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Am Rand des Salzburger Petersfriedhofs befinden sich erhoht die Katakomben die in den Festungsberg gehauen wurden Sie sind hochstwahrscheinlich spatantik fruhchristlichen Ursprungs und dienten trotz ihres Namens nicht als Begrabnisstatten sondern wohl als fruhchristliche Versammlungsorte Zugang Katakomben Kommunegruft Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Aufbau und Erschliessung der Katakomben 3 Die Gertraudenkapelle 4 Die Maximuskapelle 5 Die Katakombenlegenden 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie Katakomben im Petersfriedhof in der Altstadt von Salzburg sind neben dem Friedhof des Stiftes Nonnberg die vielleicht alteste christliche Begrabnisstatte Salzburgs sowie ein aus dem Konglomerat des Monchsberg gehauenes Hohlensystem Die Anfange des Petersfriedhofs sowie die Katakomben gehen angeblich auf die spatromische Stadt Iuvavum zuruck sie stammen jedenfalls aus fruhromanischer Zeit 1860 wurden die letzten Umbauten durchgefuhrt Genau genommen handelt es sich bei den gemeinhin als Katakomben bekannten Hohlen um die Einsiedelei des Klosters St Peter Der Name Katakomben kam erst im fruhen 19 Jahrhundert auf ursprunglich hiessen sie Einsiedelei bzw Eremitorien da hier Eremiten Einsiedler im kargen Fels Unterschlupf fanden Von aussen wirkt die Einsiedelei mit seinen Kapellen sehr unscheinbar da zuallererst neben dem unteren Teil welcher durch einen Felssturz freigelegt und anschliessend zugemauert wurde nur kleine leicht zu ubersehende Offnungen im Fels sichtbar sind Der Eingang zu den Hohlen erfolgt uber den Petersfriedhof durch die leicht erhohte Kommunegruft wo Mozarts Schwester Nannerl sein Freund der Komponist Michael Haydn und der Architekt und Baumeister des Salzburger Domes Santino Solari beigesetzt sind 1 2 Aufbau und Erschliessung der Katakomben BearbeitenNahert man sich dem Eingang sieht man oberhalb des Friedhofes mehrere Locher im Felsen welche die Lichtoffnungen der drei Hohlenkapellen sind Durch ein Marmorportal und durch ein barockes Langhaus mit romanischem Chor gelangt man in die der Offentlichkeit nicht zugangliche Agydiuskapelle Eine Stiege mit 48 unregelmassigen Stufen fuhrt zur ersten Hohle Am Ende der Treppe befindet sich zur rechten Richtung Nordwesten die 1178 konsekrierte Gertraudenkapelle Folgt man dem Weg weiter links gelangt man zu einer kleinen Aussichtsplattform auf die Altstadt 36 weitere Stufen die erst im Jahr 1659 aus dem Felsen gehauen wurden fuhren vom Aussichtspunkt hinauf in die Maximuskapelle Vor der Errichtung der Treppenanlage war die Kapelle nur durch einen schmalen Felssteig zuganglich Als letztes Uberbleibsel zeugt eine kleine Ture am oberen Ende der Stiege von der vorhergehenden Erschliessung 3 nbsp Maximuskapelle Aussenansicht nbsp Erschliessungsskizze nbsp Skizze alte ErschliessungDie Gertraudenkapelle Bearbeiten Hauptartikel Gertraudenkapelle Salzburg Die Gertraudenkapelle wurde auf Wunsch Kardinal Konrads III im Jahr 1178 dem acht Jahre zuvor ermordeten hl Thomas Becket geweiht Unter Konrad III von Wittelsbach wurde sie auch der Heiligen Gertraud von Nivelles geweiht Freskenreste zeigen ein Martyrium des Thomas Becket In der Felswand finden sich sechs Rundbogennischen historisierenden Stil die 1865 nach Entwurfen des Salzburger Denkmalpflegers Georg Pezolt geschaffen wurden 1862 fugte er nach dem Vorbild der fruhchristlichen romischen Katakomben einen aus Tonplatten gefertigten romanisch gotischen Altar ein Ein kleines Pultdach befindet sich auf der dem Berg abgewandten Seite uber der im 12 Jahrhundert durch einen Felssturz im Klosterbezirk freigelegten Hohle sowie ein Glockenturmchen An der durchhangenden Decke im Kapellenraum und anderen Details ist die ursprunglich naturliche Hohle in die die Kapelle hineingebaut ist im Wesentlichen noch erkennbar Mittig im Raum steht ein im 17 Jahrhundert eingefugter romanisch gotischer Pfeiler Sein Funktion ist trotz des tragenden Eindrucks dekorativ Die Gertraudenkapelle wird heute liturgische verwendet 4 nbsp Die Kapelle nbsp Skizze Grundriss nbsp Skizze SchnittDie Maximuskapelle Bearbeiten nbsp Die Maximuskapelle auch Maximushohle genannt ist die hochstgelegene der drei Katakombenkapellen Eine erste urkundliche Erwahnung fand sie 1178 als sie durch Erzbischof Konrad III von Wittelsbach eingeweiht wurde Sie ist dem heiligen Maximus geweiht der falschlicherweise mit dem heiligen Maximianus von Ioviacum in Verbindung gebracht wurde Uber dem Bogengrab das von den Einsiedlern als Liegeflache benutzt wurde befindet sich eine dem angeblichen Martyrium des Maximus gewidmete Gedenktafel die allerdings erst der Abt Kilian anbringen liess 5 Die in die Offnung der Hohle nach aussen gelegene nach einem Felssturz aufgemauerte Mauer besitzt drei Rundbogenfenster im Hohlenraum selbst befinden sich eine Nische und eine Rundapsis Die Tonaltare wurden 1860 nach Entwurfen von Georg Pezolt geschaffen Die Katakombenlegenden Bearbeiten nbsp Tafel in der MaximuskapelleWeit verbreitet ist die mittlerweile widerlegte vom Abt von St Peter Kilian Puttricher Abt von 1525 bis 1535 durch einen Irrtum ins Leben gerufene Katakombenlegende des Priesters Maximus Dieser soll im Jahre 477 als sich die Romer zuruckzogen und die Provinz aufgaben die Katakomben als Versteck vor den Barbaren genutzt haben Trotz Warnung durch Severin von Noricum blieb er mit 55 Gefahrten in den Katakomben zuruck und sturzte sich nach Belagerung durch die Germanen gemeinsam mit seinen Gefahrten von den Katakomben aus in die Tiefe In dem Bericht bezuglich des Martyriums des hl Maximus 24 Kapitel des Lebensbeschreibung des heiligen Severins ist von Ioviacum die Rede einem damaligen romischen Kastell in Schlogen an der Donau Abt Puttricher wie viele fruhe Historiker machte den Fehler den Stadtnamen Ioviacum mit Iuvavum Salzburg gleichzusetzen und verwechselte auch die Person Maximus mit dem Priester Maximianus aus Ioviacum Er glaubte aufgrund seines Studiums der Lebensbeschreibung des Severins mitsamt seinen Berichten des Martyrers Maximianus ein Kapitel der Salzburger Fruhgeschichte gefunden zu haben Um seine Theorie in Stein zu meisseln liess er fur eine der beiden Kapellen im Hohlensystem heute als Maximuskapelle bekannt eine Tafel mit folgender in Latein verfassten Beschreibung des Martyrertots des Maximus anfertigen Im Jahr 477 als Odoaker Konig der Ruthenen Geppiden Goten Ungarn und Heruler wider die Kirche Gottes wutete sturzte sich der seligen Maximus mit funfzig Gefahrten von dieser Hohle wo sie verborgen waren ob ihres Glaubens grausam in die Tiefe Und sie zerstorten mit Feuer und Schwert die Provinz Noricum Damit versuchte er die Geschichte der fruhchristlichen Gemeinde Salzburgs um ein dramatisches Kapitel zu bereichern Literatur BearbeitenChristian F Uhlir Salzburger Stadtberge Ed Winterwork Borsdorf a d Parthe 2011 ISBN 978 3 86468 033 5 Karner P Lambert Kunstliche Hohlen aus alter Zeit Wien 1903 Nachdruck 2018 ISBN 978 3 96401 000 1 Salzburg S 195 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Catacombs Petersfriedhof Salzburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Friedhof und Katakomben im Stift St Peter Der Friedhof von St Peter gehort zu den schonsten Abgerufen am 29 November 2019 Salzburg Cityful Memento des Originals vom 17 November 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot salzburg cityful com Petersfriedhof und Erzabtei Sankt Peter Salzburg Abgerufen am 29 November 2019 Die Gertraudenkapelle in den Katakomben von St Peter Abgerufen am 29 November 2019 https archivalia hypotheses org 152252 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katakomben Salzburg amp oldid 226170299