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Kata Bethlen von Bethlenfalva 25 November 1700 in Bonyha Siebenburgen 29 Juli 1759 in Fogaras war eine ungarische Forderin des protestantischen Glaubens in Siebenburgen und Schriftstellerin des Barock Kata Bethlen und ihr erster Ehemann Laszlo Haller aus der Familienchronik der Familie Haller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ehestand 1 2 Witwenschaft 1 3 Hauptwerke 2 Literatur 3 Weblinks 4 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenJugend und Ehestand Bearbeiten Die Grafin Kata Katharina Bethlen de Bethlenfalva wurde in Bonyha dt Bachnen im ehemaligen Komitat Maros Torda als viertes Kind des Samuel Bethlen und dessen Ehefrau Barbara ung Borbala Nagy de Borsa 1666 geboren Ihr Vater Graf Samuel Bethlen 1 Dezember 1663 7 Februar 1708 war Obergespan des Komitats Klein Kokelburg und der weltliche Kurator 1 des Evangelisch Reformierten Kollegiums 2 von Nagyenyed dt Strassburg am Mieresch Nach dem fruhen Tode des Vaters wurden die funf minderjahrigen Kinder unter schwierigsten Umstanden vorerst allein von der Mutter erzogen Da die Bethlens Sympathisanten des ungarischen Freiheitskampfers Franz II Rakoczi waren befurchtete Borbala Nagy de Borsa Repressalien von der Seite der Habsburger Deshalb ging sie eine zweite Ehe mit dem verwitweten Istvan Haller de Hallerkeo 1657 ein der ein Reprasentant der Habsburger in Siebenburgen war Istvan de Hallerkeo war katholisch hinderte jedoch seine Frau sowie die Stiefkinder nicht in der Ausubung ihres evangelischen Glaubens nbsp Gutshaus der Kata Bethlen in Warmbach an der OltKata ein in evangelisch reformierten Glauben aufgewachsenes und in diesem Glauben tief verwurzeltes Madchen wurde im Jahre 1717 mit dem Lieblingsstiefsohn ihrer Mutter dem Katholiken Laszlo Haller de Hallerkeo 1697 1719 zwangsverheiratet Vor der Eheschliessung versuchte der katholische Klerus Kata zum Ubertritt zum katholischen Glauben zu bewegen was von Kata jedoch strikt zuruckgewiesen wurde In ihren Memoiren schreibt Kata Bethlen uber den Druck zum Katholizismus zu konvertieren die Antwort welche sie den katholischen Bischof in dieser Angelegenheit gab Weder sie noch sonst wer konnte mich dazu bewegen dass ich meinen jetzigen Glauben verlasse 3 Im Jahre 1718 wurde Kata nach einer schweren Geburt von Zwillingen 4 entbunden die Tatsache dass die Kinder gegen den Willen der Mutter katholisch getauft wurden erhohte die Glaubensdifferenzen zwischen den Eheleuten so sehr dass Kata zu ihrem Ehemann sagte Dieser wahrhaftige Gott welchen ich seit meiner Kindheit verehre und auch jetzt noch anbete moge mir die Gnade erweisen dass wir entweder nach einem Jahr geschieden sind oder er nehme entweder mich oder Euer Gnaden gemeint ist der Ehemann von dannen 5 Dieser Wunsch ging in Erfullung im Jahre 1719 brach die Pest aus die auch ihren Ehemann hinweg raffte Kata Bethlen wurde mit 19 Jahren zum ersten Mal Witwe Im Jahre 1722 heiratete Kata Bethlen den um viele Jahre alteren Graf Jozsef Teleki de Szek 1674 1732 mit dem sie trotz des Altersunterschiedes eine gluckliche Ehe fuhrte aus der drei Kinder Zsigmond Gabor und Kata 6 hervorgingen In ihren Memoiren schreibt sie Endlich durfte ich im wahren Glauben und in der wahren Religion gemeinsam mit meinem geliebten Gemahl mit Herz und Mund meinen allmachtigen Gott loben und preisen 7 In den ersten Jahren ihrer Ehe mit Jozsef Teleki entbrannte ein Streit mit der Familie Haller um die religiose Erziehung der beiden Kinder Paul und Barbara aus der Ehe mit Laszlo Haller Graf Jozsef Teleki versuchte diesen Konflikt zu schlichten indem er zusagte den katholisch getauften Paul Haller auch in diesen Glauben zu erziehen Diese Zusicherung reichte der Familie Haller jedoch nicht aus Sie klagten um die Herausgabe der Kinder und selbst der Wiener Hof wurde in diesen Konflikt eingeschaltet Nach einer Drohung des Hofes die Kinder der Mutter mit Militargewalt zu entziehen entschloss sich Kata Bethlen die Kinder am 25 Dezember 1725 freiwillig an die Familie Haller zu ubergeben nbsp Vedelmezo eros pass dt etwa Ein starker Verteidigungsschild religiose Schrift von Kata Bethlen erschienen 1759 Im Jahre 1731 ereilte Kata Bethlen ein weiterer Schicksalsschlag alle drei Kinder 8 aus der Ehe mit Jozsef Teleki starben im selben Jahr Ein Jahr spater verlor sie auch ihrem Ehemann Seit dieser Zeit nannte sie sich Die verwaiste Kata Bethlen ung Arva Bethlen Kata Unter diesem Namen wurde sie auch in der ungarischen Literatur bekannt Witwenschaft Bearbeiten Nach dem Tode ihres zweiten Ehemannes wurde sie von der Familie Teleki aufgefordert auf das Vermogen ihres verstorbenen zweiten Mannes zu verzichten woraus sich ein weiterer jahrelanger Justizstreit entwickelte Dieser Streit endete im Jahre 1737 mit einem Vergleich wonach Kata Bethlen auf die Halfte des Vermogens ihres Mannes verzichten musste Kata Bethlen war zeitlebens eine starke Unterstutzerin der Protestanten Mit zahlreichen Spenden forderte sie religiose Einrichtungen Im Warmach man der Olt auch als Warmwasser 9 bekannt ung Oltheviz rum Hoghiz wo sie seit 1725 mit ihrem zweiten Ehemann lebte unterstutzte sie die ev reformierte Kirche mit bedeutenden Zuwendungen So liess sie im Jahre 1737 in Warmbach zuerst ein Holzkirche errichten die sie elf Jahre 1748 spater durch einen Steinbau ersetzten und ein Pfarrhaus erbauen liess Statt ihrer verlorenen und verstorbenen Kinder gehorte ihre gesamte Zuwendung ihren protestantischen Glaubensgenossen deren Wohlergehen ihr sehr am Herzen lag Ihre beiden lebenden Kinder aus ihrer ersten Ehe mit Laszlo Haller wandten sich ganzlich von der Mutter ab bis an ihr Lebensende unterhielt Kata Bethlen zu ihnen keinen Kontakt nbsp Denkschrift an Kata Bethlen geschrieben von ihrem Hofprediger Peter Bod Im Jahre 1758 liess sie in Fogarasch die aus Ziegeln erbaute Reformierte Kirche 10 nach einem Brand neu errichten Aus den Ertragen ihrer Guter unterstutzte sie auch tatkraftig die evangelisch reformierten Prediger Besondere Zuwendung erhielt auch Peter Bod 11 der seit 1743 Hofprediger der Kata Bethlen wurde Kata Bethlen besass auch eine sehr wertvolle Bibliothek die sie testamentarisch der Bibliothek des Reformierten Kollegiums von Strassburg am Mieresch hinterliess Kata Bethlen starb am 29 Juli 1759 in Fogarasch Ihrem eigenen Wunsche entsprechend wollte sie in einem Erdgrab neben ihrer Mutter bestattet werden Diesen Entschluss nicht in einer Krypta bestattet zu werden fuhrte sie auf die Heilige Schrift zuruck wo es heisst Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zuruck Gen 3 19 Ihr Grab befindet sich vor der von ihr wieder hergestellten Reformierten Kirche in Fogarasch Hauptwerke Bearbeiten Kata Bethlen war auch schriftstellerisch tatig Zahlreiche Werke von ihr erschienen auch im Druck Die bedeutendsten Schriften sind Bujdosasnak emlekezetkove Debreczin 1733 Vedelmezo eros paizs Hermannstadt 1759 Grof Bethleni Bethlen Kata eletenek maga altal valo rovid leirasa 1762 12 Literatur BearbeitenMagyar Eletrajzi Lexikon Akademiai Kiado Budapest 1981 Band I S 207f ISBN 963 05 2498 8 ungarisch Klara Lingvay Csetrine Nagyasszonyaink Arva Bethlen Kata oneletirasa protestans husegenek legszemelyesebb osszegzese Nagyvarad 2001Weblinks BearbeitenBiographie ungarisch Artikel von Agnes Sarudi Bethlen Kata Arva in Geschichtsmagazin Mult kor Onlineportal vom 25 November 2005 Lambert Gyozone Arva Bethlen Kata ungarisch Chronik Siebenburgens ungarisch Zoltan Bartha Arva Bethlen Kata elete Stammbaum Teleki Kata Bethlen Autobiographie ungarisch Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Der Kurator auch als Inspektor bezeichnet war der weltliche Leiter einer evangelischen Gemeinde oder Institution In der Regel war er schwerpunktmassig fur die Verwaltung und Finanzen zustandig Da diese Arbeiten in der Regel ehrenamtlich ausgefuhrt wurden konnte viel Geld eingespart werden In jener Zeit waren die Kuratoren in der Regel aus adeligen Hausern die nachzusatzlich als Mazene dienten Das Kollegium wurde im Jahre 1622 vom Fursten von Siebenburgen Gabriel Bethlen gegrundet Dieses Kollegium war eines der bedeutendsten konfessionellen Schulen im ehemaligen Konigreich Ungarn Ungarischer Originaltext Sem kegyelmed sem mas nem eri hogy vallasomat elhagyjam zit Klara Lingvay Csetrine S 77 siehe Literatur Es waren Samuel 1718 1720 und Paul Haller 1718 1794 Samuel starb noch im Kindesalter Es folgte noch eine Tochter Barbara 1719 1794 die jedoch erst nach dem Tode des Vaters auf die Welt kam Nach dem Tode des Vaters wurden die Kinder der Mutter entzogen und von der Verwandtschaft des Vaters strikt im katholischen Glauben erzogen Ungarischer Originaltext Ez az igaz Isten akit en gyermeksegemtol tisztelem es mostan is tisztelek cselekedje azt a nagy irgalmassagot envelem hogy esztendo ilyenkor legyunk elvalva egymastol vegyen el az Isten vagy engemet vagy Kegyelmedet zit nach Csetrine S 78 siehe Literatur Im Stammbaum Teleki als Klara angegeben siehe Weblink Ungarischer Originaltext Vegre egy igaz hitben vallasban egy szivvel es szajjal tisztelhetem az en teremto Istenemet az en edes Ferjemmel zit nach Csetrine S 79 s Literatur Gemass Stammbaum Teleki sollen aus dieser Ehe zehn Kinder hervorgegangen sein siehe Weblinks Warmwasser ist eine Ortschaft im ehemaligen Komitat Hermannstadt mit 2120 Einwohnern 2011 Die Reformierte Kirche von Fogarasch wurde in dem Jahr 1715 fertig gestellt der Turm stammt aus dem Jahre 1724 Im Jahre 1750 wurde die Kirche durch ein Feuer vernichtet Kata Bethlen ermoglichte in den Jahren 1757 1758 die Wiederherstellung des Kirchenbaus Peter Bod 22 Februar 1712 in Felsocsernat 2 Marz 1769 in Krapundorf Siebenburgen studierte ab 1724 Theologie an dem von Gabriel Bethlen gegrundeten Reformierten Kollegium in Strassburg am Mieresch Er gehorte zu den bedeutendsten ungarischen Wissenschaftlern der damaligen Zeit der sich ausser mit Theologie auch mit Geschichte und Religionsgeschichte beschaftigte Er war auch schriftstellerisch tatig und zahlreiche Publikationen von ihm sind auch in Druck erschienen Im Jahre 1762 erschien von ihm eine in Versen geschriebene Denkschrift an Kata Bethlen unter dem Titel Tisza fenyes draga bibor dt Kurze eigenhandige Beschreibung des Lebens der Grafin Kata Bethlen von Bethlenfalva Normdaten Person GND 121934632 lobid OGND AKS LCCN n93062504 VIAF 25471766 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bethlen KataALTERNATIVNAMEN Bethlen von Bethlenfalva Kata vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG ungarische Forderin des protestantischen Glaubens in Siebenburgen und Schriftstellerin des BarockGEBURTSDATUM 25 November 1700GEBURTSORT Bonyha SiebenburgenSTERBEDATUM 29 Juli 1759STERBEORT Fogaras Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kata Bethlen amp oldid 232609230