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Kastell Boroșneu Mare war ein romisches Hilfstruppenlager auf dem Gemeindegebiet von Boroșneu Mare Gross Weindorf Kreis Covasna in der rumanischen Region Siebenburgen Kastell Boroșneu MareLimes Dakischer LimesAbschnitt A VIII 40 1 Datierung Belegung 2 bis 3 JahrhundertTyp AuxiliarkastellEinheit Ala I Flavia Gaetulorum 2 Ala Palmyrenorum 3 Ala I Asturum 4 Ala I Claudia Gallorum Capitoniana 5 Cohors III Gallorum 6 Cohors I Bracaraugustanorum 7 Grosse 130 m 198 m 2 6 ha widerspruchliche AngabenBauweise SteinkastellErhaltungszustand deutlich sichtbares BodendenkmalOrt Boroșneu Mare Kreis CovasnaGeographische Lage 45 50 37 9 N 26 1 1 1 O 45 84386 26 016985 533 Koordinaten 45 50 37 9 N 26 1 1 1 OHohe 533 mVorhergehend Kastell Brețcu Angustia nordostlich A VIII 39 Anschliessend Kastell Comolău westlich A VIII 41 Ehemaliger Verteidigungsgraben des Kastells Boroșneu Mare 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Archaologische Befunde und Widerspruchlichkeiten in der rumanischen Forschung 2 1 Sich widersprechende Angaben bei der Kastelldokumentation 2 2 Identifizierung der Truppen 3 Fundverbleib und Denkmalschutz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenIm heutigen Siedlungsbild liegt das Bodendenkmal am nordlichen Rand des Dorfes Boroșneu Mare in der Flur Vir Es ist durch seine auffallige rechteckformige Bodenverformung deutlich im Gelande zu sehen Zum Teil wurde es durch einen neuzeitlichen Herrensitz uberbaut Topographisch befindet sich das ehemalige Kastell auf einem Hohenrucken oberhalb der Niederterrasse des Baches Paraul Negru In antiker Zeit oblag der Kastellbesatzung die Uberwachung der Limesstrasse 8 Archaologische Befunde und Widerspruchlichkeiten in der rumanischen Forschung BearbeitenBei den archaologischen Untersuchungen in den Jahren 1911 unter Vilmos Csutak und Ferenc Laszlo 1943 1947 sowie 1972 bis 1975 zuletzt unter der Leitung von Zoltan Szekely konnte nur eine einzige Bauphase identifiziert werden 8 Sich widersprechende Angaben bei der Kastelldokumentation Bearbeiten Laut Nicolae Gudea handelt es sich dabei um ein Steinkastell mit rechteckigem Grundriss und abgerundeten Ecken die in die vier Himmelsrichtungen ausgerichtet sind Die Achsmasse betrugen 130 m mal 198 m was einer Gesamtflache von 2 6 Hektar entsprache Umgeben sei es von einer 1 50 m machtigen Mauer in der Technik des Opus incertum Als Annaherungshindernis habe ein sieben Meter breiter und anderthalb Meter tiefer einfacher Spitzgraben gedient In der Ost und in der Westecke seien keine Turme festgestellt worden Ein Seitentor habe man untersucht und dabei flankierende leicht vorspringende Torturme mit einem Grundriss von jeweils zehn mal elf Metern festgestellt Das relativ geringfugige Fundmaterial liesse keine gesicherte Anfangs und Enddatierung zu 8 Felix Marcu stellt dem gegenuber fest dass der Ausgraber Zoltan Szekely zwei Tore identifiziert habe die Porta praetoria Haupttor und die Porta decumana ruckwartiges Tor und daruber hinaus keine weiteren Tore feststellen konnte wahrend Gudea der nicht an diesen Ausgrabungen beteiligt war kurioserweise von nur einem Tor namlich der Porta principalis sinistra linkes Seitentor geschrieben aber zwei Portae principalis zeichnerisch dargestellt habe Die Mauer sei auch nicht wie bei Gudea angegeben 1 50 m sondern nur 1 35 m breit gewesen Schliesslich hatten die Ausgraber Achsmasse von 90 m mal 70 m ermittelt wahrend Gudea an unterschiedlichen Stellen widerspruchliche Angaben machen wurde Auf der einen Seite habe er Achsmasse von 130 m mal 198 m beschrieben auf der anderen Seite solche von 120 m mal 150 m zeichnerisch dargestellt 9 Identifizierung der Truppen Bearbeiten Bei den Ausgrabungen wurden eine Vielzahl von Inschriften gefunden wodurch die Anwesenheit mehrerer Einheiten in Boroșneu Mare belegt werden konnten Bei der Mehrzahl davon handelte es sich um Kavallerietruppen Am haufigsten erschien die Inschrift der Ala I Flavia Gaetulorum 2 1 Ala der Gaetuler mit dem Beinamen die Flavische Die Ziegelstempel dieser Einheit waren zunachst als die einer Ala I Latobicorum Szekely 1975 oder die der Ala I Batavorum Ioan I Russu 1978 gelesen und erst spat Piso 1999 richtig identifiziert worden Die Ala I Flavia Gaetulorum war eine Ala quingenaria eine 480 Mann starke Reitereinheit die ursprunglich im Gebiet sudlich des Hohen Atlas rekrutiert worden war 10 Weitere inschriftlich bezeugte Kavallerietruppen waren eine Ala Palmyrenorum 3 die anfanglich falsch als Ala I Pannoniorum identifiziert worden war Szilagyi 1946 eine Truppe die ursprunglich in Palmyra aufgestellt worden war sowie die Ala I Asturum 4 aus Asturien im nordwestlichen Teil der Provinz Hispania ulterior 11 Die vierte in Boroșneu Mare nachgewiesene Inschrift einer Reitereinheit belegt die Anwesenheit der Ala I Claudia Gallorum Capitoniana 5 1 gallische Ala des Capito mit dem Ehrennamen die Claudische Die Identitat dieser Truppe wurde in der rumanischen Provinzialromischen Archaologie ubereinstimmend anerkannt ausser durch Szekely 1975 der die Inschriften als die der Ala I Gallorum Flaviana gelesen wissen wollte 12 Neben diesen vier reinen Kavallerieeinheiten sind auch noch zwei Cohortes equitatae teilberittene Kohorten als Besatzungen des Kastells Boroșneu Mare nachgewiesen worden Die erste ist die Cohors I Bracaraugustanorum 7 eine ursprunglich in Bracara Augusta in der Provinz Lusitania ausgehobene Truppe die auch im nahe gelegenen Kastell Brețcu stationiert war Die zweite ist die Cohors III Gallorum 6 3 Gallische Kohorte 13 Fundverbleib und Denkmalschutz BearbeitenDie archaologischen Funde aus dem Kastell Boroșneu Mare wurden dem Muzeul Judetean Covasna Kreismuseum Covasna in Sfantu Gheorghe uberlassen aus dem das heutige Muzeului Naţional Secuiesc Szekely Nationalmuseum hervorging 8 Die gesamte archaologische Statte und im Speziellen das Kastell stehen nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr 422 2001 als historische Denkmaler unter Schutz und sind mit dem LMI Code CV I s A 13047 in der nationalen Liste der historischen Monumente Lista Monumentelor Istorice eingetragen 14 Zustandig ist das Ministerium fur Kultur und nationales Erbe Ministerul Culturii si Patrimoniului Naţional insbesondere das Generaldirektorat fur nationales Kulturerbe die Abteilung fur bildende Kunst sowie die Nationale Kommission fur historische Denkmaler sowie weitere dem Ministerium untergeordnete Institutionen Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenstanden sind in Rumanien verboten Siehe auch BearbeitenListe der Limeskastelle in DakienLiteratur BearbeitenLorand Bordi und Alexandru Popa Castrul roman de la Borosneu Mare O sută de ani de la prima cercetare arheologică sistematică Acta Siculica 2012 2013 S 261 308 Digitalisat Nicolae Gudea Der Dakische Limes Materialien zu seiner Geschichte In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 44 2 1997 S 62f Digitalisat Kurt Horedt Die sudsiebenburgische Limesstrecke Dakiens In Dorothea Haupt und Heinz Gunter Horn Red Studien zu den Militargrenzen Roms Vortrage des 10 internationalen Limeskongresses in der Germania inferior Rheinland Verlag Koln 1977 ISBN 3 7927 0270 3 S 331 338 Felix Marcu The Internal Planning of Roman Forts of Dacia Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX Mega Publishing House Cluj Napoca 2009 ISBN 978 606 543 058 7 S 185 189 sowie Tafel 28 Florian Matei Popescu Trupele auxiliare pe limesul estic al Daciei Stadiul problemei ANGVSTIA Studii si cercetări de Arheologie 17 18 2014 S 205 216 hier S 211 Digitalisat Florian Matei Popescu und Ovidiu Ţentea The Eastern Frontier of Dacia A Gazetteer of the Forts and Units In Vitalie Barcă Hrsg Orbis Romanus and Barbaricum The Barbarians around the Province of Dacia and Their Relations with the Roman Empire Mega Publishing House Cluj Napoca 2016 S 14f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Castra of Boroșneu Mare Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Castrul roman de la Borosneu Mare auf der Webprasenz des Institutul Național al Patrimoniului CIMEC rumanisch teilweise englisch abgerufen am 22 Januar 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Strecke Abschnitt Kastellnummer nach Nicolae Gudea 1997 a b AE 2011 01088 und AE 2011 01089 a b AE 1974 00565b a b AE 2011 01089 a b AE 1967 00419 und AE 1974 00565a a b AE 1974 00565c a b AE 1974 00565d a b c d Nicolae Gudea Der Dakische Limes Materialien zu seiner Geschichte In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 44 2 1997 S 64 Digitalisat Felix Marcu The Internal Planning of Roman Forts of Dacia Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX Mega Publishing House Cluj Napoca 2009 ISBN 978 606 543 058 7 S 185 sowie Tafel 28 Felix Marcu The Internal Planning of Roman Forts of Dacia Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX Mega Publishing House Cluj Napoca 2009 ISBN 978 606 543 058 7 S 185f Felix Marcu The Internal Planning of Roman Forts of Dacia Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX Mega Publishing House Cluj Napoca 2009 ISBN 978 606 543 058 7 S 186 Felix Marcu The Internal Planning of Roman Forts of Dacia Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX Mega Publishing House Cluj Napoca 2009 ISBN 978 606 543 058 7 S 186 189 Felix Marcu The Internal Planning of Roman Forts of Dacia Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX Mega Publishing House Cluj Napoca 2009 ISBN 978 606 543 058 7 S 188f Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums fur Kultur und nationales ErbeDakischer Limes Abschnitt A VIII Kastell Brețcu Angustia Kastell Boroșneu Mare Kastell Comolău Cumidava Kastell Rașnov Kastell Hoghiz Kastell Cincșor Kastell Feldioara Caput Stenarum Kastell Boița Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Boroșneu Mare amp oldid 218241192