus Sie segelten weiter entdeckten den Naturhafen des heutigen Sydney und grundeten 1788 die erste australische Siedlung Port Jackson Bis Ende des 18 Jahrhunderts blieb dies die einzige grossere Ansiedlung in Australien Erst 1803 folgte eine zweite auf Tasmanien Port Jacksons Bevolkerung bestand aus den insgesamt 1 500 Passagieren die Gouverneur Arthur Phillip begleiteten Dies waren Staatsbeamte Soldaten und 757 deportierte Strafgefangene darunter 192 Frauen und 18 Kinder Przemyslaw 1990 95 Den europaischen Geschichtsschreibern zufolge gaben die ersten Siedler Geschenke im Tausch gegen das Land Dennoch musste die Siedlung die bis 1816 ausschliesslich aus Holzhausern bestand mit starken Palisaden umgeben und bis 1840 standig militarisch bewacht werden Immer wieder kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit australischen Aborigines Die Grundung der Siedlung Port Jackson in Ostaustralien ist fur die Entdeckungsgeschichte vgl Appendix A Tasmaniens von zentraler Bedeutung Da man immer noch uberzeugt war dass Tasmanien eine Halbinsel des australischen Kontinents sei nahmen alle von Europa kommenden Schiffe auf dem Weg nach Port Jackson zunachst Kurs auf die Sudspitze Tasmaniens und gingen haufig an der tasmanischen Ostkuste kurz vor Anker Ab diesem Zeitpunkt war der Anblick von Europaern fur die Ostkustenbevolkerung Tasmaniens keine Seltenheit mehr William Bligh Bearbeiten Der nachste nachgewiesene Kontakt fand im August 1788 statt Der Englander William Bligh ging mit der Bounty in der Adventure Bay vor Anker Er war auf dem Weg nach Tahiti um von dort Setzlinge des Brotfruchtbaumes zu den Westindischen Inseln zu bringen Bligh wusste was ihn erwartete denn er war bereits elf Jahre zuvor als Navigator auf Cooks dritter Reise hier gewesen Tasmanien lag fur die Briten strategisch so gunstig dass Blighs Besatzung in der Adventure Bay nahe einer Quelle eine Reihe von Obstbaumen pflanzte um nachfolgenden Reisenden die Proviantaufnahme zu erleichtern Die Kontakte mit der Bevolkerung von Bruni Island verliefen friedlich Als sie die Landungsboote entdeckten reckten sie die Arme uber den Kopf und verfielen Bligh zufolge in ein aufgeregtes Geschnatter das ihn an Ganse erinnerte Alle dargereichten Geschenke legten sie sich nach kurzer Prufung auf den Kopf Gould 1980 9 Turnbull 1963 35 Die Bandbreite des Umgangs mit Geschenken der europaischen Entdecker reichte von volliger Ablehnung bis zur totalen Verzuckung wobei die Briten eine Ablehnung meist als personliche Beleidigung empfanden Die Franzosen wiederum sahen diese ablehnende Haltung mit Wohlwollen Robson 1983 26f da sie ihr Bild der Vollkommenheit des paradiesischen Urzustandes bestatigt sahen Moglicherweise handelt es sich bei Blighs Kontakt um dieselben Familien die bereits Cook elf Jahre zuvor aufsuchte vgl Volger 1971 26 Sein kurzer Bericht enthalt jedenfalls keine wichtigen Neuerungen Erst kurze Zeit spater wurde entdeckt dass die Adventure Bay Abb 8 nicht an der Kuste Tasmaniens sondern an einer ihr vorgelagerten bewohnten Insel lag Blighs eigentliche Mission der Transport der Brotfruchtbaumsetzlinge zu den Westindischen Inseln schlug wegen der beruhmt gewordenen Meuterei auf der Bounty fehl Dennoch wurde er vier Jahre spater noch einmal mit dem gleichen Auftrag betraut und ankerte auch dieses Mal am 8 Februar 1792 in der Adventure Bay vor Bruni Island Nur eine einzige seiner Pflanzen ein Apfelbaum hatte uberlebt Bei diesem zweiwochigen Aufenthalt seinem dritten und letzten machte er eine Vielzahl interessanter Beobachtungen und spekulierte bereits uber ethnologische Problemstellungen die bis heute nicht zufriedenstellend geklart werden konnten vgl Volger 1971 26 John Henry Cox Bearbeiten Zwischen Blighs Besuchen machte sich Captain John Henry Cox auf den Weg nach Tasmanien Robson 1983 8 Er lief am 28 Februar 1789 in Grossbritannien aus und traf bereits am 3 Juli an der Sudwestspitze Tasmaniens ein Cox lautete die in ethnologischer Hinsicht so bedeutende Epoche der Robben und Walfanger ein indem er Grossbritannien Kunde brachte von der reichhaltigen Meeressaugerfauna in diesem Teil der Erde Dass er damit zu einem der Vorboten des Niedergangs der tasmanischen Kultur wurde war ihm vermutlich nicht bewusst denn er pflegte freundschaftlichen Umgang zur Inselbevolkerung Wahrend seines Aufenthalts auf Maria Island wo eine kurze Begegnung mit den tasmanischen Aborigines stattfand gab er der Oyster Bay ihren Namen Er beschrieb sie als glucklich harmlos und vollig unkultiviert Obwohl eher befangen fanden sie grossen Spass daran die Bewegung und Mimik der Europaer nachzuahmen Ethnographisch bedeutsamer als das Treffen selbst bei dem wieder ausgetauschte Geschenke abgelehnt wurden waren seine Beobachtungen in den Tagen vor dem kurzen Kontakt Wie schon so oft in dieser Ara der Entdecker fand er mehrere Lagerplatze die kurz zuvor fluchtartig verlassen worden waren Deren Inventar unterzog er genaueren Untersuchungen Joseph Bruny d Entrecasteaux Bearbeiten Bligh hatte gerade seinen dritten Aufenthalt auf Van Diemens Land beziehungsweise Bruni Island beendet als wieder Schiffe vor der Kuste Tasmaniens auftauchten Es waren Franzosen die mit dieser Expedition einen Meilenstein in der Entdeckungsgeschichte Tasmaniens setzten Erstmals wurde die Insel von hochkaratigen Wissenschaftlern betreten und erforscht Sie waren von Frankreich ausgesandt um nach Lebenszeichen einer fruheren franzosischen Expedition zu suchen 1785 war Jean Francois Galoup de la Perouse mit zwei Forschungsschiffen entsandt worden und nie zuruckgekehrt Joseph Bruny d Entrecasteaux hatte den Auftrag den Verbleib dieser beiden verschollenen Schiffe zu klaren und die Sudsee nebst ihren Ressourcen zu erkunden Er ging am 21 April 1792 vor der Kuste Tasmaniens vor Anker Robson 1983 8 Ryan 1981 53 An Bord befanden sich Wissenschaftler aller Couleur Naturforscher Botaniker Zeichner Kartographen Arzte und Astronomen darunter einige der meisttalentiertesten Forscher die Frankreich damals zu bieten hatte Ryan 1981 53 Der Leiter der Expedition d Entrecasteaux kehrte nicht mehr nach Frankreich zuruck Er starb auf dieser Reise an Skorbut Neben Kapitan Jean Michel Huon de Kermadec machten vor allem zwei Besatzungsmitglieder von sich reden E P E Rossel der erste Offizier der Recherche der 1808 in Paris uber diese Expedition publizierte Seinem Bericht liegt unter anderem das Tagebuch von d Entrecasteaux zugrunde Der ergiebigste Reisebericht stammt aus der Feder des 34 jahrigen Naturforschers Jacques Julien Houtou de Labillardiere der auch detaillierte Beschreibungen der Lebensweise der Insulaner beinhaltet D Entrecasteaux liess auf dieser Reise zweimal die Sudostkuste Tasmaniens anlaufen Die erste Untersuchung dauerte vom 21 April bis Ende Mai 1792 Im Januar 1793 kehrten sie zuruck und blieben bis Februar Insgesamt dauerte ihr Aufenthalt in Tasmanien circa zehn Wochen Plomley 1966c 3 In dieser Zeit kam es zu zahlreichen harmonisch verlaufenden Begegnungen mit der einheimischen Bevolkerung Die Franzosen naherten sich der tasmanischen Bevolkerung sehr gefuhlvoll Sie liessen sich geduldig von Kopf bis Fuss mustern und sich von den Frauen die Gesichter schwarzen Sie assen sangen und lachten zusammen spielten mit den Kindern und es kam zu vielen wechselseitigen Einladungen Es fanden freundschaftliche Ringkampfe am Strand statt abends wurden die Franzosen zu ihren Booten geleitet und am Morgen wieder enthusiastisch begrusst Broome 1982 23 Ryan 1981 54 Robson 1983 26 Daruber hinaus machten sie noch eine Reihe geographischer Entdeckungen D Entrecasteaux erkannte als Erster dass Bruni Island der bevorzugte Landeplatz der Briten eine Insel ist Die trennende Wasserstrasse wurde nach ihm benannt Er entdeckte die Mundungen der Flusse Huon und Derwent Er segelte den Derwent hinauf und kartierte die Norfolk Bay Zwischen den beiden Besuchen von d Entrecasteaux sind keine weiteren Landungen durch Europaer belegt Zwei Monate nach Beendigung seiner zweiten Landerkundung traf der junge ehrgeizige Englander John Hayes auf der Insel ein Sein Aufenthalt im d Entrecasteaux Channel dauerte vom 26 April bis zum 9 Juni 1794 Plomley 1993 18 Hayes erkundete in dieser Zeit die Gegend grundlich unwissend dass ihm die Franzosen bereits zuvor gekommen waren Es ist vollig unklar warum sich Hayes so lange in Tasmanien aufhielt denn er war eigentlich auf dem Weg nach Neuguinea Nur durch Zufall nahm er witterungsbedingt den Umweg um den Sahulschelf Sein Tagebuch das uber die genaueren Umstande seines Aufenthaltes Aufschluss geben konnte ging leider verloren Das Schiff mit dem er es Richtung Grossbritannien sandte wurde von den Franzosen gekapert Volger 1972 29 Matthew Flinders Bearbeiten Zu diesem Zeitpunkt war man immer noch der Meinung Van Diemens Land Tasmanien sei der Sudauslaufer Neuhollands Australiens Obwohl sich seit Cooks Verdacht die Hinweise und Geruchte hauften wurde erst im Oktober 1798 eine Expedition ausgerustet um diese Frage endgultig zu klaren George Bass und Matthew Flinders wurden beauftragt Tasmanien wenn moglich zu umsegeln um somit den Beweis zu erbringen dass es eine Insel sei Es war moglich und somit wurde die fur die Entdeckungsgeschichte Tasmaniens so bedeutsame Route um die tasmanische Sudkuste als Umweg erkannt Bass und Flinders benotigten fur die Umsegelung 7 Oktober 1798 bis 12 Juni 1799 fast ein dreiviertel Jahr Robson 1983 9 Dabei entdeckten und kartierten sie nicht nur die bis dahin unbekannte Nordkuste sondern auch Teile der wenig bekannten Westkuste Abb 9 Sie kartierten die Furneaux Inseln und andere Inseln der Bass Strasse Aus deren Unberuhrtheit schlossen sie zu Recht dass die Bewohner von Van Diemens Land der Seefahrt im offenen Meer unkundig waren Mit der Bevolkerung entstanden lediglich kurze und oberflachliche Kontakte die nur durftig beschrieben wurden Diese Kontakte fanden ebenfalls an der Sudostkuste Tasmaniens statt die Flinders bereits als Besatzungsmitglied auf Blighs zweiter Reise kennengelernt hatte Volger 1971 30 Flinders war von ihrem offenen freundlichen Wesen beeindruckt und stellte die Ahnlichkeit zur Bevolkerung von New South Wales fest Ryan 1981 57f Flinders war auch der Erste der spater Neuholland umsegelte und den Namen Australia vorschlug Przemyslaw 1990 7 98 King Island das Flinders ubersehen hatte wurde noch im gleichen Jahr von Reed kartiert Macquarie Harbour und Port Davey an der Westkuste wurden erst 1815 von Kelly und Birch entdeckt die ebenfalls die Insel umschifften Bryden 1965 38 Nicolas Baudin Bearbeiten Zehn Jahre nach dem Besuch von Labillardiere kurz bevor Tasmanien von Grossbritannien beziehungsweise Australien aus kolonialisiert wurde traf eine zweite franzosische wissenschaftliche Expedition unter der Leitung von Nicolas Baudin auf der Insel ein Deren 22 kopfige wissenschaftliche Crew mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren setzte sich zusammen aus drei Botanikern funf Zoologen und jeweils zwei Gartnern Mineralogen Astronomen Kartographen und Kunstlern Plomley 1966c 3 Letztere Petit und Lesuer fertigten eine Vielzahl von Portrats sowie einige Zeichnungen die Alltagsszenen Grabstatten Gegenstande des taglichen Gebrauchs und Waffen darstellten Vor allem die Arbeiten von Petit werden meist gelobt Seine Portrats waren zwar noch stark von Zeitgeist und Asthetikempfinden der damaligen Epoche gepragt stellten aber dennoch alle bisherigen Darstellungen in den Schatten Abb 44 Die Ergebnisse dieser Reise wurden verfasst und editiert von einem Mitglied der Crew dem Naturforscher Anthropologen und Mediziner Triebel 1947 64 Francois Peron Nach Perons Tod wurde die Arbeit von Louis de Freycinet fertiggestellt Diese Arbeit stellt die beste ethnographische Quelle dar die wir aus voreuropaischer Zeit von den Einwohnern Tasmaniens besitzen Am 14 Januar 1802 erreichte Kommandant Baudin tasmanische Gewasser Auch diese Expedition hielt sich im Osten Tasmaniens auf Sie erkundete unter anderem den Huon River die Oyster Bay und die ostlich vorgelagerte Insel Maria Island Sie blieben insgesamt 43 Tage Ahnlich wir vorher bei d Entrecasteaux kam es zu zahlreichen herzlichen Begegnungen in denen sich vor allem Peron als wichtiger Beobachter hervortat James Bonwick beschreibt ihn als angenehmen Sentimentalisten der die romantische Schule von Rousseau in tiefen Zugen eingenommen hatte Bonwick 1870a 92 An der Mundung des Huon Rivers trafen sie einen etwa 23 jahrigen Aboriginal Wie bereits bei fruheren Begegnungen war auch dieser am meisten erstaunt uber die Hautfarbe der Besucher Furchtlos ging er zu ihnen und offnete die Jacken und Hemden der Franzosen zweifellos um sich zu vergewissern ob die Farbe am Korper die gleiche wie im Gesicht sei Nachdem er diese Leibesvisitation beendet hatte begann er in heller Aufregung zu schreien und schnell mit den Fussen zu stampfen Einer jungen Frau uberreichten sie ein Beil ein Taschentuch und eine rote Feder Sie schrie sie lachte sie schien berauscht vor Gluck und als wir uns vom Ufer abstiessen war ihr Schmerz ergreifend Peron nach Turnbull 1963 38f Am 22 Februar trafen sie auf eine Gruppe von vierzehn Mannern und wurden sofort freundlich eingeladen Ryan 1981 63 Sie assen zusammen und die Franzosen sangen ihnen die Marseillaise vor was grosse Heiterkeit ausloste Peron 1809 173ff Peron uberprufte ihre Korperkraft anhand eines Trainingsgerates Regnier Dynameter und stellte entgegen seinen Erwartungen fest dass sie weitaus weniger Kraft hatten als er oder einer seiner Offiziere woruber die Aborigines zum Teil sehr verargert waren Peron 1809 222 313f Nicht alle Treffen verliefen so harmonisch und friedlich Bei einem Ausflug nach Bruni Island schlug nach einer freundlichen Begegnung die Stimmung aus ungeklarter Ursache um und beim Besteigen der Boote wurde ein Matrose durch einen Speer an der Schulter verletzt Peron 1808 192 Volger 1971 32 Auch bei einer anderen Gelegenheit wurden sie mit Steinen beworfen und traten den Ruckzug an Peron 1808 197 Volger 1971 32 Aggressionen weckte bei der vierten Begegnung der Maler Petit Er hatte bereits einige Zeichnungen angefertigt was jedoch mit einem Mal nicht weiter geduldet wurde Nur mit Muhe konnte er einem Keulenschlag entgehen Zunachst konnten die Franzosen die Situation entscharfen aber als sie in die Boote stiegen ging wieder ein Steinhagel auf sie nieder Auf Maria Island kam es ebenfalls nach anfanglicher Harmonie zu Auseinandersetzungen die die Franzosen zum Ruckzug veranlassten Es ist den Leitern dieser Expedition hoch anzurechnen dass sie bei diesen Vorfallen auf den Gebrauch von Schusswaffen verzichteten Peron war derartig beeindruckt von den tasmanischen Aborigines dass er keiner Muhe oder Gefahr aus dem Wege ging und unermudlich neue Begegnungen herbeifuhrte Aufgrund seines Interesses wurden uns viele Details der Kultur uberliefert Nebst Angaben uber Aussehen Schmuck Essgewohnheiten soziale Organisation und Beschreibung der Siedlungen einschliesslich des Inventars war seine Entdeckung der Grabstatten der Aborigines von besonderer Bedeutung Seine Beobachtungsgabe war bemerkenswert und seine Angaben zeichnen sich aus durch Genauigkeit Einfuhlungsvermogen und Glaubwurdigkeit Jedoch war seine Behauptung die Bewohner Tasmaniens seien die unzivilisiertesten der ganzen Welt Wasser auf die Muhlen des gerade aufkeimenden Sozialdarwinismus deren Vertreter sich bald auf die Suche nach dem Bindeglied zwischen Mensch und Affe begaben Ryan 1981 63 Nach dieser Expedition erholte sich die Crew funf Monate lang in Sydney Wahrend dieses Aufenthaltes kam dem damaligen Gouverneur King ein folgenschweres Gerucht zu Ohren Demnach hatte einer der franzosischen Offiziere verlauten lassen es sei die Absicht Frankreichs in Tasmanien eine Kolonie zu grunden Die Tatsache dass Tasmanien kein Teil Neuhollands war verlieh der Insel damals den Status eines Niemandslandes King war entschlossen den Franzosen zuvorzukommen In einer ubersturzten Aktion schickte er einen Abgesandten Leutnant Robbins der die Insel offiziell in den Besitz der britischen Krone bringen sollte Sein Auftrag lautete die Franzosen die sich bereits auf der Heimreise befanden einzuholen und ihnen unmissverstandlich klarzumachen dass Tasmanien bereits annektiert sei Zum grossen Vergnugen der Franzosen entledigte sich Robbins seiner Aufgabe auf eine etwas lacherliche Weise kaum war der kleine Schoner vor der King Insel vor Anker gegangen landete er mit einer kleinen Gruppe seiner Leute die sich eilenden Schrittes zu den Zelten der Franzosen begaben Dort hissten sie die englische Flagge feuerten einige Salven ab schrien dreimal Hurra und erklarten die Insel zum Besitz ihres Konigs Volger 1971 34 Baudin der Leiter der franzosischen Expedition verurteilte diese Massnahme des Gouverneurs In Sydney hatte er die Folgen der Kolonisation fur die Aborigines hautnah miterlebt In einem Brief an King schrieb er Es ware unendlich ruhmreicher die Bewohner der verschiedenen Lander die unserem Recht unterstehen fur die Gesellschaft zu formen als den Wunsch zu aussern diejenigen die so weit abgelegen sind durch sofortige Besitznahme des Bodens den sie besitzen und der sie geboren hat zu berauben Ryan 1981 64 King zeigte sich wenig beeindruckt von der liberalen Haltung des Franzosen und um jegliches Risiko zu vermeiden grundete er kurz darauf ausgehend von Sydney die erste Siedlung auf tasmanischem Boden Zu diesem Zeitpunkt war von Van Diemensland nicht viel mehr als seine groben Umrisse bekannt Die Erkundungsexpeditionen wurde auch von franzosischer Seite fortgesetzt Plomley 1966c 4 Marchant 1969 3 Selbst noch in den sechziger Jahren unseres Jahrhunderts waren weite Landstriche Tasmaniens nur unzulanglich kartiert Bryden 1960 39 Die Aufzeichnungen der Forschungsreisenden dieser Epoche sind von besonderer Bedeutung da sie die tasmanische Kultur in ihrer unverfalschten Form beschreiben Dennoch gilt es zu berucksichtigen dass zur damaligen Zeit Volkerkunde als Wissenschaft noch nicht etabliert war Die Auswirkungen dieser Forschungsreisen erscheinen im Vergleich zur Kolonialgeschichte nahezu bedeutungslos Und dennoch hatte bereits die Epoche der Entdeckungsreisen in der tasmanischen Kultur ihre Spuren hinterlassen Der ethnologischen Forschung bleibt das Ausmass und die Art dieser Spuren in Tasmanien ebenso wie in anderen Regionen der Welt grosstenteils verschlossen Es ist leicht vorstellbar dass diese Epoche vor allem im Osten der Insel Mulvaney u White 1987 314 nicht ohne Folgen blieb Uber die Art der Folgen konnen wir indes nur spekulieren Spatere diesbezuglichen Entwicklungen der Kolonialzeit lassen vermuten dass bereits von den Reisenden Krankheiten mit epidemischer Wirkung eingeschleppt wurden vgl Plomley 1966c 3 die einerseits zu Todesfallen andererseits auch zur partiellen Immunitat der Bewohner gegenuber spateren Ansteckungen hatten fuhren konnen wie man sie zum Beispiel bei den Trepangfischern Nordaustraliens beobachten konnte Przemyslaw 1990 98 Ein anderer Aspekt dessen Auswirkung man nur erahnen kann sind die unzahligen Geschenke die die Seefahrer unter der voreuropaischen Bevolkerung verteilten Ebenso unklar bleiben die Motive der Reaktionen uber solche Gastgeschenke die von totaler Verzuckung uber gespielte Gleichgultigkeit bis hin zu offener Aggression reichten Der Hochmut der Besitzenden und der Neid der Leerausgegangenen haben moglicherweise zu sozialen Spannungen gefuhrt Speziell bei den Geschenken in Form von Kleidungsstucken kann ein Zusammenhang zu auftretenden Krankheiten nicht ausgeschlossen werden Sowohl die Matrosen als auch die seit Cox auftretenden Robbenfanger hatten bereits sexuelle Kontakte Robson 1983 27 29 Turnbull 1963 35 zu den Aborigines die haufig nicht ohne Konsequenzen blieben Mit Sicherheit fuhrte diese bereits in vorkolonialer Zeit eingetretene Hybridisation der tasmanischen Bevolkerung zu gesellschaftlichen Konflikten Fur derartige Besuche war jedoch im Weltbild der Tasmanier kein Platz so dass sie es entsprechend modifizieren mussten Aufgrund der Sozialstruktur der Aborigines in Verbindung mit der begrenzten Ausdehnung ihres Lebensraumes ist spatestens seit d Entrecasteaux Besuch abwegig von einer voreuropaischen Bevolkerung zu sprechen Offensichtlich wurde jede Landung von den Einheimischen ebenso registriert wie die vorbeiziehenden Schiffe die sich zum Teil auch inoffiziell und von der Geschichtsschreibung ubergangen in diesen Gewassern aufhielten Auch muss man annehmen dass sie sich wechselseitig moglicherweise uber grosse Entfernungen hinweg uber derartig exotische Begegnungen informierten und den Versuch unternahmen diese zu interpretieren Selbst ein harmonisch verlaufendes Treffen musste bei ihnen starke Verunsicherung auslosen Daruber hinaus ist zu vermuten dass die Aborigines von der Technologie der Europaer entgegen den Behauptungen der Anhanger Rousseaus ebenso beeindruckt wie eingeschuchtert waren Alle diese ausseren Einwirkungen der Entdeckerepoche waren jedoch nur eine Vorahnung auf die folgende Kolonialzeit Siehe dazu Geschichte Tasmaniens Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Besiedlung Tasmaniens durch Weisse amp oldid 239622656