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Das Karthaus Xanten ist ein ehemaliges Kloster der Kartauser in Xanten Dabei entstand die Kartause ursprunglich 1417 in Fluren bei Wesel wurde jedoch 1628 nach Xanten verlegt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Karthaus im Hintergrund die Stiftskirche St Viktor nbsp Das Karthaus heute Hofseite nbsp Restaurant mit AussenbedienungDie Grundung der Kartause Xanten geht auf Herzog Adolf von Kleve zuruck der ab dem 6 August 1417 auf der Rheininsel op der Graven Gravinsel in Fluren bei Wesel ein Kloster fur 12 Monche errichten liess und es am 2 Februar 1419 den Ordensangehorigen der Kartauser stiftete Bereits am 11 Juni 1418 waren Johan van Delden als Rektor und Albert Kivel dorthin geschickt worden im Folgenden erklarte sich das Generalkapitel der Kartauser jedoch nicht mit der Stiftung einverstanden Erst als Herzog Adolf den Stiftungsbetrag von 10 000 auf 15 000 Goldschilde scuta aurea erhohte wurde die Stiftungsurkunde am 2 Februar 1419 uberreicht Im Stiftungsbrief wurde ebenfalls die Benennung der Insel als insula reginae caeli deutsch Insel der Himmelskonigin genannt Unserer Frauen Ward festgelegt sowie das Kloster Maria Johannes dem Taufer und dem Evangelisten Johannes geweiht Die gerichtliche Ubereignung fand am 7 Januar 1420 statt Im selben Jahr wurde das Kloster offiziell in den Orden der Kartauser aufgenommen und Johan van Delden zum Prior gewahlt kurz darauf wurde das Kloster erweitert und bot Platz fur 24 Ordensangehorige Als Herzog Adolf der das Kloster 1426 unter seinen personlichen Schutz gestellt hatte im Jahr 1448 verstarb wurde er in der Klosterkirche beigesetzt Wahrend des Achtzigjahrigen Kriegs wurde das Kloster sowohl durch spanische als auch wenig spater durch niederlandische Truppen besetzt Nachdem Wesel 1540 der Reformation beigetreten war wurde das Kloster der katholischen Kartauser 1583 bei Ubergriffen durch evangelische Burger teilweise beschadigt Das notdurftig wieder hergerichtete Kloster wurde daraufhin 1587 abermals durch spanische Truppen besetzt nachdem es im Jahr zuvor bereits durch englische Truppen eingenommen worden war 1590 wurde das Kloster schliesslich aufgegeben nachdem bei der Entfestigung der Insel auf Wunsch der Stadt Wesel auch grosse Teile des Klosters zerstort worden waren Die Gebeine des in der Klosterkirche bestatteten Herzog Adolf wurden daraufhin in das Dominikanerkloster in Wesel verbracht in dem auch der Prior des aufgegebenen kartausischen Klosters Unterkunft fand Bereits nach kurzer Zeit wurde den Kartausern jedoch ein Teil des nahe gelegenen Augustinerklosters zugewiesen Im Jahr 1628 verliessen die Kartauser Wesel aufgrund der religiosen Situation innerhalb des Stadtgebiets und liessen sich im wenige Kilometer entfernten Xanten nieder obgleich die Stadtherren neben den bereits bestehenden Klostern und dem Domkapitel kein weiteres Kloster in Xanten entstehen lassen wollten Der Versuch die Kartauser durch ein Grunderwerbsverbot fur Geistliche am Aufbau des Klosters zu hindern scheiterte als sich die brandenburgischen Landesherren fur die Ansiedlung der Kartauser aussprachen Am 9 Dezember konnte die so genannte Bratenberg sche Besitzung im Stadtzentrum kurz darauf ein Haus in der Rheinstrasse sowie weitere Grundstucke erworben werden Schliesslich entstand ein Konvent mit 8 Zellen Das Karthaus wurde knapp 100 Meter abseits des Stiftskapitels bezogen 1647 bekamen die Kartauser die Erlaubnis zur Nutzung der St Andreaskapelle die Ubergabe erfolgte am 6 Februar 1648 unter dem Vorbehalt dass die Kapelle im Falle einer Aufgabe des Kartauserklosters an das Viktorstift zuruckfallen sollte Zusatzlich sollte der Vikar dort eine wochentliche Messe abhalten und die Kartauser fur die Instandhaltung der Kapelle sorgen 1749 erwarb das Kartauserkloster den Andreaskirchhof den es in Absprache mit dem Viktorstift mit einer Mauer umgeben liess sowie zwei zusatzliche Garten im Xanten ringformig umgebenden Stadtpark Im Jahr 1802 wurde das Kloster schliesslich im Zuge der Sakularisation unter Napoleon Bonaparte aufgehoben die Klosterbibliothek an die Stiftsbibliothek Xanten uberfuhrt und die St Andreaskapelle abgerissen Die verbliebenen Kartauser kehrten auf die Insel op der Graven zuruck wo Peter Etzweiler als letzter Angehoriger der Kartause 1835 im Wardtmannshaus verstarb Die Kartause Xanten gelangte in Privatbesitz und von dort in den Besitz der Stadt Xanten wahrend im unteren Teil des Karthauses zum Ende des 20 Jahrhunderts die Gaststatte Einstein eingerichtet wurde beherbergten die oberen Stockwerke der Kartause die Stadtbibliothek Xanten Seit Dezember 2017 befindet sich im unteren Teil des Gebaudes eine Kombination aus Restaurant und Kneipe mit Aussengastronomie 1 Literatur BearbeitenRobert Scholten Das Karthauserkloster Insula Reginae Caeli auf der Grave bei Wesel In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein 52 1891 S 61 136 Digitalisat Harald Goder Wesel in Monasticon Cartusiense Hgg Gerhard Schlegel James Hogg Band 2 Salzburg 2004 S 630 637 sowie Artikel Xanten ebenda S 660 665 Michael Lehmann Die Karthaus in Xanten Ein Beitrag zur Gebaudegeschichte unter besonderer Berucksichtigung der Jahre 1933 bis 1945 sic Jahrbuch Kreis Wesel Kreisarchiv Wesel 2015 S 196 204Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karthaus Xanten Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten karthaus xanten de Uber uns Abgerufen am 8 Dezember 2017 deutsch 51 663 6 4545555555556 Koordinaten 51 39 46 8 N 6 27 16 4 O Normdaten Geografikum GND 1068015373 lobid OGND AKS VIAF 314884774 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karthaus Xanten amp oldid 237994746