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Die Kaserne Eilenburg war eine militarische Einrichtung in der Stadt Eilenburg heute Sachsen die von 1913 mit einer Unterbrechung in der Zwischenkriegszeit bis 1991 bestand und im Laufe ihrer Geschichte von verschiedenen deutschen Armeen sowie der US Armee und der Sowjetarmee genutzt wurde Als Infanterie Kaserne erbaut wurden hier spater auch Artillerie Sanitatsabteilungen und Einheiten der Elektronischen Kampffuhrung stationiert Sie befindet sich im Sudosten des Stadtteils Mitte unweit des Stadtbahnhofs und wird im Suden von der Eisenbahnstrecke Halle Cottbus begrenzt Deutschland Kaserne EilenburgBlock 2Land DeutschlandStatus aufgelostGemeinde EilenburgKoordinaten 51 27 22 N 12 38 25 O 51 456093 12 640232 Koordinaten 51 27 22 N 12 38 25 OEroffnet 1913Geschlossen 1991Personalstarke 1430 1961 Alte Kasernennamen1934 19451988 1990 Flandern KaserneFriedrich Adolf Sorge Kaserne Deutsches Reich Deutsche Demokratische RepublikEhemals stationierte TruppenteileIII Batl des 4 Thuringischen Infanterie Rgt Nr 72Ersatzbatl des Landwehr Infanterie Rgt Nr 72VI Abteilung des LandesjagerkorpesII Bataillon des Jagerregiments 31II Bataillon des Infanterie Regiments 32Ersatzabteilung des 11 Infanterie RegimentsSanitats Ersatz und Ausbildungsabteilung 4Sanitats Ersatz und Ausbildungsabteilung 8United States Army350 Artillerie Regiment der SowjetarmeeAusbildungsregiment 7Unteroffizierschule II Kurt Bennewitz Bataillon funkelektronischer Kampf 3Funkaufklarungsbataillon 3Funkaufklarungsbataillon 5Spezialaufklarungskompanie 3Spezialaufklarungskompanie 5Geschosswerfer Abteilung 3 Georg Schwarz Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Vereinigte Staaten Sowjetunion Deutsche Demokratische Republik Deutsche Demokratische Republik Deutsche Demokratische Republik Deutsche Demokratische Republik Deutsche Demokratische Republik Deutsche Demokratische Republik Deutsche Demokratische Republik Deutsche Demokratische RepublikKaserne Eilenburg Sachsen Lage der Kaserne Eilenburg in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und vorlaufige Auflosung 1 2 Aufrustung der Wehrmacht 1 3 Nachkriegsnutzung und Einzug der NVA 1 4 Endgultige Auflosung und zivile Nachnutzung 2 Stationierungsdaten 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung und vorlaufige Auflosung Bearbeiten Am 25 Juni 1913 wurden die Planungen der preussischen Heeresverwaltung die Eilenburg als Standort des III Bataillons des 4 Thuringischen Infanterie Regiments Nr 72 vorsahen der Offentlichkeit vorgestellt Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau einer Kaserne in einem bisher unbebauten Auengebiet der Mulde in der Nahe des Bahnhofes begonnen Architekt war der Eilenburger Stadtbaumeister Otto Lemke Im Ersten Weltkrieg ruckte das Regiment am 9 August 1914 von Eilenburg an die Westfront ab und kehrte am 23 Dezember 1918 zuruck 1916 wurde die Kaserne fertiggestellt Daraufhin zog das Rekrutendepot des Ersatzbataillons des Landwehr Infanterie Regiments Nr 72 nach Eilenburg womit an diesem Standort etwa 3 200 Soldaten stationiert waren Im November 1918 wurde das hier stationierte Ersatzbataillon aufgelost Am 26 Mai 1919 zog die VI Abteilung des Landesjagerkorps 16 Reichswehrbrigade in die Kaserne ein die den Standort bereits am 21 Marz 1920 wieder verliess Kurz vor der Auflosung der Eilenburger Garnison zog am 11 April 1920 noch das II Bataillon des Jagerregiments 31 der Reichswehr ein 1 2 Infolge der militarischen Bestimmungen des Versailler Vertrages nach dem Ersten Weltkrieg welcher unter anderem die Reduzierung des Heeres auf 100 000 Soldaten und die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht verlangte wurde die Eilenburger Garnison zum 20 Oktober 1920 aufgelost Am 31 Oktober 1920 zogen die 11 14 und 15 Hundertschaft der Sicherheitspolizei ein die die Kaserne bereits am 21 Mai 1921 wieder verliessen Am 22 Januar 1922 kaufte die Stadt die meisten Gebaude fur zwei Millionen Reichsmark Die Gebaude wurden seit 1920 zu Notwohnungen umgebaut gleichzeitig bezogen Teile der Stadtverwaltung sowie Kataster und Zollamt die ehemaligen Kasernengebaude In den Baracken wurden bis zu ihrem Abriss 1930 Arme Kranke Verletzte und Soldaten einquartiert 2 Aufrustung der Wehrmacht Bearbeiten Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten und den nun einsetzenden enormen Aufrustungsbemuhungen wurde mit dem Einzug der Heeresstandortverwaltung 1934 die alte Kaserne reaktiviert Sie erhielt nun den Namen Flandern Kaserne Am 2 Juli 1935 zog das II Bataillon des Infanterie Regiments 32 ein dessen Kommandeur Major Christoph Stengel wurde Mit der Verlegung dieses Truppenteils 1938 nach Brux im Sudetenland zogen in Eilenburg das Ersatzbataillon des Infanterie Regiments 11 aus Leipzig und im Juli 1940 die Sanitats Ersatz und Ausbildungsabteilung 4 ein Ab 1940 wurde die Kaserne auch als Lazarett und zum Ende des Krieges als Unterkunft fur Fluchtlinge genutzt 1945 zog noch die Sanitatsersatzabteilung 8 ein 1 Nachkriegsnutzung und Einzug der NVA Bearbeiten Am 17 April 1945 erreichte die 3 US Armee Eilenburg nach einer mehrere Tage andauernden Artillerie Schlacht wurde die Stadt am 25 April von den Amerikanern eingenommen Die US Armee blieb bis zum 1 Juli 1945 Ihr folgte die sowjetische Besatzungsmacht Das 350 Artillerie Regiment raumte die Kaserne 1958 1 Mit der Aufstellung des Ausbildungsregiments 7 im Militarbezirk III der Nationalen Volksarmee NVA wurde Eilenburg neben Spremberg zu dessen Standort bestimmt Die dazugehorigen 757 Soldaten rekrutierte man aus 61 bereits bestehenden Einheiten Die Bewaffnung und weitere militarische Ausrustung stammte vom Motorisierten Schutzenregiment 12 der 6 Motorisierten Schutzendivision Infolge von Aufrustungsbestrebungen vor dem Hintergrund des Kalten Krieges wurde Eilenburg per Ministerbefehl zum 1 Oktober 1961 als Standort fur eine Unteroffiziersschule bestimmt Das vorhandene Regiment umfasste damals 146 Offiziere 188 Unteroffizier 86 Soldaten und 1 010 Unteroffiziersschuler Die Umbenennung in Unteroffizierausbildungsregiment erfolgte am 8 Marz 1962 welches im selben Jahr durch Umstrukturierung zur Unteroffiziersschule US II wurde Diese erhielt am 1 Marz 1971 den Ehrennamen Kurt Bennewitz nach dem Eilenburger antifaschistischen Widerstandskampfer 1967 errichtete die NVA fur die stationierten Soldaten ein Kulturhaus NVA Klubhaus das heutige Burgerhaus Im Herbst 1979 wurde die Unteroffiziersschule in die Stadt Delitzsch transloziert welche damit erstmals seit 1945 wieder Garnisonsstadt wurde 1 Eilenburg blieb jedoch weiterhin Militarstandort Dort befand sich vom 27 Oktober 1979 bis zur Auflosung der NVA am 2 Oktober 1990 das Bataillon funkelektronischer Kampf BfeK 3 welches am 1 Marz 1988 den Ehrennamen Friedrich Adolf Sorge erhielt Dessen Aufgabe war die gezielte Funkstorung und Funkaufklarung so wurde unter anderem der Funkverkehr der US Air Force abgehort und mitgeschnitten Der Personalbestand betrug etwa 500 Mann 3 4 Es war der einzige NVA Truppenteil mit einem automatisierten Fuhrungssystem 5 Von 1981 bis 1984 befanden sich hier auch die Funkaufklarungsbataillone FuFuTAB 3 und 5 sowie die Spezialaufklarungskompanien SAK 3 und 5 Weiterhin befanden sich in Eilenburg noch seit dem 5 November 1984 die Geschosswerfer Abteilung GeWA 3 Georg Schwarz mit BM 21 und RM 70 6 sowie das Wehrkreiskommando Eilenburg 7 und ein Fahrzeugbestand 1 Der Standortubungsplatz befand sich in der Muldenaue sudlich des Stadtgebietes Auf dem weitlaufigen Gelande sind noch heute Reste davon zu entdecken Endgultige Auflosung und zivile Nachnutzung Bearbeiten Nachdem die Kaserne an die Bundeswehr uberging wurde die Aufgabe des Standortes beschlossen Der Auflosungsappell fand am 27 Marz 1991 statt der Gebaudekomplex ging danach in die Hand des Bundesvermogensamtes uber 2 1 Heute sind alle Gebaude der ehemaligen Kaserne einer neuen zivilen Nutzung zugefuhrt So beherbergen die ehemaligen Blocke I bis VI Aussenstellen des Landratsamtes Nordsachsen das Amt fur landliche Entwicklung die Schule am Burgergarten das Stadtarchiv das Jugendhaus VI sowie einen Schulhort Im ehemaligen Gebaude der Nachrichten und Sicherstellungskompanie und des Medpunktes befindet sich heute das Amtsgericht Eilenburg Weiterhin befinden sich in ehemaligen Militargebauden das Technische Hilfswerk mit einem Fuhrpark und der Bauhof der Stadt Eilenburg Als Neubauten entstanden seit dem Ende der militarischen Nutzung das Finanzamt Eilenburg eine Zweifelder Sporthalle sowie ein Sportplatz Der ehemalige Exerzierplatz dient heute als Parkplatz Die entstandene Strasse tragt den Namen Dr Belian Strasse nach dem langjahrigen Eilenburger Burgermeister Alfred Belian Dabei folgt die Hausnummervergabe den alten Bezeichnungen der Blocke I bis VI Der Begriff ehemalige Kaserne ist noch gelaufig heute wird das Gelande jedoch offiziell meist als Verwaltungszentrum Dr Belian Strasse ausgewiesen Stationierungsdaten BearbeitenEhemals stationierte Einheiten1913 1918 III Bataillon des 4 Thuringischen Infanterie Regiments Nr 721916 1918 Ersatzbataillon des Landwehr Infanterie Regiments Nr 721919 1920 VI Abteilung des Landesjagerkorpes1920 II Bataillon des Jagerregiments 311935 1938 II Bataillon des Infanterie Regiments 321938 1945 Ersatzabteilung des 11 Infanterie Regiments1940 1945 Sanitats Ersatz und Ausbildungsabteilung 41945 Sanitats Ersatz und Ausbildungsabteilung 8 1958 350 Artillerie Regiment der Sowjetarmee1961 1969 Unteroffizier Ausbildungsregiment 71969 1979 Unteroffizierschule II Kurt Bennewitz 1979 1990 Bataillon funkelektronischer Kampf 31981 1984 Funkaufklarungsbataillon 31981 1984 Funkaufklarungsbataillon 51981 1984 Spezialaufklarungskompanie 31981 1984 Spezialaufklarungskompanie 51984 1990 Geschosswerfer Abteilung 3 Georg Schwarz Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Manfred Wilde Die Unteroffiziersschule des Heeres der Bundeswehr in Delitzsch in Delitzscher Jahrbuch fur Geschichte und Landeskunde 2011 Verlagshaus Heide Druck Bad Duben a b c FALLE EB Jugendhaus des DRK Kreisverbandes Eilenburg e V Zeitensprunge Die Geschichte des Kasernengelandes in Eilenburg von 1913 bis 2006 BFEK 3 Friedrich Adolf Sorge Eilenburg abgerufen am 3 Januar 2011 BFEK 3 in Kleines Blog Lexikon abgerufen am 3 Januar 2011 Bataillon Funkelektronischer Kampf 5 BFEK 5 abgerufen am 3 Januar 2011 Aufstellung zu Verbanden TT und Einrichtungen der NVA auf den Seiten der Funktechnischen Truppen der NVA abgerufen am 3 Januar 2011 Tarnnamen und Fernwahlverzeichnis abgerufen am 3 Januar 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaserne Eilenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaserne Eilenburg amp oldid 239376685