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Die Kathedrale Santa Maria la Real de Pamplona ist das geistliche Zentrum des spanischen Erzbistums Pamplona Kathedrale von Pamplonagotische Kathedrale von Pamplona Ansicht von SSO Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Innenraum 3 Kloster 4 Glocken 5 Graber 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie heutige gotische Kirche hatte einen romanischen Vorgangerbau der zwischen 1100 und 1127 errichtet wurde der Bau des zugehorigen Klosters dauerte bis 1137 Von ihm sind noch einige Kapitelle des Portals und des Klosters erhalten die im Museum der Comunidad Foral de Navarra ausgestellt werden 1280 wurde der Bau eines neuen Klosters begonnen Die Bauarbeiten dauerten bis 1375 einschliesslich der Nebengebaude wie Refektorium Kuche und Barbazan Kapelle 1391 sturzte das Hauptschiff der romanischen Kathedrale aus dem 11 Jahrhundert ein Lediglich die Fassade das Kopfende und das Kloster entgingen der Katastrophe Ab 1392 liess Konig Karl III von Navarra 1387 1425 an gleicher Stelle den gotischen Nachfolgebau errichten zu dem das kurz zuvor gebaute Kloster erhalten blieb Die Bauarbeiten dauerten bis zum Jahr 1501 Die Hauptfassade wurde 1783 von Ventura Rodriguez im klassizistischen Stil neu entworfen und bis 1800 von Santos Angel de Ochandategui errichtet Dieser folgte im wesentlich dem Entwurf Rodriguez von dem nur eine Zeichnung der Fassade und ein Grundriss vorlagen Er griff jedoch bei der Anbindung der Fassade an das gotische Hauptschiff weniger in die bestehende Architektur ein als von Rodriguez geplant war Innenraum BearbeitenDas Hauptschiff der dreischiffigen Kirche zahlt nur zwei Etagen mit grossen Arkaden und Fenstern Die strenge Sachlichkeit der schmucklosen Oberflachen entsprechen der navarresischen Gotik Ein Querschiff eine polygonale Apsis und ein Chorumgang vervollstandigen den Bauplan Ein geschmiedetes Gitter von Guillermo de Evernat aus dem Jahr 1517 schliesst den Altarraum ab in dem sich auch eine romanische Marienstatue aus versilbertem Holz unter einem neugotischen Baldachin befindet Das Chorgestuhl im Stil der Renaissance wurde von 1531 bis 1541 von mehreren Kunstlern aus Navarra hergestellt Vor dem Altarraum steht der Alabaster Sarkophag des Grunders Karl III und seiner Ehefrau Eleonore von Kastilien von Janin oder Jehan Lomme aus Tournai zwischen 1411 und 1420 in den Werkstatten des Konigspalasts von Olite in Einzelteilen gefertigt und dann nach Pamplona transportiert wurde 1 Der Sarkophag ist im unteren Bereich auf allen vier Seiten mit trauernden Figuren aus Alabaster geschmuckt deren Gefuhle eindrucklich durch Mimik und Gestik zum Teil aber auch durch uber den Kopf gezogene Kapuzen ausgedruckt werden In der funfeckigen Kapelle des rechten Chorumgangs befindet sich ein flamisch spanisches Altarretabel aus dem 15 Jahrhundert Die beiden sechseckigen Kapellen in der Mitte sind mit Retabeln von Fermin de Larrainzar aus dem Jahr 1713 ausgestattet Die Wand der funfeckigen Kapelle des linken Chorumgangs wurde durchbrochen um Platz fur eine Kapelle zu Ehren des Bischofs Prudencio de Sandoval zu schaffen die zwischen 1632 und 1634 von Pedro de Zaballa und Luca Pinedo im puristischen Stil des fruhen Barock gestaltet wurde 1651 wurde ein Altar mit einem Bild des Heiligen Benedikt hinzugefugt das Juan Andres Ricci zugeschrieben wird Kloster BearbeitenDen direkten Zugang vom gotischen Kreuzgang zur Kathedrale bildete die Ampora Pforte aus den Jahren 1318 bis 1355 unter einem Tympanum der Jungfrau Maria Heute betritt man den Klosterbereich durch ein spiralformiges Treppenhaus aus dem 17 Jahrhundert mit einem Handlauf im flamboyanten Stil welches in das obere Stockwerk des Kreuzgangs fuhrt und eine Eingangshalle In der sudwestlichen Ecke des Kreuzgangs befindet sich ein Wasserbecken das zum Gedenken an die Schlacht bei Las Navas de Tolosa mit einem Gitter umgeben ist welches aus den Ketten geschmiedet sein soll die das Zelt des feindlichen almohadischen Kalifen Muhammad an Nasir umgaben In dem gegenuberliegenden Refektorium zeigt das gotische Retabel Navas de Tolosa das zwischen 1440 und 1450 aus mehrfarbig verziertem Holz hergestellt wurde eine Darstellung der Pieta umgeben von den zwolf Aposteln Neben dem Repertorium liegt der Zugang zur mittelalterlichen Kuche von der noch die vier Kamine erhalten sind Die sogenannte Prachtige Pforte Puerta Preciosa mit einem Tympanum aus der Zeit zwischen 1350 und 1360 das den Tod der Jungfrau Maria darstellt fuhrt zum Dormitorium Die Barbarzan Kapelle mit deren Bau 1335 begonnen wurde nimmt die Stelle des Kapitularsaals in andern Klostern ein Unter einem sternformigen Gewolbe aus dem Jahr 1355 liegt dort Bischof Arnaldo de Barbarzan begraben Die Kapitelle sind farbig bemalt und zeigen Tierfiguren Glocken Bearbeiten nbsp Funf der elf Glocken nach der RestaurierungIn den beiden Ostturmen der Kathedrale hangen elf Glocken aus Bronze acht im Sudturm und drei im Nordturm Im Jahre 2001 wurden alle Glocken gereinigt und die historischen Holzjoche restauriert La de Parvulos 3 und La de Plata 4 erhielten neue Joche aus Holz Die Glocken lassen sich in zwei Gruppen aufteilen Vier Glocken La de las horas B La de oraciones 7 La Juana 6 und La de las nueve 5 sind in sogenannter romischer Rippe campanas romanas gegossen einer sehr gestauchten und kesselartigen Form Als Schellen esquilas mit ihrer ausladenden schlanken Tulpenform bezeichnet man die vier kleinsten Glocken und La Gabriela 8 Sie ist zudem die alteste Glocke des Gelauts und tragt eine dreizeilige Inschrift mit Versen aus der Hl Schrift mehrere Medaillons stilisierte Lilienbluten zwei Kreuzigungsgruppen sowie den Erzengel Gabriel zu dessen Ehre die Glocke erklingt Im Nordturm hangt neben zwei Glocken fur den Uhrschlag La Maria 9 die grosste Glocke des Ensembles und zugleich die grosste in Funktion befindliche Glocke Spaniens Sie kann aufgrund ihrer Grosse nicht herumdrehend gelautet werden Stattdessen wird der rund 300 Kilogramm schwere Kloppel wird von der einen zur anderen Seite der Wandung geschwungen La Maria wird an den folgenden Festtagen gelautet Gottesmutter Maria 1 1 Epiphanias 6 1 Hl Blasius 3 2 Hl Josef 19 3 Palmsonntag Grundonnerstag Karfreitag Karsamstag Ostersonntag Kirchweih 29 4 Christi Himmelfahrt Pfingsten Dreifaltigkeit Fronleichnam Vigil und am Tage Johannis 24 6 Peter und Paul 29 6 Hl Firminus Vigil 6 7 und am Tage 7 7 Hl Jakobus 25 7 Maria Himmelfahrt Vigil 14 8 und am Tage 15 8 Maria Geburt 8 9 Maria Opferung 20 9 Hl Firminus Aldapa 27 9 Rosenkranzandachten im Oktober Allerheiligen 1 11 Allerseelen 2 11 Christkonig 23 11 Maria Empfangnis Vigil 7 12 und am Tage 8 12 Christmette 24 12 Weihnachtstag 25 12 und Hl Familie 28 12 La de las Nueve gab einst das erste Lautezeichen fur die Kanoniker zu den Laudes um 9 Uhr wahrend mit der Cimbalilla 1 ein Vorzeichen fur das Lauten mit den anderen Glocken gegeben wurde Das Lauteseil fuhrte zur Stube des Glockners der durch ein Fenster die Liturgie verfolgen konnte La de plata und La de Parvulos wurden zusammen beim Tod eines Kindes gelautet Mit der Glocke Oraciones wurden die Gebetszeiten an Werk Sonn und kleineren Festtagen angeschlagen Santa Barbara 2 lautete man als Wetterglocke 2 Nr Name Widmung Gussjahr Giesser Durchmesser Gewicht Turm Aufhangung1 La cimbalilla el signo Maria 1609 Villanueva 50 cm 63 kg Sud drehbar2 La cimbala o de tormentos Santa Barbara 1836 anonym 51 cm 73 kg Sud drehbar3 La de Parvulos Maria 1792 Jose Marcout 73 cm 204 kg Sud drehbar4 La de plata Maria 1792 Jose Marcout 82 cm 294 kg Sud drehbar5 La de las nueve Maria 1609 Villanueva 122 cm 598 kg Sud drehbar6 La Juana hl Kreuz 1792 Jose Marcout 130 cm 844 kg Sud drehbar7 La de oraciones 1802 Bernado de Mendoza 152 cm 1 128 kg Sud drehbar8 La Gabriela Christus 1519 anonym 167 cm 2 480 kg Sud drehbar9 La Maria Dreifaltigkeit 1584 Petrus de Villanueva 259 cm 10 060 kg 3 Nord unbeweglichA La de los cuartos 1592 anonym 91 cm 407 kg Nord drehbar 4 B La de las horas o de relox 1576 anonym 162 cm 1 695 kg Nord drehbar Graber BearbeitenIn der Kathedrale wurden aus der Familie der Konige von Navarra bestattet Garcia IV 1150 Sancho VI 1194 seine Ehefrau Sancha 1175 und der Sohn Remigio 1229 Theobald I 1253 Heinrich I 1274 Philipp III 1343 Karl II 1387 Karl III 1425 seine Ehefrau Eleonore von Kastilien 1415 sowie die Kinder Carlos Luis Maria Isabel und Margarita Lancelot von Navarra Patriarch von Alexandrien Anna von Kleve Furstin von Viana 1448 Gaston de Foix Furst von Viana 1470 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Pamplona Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Erzbistums zur Kathedrale Memento vom 28 Dezember 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Dietrich Hollhuber Werner Schanke Der Spanische Jakobsweg Ostfildern DuMont Reiseverlag 2008 S 86 Das Hinweisschild in der Kathedrale schrankt den Zeitraum auf die Jahre 1413 bis 1419 ein Video 906 In www campaners com Abgerufen am 28 August 2016 Das ungefahre Gewicht wurde nach folgender Formel berechnet Durchmesser in Metern 3 x 579 Durch die Schlaghammer sind die Uhrglocken A und B praktisch unbeweglich 42 819703 1 640992 Koordinaten 42 49 10 9 N 1 38 27 6 W Normdaten Geografikum GND 4409068 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Pamplona amp oldid 227865256